Forum

Normale Version: Taberna "Zum Weißen Pferd"
Du siehst gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.
Seiten: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19
>>>>   Immer wieder begegnete Tristram Soldaten. Er war total verunsichert, nachdem was Bonni im angedeutet hatte, war mit seiner Festnahme auch zu rechnen? Er war sicher Bonni oder sonst wer hatten sich an die Gesetze der Römer gehalten. Sie hatte Recht er musst unbedingt mit Dunduvan sprechen. Bevor er sich auf die Suche nach ihm begab musste er aber etwas essen. Hungrig betrat er die Taberna “Zum weißen Pferd“. Suchend schaute er sich um, alles war besetzt, schon wollte er wieder gehen, da entdeckte er den Wagenlenker Frowin und Dunduvan.
Tristram drängelte sich zwischen den anderen Gästen bis zu ihnen durch. „Salve Frowin, wir kennen und ja schon“, begrüßte er diesen. „Und dich habe ich gesucht, aber Hunger habe ich auch“, ging an den Druidenschüler.
Fragend schaute er Dunduvan an. Konnte er hier offen sprechen oder erst später wenn sie alleine waren?
Durch das bevorstehende Fest, das morgen losgehen würde, hatte Iuventia Fabata eines der lokalen Mädchen als Schankmagd angeheuert. Es handelte sich dabei um die etwa fünfzehnjährige Mairi, die Tochter des bärigen keltischen Zimmermannmeisters Drostan. Das breitgebaute und dralle Mädchen steuerte auf den Tisch mit Frowin, Dunduvan und mittlerweile auch Tristram zu. Tristram und seine Schwester Bonni kannte jeder hier in der Gegend, also winkte sie ihm schon von der Schank aus freundlich zu. 

"Hallo zusammen! Ich bin Mairi, die neue Schankmagd. Was kann ich euch denn bringen? Die Wirtin empfiehlt heute sehr den Räucherfisch mit frisch...frisch gebackenem Brot und in....Kräuterkruste." Ein wenig verhasperte sich das junge Mädchen bei dem auswendig gelernten Sätzchen, da sie noch nicht viele Kunden bedient hatte und sie hoffte, dass sie sich alles richtig gemerkt hatte.
(06-27-2023, 10:14 AM)Titus Ovidius Decula schrieb: [ -> ]Nachdem ich Helena, so nannte ich sie bereits bei mir, deutlich gemacht hatte, wer das Sagen hatte, wurde mein Ton milder. Ich durfte sie nicht gleich erschrecken. Zuckerbrot und Peitsche. Jetzt kam das Zuckerbrot. Früh genug würde sie schon merken, was mir gefiel und wenn sie nicht mehr wollte, würde ich damit drohen, alles ihrem Vater zu verraten. Es gab Gesetze, die die Bürgerinnen schützten. Aber waren wir einmal ehrlich: Jeder ging davon aus, dass die Frau die Schuld trug. Ein Mädchen, das in einer Taberna saß? Ich bitte euch, das war nicht so unschuldig wie es tat.
Vorfreude. Das Gefühl vor einer Schlacht. Vor einer Plünderung. Vor einer Hinrichtung. Und dass ich Helena gerade als meine Geliebte auserkoren hatte.
"Ursprünglich komme ich aus der Hauptstadt", erzählte ich: "Ein ritterlicher Militärtribun durchläuft drei Ämter in drei Jahren. Im ersten Jahr war ich in Iudäa in Flavia Neapolis als Kohortenführer stationiert" Syrerinnen. Falsche orientalische Schlangen, die nur kuschten, wenn sie die Peitsche spürten:
" Flavia Neapolis wurde von unserem Kaiser nach dem Sieg von Prinz Titus neu gegründet. Drumherum nur Wüste, werte Iuventia. Für mein zweites Jahr als Tribunus Angusticlavius wurde ich nach Britannien versetzt. Hier ist es weit grüner und lieblicher. Grüner, weil es häufiger regnet. Lieblicher, weil du mir gegenüber sitzt", ich tat so, als sei ich über meine Aussage erschrocken. Ich senkte den Blick. Unter meinen Lidern beobachtete ich die Wirkung auf meine Helena:
"Entschuldige diesen letzten Satz. Doch du kannst dir nicht vorstellen, was es bedeutet, einmal wieder mit einer echten jungen Römerin zu reden. Du erinnerst mich an meine jüngere Schwester Ovidia"
Ich hatte gar keine Schwester. Aber das Erwähnen von weiblichen Verwandten schuf eine Atmoshäre des Vertrauens. Zuckerbrot sage ich nur:
"Ich hoffe sehr, dass ich nach diesem Posten zum Hilfstruppenpräfekt befördert werde. Iscalis gefällt mir als Ort. Wenn erst einmal Ordnung herrscht, kann man bestimmt gut leben. Ich möchte mich gerne hier endgültig niederlassen. Heiraten"
Wir höheren Militärs durften heiraten. Heiraten war der Köder. Ich kostete vom Wein. Er war hervorragend. Ich goss nur wenig Wasser dazu:
"Hmm Falerner. Deine Tante hat einen guten Weinkeller. Erzähle mir doch ein wenig von dir, werte Iuventia. Was machst du gerne?"
Leider hatte sie ihre Hände gerade sittsam in den Schoß gelegt. Sonst hätte ich sie zufällig berühren können. Ein wenig rot war sie geworden, das stand ihr gut.

Helena hört ihm gespannt zu, sie war nur nicht so unschuldig wie es nach außen aussah. 
Er schmeichelte ihr, wollte sie wohl umgarnen und prahlte mit seinem Werdegang.
Ein echter Römer, Helena hätte am liebsten vor ihm ausgespuckt.
Helena hatte schon einige Römer hier kennengelernt aber so einen eingebildeten Schnösel noch nie.
Aus Rom kam er also, eine Schwester hatte er und er wollte wohl auch weiterhin eine militärische Laufbahn einschlagen und nicht in die Verwaltung gehen.
Sie sollte sich gut mit ihm stellen, vielleicht würde sich das Auszahlen.

Sie sah ihn interessiert und mit offenen Augen an, hing fast schon an seinen Lippen als er so vor sich hin schwadronierte.

„Präfekt, das hört sich aber sehr wichtig an. Was muss man den da so machen und ich dachte immer ein Mann muss aus dem Militär austreten, wenn er sesshaft werden will.“

Sie nippte sittsam an ihren Saft und senkte dabei wieder schüchtern ihren Blick

„Och, von mir ist nicht viel zu erzählen. Ich bin die Tochter eines Tuchhändler aus Segontium, als meine Tante schwanger wurde schickte man mich ihr als Haustochter zu Hilfe. Vor allem für die Kinder und den eigenen Haushalt aber ab und zu helfe ich eben auch hier etwas aus. Wir sind ein ehrenvolles Haus, meine Tante achtet sehr darauf das hier nicht so viele Einheimische rumlungern, sondern eher ehrenvolle Römische Bürger.“

Sie sah wieder zu ihm auf und lächelte sanft.

„Es macht Spass sich um die Kinder und den Haushalt zu kümmern, doch irgendwann möchte ich das natürlich für meine Kinder und meinen Haushalt tun.“

Heiraten, etwas was jeder Römer einmal wollte und sogar musste…*wie konnte man sich nur zu so etwas zwingen lassen* dachte sie sich im stillen.
Frowin konnte kaum glauben, was er da hörte. Er war also bloß von ihm angesprochen worden, weil es was mit Bonni zu tun hatte, nicht, weil er ihn hatte kennenlernen wollen. Gekränkt war er nicht – Bonni war ein viel wichtigerer Grund -, aber unglaublich war es doch. Das klang beinahe, als ob er sich mit dem Militär anlegen wollte. Und es klang auch so, als ob er ihn, Frowin zum Mitverschwörer machen wollte. Und da wurde es dem Wagenlenker doch ein wenig anders, vor allem wenn er daran dachte, was sein Dominus dazu sagen würde…
„Danke“, sagte er knapp auf das Lob von „Mettius“, der seine Kunst lobte, winkte dann jedoch ab, um auf das wichtige Thema zurückzukommen. „Aber was sollten sie von Bonni wollen? Ob es etwas mit der Sache in Cheddar zu tun hat, wo die Legion sich über die armen Leute dort hergemacht hat? Und Bonni ist ja eine stolze Keltin. Gegen die scheinen die Römer in letzter Zeit besonders hart vorzugehen… Gut möglich, dass sie wirklich nichts getan hat.“
Dunkel war sein Blick, als er auf den Tisch starrte und dabei an Bonni dachte. Er mochte sie gern, nicht nur als Konkurrentin. Der Dominus hatte mal vorgeschlagen, sie solle mit ihm gemeinsam trainieren und auch sonst hatte sie ihn interessiert. Leider war ihre letzte Interaktion in eben dieser Schenke gewesen, wo sie ihn ziemlich kühl abserviert hatte.

Dann kam Tristram in die Taberna, der abgehetzt und nervös aussah. Kein Wunder nach all dem, was geschehen war.
„Salve. Es tut mir so leid wegen Bonni. Ich bin sicher, wir können ihr irgendwie helfen“, sagte er gleich unumwunden, jedoch mit gesenkter Stimme. Keiner der Soldaten durfte hören, was sie hier besprachen. Er begab sich hier in Typhons Küche und hätte dies längst seinem Herrn melden müssen.
„Kann ich etwas tun? Ich will Bonni auch helfen“, sagte er. Auch, wenn sie mich nicht leiden kann, ging es ihm jedoch schwermütig durch den Kopf. „Mein Dominus würde mich sicher strafen, wenn ich bei sowas mitmachen würde… Andererseits meinte er ja, ich kann in der Stadt machen was ich will.“
Diesen letzten Satz hatte er mit einem seichten Lächeln gesprochen. Erwartungsvoll suchte er den Blick von Mettius. Auch er ein stattlicher junger Kerl, mit dem er vielleicht mal gern trainiert hätte, wären die Umstände anders gewesen. Doch sie waren leider ernst. Hoffentlich war Bonni nicht an diesen Widerling, den Tribun, geraten.
(06-30-2023, 11:54 AM)Tristram schrieb: [ -> ]
>>>>   Immer wieder begegnete Tristram Soldaten. Er war total verunsichert, nachdem was Bonni im angedeutet hatte, war mit seiner Festnahme auch zu rechnen? Er war sicher Bonni oder sonst wer hatten sich an die Gesetze der Römer gehalten. Sie hatte Recht er musst unbedingt mit Dunduvan sprechen. Bevor er sich auf die Suche nach ihm begab musste er aber etwas essen. Hungrig betrat er die Taberna “Zum weißen Pferd“. Suchend schaute er sich um, alles war besetzt, schon wollte er wieder gehen, da entdeckte er den Wagenlenker Frowin und Dunduvan.
Tristram drängelte sich zwischen den anderen Gästen bis zu ihnen durch. „Salve Frowin, wir kennen und ja schon“, begrüßte er diesen. „Und dich habe ich gesucht, aber Hunger habe ich auch“, ging an den Druidenschüler.
Fragend schaute er Dunduvan an. Konnte er hier offen sprechen oder erst später wenn sie alleine waren?

(07-02-2023, 12:48 AM)Frowin schrieb: [ -> ]Frowin konnte kaum glauben, was er da hörte. Er war also bloß von ihm angesprochen worden, weil es was mit Bonni zu tun hatte, nicht, weil er ihn hatte kennenlernen wollen. Gekränkt war er nicht – Bonni war ein viel wichtigerer Grund -, aber unglaublich war es doch. Das klang beinahe, als ob er sich mit dem Militär anlegen wollte. Und es klang auch so, als ob er ihn, Frowin zum Mitverschwörer machen wollte. Und da wurde es dem Wagenlenker doch ein wenig anders, vor allem wenn er daran dachte, was sein Dominus dazu sagen würde…
„Danke“, sagte er knapp auf das Lob von „Mettius“, der seine Kunst lobte, winkte dann jedoch ab, um auf das wichtige Thema zurückzukommen. „Aber was sollten sie von Bonni wollen? Ob es etwas mit der Sache in Cheddar zu tun hat, wo die Legion sich über die armen Leute dort hergemacht hat? Und Bonni ist ja eine stolze Keltin. Gegen die scheinen die Römer in letzter Zeit besonders hart vorzugehen… Gut möglich, dass sie wirklich nichts getan hat.“
Dunkel war sein Blick, als er auf den Tisch starrte und dabei an Bonni dachte. Er mochte sie gern, nicht nur als Konkurrentin. Der Dominus hatte mal vorgeschlagen, sie solle mit ihm gemeinsam trainieren und auch sonst hatte sie ihn interessiert. Leider war ihre letzte Interaktion in eben dieser Schenke gewesen, wo sie ihn ziemlich kühl abserviert hatte.

Dann kam Tristram in die Taberna, der abgehetzt und nervös aussah. Kein Wunder nach all dem, was geschehen war.
„Salve. Es tut mir so leid wegen Bonni. Ich bin sicher, wir können ihr irgendwie helfen“, sagte er gleich unumwunden, jedoch mit gesenkter Stimme. Keiner der Soldaten durfte hören, was sie hier besprachen. Er begab sich hier in Typhons Küche und hätte dies längst seinem Herrn melden müssen.
„Kann ich etwas tun? Ich will Bonni auch helfen“, sagte er. Auch, wenn sie mich nicht leiden kann, ging es ihm jedoch schwermütig durch den Kopf. „Mein Dominus würde mich sicher strafen, wenn ich bei sowas mitmachen würde… Andererseits meinte er ja, ich kann in der Stadt machen was ich will.“
Diesen letzten Satz hatte er mit einem seichten Lächeln gesprochen. Erwartungsvoll suchte er den Blick von Mettius. Auch er ein stattlicher junger Kerl, mit dem er vielleicht mal gern trainiert hätte, wären die Umstände anders gewesen. Doch sie waren leider ernst. Hoffentlich war Bonni nicht an diesen Widerling, den Tribun, geraten.

"Bonni ist in erster Linie noch fast ein Kind", sagte Dunduvan: "Früher hätte sie vielleicht jemand übers Knie legen wollen, weil sie eine städtische Mauer eingesaut hat. Aber sie wochenlang festzuhalten ist wirklich zu arg. Mettius, Mettius, habe ich zu mir gesagt, ich als alter Wagenrennenfan sollte ihr wirklich irgendwie beistehen"
Das war seine Art, Tristram mitzuteilen, unter welchem Namen er hier saß und warum. Hoffentlich hatte er verstanden. Früher einmal hatte Dunduvan das Geschwisterpaar nach Hause geschickt, als es bei der Befreiungsbewegung mitmachen wollte. Sie waren ihm allzu jung und naiv erschienen. Aber mittlerweile war Tristram breitschultriger und sah aus wie ein Mann. Hoffentlich hatte er auch Verstand wie ein Mann.

Dunduvan setzte nun alles auf eine Karte: "Frowin, Tristram ist zu uns gekommen, weil er Hilfe braucht. Und ganz ehrlich: Wer spielt denen da oben nicht mal einen kleinen Streich, wenn es sich anbietet? Sie behandeln die Britannier oft schlecht, doch wenn man ehrlich ist, geht es uns armen Römern auch nicht besser. Und ich bin nur ein Soldatenbastard, meine Mutter ist auch von hier"
Das war nicht einmal gelogen:
"Wenn du nichts hören möchtest, was dich vielleicht beunruhigt, so verabrede ich mich mit Tristram an einem anderen Tag, und wir trinken und essen jetzt bloß.
Doch du kommst mir nicht vor wie eine Maus. Sondern wie ein ganzer Mann! Das hat nichts damit zu tun, dass sie dich versklavt haben"
Er schaute ihn mit glänzenden Augen an. Dunduvan konnte manchmal Leute davon überzeugen, dass sie taten was er wünschte, weil er ihnen eine unbestimmte Idee von Freiheit vermittelte, von Mut und von Taten, von denen man seinen Enkeln noch erzählen konnte:
"Du aber entscheidest"
(07-01-2023, 12:50 PM)Raven schrieb: [ -> ]Helena hört ihm gespannt zu, sie war nur nicht so unschuldig wie es nach außen aussah. 
Er schmeichelte ihr, wollte sie wohl umgarnen und prahlte mit seinem Werdegang.
Ein echter Römer, Helena hätte am liebsten vor ihm ausgespuckt.
Helena hatte schon einige Römer hier kennengelernt aber so einen eingebildeten Schnösel noch nie.
Aus Rom kam er also, eine Schwester hatte er und er wollte wohl auch weiterhin eine militärische Laufbahn einschlagen und nicht in die Verwaltung gehen.
Sie sollte sich gut mit ihm stellen, vielleicht würde sich das Auszahlen.

Sie sah ihn interessiert und mit offenen Augen an, hing fast schon an seinen Lippen als er so vor sich hin schwadronierte.

„Präfekt, das hört sich aber sehr wichtig an. Was muss man den da so machen und ich dachte immer ein Mann muss aus dem Militär austreten, wenn er sesshaft werden will.“

Sie nippte sittsam an ihren Saft und senkte dabei wieder schüchtern ihren Blick

„Och, von mir ist nicht viel zu erzählen. Ich bin die Tochter eines Tuchhändler aus Segontium, als meine Tante schwanger wurde schickte man mich ihr als Haustochter zu Hilfe. Vor allem für die Kinder und den eigenen Haushalt aber ab und zu helfe ich eben auch hier etwas aus. Wir sind ein ehrenvolles Haus, meine Tante achtet sehr darauf das hier nicht so viele Einheimische rumlungern, sondern eher ehrenvolle Römische Bürger.“

Sie sah wieder zu ihm auf und lächelte sanft.

„Es macht Spass sich um die Kinder und den Haushalt zu kümmern, doch irgendwann möchte ich das natürlich für meine Kinder und meinen Haushalt tun.“

Heiraten, etwas was jeder Römer einmal wollte und sogar musste…*wie konnte man sich nur zu so etwas zwingen lassen* dachte sie sich im stillen.

" Ein Alapräfekt führt eine Hilfstruppe von etwa fünfhundert Mann an. Keine Römer natürlich, aber tüchtige Männer, die einmal das Bürgerrecht bekommen werden. Hier sind es Germanen, die diesen Kelten das Fürchten lernen", erklärte ich Helena: " Frauen haben in der Castra tatsächlich nichts zu suchen. Doch ein Ritter kann sich natürlich verheiraten. Er braucht dann eben eine treue und tatkräftige Ehefrau, die auf ihn wartet und weiß, wie man alleine ein Haus führt"
Als Helena sagte, dass sie gerne einmal sich um ihren Haushalt und ihre Kinder kümmern wollte, nickte ich anerkennend:
"Es ist gut, wenn deine natürliche Bestimmung als Frau auch deiner Neigung entspricht. Das ist heutzutage leider nicht mehr selbstverständlich. Schon gar nicht in Rom. Hier in der Provinz scheint da noch eine gesündere Einstellung vorzuherrschen. Gefällt mir"
Bei den letzten Worten sah ich sie durchdringend an. Gefällt mir hieß: Du gefällst mir. Natürlich würde ich keine Provinzmaus aus einer Tuchhändlerfamilie heiraten, sondern irgendwann einmal ein Mädchen aus einer stadtrömischen Ritterfamilie. Eines mit einem glänzenden Namen und politischen Verbindungen. Aber das band ich Helena nicht auf ihre hübsche Nase.
Jetzt da die Kleine den Köder geschluckt hatte, wurde es Zeit für einen taktischen Rückzug. Mich jetzt schon aufzudrängen, würde sie nur erschrecken:
"Nun gut, meine liebe Helena, es war ein großes Vergnügen, mit dir zu reden. Aber die Pflicht ruft. Das tut sie immer. Es ist etwas, mit dem meine zukünftige Frau leben müsste. Dein Vater lebt in Segontium, sagtest du. Für eine gute Frau sollte einem Mann kein Weg zu weit sein" 
Ich deutete an, dass ich um sie offiziell werben wollte. Doch nun erhob ich mich und ließ einige Sesterzen auf dem Tisch:
"Wirst du auch auf das Fest zum Regierungsjubiläum unseres Caesar Augustus kommen? Ich werde sicherlich dort sein. Vielleicht machst du mir ja da die Freude, Dich dort wieder zu sehen. Also nicht Lebewohl, sondern bis dann, schöne Helena"

 Es war gesetzlich untersagt, eine römische Bürgerstochter zu verführen. Gerade das Verbotene hatte einen unwiderstehlichen Reiz. Es brachte mein Blut in Wallung.
Vielleicht war Helena die süße Jungfrau, die meine Lenden wieder erwecken würde. Mit Barbarinnen und Hetären war es mir nicht gelungen. Natürlich waren diese Frauen für ihr Unvermögen bestraft worden. Und ich hatte ihnen eingeschärft, kein Wort darüber zu verlieren. Da sie an ihrem Leben hingen, hielten sie sich daran.
Während Mettius sprach, hörte Frowin aufmerksam zu. Natürlich, was auch immer Bonni angestellt hatte, sie vom Tribun gefangen halten zu lassen, war keine Option. Der Mann war ein Monster und Frowin hätte ihm gern eines ausgewischt. Allein mit dem Gedanken waren allerdings schon jede Menge Risiken verbunden, denn dieses Schwein war unberechenbar.
Doch etwas in Mettius‘ Worten rüttelte Frowin auf. Nicht nur dessen Schmeicheleien, auch wenn diese natürlich angenehm zu hören waren. Es war ein Ruf zum Handeln, den er unmöglich ignorieren konnte.
Verschwörerisch beugte sich Frowin über den Tisch und fragte nur:
„Hast du eine Idee?“
Tristram hoffte das Dunduvan sich nicht täuschte und auf Frowin, der immerhin, wenn auch Wagenlenker, der Sklave eines der angesehensten Römer in Iscalis war.
Er war sich allerdings noch immer nicht sicher, dass Bonnis Festnahme dem Tribun zu verdanken war. Zur Sicherheit fragte er nach. "Seid ihr euch wirklich sicher, das dieser Tribun der auch bei den Rennen zugegen war, er kannte seinen Namen nicht oder ob es nicht doch jemand anders war?“
Es zeigte sich wieder einmal. Dass Tristram im Gegensatz zu seiner Schwester, weit aus ruhiger und besonnener an Probleme heran ging. Das sagte aber nichts über sein
Temperament und seiner Hartnäckigkeit aus.
Wieder ließ er einen Aufmerksamen Blick über die Gäste gleiten. Wer konnte sich schon sicher vor Lauscher und Spitzel fühlen.
(07-09-2023, 11:17 AM)Frowin schrieb: [ -> ]Während Mettius sprach, hörte Frowin aufmerksam zu. Natürlich, was auch immer Bonni angestellt hatte, sie vom Tribun gefangen halten zu lassen, war keine Option. Der Mann war ein Monster und Frowin hätte ihm gern eines ausgewischt. Allein mit dem Gedanken waren allerdings schon jede Menge Risiken verbunden, denn dieses Schwein war unberechenbar.
Doch etwas in Mettius‘ Worten rüttelte Frowin auf. Nicht nur dessen Schmeicheleien, auch wenn diese natürlich angenehm zu hören waren. Es war ein Ruf zum Handeln, den er unmöglich ignorieren konnte.
Verschwörerisch beugte sich Frowin über den Tisch und fragte nur:
„Hast du eine Idee?“
(07-10-2023, 10:27 AM)Tristram schrieb: [ -> ]
Tristram hoffte das Dunduvan sich nicht täuschte und auf Frowin, der immerhin, wenn auch Wagenlenker, der Sklave eines der angesehensten Römer in Iscalis war.
Er war sich allerdings noch immer nicht sicher, dass Bonnis Festnahme dem Tribun zu verdanken war. Zur Sicherheit fragte er nach."Seid ihr euch wirklich sicher, das dieser Tribun der auch bei den Rennen zugegen war, er kannte seinen Namen nicht oder ob es nicht doch jemand anders war?“
Es zeigte sich wieder einmal. Dass Tristram im Gegensatz zu seiner Schwester, weit aus ruhiger und besonnener an Probleme heran ging. Das sagte aber nichts über sein
Temperament und seiner Hartnäckigkeit aus.
Wieder ließ er einen Aufmerksamen Blick über die Gäste gleiten. Wer konnte sich schon sicher vor Lauscher und Spitzel fühlen.

"Sicher ist gar nichts", erwiderte Dunduvan Tristram: " Nur dass deine Schwester von Soldaten in Zivil in Richtung Castra abgeführt wurde. Also muss es einer ihrer Obermacker sein, der sie hat. Und ich erinnere mich daran, dass der Iulius beim Wagenrennen beinahe auf seine Augen getreten wäre, so sehr sind sie ihm bei Bonnis Anblick rausgefallen. Es wäre nicht das erste Mal, dass ein reicher Mann eine junge Frau, die er haben will, einfach entführen lässt", er wandte sich wieder an Frowin. Er hatte Bonni durchaus ein wenig gerne, doch er würde nichts unternehmen, was ihn selbst  in Gefahr brachte. Er war Cathbads tödlicher Pfeil, nicht der Bonnis.
Frowin jedoch schien Blut geleckt zu haben. Also war er doch noch nicht zu einem römischen Schoßhündchen geworden. Kaum kratzte man ein wenig am Fell, lauerte dahinter der alte keltische Wolf, selbst wenns nur ein festlandkeltischer, und damit nach Cathbads Ansicht doch nicht wirklich keltischer, war. Zufrieden lehnte sich Dunduvan zurück. Aber er durfte Frowin nicht sagen, wie sehr ihm das gefiel; er musste schließlich in seiner Rolle als Mettius bleiben. Zumindest zunächst noch:

"Eine Idee habe ich noch nicht. Wir römische Zivilisten kommen genauso wenig in die Castra rein wie Sklaven oder Kelten. Aber da Tristram Bonnis Bruder ist, ist er vielleicht schon gedanklich weiter, und wir können ihm helfen"
Tristram nickte während sein Finger mit einem Wassertropfen, den er herum schob, eine Spur hinterließ. „Stimmt, er hat sie sogar eingeladen und wir haben darüber gestritten. Sie war der Meinung sie könnte so etwas erfahren und ihn vielleicht über die nächsten Vorhaben der Soldaten ausfragen. Bisher hat sie die Einladung aber noch nicht angenommen und ich glaube auch nicht das sie in der Kaserne gefangengenommen wurde.“ Tristram hatte voller Bitterkeit gesprochen. Warum nahm Bonni immer alles so leicht und hörte auf keinen? Dieselmal war das Ergebnis wirklich schlimm.
Ich glaube wir können sie nicht befreien und ich werde nach hause gehen um dort zu berichten. Ich vermuten um den Frieden zu wahren werden wir weg ziehen.“ Damit wischte er mit einer wütenden Handbewegung über den Tisch.
Seiten: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19