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Normale Version: Die Reichen und die Schönen - Cena zu Ehren des Statthalters Petilius Rufus
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(11-23-2023, 03:32 PM)Lucius Petilius Rufus schrieb: [ -> ]Lucius Petilius Rufus lächelte gekonnt.

Wirklich viel Zeit, sich irgendwie einzuleben, hatte er nicht gehabt, da er den Großteil seiner Amtszeit bislang damit verbracht hatte, zu reisen und sich um die vielen Probleme der Provinz zu kümmern. "Um mich mit der Provinz vertraut zu machen, habe ich diese Reise angetreten", antwortete er also diplomatisch und dachte, dass das Gespräch damit wahrscheinlich auch beendet wäre.
Aber die alte frau wollte sich noch unterhalten, wie es Damen ihres Alters häufig so an sich hatten. Also blieb Rufus weiterhin freundlich und widmete auch ihr diese fünf Minuten, die er heute wohl jedem Gast zugedenken würde. "Ja, die Statue ist wahrlich sehenswert. Ich habe mir sagen lassen, dass die Kelten die Schmiedekunst hoch schätzen, und angesichts dieser Statue ist das wohl auch berechtigt." Ein klein wenig Honig versüßte auch alten Keltinnen das Dasein, hoffte Rufus.
Das erstaunte mich dann doch, was Petilius Rufus dann antwortete. Er reiste durchs Land, weil er sich mit der Provinz vertraut machen wollte. Das war in der Tat sehr löblich. Viele seiner Vorgänger waren ganz anders an ihre Aufgabe herangegangen. Ihnen war es gleich gewesen, wie die Menschen waren, die hier lebten. Sie versuchten mit aller Macht und auf ehr rücksichtslose Weise den Willen Roms zu realisieren. Allerdings machte ich mir wenige Illusionen, dass der neue Statthalter letztlich nicht auch darauf bestehen würde, die Interessen Roms durchzusetzen. Vielleicht war es ja seine Taktik, die Menschen zuerst für sich zu gewinnen, damit man ihnen später leichter das nehmen konnte, was Rom verlangte. Rom war ein gieriges und gefräßiges Ungeheuer.
Der Statthalter verweilte noch etwas länger bei mir, woraufhin ich den Gastgeber und seine Großzügigkeit lobte, da er diesen Empfang auch dafür nutzte, um die Fertigkeiten  unseres Schmiedes anzupreisen. Er lobte die Statue, die Owain geschaffen hatte und prälierte damit, welch hohen Stellenwert die Schmiedekunst bei uns innehatte. "Die Götter selbst haben uns diese Kunst zum Geschenk gemacht. Diejenigen die diese Kunst beherrschen, stehen bei uns in hohen Ansehen."
Da Petilius Rufus nun lobende Worte für den keltischen Schmied gefunden hatte, schienen auch andere römische Besucher ganz davon angetan zu sein und der Furius, als guter Gastgeber, nicht anders konnte, als den Schmied herbeirufen zu lassen.

(11-30-2023, 04:50 PM)Claudia Sabina schrieb: [ -> ]Die ältere Keltin von meiner Hochzeit war auch da. Sie sah sehr feierlich aus in ihrem langen Gewand und mit dem Torques, dem keltischen Wendelring, um ihren Hals.
Ob ich mir solch einen auch schmieden lassen sollte? Er könnte in Mode kommen, sollte ich ihn öfter tragen. Hmm.

Ceridwen begrüßte die Anwesenden, und ich begrüßte sie auch mit einem funkelnagelneuen keltischen Satz.:
" Salve geehrte Ceridwen. Brathe yw hedhyw"* , den ich im Vorbeitragen von zwei Sklavinnen auf der Straße gehört hatte. Erwartungsvoll sah ich sie an.



Sim off: * Cornisch: Heute ist ein schöner Tag,doch anstatt brav, schön, sagt Sabina brathe, Biss


Kurze Zeit später traf ich auf das junge Ding wieder, auf dessen Hochzeit ich kürzlich gewesen war. Mir blieb auch nichts erspart! Die junge Claudia wieder, und ihre Marotte, unsere Sprache zu lernen. Kaum hatte sie mich ins Visier genommen, trat sie auf mich zu und begrüßte mich mit einer weiteren Erguß  ihrer neugewonnenen Sprachfertigkeit. Heute ist ein Biss Tag, sagte sie, was mich erst etwas erstaunen ließ. Doch ich begriff sehr schnell, was sie eigentlich sagen wollte. Jedoch korrigierte ich sie nicht.
"Oh ja, in der Tat!" erwiderte ich lächelnd. "Salve verehrte Claudia Sabina! Wie schön dass wir uns hier wieder sehen. Wie ich sehe, bekommt dir die Ehe gut," fügte ich dann noch an.
(11-26-2023, 07:53 AM)Licinianus Owain schrieb: [ -> ]Schließlich fiel mein Blick auch auf den Furier, der bei einem älteren Togaträger stand, den ich zuvor noch nie gesehen hatte, und sich mit ihm unterhielt. Zwar rebellierte mein Magen bei dem Gedanken, mich mit ihm nun unterhalten zu müssen. Dennoch schritt ich auf ihn zu. "Salve Furius! Du wolltest mich sprechen," sagte ich kühl.

(11-27-2023, 05:59 PM)Tiberius Furius Saturninus schrieb: [ -> ]
"Liebste und verehrteste Aglaia, du hast ganz Recht, mit mir böse zu sein", erwiderte Saturninus und schaute so zerknirscht drein, wie es ihm möglich war: "Doch hätte ich Owen nicht herholen lassen, so hätte man mir vorgeworfen, ein Geizhals zu sein und nicht teilen zu wollen. Das kann ich mir als Gastgeber nicht leisten. Vielleicht kommt dein Mann ja...."

gar nicht, wollte er noch sagen, aber da war der junge Kelte zu seinem Leidwesen schon eingetroffen. Saturninus zuckte die Schultern und ging zu seinem Platz zurück.

"Salve Furius", grüßte dieser kühl, und Saturninus räusperte sich ein wenig über die Art der doch sehr informellen Begrüßung einem Patrizier gegenüber:

"Ach, Künstler! Immer mit dem Kopf in den Wolken! Das hier ist Licinianus Owen, der begnadete Kunstschmied", bemerkte er und nahm Owen am Arm, wie ihn zu begrüßen, aber sein Griff war fester als üblich:


Ich kam nicht wirklich dazu, ausführlich zu schmollen. Furius Saturninus fing gerade an, sich zu entschuldigen, als Owain auch schon kam, und ich wollte da wirklich nicht jetzt dabei stehen und so tun, als wäre das alles für mich super in Ordnung. Das war es nicht. Ich wollte nicht, dass Owain mich bei der Arbeit sah. Er verstand so was nicht. Und ich fühlte mich dann schuldig, wenn er wütend wurde, und das wiederum wollte ich nicht. Es war meine Arbeit, womit ich gutes Geld für uns beide verdiente. Damit wir es schön und warm hatten und unser Kind es später einmal besser haben würde als wir beide.


Ich warf Saturninus also einen letzten Blick zu, der zwar keine ewige Niedertracht verhieß, aber doch anzeigte, dass ich zumindest irgendein kleines Geschenk als Wiedergutmachung durchaus erwartete, und zog mich zu meinem jungen freund zurück, der die Szene aus der Entfernung beobachtet hatte und durchaus eifersüchtig guckte.
Als ich mich auf seinen Schoß setzte, fragte er mich noch “Was war das?“, aber nach einem “Ich habe nur den Hausherrn begrüßt“ und einem anschließenden, leichten Knabbern an seinem Ohr war er durchaus schnell wieder abgelenkt und versöhnt. Es dauerte auch nicht lange, und er wollte sehr viel mehr von mir. Ich warf nur kurz einen Blick in Richtung von Owain, der beim Statthalter beschäftigt war, als ich mich erhob und den jungen Mann mit mir zog. Der Hausherr hatte sicherlich vorgesorgt und ich musste auch nur kurz einen Sklaven fragen, wohin man sich denn zurückziehen konnte, um sich etwas vom Trubel zu erholen, um diskret auf die Zimmer weiter hinten verwiesen zu werden. Und dahin begab ich mich dann auch mit meinem nun sehr eifrigen Freund, der mir vorab als Lohn schon seinen silbernen Armreif um mein Handgelenk gesteckt hatte.
(12-01-2023, 03:33 PM)Lucius Petilius Rufus schrieb: [ -> ]Lucius Petilius Rufus nickte.
Nachdem das Thema mit dem Sumpf wohl geregelt war – sofern er sich nach der Feier daran erinnerte, hieß das – dachte er, wieder einen zufriedenen Bewohner der Stadt hinter sich lassen zu können und zum nächsten überzugehen, der einen persönlichen Gefallen erbat. Es waren derer ja so viele!
Aber Flavianus Pytheas war noch nicht fertig und wandte sich in vertraulichem Ton noch einmal an ihn. Rufus lauschte den Worten und runzelte leicht die Stirn. “Um welchen Mann handelt es sich denn?“ fragte Rufus neugierig nach. Eine hochgestellte Persönlichkeit der Legion zu beschuldigen war sicher keine einfache Angelegenheit. Der Name Tarutius Corvus sagte ihm etwas, aber er bräuchte jetzt Pertax, um den Zusammenhang noch einmal herzustellen. Er glaubte, es ginge um den ermordeten Kelten, aber er war sich nicht mehr sicher. Für so etwas hatte man schließlich persönliche Schreiber!
Die zweite Einlassung ließ ihn dann aber leicht die Brauen heben. “Wenn du kein Zeuge bist und nichts gesehen hast, woher weißt du dann, dass es um denselben Mann geht?“ Dass ein Mitglied der Legion einen Medicus aufsuchte, war soweit nicht verdächtig. Manche ließen sich lieber außerhalb des Valetudinariums behandeln, um peinliche Dinge zu verbergen. Rufus hatte mal einen Mann gekannt, der von einer Lupa an einer sehr delikaten Stelle gebissen worden war, was sich unschön entzündet hatte. Das dem Feldarzt zu erklären war nicht jedermanns Sache.

" Es handelt sich um einen Offizier der II Legio Augusta, einen Tribunus Angusticlavius. Sein Name ist Titus Ovidius Decula. Als er meine Praxis verließ, hat er dabei den jungen Kelten getötet, und nein, er war nicht wegen einer Behandlung bei mir, edler Legat Augusti Petilius Rufus", erwiderte Pytheas. 
Obwohl Letzteres nicht schlecht gewesen wäre: Ovidius Decula litt an einer veritablen Phimose, die ihm vermutlich kein normales Liebesleben gestattete:
" Sein Besuch war weit unangenehmerer Natur. Er glaubte, dass Centurio Octavius mich beauftragt hätte, ihn in Rom anzuschwärzen und er wollte mich davon abbringen" Pytheas Stimme klang neutral, aber seinem Gesicht war anzusehen, wie wenig er von dem Mann hielt.
Der Medicus hatte nichts mit dem Militär zu schaffen. Seine Berichte an die kaiserliche Kanzlei in Rom gingen um die Erforschung der Bleikrankheit, nicht um Interna der Legion. Dafür hatte Vespasian ganz andere Männer. Seine Beziehung zum Centurio war rein privater und auch erlaubter Natur - er war sein Vermieter, und die beiden ungleichen Männer hatten sich etwas angefreundet. 
Aber nun war der Centurio spurlos verschwunden, was dem Statthalter vermutlich bereits bekannt war. 

Pytheas wartete auf Petilius Rufus Reaktion. Es war für ihn die einzige Gelegenheit, an den Statthalter heranzukommen, und er hatte sie genutzt.
(12-02-2023, 10:04 AM)Ceridwen schrieb: [ -> ]
Das erstaunte mich dann doch, was Petilius Rufus dann antwortete. Er reiste durchs Land, weil er sich mit der Provinz vertraut machen wollte. Das war in der Tat sehr löblich. Viele seiner Vorgänger waren ganz anders an ihre Aufgabe herangegangen. Ihnen war es gleich gewesen, wie die Menschen waren, die hier lebten. Sie versuchten mit aller Macht und auf ehr rücksichtslose Weise den Willen Roms zu realisieren. Allerdings machte ich mir wenige Illusionen, dass der neue Statthalter letztlich nicht auch darauf bestehen würde, die Interessen Roms durchzusetzen. Vielleicht war es ja seine Taktik, die Menschen zuerst für sich zu gewinnen, damit man ihnen später leichter das nehmen konnte, was Rom verlangte. Rom war ein gieriges und gefräßiges Ungeheuer.
Der Statthalter verweilte noch etwas länger bei mir, woraufhin ich den Gastgeber und seine Großzügigkeit lobte, da er diesen Empfang auch dafür nutzte, um die Fertigkeiten  unseres Schmiedes anzupreisen. Er lobte die Statue, die Owain geschaffen hatte und prälierte damit, welch hohen Stellenwert die Schmiedekunst bei uns innehatte. "Die Götter selbst haben uns diese Kunst zum Geschenk gemacht. Diejenigen die diese Kunst beherrschen, stehen bei uns in hohen Ansehen."
Da Petilius Rufus nun lobende Worte für den keltischen Schmied gefunden hatte, schienen auch andere römische Besucher ganz davon angetan zu sein und der Furius, als guter Gastgeber, nicht anders konnte, als den Schmied herbeirufen zu lassen.



Lucius Petilius Rufus überlegte.

“Mir war gesagt worden, dass die Kelten eher Mercurius, dem Gott des Handels, zugetan wären. Unter welchem Namen kennt ihr Vulcanus, den Herrn des Schmiedefeuers?“ fragte er neugierig. Vielleicht würde sich ja ein kleiner Schrein für den Gott von Feuer und Eisen ja gut machen bei der hiesigen Bevölkerung. Rufus war überzeugt davon, dass man nur die römischen Annehmlichkeiten wie Medizin, sanitäre Einrichtungen, Schulwesen, Wein, öffentliche Ordnung, Aquädukte, Straßen, Wasseraufbereitung und allgemeiner Versorgung der Bedürftigen einführen musste, und die Menschen fingen ganz von selbst an, die römische Lebensweise zu genießen und zu unterstützen. Auch wenn er ein Mann des Militärs war und dieses auch einzusetzen wusste, hielt er dessen Befriedung einer Provinz nur für eine vorübergehende Maßnahme bis zur allgemeinen Einkehr des Friedens.
(12-03-2023, 07:17 PM)Flavianus Pytheas schrieb: [ -> ]
" Es handelt sich um einen Offizier der II Legio Augusta, einen Tribunus Angusticlavius. Sein Name ist Titus Ovidius Decula. Als er meine Praxis verließ, hat er dabei den jungen Kelten getötet, und nein, er war nicht wegen einer Behandlung bei mir, edler Legat Augusti Petilius Rufus", erwiderte Pytheas. 
Obwohl Letzteres nicht schlecht gewesen wäre: Ovidius Decula litt an einer veritablen Phimose, die ihm vermutlich kein normales Liebesleben gestattete:
" Sein Besuch war weit unangenehmerer Natur. Er glaubte, dass Centurio Octavius mich beauftragt hätte, ihn in Rom anzuschwärzen und er wollte mich davon abbringen" Pytheas Stimme klang neutral, aber seinem Gesicht war anzusehen, wie wenig er von dem Mann hielt.
Der Medicus hatte nichts mit dem Militär zu schaffen. Seine Berichte an die kaiserliche Kanzlei in Rom gingen um die Erforschung der Bleikrankheit, nicht um Interna der Legion. Dafür hatte Vespasian ganz andere Männer. Seine Beziehung zum Centurio war rein privater und auch erlaubter Natur - er war sein Vermieter, und die beiden ungleichen Männer hatten sich etwas angefreundet. 
Aber nun war der Centurio spurlos verschwunden, was dem Statthalter vermutlich bereits bekannt war. 

Pytheas wartete auf Petilius Rufus Reaktion. Es war für ihn die einzige Gelegenheit, an den Statthalter heranzukommen, und er hatte sie genutzt.

Lucius Petilius Rufus runzelte die Stirn.


Er hatte den jungen Offizier erst kennen gelernt und schon mitbekommen, dass er und Tribun Iulius sich absolut nicht ausstehen konnten. Er kam sich dabei vor wie ein Vater, der einen Streit unter zwei ungehorsamen Söhnen schlichten sollte. Keine Position, die ihm gefiel oder die er des römischen Militärs für angemessen empfand.
Er lauschte den Worten des Flavianus und runzelte die Stirn, wieso er nun sicher war, dass Ovidius den Jungen getötet habe, wo er eben gesagt hatte, er könne derlei nicht bezeugen. “Und wie wollte er dich davon abbringen, ihn in Rom anzuschwärzen? Bezichtigst du den Tribun eines unwürdigen Verhaltens?“ fragte Rufus jetzt wachsamer und vorsichtiger nach. Eben hatte es noch so geklungen, als diene die Aussage nur dem Fall des toten Jungen, aber jetzt klang es viel mehr nach Politik und dem versuch, eine Anklage gegen einen Offizier anzubringen.
(11-24-2023, 09:14 PM)Lucius Petilius Rufus schrieb: [ -> ]Lucius Petilius Rufus nahm sich einen Becher verdünnten Weines.
“Die Versorgung von Sklaven ist Sache ihres Besitzers. Die Versorgung der Bürger Roms ist die Pflicht des Senats. Und es ist eine Ehre und ein Privileg, zu jenen zu zählen, die das möglich machen“, erinnerte Rufus an die Rollenverteilung innerhalb Roms. Auch wenn der Pöbel eben Pöbel war, er war auch Rom. Und jeder, der irgendwie politische Karriere machen wollte, stellte besser besonders heraus, wie sehr er sich um eben diesen kümmerte. Das wusste der Kaiser, und das wusste auch jeder Senator. Aber hier in der Provinz war es wohl anders und die Menschen hier suchten ihre Macht wohl weniger beim Volk.
Als das Gespräch auf die hübschen Unterhalter kam, lächelte Rufus kurz und schüttelte leicht den Kopf. Ja, es wurde häufig versucht, ihm jemanden ins Bett zu legen, um sich so seiner Gunst zu versichern. Das hier war zugegebenermaßen ein interessanter Versuch, das zu tun.
“Und allen anderen den Genuss der Darbietung vorenthalten? Das wäre schon sehr egoistisch“, meinte er und gab damit einer sofortigen Inanspruchnahme eine Absage. Einfach irgendwelche Prostituierten zu sich befehlen konnte er auch selbst, darin lag nun kein besonderer Reiz für ihn. Ja, den Blonden und die Nubierin zusammen zu sehen wäre sehr erregend und nach seinem Geschmack, aber nicht auf diese Weise. Vielleicht wollte Rufus ein wenig ernsthaft verführt werden und nicht einfach stumpf befehlen, zu erhalten, was ihm gefiel. Das war immer das Elend an Machtpositionen, dass alle auf Befehle warteten.
(11-29-2023, 10:37 AM)Licinianus Owain schrieb: [ -> ]Schließlich stellte er mich dem Statthalter vor, der die ganze Zeit neben ihm gestanden hatte und Furius‘ Selbstbeweihräucherung mitanhören musste. Wegen ihm wurde dieser ganze Zirkus hier überhaupt veranstaltet. Ich rechnete nicht damit, dass er sich in seinem Wesen groß von Furius unterscheiden würde. Dennoch hatte ich mit ihm keinen Streit, da ich annehmen konnte, dass er noch nicht mit meiner Frau geschlafen hatte. Daher gab es für mich auch keinen Grund, ihm nicht freundlich zu begegnen.
"Salve Statthalter Petilius Rufus! Ich freue mich, dich kennenzulernen!" Mit einer leicht angedeuteten Verbeugung hatte ich den Mann begrüßt. Vielleicht hatten Furius' Worte ihn ja beeindruckt. Einige andere, die um uns herumgestanden hatten, zeigten sich beeindruckt und fragten danach, ob ich auch in der Lage sei, rundliche weibliche Formen darzustellen, etwa die von diversen Göttinnen, deren Namen mir nicht viel sagten.
"Ja natürlich," entgegnete ich freundlich. "Gerade habe ich die drei Grazien fertiggestellt. Diese drei Skulpturen sollen einen Brunnen zieren, den meine Frau der Stadt stiften möchte", entgegnete ich den Anfragen und würdigte dabei Furius keines Blickes mehr.

(12-01-2023, 06:10 PM)Lucius Petilius Rufus schrieb: [ -> ]Lucius Petilius Rufus lachte.
Nicht dezent oder gekünstelt, sondern ernsthaft amüsiert über die freche, junge Frau, die den eher strengen Iulius Cato geheiratet hatte. Nur wenige Frauen würden sich wohl auf diese Art in ein Gespräch einmischen, und noch weniger würden ihm unanständige Theaterstücke anbieten. Aber er fand es sehr amüsant.
(12-02-2023, 10:04 AM)Ceridwen schrieb: [ -> ]Der Statthalter verweilte noch etwas länger bei mir, woraufhin ich den Gastgeber und seine Großzügigkeit lobte, da er diesen Empfang auch dafür nutzte, um die Fertigkeiten  unseres Schmiedes anzupreisen. Er lobte die Statue, die Owain geschaffen hatte und prälierte damit, welch hohen Stellenwert die Schmiedekunst bei uns innehatte. "Die Götter selbst haben uns diese Kunst zum Geschenk gemacht. Diejenigen die diese Kunst beherrschen, stehen bei uns in hohen Ansehen."
Da Petilius Rufus nun lobende Worte für den keltischen Schmied gefunden hatte, schienen auch andere römische Besucher ganz davon angetan zu sein und der Furius, als guter Gastgeber, nicht anders konnte, als den Schmied herbeirufen zu lassen.

Auch Saturninus nickte: "Die Versorgung der römischen Bürger ist der Tribut der unterworfenen Provinzen und eine der vornehmsten Pflichten des Senats" , stimmte er zu, doch es war ihm anzumerken, dass er als Patrizier nicht allzu viel von der Plebs hielt, die nur noch nach Brot und Spielen schrie. Mit der Organisation von  Wagenrennen und kostenlosen Speisungen machte der Furier seiner Meinung nach bereits genug für das Volk.
Tat er das gern? Bei den Göttern, "gern" kam aus dem Bauch, nicht aus dem Kopf und war für Saturninus kein politischer Maßstab. Wagenrennen mochte er jedoch wirklich.
Das Petilius Rufus nicht gleich Scaevus in Anspruch nahm, sprach für die Selbstbeherrschung eines würdigen Senators. Auf jeden Fall wusste er nun, wo Privatheit zu finden war.

Dem Statthalter schien die hohe Stellung der Schmiede bei den Kelten bekannt zu sein, und Ceridwen bestätigte seine Meinung. Das war interessant, und Saturninus beschloss die Information zu vertiefen:

"Gilt diese Achtung nur für die Schmiede oder für jedes Handwerk, werte Dorfälteste?", fragte der Furier nach. Eines freien Mannes würdig waren doch eigentlich nur Politik, Krieg und Philosophie - am besten alles davon. Arbeit mit den Händen zählte nicht dazu.

Das Petilius Rufus sich dann gleich über Götter wie Vulcanus und Mercurius erkundigte, war allerdings auch nach Saturninus Herzen. Denn auch er war davon überzeugt, dass man die Einheimischen für sich gewinnen musste, wollte man eine Provinz gut verwalten. Wenigstens waren da ihre Vorstellungen nicht allzu unterschiedlich, das ersparte zwischen dem LAPP und seinem Princeps Officii einen grundlegenden Konflikt.

Saturninus hatte sich dann bei Aglaia entschuldigt, als ihr Mann doch noch eingetroffen war.
Zumindest schien sich Licinianus Owen Saturninus Worte zu Herzen zu nehmen und grüßte manierlich den Statthalter und die Honoratioren. Ein Riff weniger, das es zu umschiffen galt!
Owen ignorierte Saturninus, anstatt sich über ihn als reichen Gönner zu freuen. Für was heiratete er eine Hetäre, wenn er sich dann benahm wie ein eifersüchtiger Ehemann? In Saturninus Augen hatte ein jeder seinen Platz in der Gesellschaft, obwohl er in gewissem Rahmen auch "modern" war. Er würde beispielsweise seine Ehefrau, wenn er sie in flagranti mit einem anderen im Bett erwischen würde, nicht töten, sondern sich nur scheiden lassen. Aber nicht übertreiben wollte er esmit der Progressivität!

Deshalb ging Saturninus auch Sabina auf die Nerven. Sie wusste im Gegensatz zu ihrer Cousine Serena nicht, wo ihr Platz war und hing bei den Männern herum, anstatt sich mit den Frauen über nützliche Haushaltsangelegenheiten wie Kindererziehung und Weben zu unterhalten. Petilius Rufus, der am heutigen Abend überaus leutselig war, gab ihr auch noch zu verstehen, dass sie charmant wäre und nicht dreist. Hoffentlich legte Cato sie nach dem Fest übers Knie.....


(11-23-2023, 09:33 AM)Marcus Iulius Cato schrieb: [ -> ]
Die Kutsche war vor der Villa Furia angekommen Cato stand still und ließ seine Toga noch mal von Nefertem zurecht zupfen, ehe er zum Eingang schritt außer seiner Leibwache und seinem Leibsklaven war er heute ohne sein großes Gefolge gekommen.
Ganz Iscalis schien schon versammelt zu sein, stellte er erstaunt fest. Zumindest der Teil der von Bedeutung war.
Suchend schaute er sich um Saturninus war gerade beschäftigt, also suchte er nach seinem wertvollstem Besitz, seiner liebreizenden Gemahlin. Schon hatte er sie erblickt, sie stach natürlich über allem hinaus. „Da bist du ja mein Augenstern“, begrüßte er sie nicht gerade leise. „Ich konnte es kaum erwarten, dich zu sehen. Geleitest du mich jetzt zu dem LAPP?“ Erstaunt stellte er Iulier fest wie sehr es ihn freute ihm seine Gemahlin zu präsentieren.

Das sprach Saturninus aber Iulius Cato gegenüber nicht aus. Im Gegenteil, er umfasste die Unterarme des Iulius: "Willkommen lieber Cato, mein Verwandter!", begrüßte er ihn demonstrativ vor dem Statthalter. Vorstellen musste er ihn nicht, der Tribunus Laticlavius kannte seinen Vorgesetzten bestimmt nur zu gut. Schließlich war ja vor Petilius Rufus Ankunft in Iscalis erst einmal Großreinemachen in der Castra angesagt gewesen. Nicht, dass Saturninus konkret über etwas Negatives Bescheid wusste, aber ein Vorgesetzter fand immer etwas, deshalb war er Vorgesetzter!

(11-14-2023, 03:58 PM)Kiki schrieb: [ -> ]Ich trat also mit sehr strahlendem Lächeln ein und platzierte mich gut sichtbar, indem ich durch den Raum schlenderte und hier und da lächelte oder über einen Scherz lachte und dem ein oder anderen mal schöne Augen machte. Zum Hausherrn direkt ging ich natürlich nicht, das hätte sich bei unserem Standesunterschied und mit seiner Ehefrau neben ihm nicht gehört. Aber sollte er mir auch nur den Hauch eines Zeichens zukommen lassen, dass er mich sehen oder jemandem vorstellen wollte, wäre ich selbstverständlich sofort zur Stelle.
   

Da sich alle im angeregten Gespräch befanden, trat Saturninus neben Kiki: "Du siehst zum Anbeißen aus. Der Ehrengast hat dich bereits bemerkt", flüsterte er ihr zu: "Wenn du Privatheit brauchst, sage Scaevus Bescheid"

Saturninus merkte plötzlich,dass der Tag bereits sehr stressig gewesen war. Was hätte er darum gegeben, in Kikis Armen zu entspannen. Aber was, wenn Petilius Rufus im gleichen Moment Appetit bekäme? Der Furius fühlte sich ein wenig wie der Esel mit der Karotte vor der Nase, an die er nicht heran kam:
"Auch ich könnte ein wenig Privatheit gebrauchen. Schenkst du mir einen Kuss, Prinzessin?"

Der junge Adlige hatte sich in Aglaias Gesellschaft zurückgezogen. Der hatte es gut!
Corona war nach ihrer Erkrankung das erste mal wieder unter Menschen. Bo war gar nicht davon begeistert gewesen das sie auf diesen Empfang gehen wollte aber sie hatte sich durchgesetzt. Sie wollte endlich wieder unter Menschen sein.
Sie hatte sich von Serafina heute etwas schlichter herrichten lassen, sie trug nur ein paar goldene Ohrhänger, in ihren Haaren waren ein paar Perlen geflochten und sie trug eine, zwar aus edlem Stoff doch ansonsten unauffälligen grüne Stola mit gestickten Rändern. Ein zarter Schal lag über ihren Haaren und bedeckte zusätzlich ihren Ausschnitt.
Corona betrat den Raum, der schon sehr gut gefüllt war und sah sich interessiert um. Sie kannte die meisten Gesichter und lächelte dem ein oder anderen zu, begrüßte freundlich die Frauen.
Sie hielt sich eher etwas abseits, sie war eine Frau ohne wirklich männliche Begleitung und das konnte bei dem ein oder anderen etwas bitter aufstoßen. Außerdem gab es ein paar neue Gesichter aus dem Gefolge des Stadthalters und Corona konnte nicht genau wissen ob nicht jemand darunter war der sie vielleicht erkannte.
Das war auch ein Argument das Bo angebracht hatte, als sie sich entschlossen hatte heute hier zu sein aber sie bezweifelte es, sie war jetzt schon so lange nicht mehr in Rom gewesen, wen sollte sie da noch kennen.
(11-29-2023, 03:33 PM)Lucius Petilius Rufus schrieb: [ -> ]Lucius Petilius Rufus unterhielt sich.

Das tat er eigentlich die meiste Zeit bei solchen Festen. Gerade hatte er mit einem der Duumvirn gesprochen und war dabei für ein paar Augenblicke der Obhut seines Gastgebers entkommen, als dieser auch schon zurückkehrte und diesmal einen blonden Kelten dabei hatte, den er ihm wortreich und blumig anpries. Rufus vermutete einen persönlichen gefallen, der eingefordert und gewährt worden war. Wobei Rufus vermutete, dass der Gefallen eher der schwangeren Dame im Hintergrund galt, denn er konnte sich nicht vorstellen, in welcher Konstellation ein Patrizier einem Kelten einen Gefallen schulden könnte. Nungut, dann unterhielt er sich mit einem weiteren Kelten.

“Ah, die Statue ist von deiner Hand? Eine wirklich schöne Arbeit. Ich gebe zu, für so etwas habe ich kein geschultes Auge, das ist eher das Steckenpferd meiner Frau. Aber die ist in Londinium. Wäre sie hier, würde sie sicherlich wortreich deine Kunst loben und vermutlich einige Petitionen zur Verschönerung der Hauptstadt an mich richten“, meinte Rufus freundschaftlich jovial und lachte leicht.
“Wenn du auch verheiratet bist, weißt du sicher, wovon ich rede. Ich fürchte, da sind alle Frauen sich recht ähnlich, wenn es um Dinge geht, die sie haben wollen.“ Da Rufus nicht vorhatte, länger in Iscalis zu verweilen, würde sich ein Auftrag von ihm wohl kaum lohnen. Londinium war doch recht weit weg, als dass ein kleiner Schmied von hier da noch eine Lieferung tätigen könnte, ohne dass es exorbitant teuer würde. Und für solch teuren Dinge hatte Rufus dann doch nicht unbedingt das Geld, solange nicht klar war, wie lange Vespasianus ihn hier in Britannien würde arbeiten lassen.

Kaum hatte ich diesen Leuten erklärt, dass ich auch 'Frauen konnte', sprach mich der Statthalter an und lobte meine Arbeit und fing dann an mit mir zu plaudern, als wäre es das Natürlichste auf der Welt. Ich fühlte mich im ersten Moment geschmeichelt. Dieser Römer war anders als der Furius. Weniger eingebildet und wesentlich offener. Das gefiel mir sehr. Dadurch fiel meine Anspannung von mir ab, die ich seit dem Zeitpunkt meines Eintreffens hatte. "Das ist sehr schade, dass du deine Frau nicht mitgebracht hast! Aber meine Frau und ich denken darüber nach, demnächst nach Londinium umzuziehen. Vielleicht kann ich dann auch deine Frau von meinem Können überzeugen," entgegnete ich lächelnd. Zu dem, was er dann noch sagte, konnte ich ihm nur zustimmen. Frauen waren wohl wirklich alle gleich! Ganz egal, woher sie kamen und was sie taten. "Oh ja, das weiß ich! Aber ich habe den Vorteil, meiner Frau all den Schmuck, den sie haben möchte, selbst herstellen zu können," sagte ich lachend. Wie schade, dass Aglaia nicht hier an meiner Seite war. Dann hätte ich ihm die Kette mit den goldenen Perlen zeigen können, die ich für sich gemacht hatte.

(12-03-2023, 05:18 PM)Liciniana Aglaia schrieb: [ -> ]Ich warf Saturninus also einen letzten Blick zu, der zwar keine ewige Niedertracht verhieß, aber doch anzeigte, dass ich zumindest irgendein kleines Geschenk als Wiedergutmachung durchaus erwartete, und zog mich zu meinem jungen freund zurück, der die Szene aus der Entfernung beobachtet hatte und durchaus eifersüchtig guckte.
Als ich mich auf seinen Schoß setzte, fragte er mich noch “Was war das?“, aber nach einem “Ich habe nur den Hausherrn begrüßt“ und einem anschließenden, leichten Knabbern an seinem Ohr war er durchaus schnell wieder abgelenkt und versöhnt. Es dauerte auch nicht lange, und er wollte sehr viel mehr von mir. Ich warf nur kurz einen Blick in Richtung von Owain, der beim Statthalter beschäftigt war, als ich mich erhob und den jungen Mann mit mir zog. Der Hausherr hatte sicherlich vorgesorgt und ich musste auch nur kurz einen Sklaven fragen, wohin man sich denn zurückziehen konnte, um sich etwas vom Trubel zu erholen, um diskret auf die Zimmer weiter hinten verwiesen zu werden. Und dahin begab ich mich dann auch mit meinem nun sehr eifrigen Freund, der mir vorab als Lohn schon seinen silbernen Armreif um mein Handgelenk gesteckt hatte.

Unglücklicherweise sah ich genau in dem Moment zu ihr hinüber, als sie sich mit diesem Kerl, auf dessen Schoß sie bereits gesessen hatte, zurückzog. Als ich das sah, verhärteten sich wieder meine Muskeln und jegliches Lächeln war aus meinem Gesicht verschwunden. Nein, ich machte ihr keine Szene. Ich wurde auch nicht ausfallend. Hier waren etliche Leute, die begeistert von meinem Können waren und die sich womöglich dazu entscheiden konnten, mir einen Auftrag zu geben. Das war eine Sache zwischen mir und dem Furier! Er hatte sie für sein Fest engagiert! Er bezahlte sie dafür, dass sie mit den Gästen schlief! Und das in ihrem Zustand, während sie mein Kind in sich trug!
Als einer der Sklaven vorbei kam, ließ ich mir einen unverdünnten Wein reichen. Auch wenn ich das Gesöff hasste, brauchte ich jetzt etwas zu trinken.

(12-04-2023, 03:00 PM)Tiberius Furius Saturninus schrieb: [ -> ]Saturninus hatte sich dann bei Aglaia entschuldigt, als ihr Mann doch noch eingetroffen war.
Zumindest schien sich Licinianus Owen Saturninus Worte zu Herzen zu nehmen und grüßte manierlich den Statthalter und die Honoratioren. Ein Riff weniger, das es zu umschiffen galt!
Owen ignorierte Saturninus, anstatt sich über ihn als reichen Gönner zu freuen. Für was heiratete er eine Hetäre, wenn er sich dann benahm wie ein eifersüchtiger Ehemann? In Saturninus Augen hatte einjeder seinen Platz in der Gesellschaft, obwohl er in gewissem Rahmen auch "modern" war. Er würde beispielsweise seine Ehefrau, wenn er sie in flagranti mit einem anderen im Bett erwischen würde, nicht töten, sondern sich nur scheiden lassen. Aber nicht übertreiben wollte er esmit der Progressivität!
   
Nun wandte ich mich doch noch dem Furier zu. Es war kein dankbares Lächeln in meinem Gesicht, das er sah. Es war der pure Zorn, der mich erfüllte! Ich erinnerte mich wieder an seine Worte, die er mir in der Schmiede vor einigen Worten gesagt hatte, nachdem ich seine Forderung ausgeschlagen hatte. Und wenn ich dann bei ihr liege und du unser Stöhnen durch die geschlossene Tür hören kannst, Kelte, so wirst du wissen, dass du einfach nicht genug geliebt hast Vielleicht hatte ich sie nicht genug geliebt. Sonst hätte sie vielleicht auf das heutige Engagement verzichtet.
"War das der Grund, weswegen du mich hast rufen lassen? Damit ich sehe, was sie tut?" fragte ich ihn leise, so dass nur er mich hören konnte.
(12-04-2023, 05:46 PM)Didia Corona schrieb: [ -> ]Corona war nach ihrer Erbkrankheit das erste mal wieder unter Menschen. Bo war gar nicht davon begeistert gewesen das sie auf diesen Empfang gehen wollte aber sie hatte sich durchgesetzt. Sie wollte endlich wieder unter Menschen sein.
Sie hatte sich von Serafina heute etwas schlichter herrichten lassen, sie trug nur ein paar goldene Ohrhänger, in ihren Haaren waren ein paar Perlen geflochten und sie trug eine, zwar aus edlem Stoff doch ansonsten unauffälligen grüne Stola mit gestickten Rändern. Ein zarter Schal lag über ihren Haaren und bedeckte zusätzlich ihren Ausschnitt.
Corona betrat den Raum, der schon sehr gut gefüllt war und sah sich interessiert um. Sie kannte die meisten Gesichter und lächelte dem ein oder anderen zu, begrüßte freundlich die Frauen.
Sie hielt sich eher etwas abseits, sie war eine Frau ohne wirklich männliche Begleitung und das konnte bei dem ein oder anderen etwas bitter aufstoßen. Außerdem gab es ein paar neue Gesichter aus dem Gefolge des Stadthalters und Corona konnte nicht genau wissen ob nicht jemand darunter war der sie vielleicht erkannte.
Das war auch ein Argument das Bo angebracht hatte, als sie sich entschlossen hatte heute hier zu sein aber sie bezweifelte es, sie war jetzt schon so nage nicht mehr in Rom gewesen, wen sollte sie da noch kennen.

Eines Tages würde ich vor lauter Stress tot umfallen. So viel war sicher. Und Grund würde eine Laune von Didia Corona sein.


Heute hatte sie entgegen meines eindringlichen Rates darauf bestanden, auf das Fest des Statthalters zu gehen. Wo ungefähr zwanzig Ritter und noch einmal so viele Verwandte von solchen herumspazieren würden, von denen jeder die Nichte des jetzigen Kaisers vielleicht erkennen könnte. Ich hielt es für Wahnsinn, aber sie hatte es sich nicht ausreden lassen und mir an den Kopf geworfen, dass meine Vorsicht sie noch umbrächte. Und wenn ich sie nicht festbinden wollte,hätte ich keine Wahl.


Also war sie auf das Fest gegangen, und ich als ihr Schatten. Bei mir bestand ebenfalls die Gefahr, dass ich erkannt werden würde, was noch unangenehmer wäre, als wenn sie erkannt würde. Deshalb blieb ich auf deutlichem Abstand zu ihr, hatte mich so einfach wie irgend möglich und dem Anlass dennoch angemessen gekleidet und hielt mich ganz am Rand im Schatten, wo ich sie beobachten konnte, ohne selbst gesehen zu werden – vor allen Dingen von ihr. Ich wollte nur sichergehen, dass sie in Sicherheit war, ohne selbst Aufmerksamkeit zu erregen.
(12-04-2023, 03:00 PM)Tiberius Furius Saturninus schrieb: [ -> ] 
Da sich alle im angeregten Gespräch befanden, trat Saturninus neben Kiki: "Du siehst zum Anbeißen aus. Der Ehrengast hat dich bereits bemerkt", flüsterte er ihr zu: "Wenn du Privatheit brauchst, sage Scaevus Bescheid"

Saturninus merkte plötzlich,dass der Tag bereits sehr stressig gewesen war. Was hätte er darum gegeben, in Kikis Armen zu entspannen. Aber was, wenn Petilius Rufus im gleichen Moment Appetit bekäme? Der Furius fühlte sich ein wenig wie der Esel mit der Karotte vor der Nase, an die er nicht heran kam:
"Auch ich könnte ein wenig Privatheit gebrauchen. Schenkst du mir einen Kuss, Prinzessin?"

Der junge Adlige hatte sich in Aglaias Gesellschaft zurückgezogen. Der hatte es gut!

Ich hätte heute ein Vermögen machen können. Wo ich auch hinging, folgten mir die Blicke und nicht selten auch die Hände. Mehr als ein Angebot kam und musste von mir abgelehnt werden, da cih leider, leider schon reserviert war. Aber natürlich ermutigte ich die Herren alle, es weiter zu versuchen und mir ein besseres Angebot zu machen.
Ich schlenderte gerade wieder durch den Raum, als Saturninus mich ansprach und wohl auch nicht ganz von meinem Zauber lassen konnte. Ich strahlte ihn an und kam ungehörig nah. Ja, ich lehnte mich ganz leicht gegen ihn, so dass all meine weichen Rundungen schön an ihn geschmiegt waren.
“Wie könnte ich dir einen Kuss verweigern? Entführe mich, wohin immer du willst“, neckte ich ihm und reckte meinen Mund schon verführerisch in seine Richtung, als wäre es Zufall.
Dann kicherte ich und schaute in Richtung des Statthalters. “Du könntest ihn ja auch einladen, mitzukommen“, schlug ich ganz unschuldig vor. “Dann kann er mich im Auge behalten, wenn er mag.“
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