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Normale Version: Die Reichen und die Schönen - Cena zu Ehren des Statthalters Petilius Rufus
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(12-19-2023, 01:56 PM)Flavianus Pytheas schrieb: [ -> ]
" Ich war leider nie in Athen, werte Didia Corona" Kaiser Nero hatte auf seine Griechenlandreise ihn nicht mitgenommen:
"Ich bin zwar Grieche, doch ich bin aus Rom nie rausgekommen. Mein Lehrer war Andromachus von Kreta, der kaiserliche Leibarzt.  Er ist vor zwei Jahren friedlich in seiner Heimat, wo er sich zur Ruhe gesetzt hatte, gestorben. Ich verdanke ihm alles, was ich weiß"
Pytheas lächelte etwas traurig. Er hatte nur beste Erinnerungen an den Medicus. Andromachus hatte ihm eine Aufgabe und einen Wert gegeben. Vorher war Pytheas nur einer der vielen Kinder- Mundschenke auf dem Palatin gewesen.
Pytheas sprach so, als könne Didia Corona das alles nicht wissen. Bestimmt war sie auch nie auf dem Palatin gewesen, es sei denn, zufälligerweise als Gast. Vielleicht war sie noch nicht einmal in Rom gewesen. Er hoffte, dass Didia Corona mitspielte.

Was wolle er ihr damit sagen, warum sprach er von Andromachus? 
Corona hielt sich an nachzudenken, nicht jetzt erneut in Panik zu verfallen. Vielleicht hatte er sie doch nicht erkannt…ja genau das musste es sein.

„Dann hattest du wirklich einen der besten Ausbilder, der Leibarzt des Kaisers. Ich bin beeindruckt und zugleich geehrt das ich in den Genuss kam. Warum bist du nicht in Rom geblieben, als neuer Leibarzt?“

Corona war sich zwar noch nicht absolut sicher aber sie hatte sich beruhigt und griff mir ruhiger Hand nach einem Kelch, der von einem der Sklaven auf einem Tablett gereicht wurde.
Er war mit verdünntem Wein gefüllt, etwas auf das sie eigentlich verzichten wollte aber vielleicht war es jetzt genau das richtige um sich weiter zu beruhigen.

„Was Claudia Sabina da erzählt scheinst du ja wirklich ein begnadeter Medicus zu sein, so jemanden erwartet man wirklich nicht hier bei uns in der Provinz, vielleicht noch in Londinum aber doch nicht hier.“

Sie wollte ihn in eine Gespräch verwickeln um zu erfahren warum er hier war, war er vielleicht von ihrem Onkel geschickt um über sie zu berichten?
Eigentlich wollte Onkel Titus ja nicht wissen wo sie war und was sie trieb aber vielleicht hatte er doch jemanden hinter ihr hergeschickt oder?…nein daran wollte und durfte sie erst gar nicht denken. Quintius war nicht so vernetzt, das war nicht möglich….basta.
(12-16-2023, 12:57 PM)Lucius Petilius Rufus schrieb: [ -> ] 
Lucius Petilius Rufus zog die Stirn kraus.


“Nun, das ist bedauerlich“, meinte er aufrichtig, als Ceridwen sagte, dass der keltische Vulcanus keine heilige Stätte hatte, sondern in den Schmiedefeuern direkt verehrt wurde. Als Römer kannte Rufus natürlich vergleichbare Kulte, alle voran die heimischen Penaten, die am Herd verehrt wurden. Aber einen Privatkult in einen öffentlichen Kult zu überführen, war natürlich wesentlich schwieriger, als einen ohnehin öffentlichen Kult mit einer entsprechenden Stätte zu versehen.


“Vielleicht findet sich ja eine passendere Gottheit, die einen heiligen Hain oder eine Quelle oder etwas vergleichbares in der Nähe hat. Ich würde es sehr begrüßen, beide Völker bei der Verehrung eines allseits bekannten göttlichen Prinzips friedlich vereinen zu können.“
Es war ja nicht so, als gäbe es nicht noch diverseste andere Gottheiten, die durch ein wenig interpretatio romana auch den römischen Bevölkerungsanteilen vertraut gemacht werden konnten. Rufus war davon überzeugt, dass man Provinzen zwar mit dem Schwert eroberte, aber über die Götter zusammenhielt.
“Sofern es hierzu Vorschläge gibt, werde ich gerne fachkundige Auguren beisteuern, die die Consecratio dann durchführen.“


(12-17-2023, 04:18 PM)Tiberius Furius Saturninus schrieb: [ -> ]Ceridwen schien wieder einmal nicht recht zu begreifen, obwohl ihr Latein ausgezeichnet war, welche Ehren ihr der Statthalter anbot.  Es gab Stammesfürsten, die für die Aussicht auf einen römischen Tempel gemordet hätten. Aber vielleicht machte sich seine Klientin ja Sorgen, dass man ihren Göttern nicht mit der nötigen Achtung begegnen würde.  Saturninus fügte deshalb hinzu:

"Du brauchst nicht zu fürchten, verehrte Dorfälteste, dass wir eure Götter nicht auf die rechte Weise respektieren. Wir Römer respektieren alle Götter, und wir haben auch schon Götter anderer Völker feierlich eingeladen, ihr Wohnsitz bei uns zu nehmen. Nirgends sonst würde ein Gott mehr verehrt und mit prächtigen Opfern bedacht als von uns."

Der Furius konnte sich keinen Gott vorstellen, der nicht lieber Römer würde, wenn man ihn abwarb. Damit meinte Saturninus die exoratio, die Bitte an einen fremden Gott, zukünftig lieber die Römer zu beschützen.
Da jedoch der keltische Vulcanus sich eher wie die Penaten als heimischer Gott verstand, erkundigte sich der LAPP danach, welche Götter sonst noch in Frage kämen, von Römern und Kelten gleichermaßen verehrt zu werden.

Petilius wurde nicht müde, weiter nachzufragen, ob es nicht doch eine passendere Gottheit gäbe, die an einem nahen Ort Verehrung fand. Ebenso Furius Saturninus, der mich sehr eifrig beschwichtigte, dass ich mich nicht sorgen müsste, denn die Römer würden alle fremden Götter respektieren. Allerdings glaubte ich ihm das nicht, denn ich bezweifelte, dass diese Röme andraste in ihren Götterhimmel aufnehmen würden.

Mir fiel natürlich spontan Brigids Quelle und ihr Forst ein. Aber natürlich würde ich die dortigen Schwestern nicht verraten, denn das würde ihr Ende bedeuten! Also zuckte ich mit den Schultern. "Verehrter Petilius Rufus. Leider sind unsere heiligen Quellen und Haine verwaist, nachdem die keltische Priesterschaft vertrieben oder getötet wurden. Doch wenn ich mich recht erinnere, gab es hier in der Nähe tatsächlich eine heilige Quelle in einem heiligen Hain, die der Brigid geweiht war. Die Quelle liegt unweit der Straße nach Dubris, einige Stunden von Iscalis entfernt." Dort war natürlich niemals ein Heiligtum gewesen, aber das musste dieser Römer ja nicht wissen. Dort konnte er einen Tempel errichten lassen, wenn es ihm danach verlangte.


(12-18-2023, 12:38 PM)Claudia Sabina schrieb: [ -> ]Ich zeigte Ceridwen mein Armband mit dem Isisknoten:
"Ich verehre die Große Himmelsmutter Isis, und man sagte mir, dass sie in Britannien Brigantia oder Brigitta heißt. Sie ist ja die Herrin mit Tausend Namen. Doch hier in Iscalis hat sie weder ein Heiligtum noch Priester. Ich kann sie nur zuhause verehren", ich seufzte:
"Ich bräuchte der weisen Göttin Rat. Wenn du ihr verbunden bist, meinst du, ich könnte auch einmal zu dir nach Cheddar  kommen? Mein Mann hätte gewiss nichts dagegen: Er hat dich schließlich zu unserer Hochzeitsfeier eingeladen"

Die junge Claudia antwortete mir nicht sofort auf meine Frage. Stattdessen zeigte sie mir ein Armband, welches sie trug und an dem ein auffallendes Symbol verarbeitet war. Sie erklärte mir, sie verehre die große Himmelsmutter. und was besonders bemerkenswert war, sie kannte sogar den Namen unserer großen Mutter!
Ich nickte. "Du meinst wohl Brigid, verehrte Claudia." Sehr seltdam, dachte ich, dass mich auch die jünge Göre darauf ansprach und mich zudem danach fragte, ob ich ihr verbunden sei und dass sie ihren Rat benötigte. Ganz sicher würde ich mich nicht selbst verraten und mich damit in Gefahr bringen! "Nun, um mit der Göttin sprechen zu können, bedarf es einer Pristerin. Doch leider gibt es keiner mehr von ihnen. Da muss ich dich leider enttäuschen. Doch natürlich darfst du mich genre in Cheddar besuchen. Vielleicht kann ich dir auf eine andere Weise helfen." bot ich ihr an.
(12-20-2023, 03:50 PM)Didia Corona schrieb: [ -> ]Was wolle er ihr damit sagen, warum sprach er von Andromachus? 
Corona hielt sich an nachzudenken, nicht jetzt erneut in Panik zu verfallen. Vielleicht hatte er sie doch nicht erkannt…ja genau das musste es sein.

„Dann hattest du wirklich einen der besten Ausbilder, der Leibarzt des Kaisers. Ich bin beeindruckt und zugleich geehrt das ich in den Genuss kam. Warum bist du nicht in Rom geblieben, als neuer Leibarzt?“

Corona war sich zwar noch nicht absolut sicher aber sie hatte sich beruhigt und griff mir ruhiger Hand nach einem Kelch, der von einem der Sklaven auf einem Tablett gereicht wurde.
Er war mit verdünntem Wein gefüllt, etwas auf das sie eigentlich verzichten wollte aber vielleicht war es jetzt genau das richtige um sich weiter zu beruhigen.

„Was Claudia Sabina da erzählt scheinst du ja wirklich ein begnadeter Medicus zu sein, so jemanden erwartet man wirklich nicht hier bei uns in der Provinz, vielleicht noch in Londinum aber doch nicht hier.“

Sie wollte ihn in eine Gespräch verwickeln um zu erfahren warum er hier war, war er vielleicht von ihrem Onkel geschickt um über sie zu berichten?
Eigentlich wollte Onkel Titus ja nicht wissen wo sie war und was sie trieb aber vielleicht hatte er doch jemanden hinter ihr hergeschickt oder?…nein daran wollte und durfte sie erst gar nicht denken. Quintius war nicht so vernetzt, das war nicht möglich….basta
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" Ich war nur einer unter den Auszubildenden des Leibarztes und habe während meiner Zeit auf dem Palatin vor allen Dingen die kaiserlichen Palastsklaven betreut, werte Didia Corona", antwortete Pytheas:

"Dein Lob ehrt mich sehr, auch wenn es zu viel der Ehre ist. Mein Auftrag ist kein Geheimnis: Mein Patron, der allergnädigste Caesar Augustus, ist aus wirtschaftlichen Gründen daran interessiert, die Bleikrankheit, die so viele Opfer unter den Minenarbeitern fordert, einzudämmen. Ich habe daher eine Versuchsreihe in den hiesigen Bleiminen begonnen. Das dieser Ort hier ausgewählt wurde, ist tatsächlich dem Zufall geschuldet. Ich habe eine Mine von eher kleinen Dimensionen gesucht....Entschuldigt, ich möchte die Damen keinesfalls mit Details langweilen und schon gar nicht auf einem Fest. Das passiert, wenn man einen Medicus nach seiner Arbeit fragt"

Pytheas lächelte höflich.

Er hatte für seine Versuche eine Mine so weit weg von Rom wie möglich ausgesucht. Dort in der Hauptstadt klebte die Vergangenheit wie Pech unter seinen Sohlen. Es war Ironie der Götter, an deren Existenz er nicht glaubte, dass ihm nun hier in Iscalis seine Vergangenheit in Coronas Gestalt direkt gegenüber stand.

Indirekt gab Pytheas ihr Auskunft: Er sagte Didia Corona, dass er von Vespasian geschickt worden war.  Sein Auftrag beinhaltete in regelmäßigen Abständen Berichte an die kaiserliche Kanzlei zu schicken. Der Kaiser würde keinen Sesterz ausgeben, ohne einen genauen Bericht über dessen Verwendung zu verlangen.
 Inhalte von Pytheas Berichten waren der Fortgang seiner Forschungen und andere Gesundheitsfragen - doch vielleicht auch alles, was besonders und was auffällig war. (Zumindest Tribun Ovidius Decula hatte geglaubt, dass Pytheas auch Berichte über einzelne Persönlichkeiten nach Rom sendete)

Pytheas betonte daher, dass er arbeitssüchtig und womöglich auch ein Fachidiot war. Mochte Didia Corona ihn langweilig finden, das war besser als verdächtig!
(12-20-2023, 11:19 PM)Ceridwen schrieb: [ -> ]
Petilius wurde nicht müde, weiter nachzufragen, ob es nicht doch eine passendere Gottheit gäbe, die an einem nahen Ort Verehrung fand. Ebenso Furius Saturninus, der mich sehr eifrig beschwichtigte, dass ich mich nicht sorgen müsste, denn die Römer würden alle fremden Götter respektieren. Allerdings glaubte ich ihm das nicht, denn ich bezweifelte, dass diese Röme andraste in ihren Götterhimmel aufnehmen würden.

Mir fiel natürlich spontan Brigids Quelle und ihr Forst ein. Aber natürlich würde ich die dortigen Schwestern nicht verraten, denn das würde ihr Ende bedeuten! Also zuckte ich mit den Schultern. "Verehrter Petilius Rufus. Leider sind unsere heiligen Quellen und Haine verwaist, nachdem die keltische Priesterschaft vertrieben oder getötet wurden. Doch wenn ich mich recht erinnere, gab es hier in der Nähe tatsächlich eine heilige Quelle in einem heiligen Hain, die der Brigid geweiht war. Die Quelle liegt unweit der Straße nach Dubris, einige Stunden von Iscalis entfernt." Dort war natürlich niemals ein Heiligtum gewesen, aber das musste dieser Römer ja nicht wissen. Dort konnte er einen Tempel errichten lassen, wenn es ihm danach verlangte.

Lucius Petilius Rufus nickte.


“Nun, das klingt doch wunderbar“, sagte er und meinte natürlich die Nähe einer nahen heiligen Städte, nicht deren fehlende Priesterschaft. “Sofern du oder jemand anderes bereit wäre, die Stelle anzuzeigen, würde ich deren Consekration veranlassen. Ein kleiner Umgangstempel in der Nähe benötigt dann nicht viel Pflege und keinen eigenen Priester. Ich denke, die Stadtkasse kann sich sicher einen Aedituus für die allgemeine Pflege leisten.“ Der letzte Hinweis ging an den Princeps Officii, der zwar nicht zur Stadtverwaltung gehörte, aber sicher bei diesen die nötigen Schritte einleiten konnte. Oder er konnte es zur Steigerung seines Ansehens aus eigener Tasche spenden, das war Rufus recht gleichgültig. Er selbst war erst einmal zufrieden, eine für alle zufriedenstellende Lösung gefunden zu haben und Römer und Einheimische einander wieder ein bisschen näher zu bringen.
(12-21-2023, 02:49 PM)Flavianus Pytheas schrieb: [ -> ]" Ich war nur einer unter den Auszubildenden des Leibarztes und habe während meiner Zeit auf dem Palatin vor allen Dingen die kaiserlichen Palastsklaven betreut, werte Didia Corona", antwortete Pytheas:

"Dein Lob ehrt mich sehr, auch wenn es zu viel der Ehre ist. Mein Auftrag ist kein Geheimnis: Mein Patron, der allergnädigste Caesar Augustus, ist aus wirtschaftlichen Gründen daran interessiert, die Bleikrankheit, die so viele Opfer unter den Minenarbeitern fordert, einzudämmen. Ich habe daher eine Versuchsreihe in den hiesigen Bleiminen begonnen. Das dieser Ort hier ausgewählt wurde, ist tatsächlich dem Zufall geschuldet. Ich habe eine Mine von eher kleinen Dimensionen gesucht....Entschuldigt, ich möchte die Damen keinesfalls mit Details langweilen und schon gar nicht auf einem Fest. Das passiert, wenn man einen Medicus nach seiner Arbeit fragt"

Pytheas lächelte höflich.

Er hatte für seine Versuche eine Mine so weit weg von Rom wie möglich ausgesucht. Dort in der Hauptstadt klebte die Vergangenheit wie Pech unter seinen Sohlen. Es war Ironie der Götter, an deren Existenz er nicht glaubte, dass ihm nun hier in Iscalis seine Vergangenheit in Coronas Gestalt direkt gegenüber stand.

Indirekt gab Pytheas ihr Auskunft: Er sagte Didia Corona, dass er von Vespasian geschickt worden war.  Sein Auftrag beinhaltete in regelmäßigen Abständen Berichte an die kaiserliche Kanzlei zu schicken. Der Kaiser würde keinen Sesterz ausgeben, ohne einen genauen Bericht über dessen Verwendung zu verlangen.
Inhalte von Pytheas Berichten waren der Fortgang seiner Forschungen und andere Gesundheitsfragen - doch vielleicht auch alles, was besonders und was auffällig war. (Zumindest Tribun Ovidius Decula hatte geglaubt, dass Pytheas auch Berichte über einzelne Persönlichkeiten nach Rom sendete)

Pytheas betonte daher, dass er arbeitssüchtig und womöglich auch ein Fachidiot war. Mochte Didia Corona ihn langweilig finden, das war besser als verdächtig!

Sie hatte sich also nicht getäuscht, er war einer der kaiserlichen Freigelassenen und sogar in seinem Auftrag hier am Ende der Welt. Auch wenn sein Auftrag war sich um irgendwelche Arbeiter und Sklaven zu kümmern, wer konnte ihr garantieren das wirklich nur diese Informationen nach Rom gemeldet wurden. Ihre Angst war nicht das Vespasian erfuhr, wo sie war, sondern dass irgendeiner der karieregeilen Speichellecker an der falschen Stelle etwas ausratschte.

„Das ist ja hoch interessant, ich wusste gar nicht das unser allwissender Caesar Augustus sich sogar selbst um so kleine Dinge wie die Rentabilität einer weit entfernten Miene kümmert. Ich war immer der Meinung das er viel wichtigere Dinge zu tun hat.“

Corona war sich sicher das nicht der Kaiser höchstpersönlich sich die Berichte von Pytheas durchlas und dass er auch nur das erfuhr, was wirklich wichtig war. Wenn also Pytheas, was über sie berichten würde, war die Frage ob ihr Onkel das auch erfahre würde.

Corona sah sich etwas im Raum um. Bo stand zwar in der Nähe aber doch eher im Hintergrund. Wenn er so ruhig war und nichts unternahm war ihre Panik vielleicht sogar unbegründet. Der Stadthalter war in Gespräche verwickelt und auch sonst waren eher Menschen anwesend, die nach ihrem Wissen wenig Kontakt nach Rom hatten.
Sie wendete sich wieder an Pytheas.

„Hast du den schon mit unserem ehrenwerten Legatus Augusti darüber gesprochen, sicher will er doch auch darüber Bescheid wissen?“

Corona wollte wissen ob er vielleicht auch nach Londinum berichtete, wahrscheinlich war das sogar noch gefährlicher als wenn in Rom etwas durchsickerte.
(12-20-2023, 11:19 PM)Ceridwen schrieb: [ -> ]Die junge Claudia antwortete mir nicht sofort auf meine Frage. Stattdessen zeigte sie mir ein Armband, welches sie trug und an dem ein auffallendes Symbol verarbeitet war. Sie erklärte mir, sie verehre die große Himmelsmutter. und was besonders bemerkenswert war, sie kannte sogar den Namen unserer großen Mutter!
Ich nickte. "Du meinst wohl Brigid, verehrte Claudia." Sehr seltsam, dachte ich, dass mich auch die jünge Göre darauf ansprach und mich zudem danach fragte, ob ich ihr verbunden sei und dass sie ihren Rat benötigte. Ganz sicher würde ich mich nicht selbst verraten und mich damit in Gefahr bringen! "Nun, um mit der Göttin sprechen zu können, bedarf es einer Priesterin. Doch leider gibt es keiner mehr von ihnen. Da muss ich dich leider enttäuschen. Doch natürlich darfst du mich gerne in Cheddar besuchen. Vielleicht kann ich dir auf eine andere Weise helfen." bot ich ihr an.

" Göttliche Bri- gid", wiederholte ich gehorsam den Namen der Allmutter, den sie in Britannien trug: "Was ist mit ihren Priesterinnen geschehen?" Ich zog die Stirn kraus. Kaiser Tiberius ( und nein, da war er kein Ruhmesblatt für uns Claudier gewesen) hatte den Isiskult und seine Priester noch verboten,, wohl weil er ausländische Einflüsse eindämmen wollte. Doch seit einem halben Jahrhundert war die Anbetung der Großen Mutter wieder erlaubt.( Und es war durchaus meine Idee, in Londinium noch einmal das Eheversprechen in einem Isistempel abzulegen, meinen Cato würde ich schon überzeugen, auch wenn er die Göttin nicht mochte)
Wegen des Ansehens, welches die Große Isis im ganzen Imperium genoss, konnte ich mir überhaupt nicht vorstellen, dass wir Römer etwas mit dem Verschwinden der Brigid-Priesterinnen zu tun hatten. Daher fragte ich nach.
Und Ceridwen sagte mir, dass sie keine Priesterin war. Aber sie war doch so etwas wie eine Eingeweihte, wenn Frauen ihren Rat erbaten.

"Dich in Cheddar besuchen werde ich gerne tun, ehrwürdige Dorfälteste", sagte ich rasch: " Was ist die übliche Gegengabe für deine Hilfe?" Den Priesterinnen spendete ich normalerweise etwas. Man gab den Göttern, was man konnte, und von einer Claudia wurde Großzügigkeit erwartet. Aber wie die britannischen Gepflogenheiten waren, wusste ich nicht. Gerade hatte Ceridwen dem Statthalter verraten, dass ihr Volk nicht einmal Tempel kannte. Du lieber Himmel!



(12-21-2023, 02:49 PM)Flavianus Pytheas schrieb: [ -> ]Pytheas betonte daher, dass er arbeitssüchtig und womöglich auch ein Fachidiot war. Mochte Didia Corona ihn langweilig finden, das war besser als verdächtig!

(12-31-2023, 12:00 PM)Didia Corona schrieb: [ -> ]Sie hatte sich also nicht getäuscht, er war einer der kaiserlichen Freigelassenen und sogar in seinem Auftrag hier am Ende der Welt. Auch wenn sein Auftrag war sich um irgendwelche Arbeiter und Sklaven zu kümmern, wer konnte ihr garantieren das wirklich nur diese Informationen nach Rom gemeldet wurden. Ihre Angst war nicht das Vespasian erfuhr, wo sie war, sondern dass irgendeiner der karieregeilen Speichellecker an der falschen Stelle etwas ausratschte.

„Das ist ja hoch interessant, ich wusste gar nicht das unser allwissender Caesar Augustus sich sogar selbst um so kleine Dinge wie die Rentabilität einer weit entfernten Miene kümmert. Ich war immer der Meinung das er viel wichtigere Dinge zu tun hat.“

Corona wollte wissen ob er vielleicht auch nach Londinum berichtete, wahrscheinlich war das sogar noch gefährlicher als wenn in Rom etwas durchsickerte.

Ich hatte keinen Bedarf für die Dienste eines Medicus. Ich war jung und besaß eine ganz undamenhafte robuste Gesundheit. Pytheas war ein Freigelassener; höflich und freundlich und doch ein wenig verhuscht, wohl weil er früher mal ein Sklave gewesen war. Man musste schon sehr philosophisch sein, um sich aus Sklaverei nichts zu machen.
Ich gähnte verhalten. Pytheas erzählte von seinen Minen- Experimenten. Aber Corona schien sich richtig dafür zu interessieren, denn sie stellte eine Menge Fragen. Das erinnerte mich an mein eigenes Selbstdisziplinierungsprogramm: Mich wenigstens einmal am Tag mit einer Angelegenheit zu beschäftigen, die ich langweilig fand. So hatte ich von Prisca das Weben erlernt.
Ich richtete also meine Aufmerksamkeit auf Pytheas und hörte zu, obwohl er noch langweiliger war als ein Webstuhl. Und das wollte etwas heißen.
(12-31-2023, 12:00 PM)Didia Corona schrieb: [ -> ]Sie hatte sich also nicht getäuscht, er war einer der kaiserlichen Freigelassenen und sogar in seinem Auftrag hier am Ende der Welt. Auch wenn sein Auftrag war sich um irgendwelche Arbeiter und Sklaven zu kümmern, wer konnte ihr garantieren das wirklich nur diese Informationen nach Rom gemeldet wurden. Ihre Angst war nicht das Vespasian erfuhr, wo sie war, sondern dass irgendeiner der karieregeilen Speichellecker an der falschen Stelle etwas ausratschte.

„Das ist ja hoch interessant, ich wusste gar nicht das unser allwissender Caesar Augustus sich sogar selbst um so kleine Dinge wie die Rentabilität einer weit entfernten Miene kümmert. Ich war immer der Meinung das er viel wichtigere Dinge zu tun hat.“

Corona war sich sicher das nicht der Kaiser höchstpersönlich sich die Berichte von Pytheas durchlas und dass er auch nur das erfuhr, was wirklich wichtig war. Wenn also Pytheas, was über sie berichten würde, war die Frage ob ihr Onkel das auch erfahre würde.

Corona sah sich etwas im Raum um. Bo stand zwar in der Nähe aber doch eher im Hintergrund. Wenn er so ruhig war und nichts unternahm war ihre Panik vielleicht sogar unbegründet. Der Stadthalter war in Gespräche verwickelt und auch sonst waren eher Menschen anwesend, die nach ihrem Wissen wenig Kontakt nach Rom hatten.
Sie wendete sich wieder an Pytheas.


„Hast du den schon mit unserem ehrenwerten Legatus Augusti darüber gesprochen, sicher will er doch auch darüber Bescheid wissen?“

Corona wollte wissen ob er vielleicht auch nach Londinum berichtete, wahrscheinlich war das sogar noch gefährlicher als wenn in Rom etwas durchsickerte.

Pytheas, der wusste, wer sie war, fühlte sich unter dem forschenden Blick der Prinzessin gemaßregelt:
"Wenn ich in dieser eher kleineren Mine die Bleikrankheit erfolgreich behandeln könnte, könnte das Ergebnis auf alle Minen des Imperiums übertragen werden, werte Didia Corona", erwiderte er.  Sein Patron Vespasian hatte nichts weiter getan, als zu diesem Auftrag mit dem Kopf zu nicken. Durch den Krieg im Osten herrschte kein Mangel an Sklaven, aber die Bleikrankheit raffte auch gutausgebildete Minenarbeiter dahin. Sie auszubilden kostete Zeit und Geld:
"Nein, mit dem edlen Statthalter habe ich nicht über diese Aufgabe gesprochen. Ich bin nur meinem Patron verantwortlich und berichte direkt an die kaiserliche Kanzlei. Ich habe bei dem edlen Petilius Rufus lediglich eine Trockenlegung der Sümpfe um den Iscafluss angeregt. Die vielen Toten durch das Sumpffieber wären durch diese Maßnahme vermeidbar. Das Militär hätte etwas zu tun, und das trockene Land könnte danach andersweitig genutzt werden. Der Statthalter nahm meine Anregung sehr wohlwollend auf"
 Das Kapitel "Vexillation T.O.D." ließ Pytheas fort, mit der hatten weder Didia Corona noch Bo zu schaffen.
Claudia Sabina gähnte hinter vorgehaltener Hand verstohlen. Das war gut. Für je langweiliger man Pytheas Kopf hielt, desto fester saß er ihm auf seinen Schultern.
Narcissus schmollte innerlich immer noch.
Da hatte er einen süßen und vermutlich klugen Kerl gefunden, der vermutlich interessiert war und AUSGERECHNET da sprach sie der LAPP an, der natürlich rein objektiv gesehen der bessere Fang war. Das hatte ihn dann so verunsichert, dass er jetzt beide los war. Das war... ungünstig. Der Statthalter hatte zwar nicht wirklich interessiert gewirkt, wäre aber ein verdammt guter Kunde gewesen. Er konnte sich denken, dass Saturninus ihn über die Begegnung ausgefragt hätte. Dem hätte er natürlich nichts erzählt, doch es sah aus als ob es dazu nun nicht mehr kommen würde.
Er sah aus dem Augenwinkel immer noch diese vermeintlich Kunstinteressierten, die seine Statue begutachteten, ohne das Original zu beachten. Nun, er war sich ohnehin nicht sicher, ob er noch in Stimmung war, denn nun löste die Versammlung sich und es bildeten sich kleine Grüppchen aus Bekannten. Und da er hier außer Owain und gewissen Kudnen keine Bekannten hatte, die er zudem auch nicht blamieren würde, hielt er sich im Hintergrund und bedauerte einmal mehr die Tatsache, gesellschaftlich nicht tragbar zu sein.
(01-03-2024, 07:55 PM)Flavianus Pytheas schrieb: [ -> ]Pytheas, der wusste, wer sie war, fühlte sich unter dem forschenden Blick der Prinzessin gemaßregelt:
"Wenn ich in dieser eher kleineren Mine die Bleikrankheit erfolgreich behandeln könnte, könnte das Ergebnis auf alle Minen des Imperiums übertragen werden, werte Didia Corona", erwiderte er.  Sein Patron Vespasian hatte nichts weiter getan, als zu diesem Auftrag mit dem Kopf zu nicken. Durch den Krieg im Osten herrschte kein Mangel an Sklaven, aber die Bleikrankheit raffte auch gutausgebildete Minenarbeiter dahin. Sie auszubilden kostete Zeit und Geld:
"Nein, mit dem edlen Statthalter habe ich nicht über diese Aufgabe gesprochen. Ich bin nur meinem Patron verantwortlich und berichte direkt an die kaiserliche Kanzlei. Ich habe bei dem edlen Petilius Rufus lediglich eine Trockenlegung der Sümpfe um den Iscafluss angeregt. Die vielen Toten durch das Sumpffieber wären durch diese Maßnahme vermeidbar. Das Militär hätte etwas zu tun, und das trockene Land könnte danach andersweitig genutzt werden. Der Statthalter nahm meine Anregung sehr wohlwollend auf"
Das Kapitel "Vexillation T.O.D." ließ Pytheas fort, mit der hatten weder Didia Corona noch Bo zu schaffen.
Claudia Sabina gähnte hinter vorgehaltener Hand verstohlen. Das war gut. Für je langweiliger man Pytheas Kopf hielt, desto fester saß er ihm auf seinen Schultern.

Corona hätte ihn noch stundenlang ausfragen können und doch hätte sie wahrscheinlich nicht mehr herausbekommen. 
Wenn sie ihn direkt darauf ansprechen würde, dann vielleicht, aber das war jetzt hier nicht der richtige Ort und auch nicht die richtige Zeit. Sie würde Bo darauf ansetzen.
Als Sabina anfing zu gähnen, wusste sie das sie hier Schluss machen musste.

„Dann wünsche ich dir viel Erfolg bei deiner Arbeit und ich hoffe, wenn ich oder jemand aus meinem Haushalt erneut krank wird, wirst du uns wieder helfen können. Ich zumindest bin dir sehr dankbar für deine Hilfe.“

Sie nickte ihm kurz zu als Zeichen, das er jetzt entlassen wäre und wendete sich wieder Sabina zu.

„Komm, lass uns zu den anderen Damen gehen. Mal sehen was es sonst noch so für Neuigkeiten in der Stadt gibt.“

Sie hackte sich bei der jungen Claudia unter und stolzierte mit ihr durch den Raum.
(01-14-2024, 12:39 PM)Narcissus schrieb: [ -> ]Narcissus schmollte innerlich immer noch.
Da hatte er einen süßen und vermutlich klugen Kerl gefunden, der vermutlich interessiert war und AUSGERECHNET da sprach sie der LAPP an, der natürlich rein objektiv gesehen der bessere Fang war. Das hatte ihn dann so verunsichert, dass er jetzt beide los war. Das war... ungünstig. Der Statthalter hatte zwar nicht wirklich interessiert gewirkt, wäre aber ein verdammt guter Kunde gewesen. Er konnte sich denken, dass Saturninus ihn über die Begegnung ausgefragt hätte. Dem hätte er natürlich nichts erzählt, doch es sah aus als ob es dazu nun nicht mehr kommen würde.
Er sah aus dem Augenwinkel immer noch diese vermeintlich Kunstinteressierten, die seine Statue begutachteten, ohne das Original zu beachten. Nun, er war sich ohnehin nicht sicher, ob er noch in Stimmung war, denn nun löste die Versammlung sich und es bildeten sich kleine Grüppchen aus Bekannten. Und da er hier außer Owain und gewissen Kudnen keine Bekannten hatte, die er zudem auch nicht blamieren würde, hielt er sich im Hintergrund und bedauerte einmal mehr die Tatsache, gesellschaftlich nicht tragbar zu sein.


Pytheas hatte sein Gespräch mit dem Statthalter, und danach mit den Damen Didia Corona und Claudia Sabina beendet. Didia Corona hatte ihn mit einem Wink entlassen. Beinahe, beinahe wäre Pytheas in seine alte Erziehung zurück gefallen und hätte sich verbeugt, aber das hatte er gerade noch sein gelassen . Nun winkte er Narcissus zu, bevor er sich mit einem frischgefüllten Becher zu ihm stellte:
"Verzeih, dass ich so lange weg war. Aber den LAPP konnte ich mir nicht durch die Lappen gehen lassen. Es war der Moment, Bitten an ihn zu richten, und die Trockenlegung der hiesigen Sümpfe ist ein Thema, das mir am Herzen liegt. Allzu viele Leute sterben am Sumpffieber, was nicht sein müsste", er lächelte freundlich. Was er erzählte, war kein Geheimnis, die Begegnung mit Didia Corona und Sabina verschwieg er; die Didia war eine Expatientin und da plauderte man eh nichts aus:
"Wo waren wir stehen geblieben? Vielleicht mögen wir den Faden der Konversation wieder aufgreifen, wo ihn der Anblick des mächtigsten Mannes Britanniens abgeschnitten hat?"
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