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Normale Version: Taberna "Zum Weißen Pferd"
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(02-13-2023, 10:32 PM)Iuventia Fabata schrieb: [ -> ]Das junge Mädchen schaute ganz neugierig auf die Neuankömmlinge und ich schmunzelte nur dabei. So waren junge Leute eben - wollten immer überall ihre Nase reinstecken und gerade Helena war immer interessiert, wenn neue Leute in die Stadt kamen.

"Das ist lieb von dir, Helena. Einmal Haseneintopf für alle, Wasser für Frowin, einen Krug von lusitanischen Rotwein und süßen Fruchtsaft für die Frau. Du kannst schon einmal die Getränke rüberbringen und ich portioniere das Essen, damit du das gleich danach holen kannst."

„Wird erledigt.“ Antwortet Helena ihrer Tante und stellte das gewünschte auf ein Holztablett. Damit ging sie zu dem Tisch des Neuankömmlings, an dem sich Frowin auch schon gesetzt hatte.
Sie brauchte eine Weile, da ein paar andere Gäste sie ansprachen und einer ihr sogar versuchte in den Po zu kneifen.
Helena war das schon gewohnt und mit einem scharfen Wort hatte sie den Frechdachs schnell von seinem Versuch abgebracht.
Am Tisch angekommen lächelte sie erneut freundlich Frowin zu und sah dann den Fremden an.
„Save, ich bin Helena Ioventia die Haustochter. Der Wein ist sicher für euch und der Saft für eure Begleitung?“ Das Wasser stellte sie ungefragt vor Frowin, der trank nur selten wirklich etwas Stärkeres.
„Den Eintopf bringe ich auch gleich, möchtet ihr sonst noch etwas?“
Ich sah meiner Süßen noch nach. Aber anscheinend befand sich die Wirtin gerade nicht im Schankraum, was an sich ja nicht ungewöhnlich war, da es in einer Taberna immer viel zu tun gab. Schulterzuckend kam sie wieder zurück und wollte sich gerade setzen, als eine recht energische junge Frau an unserem Tisch. Sie ignorierte mich und meine Sklavin gekonnt und sprach den Schönling an. Dabei machte sie ihm schöne Augen und säuselte davon, ob er sie auch schon vermisst habe. Ich wandte mich von den beiden ab und rutschte etwas zur Seite, um Asarea wieder Platz zu machen. Glücklicherweise kamen nun auch unsere Getränke.
"Salve Iuventia! Richtig, der Wein ist für mich und der Saft für meine Süße hier." Ich nahm gleich einen großen Schluck und Asarea kostete ihren Birnensaft. Wenn jetzt noch bald das Essen käme, wäre wenigstens dieses Bedürfnis gestillt.
Als plötzlich die Blonde aufstand und sich woanders hinsetzte, sah ich ihr kurz nach und wandte mich dann wieder an Frowin. "Na, Stress mit der Liebsten?"
[Bild: Ganymed-klein.jpg] |Ganymed
In der Zwischenzeit war ein weiterer Gast eingetreten. Er bahnte sich seinen Weg zum Tisch, an dem sein Dominus und Asarea saßen. Ganymed sah etwas geschafft aus. Anscheinend hatte ihn sein Auftrag, das Gepäck seines Herrn zur Casa Balventia zu schaffen, viel Kraft und Nerven gekostet.
"Dominus, dein Gepäck befindet sich jetzt in der Casa und dein Bruder erwartet dich," sagte er schnaufend. Ich deutete ihm an, sich erst einmal zu setzten. Zuerst wollte ich noch mein Essen haben. Danach würden wir dann aufbrechen.
Da es wohl nichts weiteres gab ging Helena zurück um auch noch das Essen aufzutragen. Zurück am Tisch sah sie das sich erneut jemand dazu gesetzt hatte, sie stellte erstmal die schon bestellten Teller auf den Tisch ab.
„Salve, was kann ich den dir bringen? Auch Wein und etwas Eintopf?“
Frowin saß und starrte, als habe er gerade eine Ohrfeige bekommen. Dass Bonni so reagierte, verstand er nun wirklich nicht. Er hatte doch nur seine Verwunderung zum Ausdruck gebracht? Immerhin waren sie hier nicht verabredet gewesen. Es hatte fast ein wenig eifersüchtig gewirkt. Hatte sie gesehen, wie sich Scapulas Sklavin an ihn heranmachte?
"Ich... also... eine Liebste ist sie nicht", gab er verdattert zu. "Ich weiß gar nicht, was gerade los war..." Frowin nippte verlegen an seinem Getränk, als sich schon der nächste dazu begab. Scheinbar auch einer von Scapulas Sklaven, der von Frowin mit einem freundlichen Nicken gegrüßt wurde.
"Nun, ich... sollte mich wohl auch auf den Weg machen. Aber vielleicht sehen wir uns ja wieder. Beim nächsten Rennen oder so. Es hat mich jedenfalls gefreut. Helena, kann ich bei dir zahlen?"
Asarea nippte genüsslich an ihrem Birnensaft und sah dabei unverwandt zu Frowin hinüber. Der arme Kerl schaute ganz verdattert aus der Wäsche. Er konnte mir ja viel erzählen, aber ich erkannte, wenn eine Frau eifersüchtig war. Und aus der harschen Blondine hatte eindeutig die Eifersucht gesprochen. "Tja, so sind sie, die Frauen! Immer für eine Überrschung gut!" Ich grinste nur in mich hinein und freute mich dann umso mehr, als dann unser Essen gebracht wurde. Der Eintopf duftete herrlich! Genauso schmeckte er dann auch. Die Taberna musste ich mir merken, denn ganz sicher war ich nicht zum letzten Mal hier!
Als dann plötzlich Ganymed vor mir stand und mir mitteilte, das Gepäck sei bereits in der Casa meines Bruders, merkte ich erst, wie schnell doch die Zeit vergangen war. In meinem Teller befand sich noch ein wenig vom Eintopf. Ich schob ihn Ganymed zu und bedeutete ihm, sich erst einmal zu setzen. "Iss erst mal! So viel Zeit muss sein!" Varro würde sich noch früh genug ärgern, wenn er mich wieder sah. 
Der rothaarige Schönling schien es plötzlich auch sehr eilig zu haben und erklärte, er müsse nun gehen. Damit war unser kleines Stelldichein wohl endgültig vertagt. "Das will ich doch schwer hoffen, dass wir uns wieder sehen! Spätestens beim nächsten Rennen!" entgegnete ich Frowin freundlich. 
Ich kramte auch meinen Geldbeutel hervor und wollte dann auch zahlen, sobald die schöne Helena zu uns an den Tisch kam.
Bei Ihrer nächsten Runde an den Tischen entlang, kam Helena natürlich auch zu den Neuzugängen und Frowin.
Boni hatte sie nur kurz gesehen und dann auch schon wieder verschwinden, noch hatte sie nicht wirklich mit dem Mädchen Bekanntschaft gemacht, kaum mehr als das sie wusste das sie da war.
„Ich hoffe es war alles zu eurer Zufriedenheit, kann ich euch den noch etwas gutes tun?“ fragte sie etwas kokett als sie die leeren Schalen zusammenräumte und den Tisch abwischte.
Sie wendete sich dann Frowin zu und schenkte ihm ein aufrichtiges tiefes Lächeln. „Was hattest du denn, ein Wasser…das ist nix und einmal Eintopf. Du machst uns mal wieder reich.“ Lachte sie, Frowin wusste das sie das freundschaftlich meinte. „gib mir was du hast, du weist bei uns verhungert niemand.“
Frowin war ein Sklave und auch wenn er ein bekannter Wagenlenker war, glaubte Helena nicht das er wirklich viel eigenes Geld hatte. Auch wenn Fabata es nicht gerne sah konnte Helena sich nicht  vollkommen Selbstverleugnung und so kam es schon manchmal vor das sie etwas kreativ mit der Bezahlung bei dem ein oder anderen war.
(02-14-2023, 03:24 PM)Lucius Asinius Rufus schrieb: [ -> ]
[Bild: kisspng-ancient-rome-lorica-segmentata-r...3812-1.jpg]

Der Soldat Pedanius hatte von seinem Contuberniumskameraden Asinius Rufus den Auftrag angenommen, Iuventia Fabata einen Brief zuzustellen. Du erkennst sie schon, hatte er gesagt, sie ist die Wirtin.
In seiner etwas ungelenken Handschrift und nicht ganz fehlerfrei stand auf der Tabula:



Lucius an Tante Fabata. Gruß zuvor.
Wie geht es dir? Wie geht es den Kleinen?
Ich vermisse alle sehr.
Mir geht es gut. Wir müssen jede
Menge exserzieren. Und früh aufstehen, 
aber macht nichts. Ich habe gute Kameraden, 
mein bester Kumpel heißt Dexter.  In der
Grundausbildung darf ich noch nicht aus
der Castra. Doch Miles Pedanius bringt
dir meinen Brief. Ich habe ihm dafür 
einenBecher Wein versprochen. Doch
 nicht vom Besten.
Ich umarme und küsse euch alle
euer Tiro Lucius Asinius Rufus,
Legio II Augusta
III.Centurie X.Contubernium





Es war ein ruhiger Tag heute, als einer der Miles an mich herantrat und mir eine tabula mit einer Nachricht von meinem Neffen reichte und der Anweisung, dass ich dem Mann doch einen Becher Wein ausgeben sollte. "Danke für die Nachricht, Miles Pedanius. Hier hast du deinen Wein und wenn du kurz wartest, gebe ich dir eine Nachricht mit für den Rückweg." Ich stellte dem Mann auch noch eine kleine Vorspeise hin - ein Stück flaches Brot und eine kleine Portion Moretum. 

Ich ließ Helena schnell den Betrieb weiterführen, während ich kurz nach oben ging um eine neue tabula zu holen und schnell eine Antwort zu kritzeln. Danach schnürte ich schnell noch eine Kleinigkeit in ein Tuch - ein paar geräucherte Würste, ein Stück Käse und ein paar Honigküchlein bevor ich die tabula zuklappte und ebenfalls hineinlegte. Das Bündel reichte ich dem Miles Pedanius, der mittlerweile seinen Wein und das Knoblauchbrot verputzt hatte. 



Iuventia Fabata grüßt Tiro L. Asinius Rufus,

Es freut mich zu hören, dass es dir gut geht und die Grundausbildung
 nicht zu anstrengend ist. Wenn du uns das nächste Mal besuchen 
kommst, kannst du auch den neuesten Zuwachs der Familie 
begrüßen, da ich gesunde Zwillinge entbunden habe. Sie heißen 
Geminus und Gemina und du wirst sie bestimmt sehr mögen. 
Wir sind alle so stolz auf dich, dass du nun dem Imperium 
dienst. Miles Pedanius bringt dir ein kleines Paket mit 
Leckereien, die du mit deinem Freund Dexter teilen kannst. 

Bleib gesund,
Umarmung und Kuss von deiner Tante Fabata



[Bild: kisspng-ancient-rome-lorica-segmentata-r...3812-1.jpg]

Pedanius fand die Tante ziemlich hübsch und so entfleuchte ihm: "Das wäre doch nicht nötig gewesen. Danke für das Brot und den Wein", und er nahm das Bündel an sich: "Ich bin Miles Pedanius", sagte er: "Ein guter Freund von Asinius. Man muss den Rekruten ja helfen wo man nur kann" Er tippte sich an seinen Militärgürtel, den er über der Tunika trug: "Vielleicht sieht man sich mal bald wieder. Ich habe ja ab und zu schon Ausgang. Rufus nicht, solange er in der Grundausbildung ist" Er war schon hier gewesen, aber er hatte noch nie ein persönliches Wort mit der Wirtin gewechselt. Jetzt würde er öfter aufschlagen. Sie und das junge römische Mädel waren erfreuliche Anblicke, die ihn an zuhause erinnerten.

>>>>
Der erste Tag der verschärften Patrouille neigte sich dem Ende zu. Weitere Tage würde folgen. Und jeder Tag mehr würde diesen Schweinestall von Stadt mehr ausmisten. Ich war in Iscalis nur auf wenige würdige Bürger gestoßen. Dafür auf Barbaren, Hetären, Sklaven und Römer, denen die Provinz ins Gehirn gesickert war. 
Das war es nämlich, was passierte: Man lebte hier, und es regnete die ganze Zeit. Und kaum kam man zu sich, war man mehr britannisch als römisch. Die Keltenweiber waren attraktiv zu nennen, wenn man denn auf fuchsiges Haar und wässrige Augen stand.
Diese Taberna schien ein anständiges Haus zu sein, in dem ein anständiger Römer einen anständigen Becher Wein bekommen konnte. 
Die Schankdirne machte einen sauberen, anheimelnden Eindruck.
Ich deutete meinen Männern an, sich zu benehmen. Schließlich gab es andere Orte, an denen man sich austoben konnte, und ich wollte wieder herkommen, wenn der Wein gut war.
Ich setzte mich und streckte die Beine unter dem Tisch aus.
Es war auffallend ruhig in der Taverne, Fabata, die Wirtin, war deswegen heute bei ihren Kindern geblieben und hatte Helena die Leitung überlassen.
Natürlich waren die Nachrichten über die Patrouillen und ihre verschärfte Art Thema im Schankraum.
Helena hatte daraufhin beschlossen heute sehr römisch zu sein. 
Sie hatte sich die dunklen Haare kunstvoll hoch gesteckt, sich ein züchtiges Kleid angezogen und zwei der Burschen aus dem Stall als Aufpasser an die Tür gestellt. 
Seit kurzen hatten sie auch ein Schankmädchen, wenn es zu voll war. Das war es heute nicht, trotzdem war das Mädchen da und bediente die Gäste. 
Helena war ganz die ehrbare Tochter des Hauses und dirigierte alles von ihrem Platz hinter dem Tresen.

Der Trupp Soldaten mit ihrem Tribun verteilten sich und das Schankmädchen kümmerte sich sofort darum. 
Helena streckte sich leicht und kam hinter dem Tresen hervor. 
Um den Tribun, der die ganze Aufregung in der Stadt veranstaltet hatte, würde sich lieber selbst kümmern. Vielleicht bekam sie ja raus warm der ganze Aufruhr gut war.
An seinem Tisch angekommen deutet sie einen leichten Knicks an und schenkte dem Mann ihr gewinnendstes Lächeln.

„Salve, Tribun. Mein Name ist Iuventia Helena, ich bin die Tochter des Hauses. Meine Tante ist leider heute verhindert darum musst Ihr heute mit mir und meinem Mädchen vorlieb nehmen. Was darf ich euch bringen, einen guten Wein oder doch lieber eine Cervisia? Wir brauen selbst, darum weiss ich auch dass das Wasser rein war und der Weizen nicht grün.
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