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Normale Version: Taberna "Zum Weißen Pferd"
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(12-07-2022, 10:42 PM)Flavianus Pytheas schrieb: [ -> ]Auch Pytheas lächelte zurück: "Wie geht es deiner Frau Tante und ihren Kleinen, werte Iuventia Helena?", fragte er und ließ sich aufzählen, was es zu essen gab:
"Das klingt doch köstlich. Für mich bitte auch vom Hasen" 
Helena musste nun lachen,
„Sagt einfach Helena zu mir, Medicus und meiner Tante geht es recht gut. Sie wird schon ungeduldig und will unbedingt wieder aus dem Bett. Auch den zwei kleinen geht es gut, sie trinken gut, schlafen viel und mache. noch nicht viel Arbeit. Also Stew und einen zweiten Becher, kommt sofort.“
Sie wendete sich von den beiden ab und wollte zurück zum Feuer um die Bestellung zu holen als ihr die neuen Gäste auffiel.
(11-26-2022, 12:03 PM)Didia Corona schrieb: [ -> ]Der Tag war schon weit vorgeschritten und es hatte erneut geregnet. Noch war es hell, oder was man hell nennen konnte. Der Himmel war grau in grau und die späte Nachmittagssonne bemühte sich erfolglos ab und zu zwischen den Wolken hervorzukommen.
Auf der Römerstraße, die zum Stadttor führte, hatte sich das Wasser zwischen den großen Steinen gesammelt und es spritze nach rechts und links als die Kutsche durch das provisorische Tor polterte.
In der Stadt waren bis jetzt nur die Hauptstraßen gut bepflastert und hier gab es auch nur wenige freie, unbebaute Flächen, doch kann man weiter hingen sah man das es noch viele freie Stellen gab.
Das Forum war von hunderten von Säulen umrandet und an seinem Kopfende führten die breiten Stufen zum Stadthalterpalast hinauf, doch Iscalis war noch im Aufbau.
Kurz vor dem Forum bog der Kutscher auf eine der umliegenden Straßen ab und hielt vor einer Taverne mit Gasthof.

Corona und Serafina waren ziemlich durchgerüttelt worden und Corona hatte schlechte Laune. Sie hatte Hunger und ihr war kalt, sie wollte endlich raus hier und ein Bad nehmen, etwas essen und wieder in einem guten Bett schlafen.
Bo, ihr Leibwächter, sprang vom Kutschbock und öffnete die Tür der Kutsche. „Hier sieht es ruhig und ordentlich aus. Domina. Man hat mir gesagt, dass dieses Haus von guten römischen Leuten geführt wird.“
Didia Corona nahm die ihr angebotene Hand und stieg aus, sie achtete dabei darauf keine der sich gebildeten Pfützen zu treffen. Das ganze sah aus als ob sie ein Kinderspiel spiele, immer wieder musste sie ausweichen doch nach ein paar Schritten war sie unter dem kleinen Portikus und konnte mit trockenen Füßen in den Schankraum treten.
Corona war eine kleine, zierliche Frau doch sah man ihr ihr Alter nicht an. Noch sah sie wie ein junges Mädchen aus, obwohl sie schon weit über zwanzig war. Ihr dunkles Haar war unter der Stola verdeckt und der dicke Reisemantel verdeckte auch ihre schlanke Figur.
Serafina ging einen Schritt hinter ihrer Herrin und Bo ging vor den beiden Frauen in den Raum.

Es roch nach gebratenem Fleisch, duftendem Gemüse und auch sauberer Luft. Kein schales Bier, keine abgestandene Luft und auch nicht nach ungewaschenen Gästen. Etwas, was man nur sehr selten antraf, selbst in Rom gab es solche Gasträume nicht wirklich.
Corona war zufrieden, sie hatte schon befürchtet das sie wieder die ganze Nacht nicht schlafen würde, weil sie Angst hatte sich in dem Flohverseuchten Betten etwas einzufangen.

Im Schankraum selbst waren nur wenig Gäste, ein junges Mädchen schien das Schankmädchen zu sein, auch sie sah sauber und adrett aus, nach römischer Art gekleidet. Ein etwas ältere Frau stand hinter dem Tresen und über einem Feuer hing ein dampfender Kessel. An ein oder zwei Tischen saßen Männer und tranken oder aßen.
Bo deutet auf einen freien Tisch in der Nähe der Tür und die beiden Frauen setzten sich, Bo setzte sich zu ihnen, so dass er Tür und auch den Raum im Auge hatte.
An ihrem Tisch angekommen machte sie einen kleinen Knicks, wischte gerade noch einmal über den Tisch, der sauber war aber man wusste ja nie.
„Salve, werte Herrschaften. Willkommen in der Taberna zum weißen Pferd. Wir haben heute Hasen Stew mit ganz frischem Brot. Darf ich euch davon etwas bringen oder wollt ihr nur etwas zu trinken?“
Helena sah sich die Leute sehr genau an, die Frauen sahen aus als ob sie gleich vor Erschöpfung hier am Tisch einschlafen würden, nur die kleinere und vornehmere hielt sich noch stolz und tapfer aufrecht. Der Mann, vielleicht ein ehemaliger Soldat, zumindest hatte er wache aufmerksame Augen und war kräftig und durchtrainiert, schien zwar auch etwas müde doch hatte er alles im Raum gut im Blick.
„Sucht ihr vielleicht auch eine Unterkunft, wir haben im oberen Stock noch zwei Schlafzimmer frei. Sie sind sauber und durchgelüftet.“
(12-12-2022, 03:38 PM)Flavianus Pytheas schrieb: [ -> ]Pytheas merkte, dass er Linos verwirrte, was bestimmt auch mit daran lag, dass der Medicus immer ganz exakt war und jedes Wort abwog. Er lächelte den claudischen Hausverwalter an: "Ich freue mich doch, wenn du mich einlädst", sagte er herzlich:
"Und es war sehr viel zu tun, tatsächlich habe ich Hunger", er dachte jetzt über Linos Frage nach:
"Du meinst den Status als Freigelassenen? Ob ich mich dran gewöhnt habe? Nun, ich wurde nicht wegen Verdiensten freigelassen, sondern nur deshalb, weil mein Herr mich als Freigelassenen nützlicher findet. Aber ich bin ihm immer noch genauso verpflichtet wie zuvor, und er entscheidet über alles, was ich tue", Pytheas überlegte:
"Die räumliche Entfernung spielt weniger eine Rolle als der lange Arm eines Patriziers oder gar des Kaisers. Aber du sprichst von einem Fehler. Was, mein lieber Linos, hast du angerichtet?"
Claudianus Linos schien sehr bekümmert zu sein, und nun verstand Pytheas auch den vielen Wein. Sein Landsmann versuchte, einen Kummer zu ertränken.

Angerichtet, es so zu nennen ist nicht wirklich passend.“ Ich hielt inne und starrte auf den Tisch, so als ob ich es dort sehen konnte. „Du musst wissen ich war vorher der Scriba von dem Conuslarius und glaube er war mit mir zufrieden, sonst wäre ich wohl kaum Verwalter geworden. Aber das jetzt war ein Versagen, was ich mir nie verzeihen kann.“ Abermals wurde die Tischplatte mit meinem Blick beehrt. Bis ich Pytheas ruckartig anstierte. „Weiß du es begannn mit diesem Brief und was für ein Brief“, murmelte ich noch leise hinterher. „Schon als ich ihn in die Hand nahm lockte mich dieser verführerische Duft. Er war an Claudius Menecrates gerichtet. Ich wollte ihn nur auf seinen Schreibtisch legen, doch der Duft verführte mich dazu ihn genauer anzusehen. Mit Freude entdeckte ich das Siegel hatte gelitten, es war gebrochen."  
Meine Hand ergriff den Becher und ich nahm abermals einen Schluck und stierte jetzt den Medicus an. „Du kannst dir denken was dann geschah?“ Ein wenig zu laut und zu schrill kam meine Frage, während ich ihn weiter anstierte.
(12-26-2022, 11:43 AM)Raven schrieb: [ -> ]An ihrem Tisch angekommen machte sie einen kleinen Knicks, wischte gerade noch einmal über den Tisch, der sauber war aber man wusste ja nie.
„Salve, werte Herrschaften. Willkommen in der Taberna zum weißen Pferd. Wir haben heute Hasen Stew mit ganz frischem Brot. Darf ich euch davon etwas bringen oder wollt ihr nur etwas zu trinken?“
Helena sah sich die Leute sehr genau an, die Frauen sahen aus als ob sie gleich vor Erschöpfung hier am Tisch einschlafen würden, nur die kleinere und vornehmere hielt sich noch stolz und tapfer aufrecht. Der Mann, vielleicht ein ehemaliger Soldat, zumindest hatte er wache aufmerksame Augen und war kräftig und durchtrainiert, schien zwar auch etwas müde doch hatte er alles im Raum gut im Blick.
„Sucht ihr vielleicht auch eine Unterkunft, wir haben im oberen Stock noch zwei Schlafzimmer frei. Sie sind sauber und durchgelüftet.“
Corona war wirklich müde, erschöpft und hatte Hunger. Es roch wirklich sehr verlockend und endlich ein weiches Bett kam ihr jetzt sehr gelegen. Sie nickte Bo zu um dem Mädchen zu antworten
„Das ist sehr freundlich, wir nehmen den Stew und auch die Unterkunft. Ist es möglich das auch unsere Tier hier unter kommen oder gibt es einen Mietstall in der Nähe.?“ Fragte Bo.
„Bring uns dazu noch euren besten Wein mit Wasser, braucht man Honig um ihn zu süssen?“ setze er noch nach.
Zitat:Corona war wirklich müde, erschöpft und hatte Hunger. Es roch wirklich sehr verlockend und endlich ein weiches Bett kam ihr jetzt sehr gelegen. Sie nickte Bo zu um dem Mädchen zu antworten
„Das ist sehr freundlich, wir nehmen den Stew und auch die Unterkunft. Ist es möglich das auch unsere Tier hier unter kommen oder gibt es einen Mietstall in der Nähe.?“ Fragte Bo.
„Bring uns dazu noch euren besten Wein mit Wasser, braucht man Honig um ihn zu süssen?“ setze er noch nach.

Helena sah sich die beiden Frauen, die so schweigend neben dem Mann saßen, an. Beide sahen schon recht müde aus und die eine war ganz sicher nicht daran gewöhnt auf der Straße zu sein.
„Es gibt in der Nähe einen Mietstall, ich sag bescheid und man kümmert sich um alles. Unser Wein ist sehr gut, da braucht Ihr keinen Honig aber ich kann euch natürlich welchen dazu bringen und dreimal Stew, sofort.“
Sie ging um alles zu holen und nach ein paar Minuten stand der dampfende Eintopf vor den Gästen und auch der Rest war erledigt.
„Ich wünsche guten Appetit und wenn Ihr noch etwas wünscht ruft einfach, ich bin Helena.“
(12-26-2022, 11:43 AM)Raven schrieb: [ -> ]Helena musste nun lachen,
„Sagt einfach Helena zu mir, Medicus und meiner Tante geht es recht gut. Sie wird schon ungeduldig und will unbedingt wieder aus dem Bett. Auch den zwei kleinen geht es gut, sie trinken gut, schlafen viel und mache. noch nicht viel Arbeit. Also Stew und einen zweiten Becher, kommt sofort.“
 

(12-26-2022, 03:35 PM)Claudianus Linos schrieb: [ -> ]„Angerichtet, es so zu nennen ist nicht wirklich passend.“ Ich hielt inne und starrte auf den Tisch, so als ob ich es dort sehen konnte. „Du musst wissen ich war vorher der Scriba von dem Conuslarius und glaube er war mit mir zufrieden, sonst wäre ich wohl kaum Verwalter geworden. Aber das jetzt war ein Versagen, was ich mir nie verzeihen kann.“ Abermals wurde die Tischplatte mit meinem Blick beehrt. Bis ich Pytheas ruckartig anstierte. „Weiß du es begannn mit diesem Brief und was für ein Brief“, murmelte ich noch leise hinterher. „Schon als ich ihn in die Hand nahm lockte mich dieser verführerische Duft. Er war an Claudius Menecrates gerichtet. Ich wollte ihn nur auf seinen Schreibtisch legen, doch der Duft verführte mich dazu ihn genauer anzusehen. Mit Freude entdeckte ich das Siegel hatte gelitten, es war gebrochen."  
Meine Hand ergriff den Becher und ich nahm abermals einen Schluck und stierte jetzt den Medicus an. „Du kannst dir denken was dann geschah?“ Ein wenig zu laut und zu schrill kam meine Frage, während ich ihn weiter anstierte.

"Gerne sage ich Helena", der Medicus nickte:
"Zwillinge bekommen zu haben ist ebenso glücksbringend als auch eine große physische Anstrengung. Deine Tante hat  wirklich Glück, dass sie dich in ihrer Nähe hat, Helena", er hätte die Iuventia gerne gefragt, wie sie sich ihre Zukunft vorstellte. Ob sie sich wirklich an einen wackeren Handwerksmeister oder Veteranen verheiraten lassen wollte? Die meisten römischen Mädchen freuten sich auf Ehe und Mutterschaft. Aber bei Fabatas Nichte und ihren umsichtigen Verstand hielt er es nach wie vor für eine Art Verschwendung. Allerdings gab es auch keine Alternative, die er, Flavianus Pytheas, ihr bieten konnte, und die junge Frau war mit den Gästen der Taberna beschäftigt.

Der Medicus hörte nun seinem Freund Linos zu, der erzählte, dass er den Verlockungen einer parfümierten Schriftrolle erlegen war. Er  selbst verurteilte nie jemanden. Wenn ein erfahrener Scriba wie Claudianus Linos in solch eine Falle geriet, musste der Duft buchstäblich umwerfend gewesen sein:

"Nun ja, vom medizinischen Standpunkt haben Duftstoffe eine Wirkung auf unser Gemüt und den Eros. Viele sind Aphrodisiaka, den Geschlechtstrieb anregende Mittel.
Hast du etwa den Brief bei dir behalten, um dich an ihm zu erfreuen?"

Pytheas stützte sein Kinn in eine Hand:
"Oder wolltest du wissen, wer die Briefeschreiberin ist und hast das schon gebrochene Siegel geöffnet?"

Seine Stimme war ruhig. Er hoffte, dass sich seine Seelenruhe auf den unglücklichen und aufgebrachten Linos übertragen würde.
Ja ganz genau, ich wollte wissen wer die Briefschreiberin ist und nun ja in welcher Beziehung sie zu Claudius Menecrates steht. Deshalb konnte ich doch der Veruchung nicht widerstehe und habe das Siegel gebrochen.“ Seufzend nahm ich einen weiteren Schluck und stellte fest, alles war auf einmal irgendwie anders. Nicht, dass ich hätte sagen können, leichter oder anders, gleichgültig, nein merkwürdig. Im meinem Kopf fand etwas merkwürdiges statt, da sauste gerade alles an mir vorbei, meine Bemühung die Gedanken festzuhalten wurde schwer. Die Zunge gehorchte mir auch nicht mehr so wie ich es wollte. Tief atmete ich ein, in der Hoffnung das würde helfen. „Das schlimmste, ja genau, das schlimmste ist aber ….. gerade beim Lesen kam doch.....“ Dann musste ich meinen Kopf auf den Tisch ablegen. Nur ein wenig schlafen. Hatte ich das jetzt gesagt?
"Dann kam dein Patron hinzu?", versuchte Pytheas zu verstehen. Er bemerkte Linos Zustand durchaus und schob den Weinkrug so weit er konnte an das andere Ende des Tisch, damit Linos nicht mehr dran kam.  Claudianus Linos war jetzt nicht durch Venus Wohlgerüche sondern eindeutig mehr durch die Gaben von Bacchus berauscht:

"Undeutliche Sprache, verminderte Wachheit, Schläfrigkeit. Du hast eine Intoxikation durch Alkohol, lieber Freund. Sie beeinträchtigt übrigens auch dein Urteilsvermögen, daher siehst du die Dinge schwärzer als sie womöglich sind"

Da Pytheas nicht wusste, wie viel Speis und Trank gekostet hatten, legte er einen Denar auf den Tisch und erhob sich:
"Ich bringe Dich besser nach Hause in dein Bett, Linos", sagte er: "Komm, stütze dich auf mich, mach ruhig, ich bin kräftiger als es den Anschein hat. -"
Linos roch wie eine ganze Kaschemme. Pytheas konzentrierte sich auf sich selbst und blendete alles Sensorische kurzerhand aus.

- Vale bene Iuventia Helena", rief er der Fabatanichte zu und mit einem Kopfnicken zu Linos: "Ein wenig frische Luft tut uns beiden nur gut. Wir können auf dem Weg weiter reden"
>>>
Der Schwall frische Luft richtete ein Chaos in meinem Kopf an. Wieso war ich drausßen? Ich wollte doch mit meinem Freund reden. Da erst sauste, das was Pytheas gesagt hatte in meinem Kopf vorbei. Entsetzt schrie ich auf. „Nein!“ Ich riss mich los und wollte zurück. „Nicht nach Hause, ich werde wieder Sklave, die Abreibung erfolgt ja noch. Du bist doch mein Freund? Warum machst du das?“ * Vorwurfvoll jammerte ich und setzte mich auf den Boden. Meine Ellebogen stützte ich auf die angewinkelten Knie und stützte meinen Kopf auf die Handfläche. „Alles ist vorbei, kommen jetzt die Bleiminen?“

*Anfang des Geschehens
Jetzt also waren wir in Britannien. Es schmeckte mir nicht wirklich, aber von allen Möglichkeiten war es eine der erfolgversprechendsten, und angesichts der Umstände wohl das kleinstmögliche Übel. Soweit das auf die Entfernung und ohne Aufsehen zu erregen möglich war, hatte ich mir Erkundigungen über unseren Zielort eingeholt. Kleine Stadt, noch im Aufbau, viele neue Gesichter, am Rand der Welt ohne nennenswerte Vorkommnisse. Eine Silberbleimine in der Nähe, daher voraussichtlich gut befriedet und unter Kontrolle. Wir würden nicht weiter auffallen unter den neuen Siedlern hier, unsere Geschichte war stichhaltig und würde einer ersten Überprüfung zweifellos standhalten. Auch dafür hatte ich gesorgt.

Trotzdem gefiel es mir nicht besonders, hier im Schankraum einer Taverne zu sitzen. Ein Teil von mir wollte anmerken, dass so ein Haus dem Ruf meines Schützlings nicht angemessen war. Ihrer Stellung nach sollte sie mindestens eine Villa in der Größe einer Statthalterpräfektur bewohnen. Aber genau das würde die Aufmerksamkeit eben unnötig auf uns ziehen, und es war wichtiger, zu verschwinden und unterzutauchen. Auch wenn es einige Einschnitte in ihrem Leben bedeuten würde. Aber sie würde damit klar kommen. Sie war stark. Stärker, als ihr bewusst war, schien mir häufig. Und ja, ich bewunderte sie dafür ein wenig. Auch wenn ich das natürlich nie sagen würde. Das war aus vielerlei Gründen nicht angemessen.
Die Bedienung kam und verwies uns an einen nahen Mietstall, bevor sie unser Essen holte. Auch das war sicherlich etwas anderes als das, was meine Domina gewöhnt war. Wobei die letzten Wochen und insbesondere die Überfahrt von Gallia nach Britannia da alle Erwartungen sehr weit nach unten korrigiert hatten. Wir hatten schon wesentlich schlechter gegessen und es überlebt. Ich nickte der Bedienung kurz zu und beobachtete, wie ein Mann seinen betrunkenen Kumpel vor die Tür brachte.
Hatte ich schon erwähnt, dass mir die Umgebung nicht gefiel und ich meiner Domina etwas besseres wünschte? Aber gut, so war es eben.

Wie immer – oder meistens – probierte ich erst einen Löffel und nickte dann in Richtung der zwei Frauen, die mich begleiteten. Das Essen war in Ordnung. Die beiden konnten gefahrlos damit beginnen. Ich war mir sehr sicher, dass Serafina insgeheim auf mich stand, auch wenn sie gerade zu müde war, um es zu zeigen.
“Gibt es ein Badehaus in der Nähe? fragte ich Helena noch, ehe sie verschwand, denn ich war mir sicher, dass die Damen sich würden waschen wollen, sobald es möglich war. Eine enge Kutsche förderte nicht unbedingt den körperlichen Wohlgeruch, um es mal so auszudrücken. Und wenn sie heute nicht mehr baden wollten, dann sicherlich morgen.
(01-07-2023, 01:26 PM)Marcus Mucius Primus schrieb: [ -> ]Jetzt also waren wir in Britannien. Es schmeckte mir nicht wirklich, aber von allen Möglichkeiten war es eine der erfolgversprechendsten, und angesichts der Umstände wohl das kleinstmögliche Übel. Soweit das auf die Entfernung und ohne Aufsehen zu erregen möglich war, hatte ich mir Erkundigungen über unseren Zielort eingeholt. Kleine Stadt, noch im Aufbau, viele neue Gesichter, am Rand der Welt ohne nennenswerte Vorkommnisse. Eine Silberbleimine in der Nähe, daher voraussichtlich gut befriedet und unter Kontrolle. Wir würden nicht weiter auffallen unter den neuen Siedlern hier, unsere Geschichte war stichhaltig und würde einer ersten Überprüfung zweifellos standhalten. Auch dafür hatte ich gesorgt.

Trotzdem gefiel es mir nicht besonders, hier im Schankraum einer Taverne zu sitzen. Ein Teil von mir wollte anmerken, dass so ein Haus dem Ruf meines Schützlings nicht angemessen war. Ihrer Stellung nach sollte sie mindestens eine Villa in der Größe einer Statthalterpräfektur bewohnen. Aber genau das würde die Aufmerksamkeit eben unnötig auf uns ziehen, und es war wichtiger, zu verschwinden und unterzutauchen. Auch wenn es einige Einschnitte in ihrem Leben bedeuten würde. Aber sie würde damit klar kommen. Sie war stark. Stärker, als ihr bewusst war, schien mir häufig. Und ja, ich bewunderte sie dafür ein wenig. Auch wenn ich das natürlich nie sagen würde. Das war aus vielerlei Gründen nicht angemessen.
Die Bedienung kam und verwies uns an einen nahen Mietstall, bevor sie unser Essen holte. Auch das war sicherlich etwas anderes als das, was meine Domina gewöhnt war. Wobei die letzten Wochen und insbesondere die Überfahrt von Gallia nach Britannia da alle Erwartungen sehr weit nach unten korrigiert hatten. Wir hatten schon wesentlich schlechter gegessen und es überlebt. Ich nickte der Bedienung kurz zu und beobachtete, wie ein Mann seinen betrunkenen Kumpel vor die Tür brachte.
Hatte ich schon erwähnt, dass mir die Umgebung nicht gefiel und ich meiner Domina etwas besseres wünschte? Aber gut, so war es eben.

Wie immer – oder meistens – probierte ich erst einen Löffel und nickte dann in Richtung der zwei Frauen, die mich begleiteten. Das Essen war in Ordnung. Die beiden konnten gefahrlos damit beginnen. Ich war mir sehr sicher, dass Serafina insgeheim auf mich stand, auch wenn sie gerade zu müde war, um es zu zeigen.
“Gibt es ein Badehaus in der Nähe? fragte ich Helena noch, ehe sie verschwand, denn ich war mir sicher, dass die Damen sich würden waschen wollen, sobald es möglich war. Eine enge Kutsche förderte nicht unbedingt den körperlichen Wohlgeruch, um es mal so auszudrücken. Und wenn sie heute nicht mehr baden wollten, dann sicherlich morgen.


*Unser Essen ist doch nicht schlecht oder sogar vergiftet, was bildete sich der Schnösel ein es erst zu probieren, bevor seine Begleitung sich dran trauten* 
Helena war wirklich beleidigt und wollte schon was sagen, doch wie sagt man so schön „Der Gast ist König“.
„Es gibt eine öffentliche Therme hinter dem Forum, am Vormittag gibt es da eine Zeit für Frauen. Ansonsten haben wir nur Wasser und Schüssel auf dem Zimmer, für den Bottich im Hof ist es zu kalt. Ich kann auch das Wasser für die Domina warm machen lassen.“

Die beiden Damen sahen wirklich etwas mitgenommen aus und Helena konnte sich schon denken das sie heute nur noch sich etwas frisch machen wollten und dann schlafen.

„Sollen wir zwei Zimmer vorbereiten? Eines ist etwas größer und ist zur Straße hinaus, das kleinere zum Hinterhof. Bei beiden kann man ein Bett zusätzlich dazu stellen.“

Das alle drei in einem Zimmer schlafen wollten konnte sie sich beim besten Willen nicht vorstellen. Alle beiden Zimmer waren frisch gereinigt und auch gelüftet.

Über den Mann machte sie sich so ihre eigenen Gedanken.
 Er sah zwar aus wie ein einfacher Bürger oder Freigelassener, aber Helena war sich sicher da steckte mehr dahinter. Er war kräftig gebaut, viel zu gutaussehend und sah sich ständig im Raum um, als ob er etwas suche.
Auch die beiden Frauen sahen nicht aus, als ob sie wirklich hierhergehören würden. 
Die eine war sicher eine Sklavin, soweit man das bei den Reisekleidung beurteilen konnte. Sie kümmerte sich fast schon aufopfernd um die kleinere in der Gruppe.
Auch sie probierte zuerst den Eintopf ihrer Herrin und pustet sogar etwas darüber, bevor sie ihr den Löffel reichte. Beobachtete das sie auch wirklich etwas aß bevor sie selbst begann.

Helena beschloss die Gruppe etwas genauer im Auge zu behalten, wer wusste schon so genau was wichtig für sie alle war.
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