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Normale Version: Die Reichen und die Schönen - Cena zu Ehren des Statthalters Petilius Rufus
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(12-12-2023, 12:41 PM)Tiberius Furius Saturninus schrieb: [ -> ]

"Sei nicht so streng, werte Didia Corona", bat Saturninus und legte den Kopf ein wenig schief. Um seinen Mund spielte ein Lächeln:
" Erfreue uns vielmehr mit dem ungetrübten Glanz deiner Erscheinung. Du siehst wieder einmal hervorragend aus" Mehr flirtete er nicht; Corona war eine Freundin seiner Frau und eine römische Bürgerin. Das war ein Tabu.
Dann kam ihm in den Sinn, dass sie vielleicht gar nicht Sabina, sondern Ceridwen gemeint hatte.Die ältere Keltin war eine würdige Erscheinung und viel interessanter als das junge, dumme Ding. Das sagte er:

"Mir fällt ein, dass auch die werte Ceridwen ein blaues Gewand trägt. Sie ist die Dorfälteste von Cheddar und meine Klientin. Sehr interessant, was sie über die Einheimischen zu berichten weiß. Wenn du gerne möchtest, mache ich euch bekannt?"

...

Saturninus unterdrückte ein Lachen, als er sich vorstellte, wie Kiki unter den Honoratiorengattinnen auftauchen würde: Wie ein schwarzer Schwan unter einer Schar empörter Hennen. Nur Serena würde keine Empörung zeigen, sie hätte gewiss die Situation im Griff und würde ganz Dame den Störenfried durch einen Sklaven fortlotsen lassen.
Aber der Gedanke, nun beobachtet oder gar verpetzt zu werden, gefiel ihm wirklich nicht:
"Ich fürchte, dass wir nun ganz brav sein werden", sagte er mit einem Seufzen:
"Das heißt ich werde es! Wenn ich nachher Leon durch Seasnán ersetze, darfst du den Spartaner ruhig mit dir nehmen. Er wird vor Glück nicht wissen, was ihm geschieht"
Jeden Römer hätte Saturninus als Vertragsbruch angesehen, doch nicht den Sklaven. Seine Sklaven betrachtete er als eine Art Verlängerung seines eigenen Körpers. Außerdem würde Leon niemals etwas ohne seinen Befehl tun.


Ich hoffte doch sehr, dass Saturninus jetzt nicht losziehen und mich allein lassen würde, nur weil dieses alte Muttchen böse geguckt hatte. Aber es sah ganz danach aus, dass jegliche Lust bei ihm verflogen war. Er machte keine Anstalten mehr, mit mir intim zu werden und bot mir wenig später sogar Leon an!


Klar hatte ich Lust auf den schnuckeligen Sklaven, aber ich wusste auch, was sich gehört. Nicht der Sklave war mein Mäzen, sondern Saturninus, und solange er daraus keinen Lustgewinn zog, uns zuzusehen oder sich alles davon berichten zu lassen – solche Männer gab es auch, gar nicht mal wenige – was er kurz zuvor ja schon bestritten hatte, war meine Rolle da ganz klar geregelt.
“Ach, das ist großzügig, aber nein. Da warte ich lieber auf eine günstigere Gelegenheit, um dir mein ganzes Sehnen zu widmen“, meinte ich daher leicht und machte mich daran, weiterzuschlendern.
(12-09-2023, 01:56 PM)Lucius Petilius Rufus schrieb: [ -> ]Lucius Petilius Rufus hörte zu.


Furius Saturninus hatte direkt einen Plan, wo ein solcher Tempel stehen könnte. Die Wahl war nicht ganz abwegig, an der Stelle eines Brandes einen Schrein zu Ehren einer Schutzgottheit gegen Brände aufzustellen. Er wollte schon Zustimmung signalisieren, als Ceridwen meinte, dies würde bei der keltischen Bevölkerung eher weniger Anklang finden, was den Plan damit ein wenig zunichte machte.
“Nun, in Gallien gibt es sehr viele Tempel für keltische und römische Gottheiten zugleich“, gab er zu bedenken. “Aber auch wir Römer kennen heilige Plätze, die einer Gottheit geweiht sind. Die Quelle der Egeria, der Hain der Diana… Die Götter Faunus und Silvanus sind auch eher in den tiefen Wäldern anzutreffen. Die Tempel dienen nicht dafür, die Götter einzusperren. Vielmehr dienen sie dafür, den Göttern ein Stück Land fest zu übergeben und der Gewalt der Sterblichen zu entziehen und gleichzeitig den Sterblichen einen Ort zu geben, die Anwesenheit der Götter zu erfahren. Nenn es ein Hilfsmittel, kein Gefängnis“, meinte Rufus milde. Er erwartete nicht, dass Menschen, denen die römische Religion neu war, das gleich verstanden. Ganz offensichtlich hatten hier ja schon Missverständnisse geherrscht, wenn Ceridwen glaubte, ein Tempel sperre einen Gott ein.


“Wo wäre denn ein Ort, an dem Govannon gehuldigt wird? Also in Reichweite der Stadt, selbstverständlich. Die Auguren könnten auch dort die heiligen Grenzen ziehen und so für alle Zeit diesen Platz in das Eigentum der Götter überführen, so dass keine Gefahr besteht, dass dort fälschlicherweise ein Haus gebaut wird. Und dazu ein kleiner Umgangstempel, nichts großes, das die Heiligkeit des Platzes stören würde, um den Menschen, die ihn als Vulcanus ehren, die Möglichkeit gibt, ihn gewohnt zu erfahren.“ Für Rufus klang das nach einem sehr milden, weisen und gerechten Kompromiss zwischen beiden Welten. Er wollte den Kelten ihre Götter nicht streitig machen. Die Druiden, das war etwas anderes, da sie zu Aufständen riefen und unbelehrbar waren. Dazu noch Menschenopfer, die die römische Herrschaft nicht dulden konnte. Aber gesittete Tier- und Speiseopfer? Dagegen hatte Rufus nichts einzuwenden.

Vermutlich war ich nicht die Einzige, die der Ansicht war, dass weder Iscalis noch Cheddar einen römischen Tempel für unsere Götter benötigten. Dennoch schien der Statthalter Furius' Vorschlag nicht gänzlich abgeneigt zu sein. Kein Wunder, denn auf diese Weise könnten sie uns noch stärker manipulieren und kontrollieren. Das Priestertum würde natürlich ebenfalls römisch sein, sodass sie sogar in unsere Gedanken eindringen und uns auf diese Weise gefügig machen könnten. Als Beispiel führte Petilius Gallia an. Dort existierten solche Tempel bereits und jene, die einst unsere Geschwister waren, hatten die alten Götter längst vergessen! So wie dieser gallische Tuchhändler, dieser verabscheuungswürdige Verräter! Er war von Cathbads Falken getötet worden und sein Haus war in die Luft gesprengt worden. Selbstverständlich vermied ich es, meinen Unmut laut zu äußern, besonders hier, wo es von Römern nur so wimmelte. Das wäre reiner Selbstmord gewesen.

Petilius schien tatsächlich vorzuhaben, einen solchen Tempel für Govannon zu errichten und fragte mich nun nach dem Ort, an dem diesem Gott gehuldigt wurde. Er schien bereits Pläne zu machen zu wollen, wie man diesen Ort zu einem besonderen Ort der Verehrung gestalten könnte. Doch dieser Römer wusste rein gar nichts! Genau wie all diese anderen dekadenten Gestalten auf diesem Fest.
"Nun, das wird nicht ganz einfach werden, denn Govannon lebte in den Feuern der Schmiede", entgegnete ich entschuldigend und musste ein Grinsen unterdrücken, wenn ich daran dachte, wie diese Römer aus der alten Schmiede in Cheddar einen Tempel machen wollten. Owain würde sich sicher bedanken!


(12-10-2023, 05:42 PM)Claudia Sabina schrieb: [ -> ]" Also war es richtig?!", sagte ich höchst erfreut: " Dann schreibe ich es mir auf und werde künftig mit euch Britanniern in eurer Sprache sprechen!"

Ceridwen sagte mir noch, dass mir die Ehe gut bekäme. Ja, ich war glücklich, wenn mein Mann bei mir war. WENN er denn bei mir war. Immer noch beschäftigte mich, was er mir anvertraut hatte. Es beschäftigte mich nicht etwa Tag und Nacht. Als Claudia hatte ich über diesen Dingen zu stehen. Aber manchmal gab es mir einen Stich ins Herz, als würde eine unsichtbare Maus darin nagen (Igitt, was war das für eine Metapher! Agamedes würde einen dicken Strich durch machen, hätte ich das in einem griechischen Aufsatz geschrieben). Ja, manchmal, wenn keiner guckte, stach es:

"Du hast vorhin mit den Herren über die Götter gesprochen. Sage einmal, werte Dorfälteste Ceridwen, kennst du dich mit den Göttern gut aus?", fragte ich nachdenklich:
" Mit dem was die Zukunft bringt beispielsweise?"
Vielleicht tat sie das. Die Kelten trauten ihren Frauen eine Verbindung zu den überirdischen Mächten zu, aus keinem anderen Grund, als dass sie Frauen waren und Leben schenkten. Oder waren das die Germanen mit ihren Seherinnen gewesen?

Lächelnd nickte ich, obwohl ihr Satz leicht fehlerhaft war. Aber diese übereifrige Römerin würde es sowieso nicht bemerken. Sie sollte ruhig mit uns Britanniern in unserer Sprache sprechen, dann würde ihr stets Heiterkeit entgegenschlagen.
Als ich ihre Ehe erwähnte, schien sie etwas zu bedrücken. Doch natürlich äußerte sie dazu nichts. Mich wunderte das nicht, denn diese Römer behandelten ihre Frauen wie unwissende Kinder, die ihr Leben selbst nicht meistern konnten.
Nun sprach mich Claudia auf die Götter an, da sie wohl das Gespräch mit dem Statthalter mitgehört hatte. Wollte sie etwa auch einen Tempel bauen? Aber nein, ihre Frage zielte wohl auf etwas ganz anderes ab!
"Ja, ich kenne mich ein wenig mit unseren Göttern aus," entgegnete ich ihr und untertrieb maßlos. Dieser jungen Göre band ich natürlich nicht auf die Nase, dass ich einst Priesterin gewesen war, denn sonst hätte ich mir gleich hier an Ort und Stelle die Pulsadern öffnen können. "Oh, du meinst, ob ich sehen kann?" fragte ich. "Einige der Frauen und Mädchen von Cheddar suchen mich gelegentlich auf, wenn es darum geht, wann sie schwanger werden oder was sie tun können, um ihr Eheleben glücklicher zu gestalten." antwortete ich vage. "Warum fragst du, verehrte Claudia?"
(12-10-2023, 05:42 PM)Claudia Sabina schrieb: [ -> ]
Ich konnte Petilius Rufus richtig gut leiden. Obwohl er schon furchtbar alt war - mindestens doch vierzig - war er ganz und gar nicht altmodisch. (Er hatte sich außerdem äußerst gut gehalten und war das, was ich einen attraktiven älteren Herren genannt hätte, viiiiel gutaussehender als mein Stiefvater Haterius mit seiner Knollennase) Und er hatte Humor. Und er mochte Komödien.
Ich lächelte zurück:
"Oh, ich kann mir die Bürde des Amtes gut vorstellen", sagte ich:
"Ich interessiere mich nämlich sehr für Politik " Das war richtig. Ich hatte bei meiner Ankunft meinen Vormund Claudius Menecrates gebeten, mich in die Geheimnisse der Politik einzuweihen. Er hatte mir allerdings angedeutet, dass das für Mädchen nichts wäre:

"Doch vielleicht finde ich ja eine Komödie, die anständig und unterhaltsam gleichzeitig ist, edler Petilius Rufus. Und wenn ich sie selber schreiben muss! - unter Pseudonym natürlich"
Denn Petilius Rufus hatte Recht: Eine Dame musste jederzeit auf ihren Ruf achten.

Ich wäre gerne bei den Männern und ihren interessanten Gesprächen geblieben. Aber es gehörte sich einfach nicht, sich aufzudrängen.
Ich trat deshalb in die zweite Reihe und ließ mich von meiner Cousine zu den Damen entführen. Um mich nicht zu langweilen, trug ich Nefertem auf, mich tüchtig mit Kuchen zu versorgen.

 
Lucius Petilius Rufus lächelte.


Die junge Dame war sehr nach seinem Geschmack: Hübsch, etwas forsch und mit hübschem Lächeln. Nur leider absolut tabu für jegliche weiterführenden Ambitionen. Immerhin war sie mit dem Tribun einer seiner Legionen verheiratet, und die Verwandte eines Consuls. In diesen Kreisen hatte man keine Affären, sondern allenfalls Ehen, und da hatte er schon eine, die er nicht aufzulösen gedachte.
“Dann hoffe ich, dass Tribun Iulius weiß, was er an einer klugen Frau hat und dass du hierbei nach deiner Verwandten Diva Augusta kommst“, machte er ihr dennoch ein kleines Kompliment.
Und dann musste er noch einmal lachen, als sie meinte, notfalls ein eigenes Stück schreiben zu wollen. Forsche frauen waren immer wieder sehr amüsant in ihren Ideen. Aber wenn sie hübsch waren, sah Rufus da gerne darüber hinweg, deshalb streng werden zu wollen. “Nun, ein bisschen unanständig dürfen Komödien sein, ohne dass sie die Sittsamkeit gefährden. Aber falls du Inspiration suchst, haben mich die Stücke von Titus Maccius Plautus bislang noch nie enttäuscht, wenn sie aufgeführt wurden.“


Leider schien das Gespräch damit auch schon ein Ende gefunden zu haben. Was wohl auch gut war, um nicht in verdacht zu geraten, mit der jungen Claudia zu flirten. Aber bislang war dies eindeutig die vergnüglichste Unterhaltung des Abends gewesen.
(12-12-2023, 02:48 PM)Flavianus Pytheas schrieb: [ -> ]…Pytheas wäre, da er rückwärts ging, fast in zwei Damen, die Arm in Arm herbeischlenderten, hinein gelaufen: "Verzeihung bitte!", sagte er:
"Ich hatte wirklich keine Augen im Kopf"

Die Jüngere hatte er schon oft in einer Sänfte in der Stadt gesehen, das war die Ehefrau des hiesigen Tribunus Laticlavius Iulius Cato. Die Ältere jedoch.... es traf ihn wie einen Blitz. Ihre nicht sehr hochgewachsene, doch so aufrechte Gestalt, dunkle Augen unter sorgfältig gelegten Locken. Flav...
Er nickte in ihre Richtung, schließlich war sie eine Patientin:
"Salve werte Didia Corona" Aber er fragte nicht nach, wie es ihr gesundheitlich ginge, denn Details gingen Claudia Sabina nichts an….


Wo Didia Corona sich aufhielt, war ihr Schatten nicht weit. Pytheas war plötzlich davon überzeugt, dass ihn Bo schon eine Weile beobachtet hatte. Vermutlich hatte er auch sein längeres Gespräch mit Statthalter Petilius Rufus registriert.
Pytheas hoffte, dass Bo daraus nicht die falschen Schlüsse ziehen würde. Der Mann war Didia Corona treu ergeben, nur der Hauch von Zweifel, und er, Pytheas, hatte wieder seine Hand an der Kehle. Der Grieche nahm an, dass Bo ihn zuvor fragen würde, über was sie gesprochen hatten, doch sicher war er sich nicht, ob der andere soviel Aufwand betreiben würde...
Corona machte erschrocken einen Schritt zurück und wollte schon etwas bissig sagen als plötzlich jemand in sie und Sabina hineinlief. Doch dann erkannte sie den jungen Medikus und lächelte ihn freundlich an.
„Es ist doch nichts passiert und auch wir hätten ja aufpassen können. Ich freue mich euch zu sehen…
Sabina, dies ist der Medikus der mich sehr erfolgreich behandelt hat, wenn du mal einen wirklich kompetenten Arzt brauchst kann ich ihn nur empfehlen.“
Sie sah ihn wieder an und machte eine entschuldigende Miene. „Verzeiht mir aber ich weiss gar nicht wie euer Name ist, wie soll ich den da euch jemals weiterempfehlen.“
(12-14-2023, 06:28 PM)Ceridwen schrieb: [ -> ]
Vermutlich war ich nicht die Einzige, die der Ansicht war, dass weder Iscalis noch Cheddar einen römischen Tempel für unsere Götter benötigten. Dennoch schien der Statthalter Furius' Vorschlag nicht gänzlich abgeneigt zu sein. Kein Wunder, denn auf diese Weise könnten sie uns noch stärker manipulieren und kontrollieren. Das Priestertum würde natürlich ebenfalls römisch sein, sodass sie sogar in unsere Gedanken eindringen und uns auf diese Weise gefügig machen könnten. Als Beispiel führte Petilius Gallia an. Dort existierten solche Tempel bereits und jene, die einst unsere Geschwister waren, hatten die alten Götter längst vergessen! So wie dieser gallische Tuchhändler, dieser verabscheuungswürdige Verräter! Er war von Cathbads Falken getötet worden und sein Haus war in die Luft gesprengt worden. Selbstverständlich vermied ich es, meinen Unmut laut zu äußern, besonders hier, wo es von Römern nur so wimmelte. Das wäre reiner Selbstmord gewesen.

Petilius schien tatsächlich vorzuhaben, einen solchen Tempel für Govannon zu errichten und fragte mich nun nach dem Ort, an dem diesem Gott gehuldigt wurde. Er schien bereits Pläne zu machen zu wollen, wie man diesen Ort zu einem besonderen Ort der Verehrung gestalten könnte. Doch dieser Römer wusste rein gar nichts! Genau wie all diese anderen dekadenten Gestalten auf diesem Fest.
"Nun, das wird nicht ganz einfach werden, denn Govannon lebte in den Feuern der Schmiede", entgegnete ich entschuldigend und musste ein Grinsen unterdrücken, wenn ich daran dachte, wie diese Römer aus der alten Schmiede in Cheddar einen Tempel machen wollten. Owain würde sich sicher bedanken!

 
Lucius Petilius Rufus zog die Stirn kraus.


“Nun, das ist bedauerlich“, meinte er aufrichtig, als Ceridwen sagte, dass der keltische Vulcanus keine heilige Stätte hatte, sondern in den Schmiedefeuern direkt verehrt wurde. Als Römer kannte Rufus natürlich vergleichbare Kulte, alle voran die heimischen Penaten, die am Herd verehrt wurden. Aber einen Privatkult in einen öffentlichen Kult zu überführen, war natürlich wesentlich schwieriger, als einen ohnehin öffentlichen Kult mit einer entsprechenden Stätte zu versehen.


“Vielleicht findet sich ja eine passendere Gottheit, die einen heiligen Hain oder eine Quelle oder etwas vergleichbares in der Nähe hat. Ich würde es sehr begrüßen, beide Völker bei der Verehrung eines allseits bekannten göttlichen Prinzips friedlich vereinen zu können.“
Es war ja nicht so, als gäbe es nicht noch diverseste andere Gottheiten, die durch ein wenig interpretatio romana auch den römischen Bevölkerungsanteilen vertraut gemacht werden konnten. Rufus war davon überzeugt, dass man Provinzen zwar mit dem Schwert eroberte, aber über die Götter zusammenhielt.
“Sofern es hierzu Vorschläge gibt, werde ich gerne fachkundige Auguren beisteuern, die die Consecratio dann durchführen.“
(12-12-2023, 04:15 PM)Kiki schrieb: [ -> ]Ich hoffte doch sehr, dass Saturninus jetzt nicht losziehen und mich allein lassen würde, nur weil dieses alte Muttchen böse geguckt hatte. Aber es sah ganz danach aus, dass jegliche Lust bei ihm verflogen war. Er machte keine Anstalten mehr, mit mir intim zu werden und bot mir wenig später sogar Leon an!

Klar hatte ich Lust auf den schnuckeligen Sklaven, aber ich wusste auch, was sich gehört. Nicht der Sklave war mein Mäzen, sondern Saturninus, und solange er daraus keinen Lustgewinn zog, uns zuzusehen oder sich alles davon berichten zu lassen – solche Männer gab es auch, gar nicht mal wenige – was er kurz zuvor ja schon bestritten hatte, war meine Rolle da ganz klar geregelt.
“Ach, das ist großzügig, aber nein. Da warte ich lieber auf eine günstigere Gelegenheit, um dir mein ganzes Sehnen zu widmen“, meinte ich daher leicht und machte mich daran, weiterzuschlendern.

Die Anhänglichkeit von Kiki rührte Saturninus sehr. Leon hatte einen gestählten Körper und war gut bestückt, und für die schöne Nubierin würde er fraglos sein Bestes geben. Dennoch wollte sie, hingebungsvolle Geliebte, die sie war, auf ihn warten.
Er nahm ihre Hand und küsste sie: "Ich werde schauen, dass ich mich später frei mache. Vielleicht sollte ich Leon besser der werten Didia Corona schenken. Eine Witwe wie sie ist wie ein ausgetrockneter Fluss. Ein wenig vom Glück für sie, und sie wird die Welt zweifellos mit milderen Blicken sehen", er schaute Kiki nach, wie sie weiter schlenderte. Einer der Honoratiorensöhne nahm eine Rose aus einer der Vasen und bot sie der anmutigen Hetäre mit einem verlegenen Lächeln an. ...

(12-14-2023, 06:28 PM)Ceridwen schrieb: [ -> ]Vermutlich war ich nicht die Einzige, die der Ansicht war, dass weder Iscalis noch Cheddar einen römischen Tempel für unsere Götter benötigten. Dennoch schien der Statthalter Furius' Vorschlag nicht gänzlich abgeneigt zu sein. Kein Wunder, denn auf diese Weise könnten sie uns noch stärker manipulieren und kontrollieren. Das Priestertum würde natürlich ebenfalls römisch sein, sodass sie sogar in unsere Gedanken eindringen und uns auf diese Weise gefügig machen könnten. Als Beispiel führte Petilius Gallia an. Dort existierten solche Tempel bereits und jene, die einst unsere Geschwister waren, hatten die alten Götter längst vergessen! So wie dieser gallische Tuchhändler, dieser verabscheuungswürdige Verräter! Er war von Cathbads Falken getötet worden und sein Haus war in die Luft gesprengt worden. Selbstverständlich vermied ich es, meinen Unmut laut zu äußern, besonders hier, wo es von Römern nur so wimmelte. Das wäre reiner Selbstmord gewesen.

Petilius schien tatsächlich vorzuhaben, einen solchen Tempel für Govannon zu errichten und fragte mich nun nach dem Ort, an dem diesem Gott gehuldigt wurde. Er schien bereits Pläne zu machen zu wollen, wie man diesen Ort zu einem besonderen Ort der Verehrung gestalten könnte. Doch dieser Römer wusste rein gar nichts! Genau wie all diese anderen dekadenten Gestalten auf diesem Fest.
"Nun, das wird nicht ganz einfach werden, denn Govannon lebte in den Feuern der Schmiede", entgegnete ich entschuldigend und musste ein Grinsen unterdrücken, wenn ich daran dachte, wie diese Römer aus der alten Schmiede in Cheddar einen Tempel machen wollten. Owain würde sich sicher bedanken!

(12-16-2023, 12:57 PM)Lucius Petilius Rufus schrieb: [ -> ]Lucius Petilius RufusLucius Petilius Rufus zog die Stirn kraus.
“Nun, das ist bedauerlich“, meinte er aufrichtig, als Ceridwen sagte, dass der keltische Vulcanus keine heilige Stätte hatte, sondern in den Schmiedefeuern direkt verehrt wurde. Als Römer kannte Rufus natürlich vergleichbare Kulte, alle voran die heimischen Penaten, die am Herd verehrt wurden. Aber einen Privatkult in einen öffentlichen Kult zu überführen, war natürlich wesentlich schwieriger, als einen ohnehin öffentlichen Kult mit einer entsprechenden Stätte zu versehen.
“Vielleicht findet sich ja eine passendere Gottheit, die einen heiligen Hain oder eine Quelle oder etwas vergleichbares in der Nähe hat. Ich würde es sehr begrüßen, beide Völker bei der Verehrung eines allseits bekannten göttlichen Prinzips friedlich vereinen zu können.“
Es war ja nicht so, als gäbe es nicht noch diverseste andere Gottheiten, die durch ein wenig interpretatio romana auch den römischen Bevölkerungsanteilen vertraut gemacht werden konnten. Rufus war davon überzeugt, dass man Provinzen zwar mit dem Schwert eroberte, aber über die Götter zusammenhielt.
“Sofern es hierzu Vorschläge gibt, werde ich gerne fachkundige Auguren beisteuern, die die Consecratio dann durchführen.“

Ceridwen schien wieder einmal nicht recht zu begreifen, obwohl ihr Latein ausgezeichnet war, welche Ehren ihr der Statthalter anbot.  Es gab Stammesfürsten, die für die Aussicht auf einen römischen Tempel gemordet hätten. Aber vielleicht machte sich seine Klientin ja Sorgen, dass man ihren Göttern nicht mit der nötigen Achtung begegnen würde.  Saturninus fügte deshalb hinzu:

"Du brauchst nicht zu fürchten, verehrte Dorfälteste, dass wir eure Götter nicht auf die rechte Weise respektieren. Wir Römer respektieren alle Götter, und wir haben auch schon Götter anderer Völker feierlich eingeladen, ihr Wohnsitz bei uns zu nehmen. Nirgends sonst würde ein Gott mehr verehrt und mit prächtigen Opfern bedacht als von uns."

Der Furius konnte sich keinen Gott vorstellen, der nicht lieber Römer würde, wenn man ihn abwarb. Damit meinte Saturninus die exoratio, die Bitte an einen fremden Gott, zukünftig lieber die Römer zu beschützen.
Da jedoch der keltische Vulcanus sich eher wie die Penaten als heimischer Gott verstand, erkundigte sich der LAPP danach, welche Götter sonst noch in Frage kämen, von Römern und Kelten gleichermaßen verehrt zu werden.
(12-16-2023, 11:44 AM)Lucius Petilius Rufus schrieb: [ -> ]Lucius Petilius Rufus lächelte.
Die junge Dame war sehr nach seinem Geschmack: Hübsch, etwas forsch und mit hübschem Lächeln. Nur leider absolut tabu für jegliche weiterführenden Ambitionen. Immerhin war sie mit dem Tribun einer seiner Legionen verheiratet, und die Verwandte eines Consuls. In diesen Kreisen hatte man keine Affären, sondern allenfalls Ehen, und da hatte er schon eine, die er nicht aufzulösen gedachte.
“Dann hoffe ich, dass Tribun Iulius weiß, was er an einer klugen Frau hat und dass du hierbei nach deiner Verwandten Diva Augusta kommst“, machte er ihr dennoch ein kleines Kompliment.
Und dann musste er noch einmal lachen, als sie meinte, notfalls ein eigenes Stück schreiben zu wollen. Forsche Frauen waren immer wieder sehr amüsant in ihren Ideen. Aber wenn sie hübsch waren, sah Rufus da gerne darüber hinweg, deshalb streng werden zu wollen. “Nun, ein bisschen unanständig dürfen Komödien sein, ohne dass sie die Sittsamkeit gefährden. Aber falls du Inspiration suchst, haben mich die Stücke von Titus Maccius Plautus bislang noch nie enttäuscht, wenn sie aufgeführt wurden.“

Leider schien das Gespräch damit auch schon ein Ende gefunden zu haben. Was wohl auch gut war, um nicht in verdacht zu geraten, mit der jungen Claudia zu flirten. Aber bislang war dies eindeutig die vergnüglichste Unterhaltung des Abends gewesen.


Das Kompliment, dass ich Ähnlichkeit mit Livia Augusta hätte, ließ mich erröten. Aber ja doch, ich wollte Iulius Cato genauso weiter bringen wie sie damals Octavian weitergebracht hatte. Oh, glaubt nicht, dass dies ein Zeitvertreib für gelangweilte Damen gewesen wäre. Man sagte: Der Kaiser arbeitete acht Stunden am Tag, die Kaiserin jedoch vierundzwanzig.
Petilius Rufus hatte meinen Ehrgeiz erkannt, und ich fragte mich, ob sich unsere Wege wieder kreuzen würden. Ich hoffte es.

Dann erinnerte mich der Legat Augusti an die vielen lustigen Stunden, die man mit Plautus Stücken erleben konnte, und ich lächelte wieder und nickte erfreut:
"Die Einladung an Dich zur Eröffnung des Theaters wird auf alle Fälle kommen, edler Statthalter Petilius Rufus"

Ich hätte sofort mit einem Zitat antworten können, aber der Komödiendichter hatte ja selbst geschrieben: Wie für unterschiedliche Jahreszeiten, so ziemt sich auch für unterschiedliche Lebensalter eine andere Handlungsweise. Und für mein Alter und mein Geschlecht ziemten sich Bescheidenheit. Ach ja.


(12-14-2023, 06:28 PM)Ceridwen schrieb: [ -> ]Lächelnd nickte ich, obwohl ihr Satz leicht fehlerhaft war. Aber diese übereifrige Römerin würde es sowieso nicht bemerken. Sie sollte ruhig mit uns Britanniern in unserer Sprache sprechen, dann würde ihr stets Heiterkeit entgegenschlagen.
Als ich ihre Ehe erwähnte, schien sie etwas zu bedrücken. Doch natürlich äußerte sie dazu nichts. Mich wunderte das nicht, denn diese Römer behandelten ihre Frauen wie unwissende Kinder, die ihr Leben selbst nicht meistern konnten.
Nun sprach mich Claudia auf die Götter an, da sie wohl das Gespräch mit dem Statthalter mitgehört hatte. Wollte sie etwa auch einen Tempel bauen? Aber nein, ihre Frage zielte wohl auf etwas ganz anderes ab!
"Ja, ich kenne mich ein wenig mit unseren Göttern aus," entgegnete ich ihr und untertrieb maßlos. Dieser jungen Göre band ich natürlich nicht auf die Nase, dass ich einst Priesterin gewesen war, denn sonst hätte ich mir gleich hier an Ort und Stelle die Pulsadern öffnen können. "Oh, du meinst, ob ich sehen kann?" fragte ich. "Einige der Frauen und Mädchen von Cheddar suchen mich gelegentlich auf, wenn es darum geht, wann sie schwanger werden oder was sie tun können, um ihr Eheleben glücklicher zu gestalten." antwortete ich vage. "Warum fragst du, verehrte Claudia?"



Ich zeigte Ceridwen mein Armband mit dem Isisknoten:
"Ich verehre die Große Himmelsmutter Isis, und man sagte mir, dass sie in Britannien Brigantia oder Brigitta heißt. Sie ist ja die Herrin mit Tausend Namen. Doch hier in Iscalis hat sie weder ein Heiligtum noch Priester. Ich kann sie nur zuhause verehren", ich seufzte:
"Ich bräuchte der weisen Göttin Rat. Wenn du ihr verbunden bist, meinst du, ich könnte auch einmal zu dir nach Cheddar  kommen? Mein Mann hätte gewiss nichts dagegen: Er hat dich schließlich zu unserer Hochzeitsfeier eingeladen"



(12-12-2023, 12:14 PM)Didia Corona schrieb: [ -> ]Die junge Sabina kam auf Corona zu und begrüßte sie gleich herzlich, was sie erwiderte. 
Dann plapperte sie auch gleich los, von ihrer Hochzeit und wer ihr Gatte sei, es war kaum zu glauben hatte sie sich wirklich von dem arroganten Julius einfangen lassen…kleine Mädchen eben.

„Ich freu mich ehrlich für dich, Sabina und der Ring…ohje das ist ja wirklich etwas ganz besonderes. Dein Gatte ist doch Tribun und Oberbefehlshaber, oder habe ich da etwas falsch verstanden? Dann wirst du sicher noch viel von der Welt zu sehen bekommen."

Sie hackte sich bei Sabina unter und schlenderte mit ihr weiter.

"Ja, ich war eine Zeitlang sehr krank und nicht in der Lage mich am öffentlichen Leben zu beteiligen, ich hab ja so viel verpasst. Deine Hochzeit, die Geburt von Saturnius Nachwuchs und auch die ganzen Unruhen gingen fast an mir vorbei. 
Ich hoffe doch bei euch ist alles in Ordnung."

Corona wendete sich um und sah auf wen Sabina deutete…diese kleine schwarze Hyäne…äh Hetäre.

„Du meinst die gerade mit Saturninus spricht? Ich weiss es nicht, kann schon sein zumindest kann sie ein sehr gutes Schauspiel abliefern. Warum fragst du?“
Sie hackte sich bei Sabina unter und schlenderte mit ihr weiter.....

....



Corona machte erschrocken einen Schritt zurück und wollte schon etwas bissig sagen als plötzlich jemand in sie und Sabina hineinlief. Doch dann erkannte sie den jungen Medikus und lächelte ihn freundlich an.

„Es ist doch nichts passiert und auch wir hätten ja aufpassen können. Ich freue mich euch zu sehen…
Sabina, dies ist der Medikus der mich sehr erfolgreich behandelt hat, wenn du mal einen wirklich kompetenten Arzt brauchst kann ich ihn nur empfehlen.“
Sie sah ihn wieder an und machte eine entschuldigende Miene. „Verzeiht mir aber ich weiss gar nicht wie euer Name ist, wie soll ich den da euch jemals weiterempfehlen.“


" Ich freue mich sehr, dass es dir nun wieder besser geht. Das hiesige Klima ist aber auch zu rau. Anaxarete, das ist meine Amme, besteht darauf, dass ich jeden Morgen einen Löffel Honig lutschte, um mich nicht zu erkälten.
Ja genau, Iulius Cato ist mein Ehemann. Und ich hoffe doch, dass er weiter Karriere machen wird. Dazu müssen wir auch nach Rom zurück, obwohl ich meine Freundinnen hier  fürchterlich vermissen werde. Ich habe schon Prisca und Serena gesagt, dass sie mich mit ihren Kindern dann längere Zeit besuchen müssen. Und du natürlich auch, Didia Corona. Die Domus Claudia ist riesig, da finden wir alle gut Platz",
sagte ich:
"Genau die hübsche Nubierin neben Saturninus meinte ich...ups...", der Ton von Corona ließ mich aufhorchen. Ich war ja jetzt kein kleines Mädchen mehr, vor dessen Ohren die Erwachsenen schwiegen. Ich war eine Matrona und wusste alles, was es zu wissen gab (Das dachte ich zumindest):
"Das ist auch eine Hetäre? Beim Gürtel der göttlichen Venus", ein wenig senkte ich die Stimme:
"Kannst du mir verraten, warum die Männer so verrückt nach denen sind? Dieses ständige Gelaufe zu Hetären, Sklavinnen und Geliebten! Der eheliche Beischlaf ist wirklich nicht unangenehm.  Und Saturninus hat doch Serena! Doch hinterher ist es auch mal wieder gut. Warum so viel Gedöns um solch eine simple Angelegenheit?"
Das interessierte mich wirklich, und vielleicht war Didia Corona, die etwas älter war als ich, die Richtige, mir meine Frage zu beantworten.

Dann wurden wir jedoch von einem einfach gekleideten Menschen unterbrochen, der uns fast auf die Zehen getreten wäre. Im wortwörtlichen, nicht im figurativen Sinn:

" Salve. Also dann musst du der Medicus Flavianus Pytheas sein?", sagte ich: "Ich habe viel Gutes von dir gehört"
Ich wandte mich an Didia Corona:
"Er hat auch Excenturio Sabinius Merula, den Mann von Accia Prisca, sein Bein operiert. Das war lahm, und nun kann er wieder gehen. Wirklich erstaunlich. - Ich hätte nur gedacht, dass der Medicus schon älter ist. So ein ehrwürdiger Grieche", ich strich mir einen imaginären Vollbart.
(12-18-2023, 12:38 PM)Claudia Sabina schrieb: [ -> ]" Ich freue mich sehr, dass es dir nun wieder besser geht. Das hiesige Klima ist aber auch zu rau. Anaxarete, das ist meine Amme, besteht darauf, dass ich jeden Morgen einen Löffel Honig lutschte, um mich nicht zu erkälten.
Ja genau, Iulius Cato ist mein Ehemann. Und ich hoffe doch, dass er weiter Karriere machen wird. Dazu müssen wir auch nach Rom zurück, obwohl ich meine Freundinnen hier  fürchterlich vermissen werde. Ich habe schon Prisca und Serena gesagt, dass sie mich mit ihren Kindern dann längere Zeit besuchen müssen. Und du natürlich auch, Didia Corona. Die Domus Claudia ist riesig, da finden wir alle gut Platz",
sagte ich:
"Genau die hübsche Nubierin neben Saturninus meinte ich...ups...", der Ton von Corona ließ mich aufhorchen. Ich war ja jetzt kein kleines Mädchen mehr, vor dessen Ohren die Erwachsenen schwiegen. Ich war eine Matrona und wusste alles, was es zu wissen gab (Das dachte ich zumindest):
"Das ist auch eine Hetäre? Beim Gürtel der göttlichen Venus", ein wenig senkte ich die Stimme:
"Kannst du mir verraten, warum die Männer so verrückt nach denen sind? Dieses ständige Gelaufe zu Hetären, Sklavinnen und Geliebten! Der eheliche Beischlaf ist wirklich nicht unangenehm.  Und Saturninus hat doch Serena! Doch hinterher ist es auch mal wieder gut. Warum so viel Gedöns um solch eine simple Angelegenheit?"
Das interessierte mich wirklich, und vielleicht war Didia Corona, die etwas älter war als ich, die Richtige, mir meine Frage zu beantworten.

Dann wurden wir jedoch von einem einfach gekleideten Menschen unterbrochen, der uns fast auf die Zehen getreten wäre. Im wortwörtlichen, nicht im figurativen Sinn:

" Salve. Also dann musst du der Medicus Flavianus Pytheas sein?", sagte ich: "Ich habe viel Gutes von dir gehört"
Ich wandte mich an Didia Corona:
"Er hat auch Excenturio Sabinius Merula, den Mann von Accia Prisca, sein Bein operiert. Das war lahm, und nun kann er wieder gehen. Wirklich erstaunlich. - Ich hätte nur gedacht, dass der Medicus schon älter ist. So ein ehrwürdiger Grieche", ich strich mir einen imaginären Vollbart.

Zuerst verstand Corona gar nicht so genau was Sabina da sagte, als sie dem Medicus mit Namen ansprach - Flavianus Pytheas, doch dann kam ihr eine Erinnerung hoch

(11-30-2023, 06:10 PM)Flavianus Pytheas schrieb: [ -> ]" Der Kaiserliche Leibarzt ist nach Kreta verreist, Herrin", …

Corona schwankte leicht, jede Farbe in ihrem schon blassen Gesicht entwich ihr…Flavianus, er kannte Andromachus, er kam vom Paladin, er war eine Freigelassener ihres Onkels, er kannte SIE
Panik stieg in ihr hoch, ihr Herz schien aus der Brust fliehen zu wollen, ihr Mund war trocken wie die Wüste in Agypten, etwas schnürte ihr die Luft ab und sie sah den Arzt nur noch mit Entsetzt an…doch dann siegte ihre Erziehung, keine Emotionen, keine Reaktion, Bo war hier irgendwo und ihr würde nichts passieren.
Sie schluckte einmal und streckte ihren Rücken.
„Dann kenne ich jetzt zumindest den Namen meines guten Geistes. Flavianus Pytheas also.“
Sie wendete sich zu Sabina.
„Ja, er ist ein wahrer Könner seines Faches, er hatte sicher den besten Ausbilder. Wer hat dir das alles gelernt, Pytheas. Sicher nicht bei einem Wald und Wiesen Schrat, in Athen oder. Du bist doch Grieche oder täusche ich mich da?“

Vielleicht täuschte sie sich ja auch und alles war halb so schlimm, er brauchte nicht aus Rom zu sein, er konnte von überall stammen und es war nur ein Zufall. 
Fortuna steh mir bei, lass es nur ein Zufall sein, betete sie in stillen und nahm sich fest vor ein großes Opfer zu bringen wenn sie hier unerkannt wieder raus kam.
(12-12-2023, 12:14 PM)Didia Corona schrieb: [ -> ]Corona machte erschrocken einen Schritt zurück und wollte schon etwas bissig sagen als plötzlich jemand in sie und Sabina hineinlief. Doch dann erkannte sie den jungen Medikus und lächelte ihn freundlich an.
„Es ist doch nichts passiert und auch wir hätten ja aufpassen können. Ich freue mich euch zu sehen…
Sabina, dies ist der Medikus der mich sehr erfolgreich behandelt hat, wenn du mal einen wirklich kompetenten Arzt brauchst kann ich ihn nur empfehlen.“
Sie sah ihn wieder an und machte eine entschuldigende Miene. „Verzeiht mir aber ich weiss gar nicht wie euer Name ist, wie soll ich den da euch jemals weiterempfehlen"

(12-18-2023, 12:38 PM)Claudia Sabina schrieb: [ -> ]Dann wurden wir jedoch von einem einfach gekleideten Menschen unterbrochen, der uns fast auf die Zehen getreten wäre. Im wortwörtlichen, nicht im figurativen Sinn:

" Salve. Also dann musst du der Medicus Flavianus Pytheas sein?", sagte ich: "Ich habe viel Gutes von dir gehört"
Ich wandte mich an Didia Corona:
"Er hat auch Excenturio Sabinius Merula, den Mann von Accia Prisca, sein Bein operiert. Das war lahm, und nun kann er wieder gehen. Wirklich erstaunlich. - Ich hätte nur gedacht, dass der Medicus schon älter ist. So ein ehrwürdiger Grieche", ich strich mir einen imaginären Vollbart.


(12-19-2023, 10:32 AM)Didia Corona schrieb: [ -> ]Zuerst verstand Corona gar nicht so genau was Sabina da sagte, als sie dem Medicus mit Namen ansprach - Flavianus Pytheas, doch dann kam ihr eine Erinnerung hoch


(11-30-2023, 06:10 PM)Flavianus Pytheas schrieb: [ -> ]
" Der Kaiserliche Leibarzt ist nach Kreta verreist, Herrin", …

Corona schwankte leicht, jede Farbe in ihrem schon blassen Gesicht entwich ihr…Flavianus, er kannte Andromachus, er kam vom Paladin, er war eine Freigelassener ihres Onkels, er kannte SIE
Panik stieg in ihr hoch, ihr Herz schien aus der Brust fliehen zu wollen, ihr Mund war trocken wie die Wüste in Agypten, etwas schnürte ihr die Luft ab und sie sah den Arzt nur noch mit Entsetzt an…doch dann siegte ihre Erziehung, keine Emotionen, keine Reaktion, Bo war hier irgendwo und ihr würde nichts passieren.
Sie schluckte einmal und streckte ihren Rücken.
„Dann kenne ich jetzt zumindest den Namen meines guten Geistes. Flavianus Pytheas also.“
Sie wendete sich zu Sabina.
„Ja, er ist ein wahrer Könner seines Faches, er hatte sicher den besten Ausbilder. Wer hat dir das alles gelernt, Pytheas. Sicher nicht bei einem Wald und Wiesen Schrat, in Athen oder. Du bist doch Grieche oder täusche ich mich da?“

Vielleicht täuschte sie sich ja auch und alles war halb so schlimm, er brauchte nicht aus Rom zu sein, er konnte von überall stammen und es war nur ein Zufall. 
Fortuna steh mir bei, lass es nur ein Zufall sein, betete sie in stillen und nahm sich fest vor ein großes Opfer zu bringen wenn sie hier unerkannt wieder raus kam.


Pytheas verbeugte sich leicht in Sabinas Richtung: "Die edle Claudia hat ganz Recht, das ist mein Name. Doch nennt mich einfach Pytheas, edle Damen", sagte er freundlich:
"Nun, älter werde ich von ganz allein. Dann lasse ich einen langen Bart wachsen, versprochen".

Didia Corona schien ihn nicht wiederzuerkennen. Das hieß, sie kannte ihn aus ihrer Fiebernacht in Iscalis, aber sie erinnerte sich nicht an Rom. Pytheas war als junger Sklavenarzt auch zu unbedeutend gewesen. Besser war es, dass sie sich seiner nicht mehr entsann. Pytheas fiel ein Stein vom Herzen. 
Doch zu früh gefreut, als Sabina seinen Namen nannte - leider mit Betonung auf Flavianus und nicht nur Pytheas  bemerkte er, dass Didia Corona blass wurde. Sie wusste, wer er war. Sie wusste vermutlich auch, dass er wusste, wer sie war. Die Flavier waren durch die Reihe weg bei gutem Verstand. Bo hatte Pytheas am Leben gelassen. Es war nicht gesagt, dass die Kaisernichte zum gleichen Urteil kam.
" Ich war leider nie in Athen, werte Didia Corona" Kaiser Nero hatte auf seine Griechenlandreise ihn nicht mitgenommen:
"Ich bin zwar Grieche, doch ich bin aus Rom nie rausgekommen. Mein Lehrer war Andromachus von Kreta, der kaiserliche Leibarzt.  Er ist vor zwei Jahren friedlich in seiner Heimat, wo er sich zur Ruhe gesetzt hatte, gestorben. Ich verdanke ihm alles, was ich weiß"
Pytheas lächelte etwas traurig. Er hatte nur beste Erinnerungen an den Medicus. Andromachus hatte ihm eine Aufgabe und einen Wert gegeben. Vorher war Pytheas nur einer der vielen Kinder- Mundschenke auf dem Palatin gewesen.
Pytheas sprach so, als könne Didia Corona das alles nicht wissen. Bestimmt war sie auch nie auf dem Palatin gewesen, es sei denn, zufälligerweise als Gast. Vielleicht war sie noch nicht einmal in Rom gewesen. Er hoffte, dass Didia Corona mitspielte.
(12-17-2023, 04:18 PM)Tiberius Furius Saturninus schrieb: [ -> ]

Die Anhänglichkeit von Kiki rührte Saturninus sehr. Leon hatte einen gestählten Körper und war gut bestückt, und für die schöne Nubierin würde er fraglos sein Bestes geben. Dennoch wollte sie, hingebungsvolle Geliebte, die sie war, auf ihn warten.
Er nahm ihre Hand und küsste sie: "Ich werde schauen, dass ich mich später frei mache. Vielleicht sollte ich Leon besser der werten Didia Corona schenken. Eine Witwe wie sie ist wie ein ausgetrockneter Fluss. Ein wenig vom Glück für sie, und sie wird die Welt zweifellos mit milderen Blicken sehen", er schaute Kiki nach, wie sie weiter schlenderte. Einer der Honoratiorensöhne nahm eine Rose aus einer der Vasen und bot sie der anmutigen Hetäre mit einem verlegenen Lächeln an. ...


Leon verschenken? Ich stupste Furius Saturninus kurz mit dem Zeigefinger an. “Also wenn du ihr einen so guten Sklaven wie Leon schenkst anstatt mir, dann werde ich eifersüchtig“, meinte ich, und da war es mir durchaus ernst. Nicht, weil ich mich in Leon verliebt hätte und so ein Blödsinn. Nein, ich mochte ihn ganz gerne, er sah gut aus, hatte gewisse körperliche Vorzüge und wusste diese formidabel einzusetzen, aber wirklich tiefer gingen meine Gefühle nicht. Aber er war doch viel zu schade für so eine alte Schabracke. Aber ich lächelte und grinste schelmisch. “Aber ausborgen wäre wohl nicht schlecht.“ Denn ganz sicher konnte die Frau mal einen Kerl vertragen, der ihr die Zickigkeit aus dem Leib – äh -  vertrieb.

Ich schlenderte aber dann jetzt erst einmal weiter und bekam eine Rose angereicht von dem jungen Messius Castorius. Ich lächelte ihn breit an und nahm die Blume, schnupperte Pflichtschuldig daran und strahlte ihn an. Hach, der Junge war schon süß. Aber mehr würde die nächsten Wochen wohl nicht laufen. Ich nahm an, dass mein Vertrag enden würde, sobald Furius Saturninus’ Frau wieder einsatzbereit war, was nicht allzu lange dauern würde. Aber heute Abend musste ich den Jungen erst einmal ein wenig vertrösten, auch wenn mich das nicht davon abhielt, mit ihm zu flirten und zu schäkern und ihn meine Gesellschaft herbeizusehnen.
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