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Das Haus der Morran
04-15-2023, 12:20 PM,
Beitrag #21
RE: Das Haus der Morran
Als Úna zu meckern begann, bewegte sich mein Körper von alleine bevor ich noch einen Gedanken gefasst hatte, etwas zu unternehmen. Ich lächelte entschuldigend und zwang mich zur Ruhe und mich wieder hinzusetzen. Louarn hatte das Baby im Griff und es war nicht in Gefahr. Nach einigen Momenten beruhigte sich Úna auch wieder in seinen Armen und ich entspannte mich wieder. 

"Meine Familie hatte lange mit den Stämmen auf dieser Insel gehandelt und über Zeit hat der aufstrebende Handel auch römische Händler angelockt. Meine Familie war arm und ich habe neben Deirdre noch sieben weitere Geschwister, die noch am Leben sind. Weil wir Zwillinge waren wurden wir zu den Priesterinnen nach Tor Uisneach geschickt." Zwillinge waren immer von den Göttern gesegnet, das wusste jedes Kind. "Die Gabe war bereits sehr ausgeprägt bei mir als ich mit sieben Jahren zu den Priesterinnen kam und von diesem Tag an wollte ich nichts anderes tun als der Göttin zu dienen. Deirdre aber..." Traurigkeit stahl sich in meinen Blick und meine Stimme.

Ich machte kurz eine Pause, ehe ich fortfuhr. "Deirdre hatte die Gabe alle mit ihrer Stimme in ihren Bann zu ziehen. Sie wäre eine hervorragende Bardin geworden, aber sie hat nicht die Gabe und den Glanz der Priesterinnen." Eine weitere Pause, ehe ich zu dem traurigsten Teil der Geschichte kam. "Wir besuchten unsere Eltern und ich rannte in die römischen Händler und er stellte mir nach und verfolgte mich bis nach Hause. Der Mann war wie besessen von mir und nur das Eingreifen meiner Eltern hatte Schlimmeres verhindert." Wahrscheinlich hätte der Kerl sie verschleppt und sonst was mit ihr gemacht...wer wusste das schon. 

"Es war Deirdre, die sich in den Weg des Mannes geworfen hat und sich hat verkaufen lassen, um mich zu schützen. Ich weiß nicht, ob er die Täuschung bemerkt hat, aber ich bin auf Schleichpfaden nach Tor Uisneach zurückgekehrt und habe meine Familie nie wieder gesehen. Mein Herz sagt mir, dass Deirdre lebt und ich sehe ihr Gesicht oft im Wasser, aber ich weiß nicht wo sie ist." Die Göttin würde sie beschützen, davon war ich fest überzeugt - wo auch immer sie war.

"Und nein, mach dir um mich keine Gedanken. Ich bin immer da, wo die Göttin mich haben will. Ich werde schon nach Tor Uisneach zurückkehren, wenn die Zeit reif ist. Und dann werden Úna und ich es nicht mehr verlassen, so will es die Göttin." sprach ich mit einem Lächeln aus. Ich wusste, welches Schicksal auf mich in Tor Uisneach wartete.
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04-15-2023, 01:09 PM,
Beitrag #22
RE: Das Haus der Morran
Ich glaube, ich war zu doof dafür. Dunduvan würde die Erklärung sicher verstehen, bei mir warf sie eher noch viel mehr Fragen auf. “Aber man verkauft doch nicht sein Kind, nur weil irgendein römischer Händler durchdreht?“ sagte ich mehr als zweifelnd, warum das als vernünftige Lösung angesehen worden war. Das war doch absolut absurd! Ich hätte den Kerl rausgeworfen und wenn er nicht gegangen wäre, eigenhändig dafür gesorgt, dass er niemanden mehr belästigen würde. Nie wieder. Und ich konnte mir auch nicht vorstellen, dass ein Dorf sowas einfach so zuließ. Wo war denn der Fürst bei der ganzen Sache gewesen? Wo die Dorfältesten? Wo der verdammte Druide?! In Eire gab es die schließlich noch. Wie konnte ein Dorf zulassen, dass so etwas passierte, ohne Richtspruch eines Druiden, und wie konnte ein Druide zulassen, dass jemand unter dem Schutz eines heiligen Ortes versklavt wurde?!
Nein, das verstand ich absolut nicht, ich merkte aber, wie meine Unruhe langsam aber sicher doch auf Úna überging. Ich unterdrückte einen Fluch, war zu aufgewühlt, um jetzt etwas dagegen zu unternehmen und ging so zu Dierna hinüber, um ihr ihr Kind wieder vorsichtig zu übergeben. So lange riss ich mich zusammen, um die Kleine nicht zu wecken, ehe ich wie ein gefangener Fuchs unruhig auf und ab lief.
“Das ist unrecht“, schimpfte ich und hielt meinen Zorn nur gerade so eben zurück. “Die Römer sollten nicht solche Macht haben. Euch beide zu trennen war Unrecht, und deine Eltern haben falsch gehandelt.“ Nein, das war keine frage und nichts, was eine Interpretation zuließ. Das eigene Kind zu verkaufen, egal, wie viele man damit retten würde, war einfach falsch. Vor allen Dingen, wenn die Beschreibung dieses Händlers korrekt war und ich mir schon denken konnte, was er mit Dierdre dann gemacht haben würde, sobald sie seine Sklavin war. Noch mehr halbblütige Kinder, gezeugt aus Gewalt und Zwang…
Ich hatte das Gefühl, als ob die Welt über mir einstürzte. Alles wiederholte sich, immer und immer wieder, wie ein ewig laufendes Rad, das ich zerbrechen, zerschmettern wollte. Es sollten keine jungen Frauen gezwungen sein, sich einem Römer hinzugeben gegen ihren Willen. Das war nicht richtig. Und es sollten keine Eltern ihre Töchter dafür auch noch bereitwillig hergeben. Dass Dierna bei dem Gedanken nicht ausrastete und Rache wollte! Ich wollte sie, fühlte verzweifelte Wut wegen dieser Ungerechtigkeit und…
Úna quengelte wieder etwas und ich blieb stehen, schluckte es runter. Ich konnte nichts an der Vergangenheit ändern. Und das kleine Mädchen da sollte es besser haben. Sie brauchte meine Wut hier drinnen nicht. Nur da draußen. Ich verschloss meine Wut noch einmal und atmete sie hinunter, ehe sich meine Fäuste wieder in Hände verwandelten. “Tut mir leid. Ich wollte keine Wunden aufreißen oder euren Frieden stören.“
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Falke
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04-15-2023, 04:32 PM,
Beitrag #23
RE: Das Haus der Morran
Nach der Opferung hatte Niamh und Louarn zuerst nach ihrer neuen Unterkunft sehen. Gilda hatte ihr ja angeboten, in Bronwyns Haus zu wohnen, für die Zeit, in der sie hier war. Darum war sie zu jenem Haus gegangen, dessen Tür ausgehängt war. Wie es den Anschein hatte, fehlte die Tür schon eine ganze Weile. So war das Haus Wind und Wetter ausgesetzt gewesen und es würde sicher einige Tage dauern, bis es komplett wieder hergerichtet war.  Louarn hatte ihr geholfen, damit die Tür wieder an ihren angestammten Platz gekommen war. Danach hatte sie damit begonnen, wenigstens den Boden aufzufegen, damit so der gröbsten Dreck verschwunden war und sie die erste Nacht dort schlafen konnte.

Nachdem sie sich noch etwas in ihrem neuen Heim umgesehen hatte, war zu zu Morrans Haus gegangen, in der die junge Priesterin mit dem Baby wohnte. Wie Gilda gesagt hatte, stammte auch sie aus ihrer Heimat. Umso mehr freute sie sich, nach langer Zeit endlich wieder jemanden aus Éire treffen zu können. 
Sie ging zu jenem Haus, in dem Dierna wohnte. Von draußen konnte man bereits Louarns Stimme und die einer Frau hören. Daher klopfte sie erst an, bevor sie die Tür öffnete und  ins Innere des Hauses hineinlugte. "Dia duit!" sagte sie in ihrer Sprache. "Ich bin Niamh. Ich bin heute mit Louarn aus Iscalis hierher gekommen. Ich hoffe ich störe nicht." Niamh wartete an der Tür, bevor sie eintrat. Sie wusste nicht, ob die beiden noch etwas wichtiges zu besprechen hatten und ob zu viel Trubel vielleicht das Kind störte, das Louarn auf seinem Arm trug.
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04-15-2023, 06:21 PM,
Beitrag #24
RE: Das Haus der Morran
Ich konnte sehen, dass das Thema auch Louarn stark berührte, wo ich mich längst mit dem Thema abgefunden hatte. Die Nächte, in denen ich mich voller Zorn in den Schlaf geweint hatte über den Verlust von Deirdre, lagen bereits hinter mir. Nichts war so schwarz und weiß und klar abgegrenzt, wie es hätte sein können. "Meine Eltern haben die beste Entscheidung getroffen, die ihnen zur Wahl stand. Mein Vater hat ein lahmes Bein und kann nicht kämpfen und der Gallier, der zusammen mit den römischen Händlern kam und unsere Sprache sprach, hat uns versichert, dass uns diese Aktion vor dem Zorn der Römer beschützen würde." 

Ich nahm die kleine Úna wieder in Empfang und ging nun selbst ein wenig mit ihr auf und ab, damit sie sich wieder beruhigte. Bevor ich aber noch mehr erzählen konnte, klopfte es kurz und meine Tür ging wieder auf. Freundlich lächelte ich Niamh an und nickte ihr zu. "Grüß dich, Niamh. Setzt euch ruhig, wenn ihr wollt." Ich deutete mit dem Kopf auf die Sitzbank direkt vor dem Herd, wo es schön warm war, ehe ich fortfuhr. "Die Brigantes sind schon seit langem zersplittert und jedes Dorf und jede Familie ist auf sich gestellt, bis endlich ein neuer Fürst gewählt wird. Seit Cormac vor zwei Jahren gestorben ist, herrscht in meiner Heimat nur Unfrieden und Zwist leider." Es war eine vertrackte politische Situation, die dazu führte, dass jeder auf sich selbst gestellt war und keinerlei Einheit herrschte.
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04-15-2023, 07:50 PM,
Beitrag #25
RE: Das Haus der Morran
Ich würde mich noch blind und verkrüppelt auf jeden stürzen, der meiner Familie etwas tun würde. Nein, ihre Einwände wollte ich so nicht gelten lassen. Caradoc hätte sicher etwas diplomatisches dazu gesagt, aber ich konnte das nicht. Es war falsch, und das war etwas absolutes, über das man nicht diskutieren musste.Zum Glück unterbrach Niamh diese doch sehr finsteren Gedankengänge mit ihrem Erscheinen, da sie wohl fertig damit war, Bronwyns Hütte zu putzen.
Dierna bot uns einen Platz am Feuer an, aber ich lehnte dankend ab. Mir war immer noch warm, und das würde nah am Feuer sicher nicht besser. Ich fragte mich, wie man so viel Wärme aushalten konnte, aber ich war sie wohl einfach nicht mehr gewohnt. Vielleicht war so ein festes Leben mit geregeltem Ablauf doch nichts für mich. Zumindest wurde mir wieder bewusst, wie wenig ich sowas eigentlich kannte, wenn mich schon ein einfaches Feuer da eher vertrieb als zum Bleiben einlud.

Ich blieb also stehen und wurde weiterhin überschüssige Energie los, indem ich ein wenig hin und her lief, während Dierna versuchte, die Situation von Eire zu erklären. “Ganz ehrlich, eure Druiden müssen Flachpfeifen sein, wenn sie das nicht regeln können“, schimpfte ich, ehe ich leicht zusammenzuckte. “Verpetz mich aber bitte nicht, dass ich das gesagt habe“, fügte ich etwas kleinlaut hinzu. Denn für DIE Bemerkung würde ich mir sicher sehr lange den Mund an Brigids Quelle auswaschen müssen, wenn Cartivel davon höre sollte.
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Falke
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04-15-2023, 09:48 PM,
Beitrag #26
RE: Das Haus der Morran
(04-15-2023, 06:21 PM)Dierna schrieb: Ich konnte sehen, dass das Thema auch Louarn stark berührte, wo ich mich längst mit dem Thema abgefunden hatte. Die Nächte, in denen ich mich voller Zorn in den Schlaf geweint hatte über den Verlust von Deirdre, lagen bereits hinter mir. Nichts war so schwarz und weiß und klar abgegrenzt, wie es hätte sein können. "Meine Eltern haben die beste Entscheidung getroffen, die ihnen zur Wahl stand. Mein Vater hat ein lahmes Bein und kann nicht kämpfen und der Gallier, der zusammen mit den römischen Händlern kam und unsere Sprache sprach, hat uns versichert, dass uns diese Aktion vor dem Zorn der Römer beschützen würde." 

Ich nahm die kleine Úna wieder in Empfang und ging nun selbst ein wenig mit ihr auf und ab, damit sie sich wieder beruhigte. Bevor ich aber noch mehr erzählen konnte, klopfte es kurz und meine Tür ging wieder auf. Freundlich lächelte ich Niamh an und nickte ihr zu. "Grüß dich, Niamh. Setzt euch ruhig, wenn ihr wollt." Ich deutete mit dem Kopf auf die Sitzbank direkt vor dem Herd, wo es schön warm war, ehe ich fortfuhr. "Die Brigantes sind schon seit langem zersplittert und jedes Dorf und jede Familie ist auf sich gestellt, bis endlich ein neuer Fürst gewählt wird. Seit Cormac vor zwei Jahren gestorben ist, herrscht in meiner Heimat nur Unfrieden und Zwist leider." Es war eine vertrackte politische Situation, die dazu führte, dass jeder auf sich selbst gestellt war und keinerlei Einheit herrschte.

Niamh hatte keine Ahnung, worum es im Gespräch der beiden ging. Beinahe hätte sie auch wieder die Tür geschlossen und wäre etwas später wieder gekommen. Doch dann begrüßte Dierna sie und bat sie herein. sie lächelte und trat ein. Diernas Heim war fast identisch mit ihrem 'neuen' Haus. Allerdings war es hier wesentlich sauberer und auch wärmer, weil in der Feuerstelle ein Feuer brannte. Sie trat näher und setzte sich. Dierna sprach von der Situation, die gerade in ihrer Heimat herrschte und der auch ihre Familie zum Opfer gefallen war. Solange in Temair* kein neuer Hochkönig gewählt worden war, würde bei den einzelnen Clans kein Friede einkehren!

Louarn war ganz aufgebracht. Er lief hin und her und begann dann über die Druiden zu schimpfen, die diese vertrackte Situation nicht lösen konnten. Doch auch sie waren uneins in dieser Sache. Genau da lag das Problem!
"Unser Druide hat sich letztendlich gegen meinen Vater gestellt, weil er unserem König die Treue hielt. Ich würde sogar behaupten, dass das sein Todesurteil war," gab sie zu bedenken. Dann fragte sie sich, wem man Lourn nicht verpetzen sollte. Hier gab es doch gar keine Druiden mehr. Zumindest dachte sie das. "Ich glaube kaum, dass einer von unseren Druiden davon erfahren wird, " antwortete sie ihm grinsend.

*= Tara 
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04-17-2023, 02:39 PM,
Beitrag #27
RE: Das Haus der Morran
Louarn tigerte sichtlich erregt auf und ab in meiner Hütte und ich konnte es ihm kaum verdenken. Ich war auch stinksauer gewesen, als Deirdre sich freiwillig verkaufen ließ, damit die Händler endlich verschwanden. "Beruhig dich, Louarn. Es ist nicht nur die Schuld der Fürsten und Druiden, die die Situation so schlecht macht in Eriu...es sind auch Parasiten wie Pollius und sein gallischer Partner Erwan, die das Machtvakuum ausnutzen." Es war immerhin der Gallier gewesen, der vor allem meinen Eltern eingeredet hatte, dass der Verkauf eine gute Idee war, während ich im Dunkel der Nacht zurück zum geheimen Heiligtum flüchtete. 

Auch Niamh schien Erfahrung mit der schwierigen politischen Situation zu haben und Druide und Fürst waren nicht mehr einer Meinung. "Das klingt so ziemlich wie nach der Situation in einigen Stämmen hier. Von welchem Stamm kommst du, Niamh?" Ob wie wohl aus Ulaidh war, wo der Name Niamh häufiger war? In meinem Stamm kannte ich niemanden mit so einem Vornamen. Warum die junge Frau nun allerdings hier saß, konnte ich mir denken. Wenn sie Lou nicht aus Liebe nachgelaufen war, dann musste sie bestimmt auf der Flucht sein. 

Bei der Kritik an den Druiden allerdings warf ich Lou einen warnenden Blick zu. "Ich will das überhört haben. Wäre Cathbad oder Caradoc hier, dann würde er dir die Ohren langziehen. Da du allerdings nicht..." Ich machte eine kurze Pause, da ich nicht wusste, wieviel das andere Mädchen wusste "unter der Fuchtel der Priesterinnen stehst, ist es nicht an mir, dich zurecht zu weisen." Ich hatte mir das Wort Druidenschüler verkniffen - gerade noch so.
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04-17-2023, 02:55 PM,
Beitrag #28
RE: Das Haus der Morran
Als Niamh einwarf, dass ihr Druide bei dem Mord an ihrem Vater mitgemacht hatte, wäre ich beinahe gestolpert. “Was?“ fragte ich, um sicherzugehen, dass ich mich grade nicht verhört hatte. Ich wusste, ich war nicht immer die hellste Kerze, daher fragte ich häufiger so intelligente Dinge wie Was? und Sicher?.
Als sie dann meinte, dass kein Druide davon erfahren würde, tauschte ich kurz einen Blick mit Dierna, die auch gleich losschimpfte, dass mir Cathbad die Ohren langziehen würde. “Caradoc hätte es witzig gefunden“, brummte ich zu meiner Verteidigung und stolperte fast wieder, weil Dierna einen Erwan erwähnte. Wie viele Händler gab es wohl mit dem Namen?
“Dieser Erwan… Weißt du noch, wie der aussah?“ fragte ich nach. Wie gesagt, ich war nicht immer die hellste Kerze und fragte daher lieber nach. Aber ich hatte so die Ahnung, dass auf meiner Wen ich noch alles töten muss-Liste es jemand mit fliegenden Bannern auf Platz 1 geschafft hatte.
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Falke
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04-20-2023, 02:39 PM,
Beitrag #29
RE: Das Haus der Morran
Durch die Erregung in der Hütte wachte Úna nun endgültig auf und begann ein wenig zu plärren, aber die Windel hatte sie nicht voll wie ein kurzer Schnüffler ergab. Es musste wohl eher Hunger sein, also schnürte ich meine Tunika an einer Seite auf und wandte mich ein wenig von den beiden ab um die Kleine zu stillen. 

"Erwan war es, der Deirdre eingeredet hat, dass sie sich verkaufen sollte. Er war bestimmt so alt wie unser Vater und definitiv Gallier - auch wenn ich nicht sagen könnte, aus welchem Teil von Gallien. Ich glaube, dass er einmal erwähnt hat, dass er irgendwo in der Gegend einen Tuchladen hat. Wie er aussah? Durchschnittlich groß, graues Haar, eine Gestalt wie ein Sack. Ich hab ihn nur einmal kurz gesehen, da er mit meinen Eltern verhandelt hat und ich ja schon Jahre in Tor Uisneach verbracht hatte zu dem Zeitpunkt. Deirdre wüsste bestimmt mehr über ihn, aber ich weiß nicht, wo sie ist."

Nach einigen Minuten hatte Úna genug getrunken und ich konnte meine Tunika wieder zuschnüren und wiegte mein kleines Töchterchen ein wenig.
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04-20-2023, 08:49 PM,
Beitrag #30
RE: Das Haus der Morran
(04-17-2023, 02:39 PM)Dierna schrieb: Louarn tigerte sichtlich erregt auf und ab in meiner Hütte und ich konnte es ihm kaum verdenken. Ich war auch stinksauer gewesen, als Deirdre sich freiwillig verkaufen ließ, damit die Händler endlich verschwanden. "Beruhig dich, Louarn. Es ist nicht nur die Schuld der Fürsten und Druiden, die die Situation so schlecht macht in Eriu...es sind auch Parasiten wie Pollius und sein gallischer Partner Erwan, die das Machtvakuum ausnutzen." Es war immerhin der Gallier gewesen, der vor allem meinen Eltern eingeredet hatte, dass der Verkauf eine gute Idee war, während ich im Dunkel der Nacht zurück zum geheimen Heiligtum flüchtete. 

Auch Niamh schien Erfahrung mit der schwierigen politischen Situation zu haben und Druide und Fürst waren nicht mehr einer Meinung. "Das klingt so ziemlich wie nach der Situation in einigen Stämmen hier. Von welchem Stamm kommst du, Niamh?" Ob wie wohl aus Ulaidh war, wo der Name Niamh häufiger war? In meinem Stamm kannte ich niemanden mit so einem Vornamen. Warum die junge Frau nun allerdings hier saß, konnte ich mir denken. Wenn sie Lou nicht aus Liebe nachgelaufen war, dann musste sie bestimmt auf der Flucht sein. 

Bei der Kritik an den Druiden allerdings warf ich Lou einen warnenden Blick zu. "Ich will das überhört haben. Wäre Cathbad oder Caradoc hier, dann würde er dir die Ohren langziehen. Da du allerdings nicht..." Ich machte eine kurze Pause, da ich nicht wusste, wieviel das andere Mädchen wusste "unter der Fuchtel der Priesterinnen stehst, ist es nicht an mir, dich zurecht zu weisen." Ich hatte mir das Wort Druidenschüler verkniffen - gerade noch so.


(04-17-2023, 02:55 PM)Louarn schrieb: Als Niamh einwarf, dass ihr Druide bei dem Mord an ihrem Vater mitgemacht hatte, wäre ich beinahe gestolpert. “Was?“ fragte ich, um sicherzugehen, dass ich mich grade nicht verhört hatte. Ich wusste, ich war nicht immer die hellste Kerze, daher fragte ich häufiger so intelligente Dinge wie Was? und Sicher?.
Als sie dann meinte, dass kein Druide davon erfahren würde, tauschte ich kurz einen Blick mit Dierna, die auch gleich losschimpfte, dass mir Cathbad die Ohren langziehen würde. “Caradoc hätte es witzig gefunden“, brummte ich zu meiner Verteidigung und stolperte fast wieder, weil Dierna einen Erwan erwähnte. Wie viele Händler gab es wohl mit dem Namen?
“Dieser Erwan… Weißt du noch, wie der aussah?“ fragte ich nach. Wie gesagt, ich war nicht immer die hellste Kerze und fragte daher lieber nach. Aber ich hatte so die Ahnung, dass auf meiner Wen ich noch alles töten muss-Liste es jemand mit fliegenden Bannern auf Platz 1 geschafft hatte.
Niamh konnte alles bestätigen, was Dierna gesagt hatte. Die Zustände in ihrer Heimat waren alles andere als rosig. Niemand wusste, wie lange das noch so weiter gehen sollte und ob es jemals wieder gut werden würde. Aber dann hörte sie plötzlich einen Namen, der auch für sie nicht unbekannt war. Erwan? Hatte sie gerade richtig gehört? Sollte das etwa ihr Erwan sein, den Dierna gemeint hatte? Allerdings hatte sie nicht die ganzen Zusammenhänge im Gespräch der beiden verfolgen können, da sie später hinzu gekommen war. Was hatte dieser Erwan denn gemacht? Doch bevor sie nachfragen konnte, hatte sich ihre Landsmännin wieder an sie gewandt und fragte, welchem Stamm sie angehörte. "Ja, so ist es! Ich komme aus Laigin*, vom Stamm der Cuirennrige. Wir leben im Süden der Insel."      

Louarn hatte es gewagt und gegen die Druiden in Eire zu sprechen. Dierna hatte ihm sofort einen Rüffel erteilt. Weswegen sie das getan hatte, verstand sie nicht ganz. Auch sagten ihr die Namen nichts, die sie noch genannt hatte. Für einen kleinen Moment hatte sie den Verdacht, dass die beiden ihr etwas verschwiegen. Vielleicht würde sie ja noch selbst dahinter kommen. 

Dann brachte Louarn aber wieder die Sprache auf Erwan und er wollte von Dierna wissen, wie er ausgesehen hatte. Gespannt erwartete auch Niamh ihre Antwort, denn so konnte sie herausfinden, ob die Rede von  ein und demselben Erwan war, der sie hierher gebracht hatte.
(04-20-2023, 02:39 PM)Dierna schrieb: Durch die Erregung in der Hütte wachte Úna nun endgültig auf und begann ein wenig zu plärren, aber die Windel hatte sie nicht voll wie ein kurzer Schnüffler ergab. Es musste wohl eher Hunger sein, also schnürte ich meine Tunika an einer Seite auf und wandte mich ein wenig von den beiden ab um die Kleine zu stillen. 

"Erwan war es, der Deirdre eingeredet hat, dass sie sich verkaufen sollte. Er war bestimmt so alt wie unser Vater und definitiv Gallier - auch wenn ich nicht sagen könnte, aus welchem Teil von Gallien. Ich glaube, dass er einmal erwähnt hat, dass er irgendwo in der Gegend einen Tuchladen hat. Wie er aussah? Durchschnittlich groß, graues Haar, eine Gestalt wie ein Sack. Ich hab ihn nur einmal kurz gesehen, da er mit meinen Eltern verhandelt hat und ich ja schon Jahre in Tor Uisneach verbracht hatte zu dem Zeitpunkt. Deirdre wüsste bestimmt mehr über ihn, aber ich weiß nicht, wo sie ist."

Nach einigen Minuten hatte Úna genug getrunken und ich konnte meine Tunika wieder zuschnüren und wiegte mein kleines Töchterchen ein wenig.

Doch dann wurde Diernas keines Mädchen wach und schrie, wie es Säuglinge nun mal zu tun pflegten, wenn sie Hunger hatten Die junge Mutter begann ihr Kind zu stillen und sprach weiter. Was Dierna über Erwan sagte. passte genau auf den gallischen Tuchhändler, bei dem sie kurze Zwit gewohnt hatte und vor dem sie letztendlich geflohen war.
"Also dann sprechen wir vom gleichen Erwan, vor dem auch ich geflohen bin. Dieser widerliche Mistkerl!" Niamh Wangen färbten sich plötzlich ganz rot, als sie ihrem Ärger Platz machte. "Deirdre... ist das deine Schwester? Und sie hat sich ihm verkauft? Als Sklavin?" Sie begann krampfhaft zu überlegen, ob es in Erwan eine Sklavin namens Deirdre gegeben hatte. "Eine Deirdre gab es aber in seinem Haus nicht! Er muss sie weiterverkauft haben!"

*= Leinster
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