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Convivium publicum zu Saturnalia
01-04-2023, 07:07 PM,
Beitrag #51
RE: Convivium publicum zu Saturnalia
Frowin wurde von einer kleinen Gruppe Mädchen geradezu auf die Bühne gezerrt. Nicht dass er den Weg nicht selbst hergefunden hätte, doch sie schienen es gar nicht erwarten zu können. Er stimmte in deren Lachen ein, hatte jedoch Mühe, all die Steine in seinen Armen festhalten zu können, während er sich zu den anderen jungen Männern einreihte.
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01-04-2023, 10:41 PM,
Beitrag #52
RE: Convivium publicum zu Saturnalia
(01-04-2023, 05:07 PM)Raven schrieb: Eigentlich wollte sie nur mal so nachfragen, aber dann entschloss sie sich doch dazu genauer zu erzählen.
„Ein junger Mann, es scheint gerade erst angekommen zu sein, hatte nach Unterkunft für sich und sein Pferd gefragt. Ich habe ihn zuerst mal zu Alan geschickt. Danach kommt er her zu uns. Ich wollte nicht über deinen Kopf hinweg entscheiden, darum habe ich erstmal nichts genaues gesagt“
Sie nahm ihr die trockenen Becher ab und brachte sie zurück zum Ausschank.
Dort war im Augenblick viel los, es gab etwas Gebalge in der Näher aber die Männer hatten das alles gut im Griff, so dass keine der Frauen in Schwierigkeiten kam.
Danach hatte einer ein blaues Auge und einem anderen fehlte die Hälfte seines Vorderzahns, also nichts Besonderes.

Ich überlegte kurz und auch unsere Taverne hatte von der Gunst des Kaisers profitiert und es waren ja Saturnalien. Da brachte es womöglich noch Unglück, Reisende abzuweisen. "Dann schick ihn doch zur Taverne, sobald das Fest vorbei ist. Wir finden schon ein Plätzchen für ihn. Aber nun ab durch die Mitte!" rief ich meiner Nichte noch zu, bevor sie sich dem Haufen der Mädchen anschloss, um den Saturnalienfürst zu küren. 

Die Jungs hatten sich nun vor der Bühne versammelt und die paar Glücklichen, die einen Kiesel von den Mädels erhalten hatten, ließen sich bejubeln und holten sich ihr Küsschen ab. Ich sah einen großen rothaarigen Kelten, der vor Helena stand und es sah fast schon so aus, als wollte er sich von meiner Nichte ein Küsschen holen, als sich die dralle, blonde Metzgerstochter Rhiannon dazwischen drängte und dem Schönling einen Schmatzer auf die Wange drückte. Rhiannon hatte mehr Holz vor der Hütte als Verstand im Köpfchen, aber sie war so ein nettes und freundliches Mädel.

Die hübsche schwarzhaarige Faustina übernahm dann die Führung und zählte laut die Kiesel der Kerle auf der Bühne und Frowin hatte bei weitem die meisten. Laut verkündete Pomponias Tochter Frowin als den Saturnalienfürst und unter lautem Jubel streifte sie ihm die Amtskette über, setzte ihm die Weidenkrone auf und gab ihm ein Küsschen auf die Wange. Als das erledigt wurde, kletterten einige der anderen jungen Kerle ebenfalls auf die Bühne und begannen Frowin auf ihre Schultern zu hieven und ihn über den Platz zu tragen unter lauten "Saturnalicus princeps!"-Rufen Richtung Stadtrand.

Irgendwann verlor ich die Rotte an Jugendlichen aus den Augen, die sich wahrscheinlich wie immer vor den Erwachsenen verstecken würden um Streiche vorzubereiten und Spiele zu spielen, die oft weitere Küsse als Belohnung hatten. Ich musste schmunzelnd daran denken, dass ich auf diese Weise meinen eigenen Mann damals in Camoludunum kennengelernt hatte. Ob Helena auch jemanden kennenlernen würde? Ich würde mir eine standesgemäße und baldige Heirat doch sehr für sie wünschen, damit sie auch bald ihre eigene Familie haben würde. Sie war so gut mit den Kindern. 

Nachdem das erledigt war und auch die Jugendlichen abgezogen waren, wurde die kleine Bühne von den Männern geräumt und die Preise für die Lotterie wurden vorbereitet. Es hatte sich vieles auf dem Gabentisch angesammelt, der nun von den Männern direkt auf die Bühne gebracht wurde. Es würde also bald losgehen und einige holten sich schnell noch einen Humpen Bier oder Wein, bevor das Hauptevent stattfand.
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01-04-2023, 11:41 PM,
Beitrag #53
RE: Convivium publicum zu Saturnalia
(01-04-2023, 05:29 PM)Louarn schrieb: "Haia, Helena", sagte ich noch einmal und ignorierte das spaßerfüllte Kreischen der Mädchen um uns herum und die roten Gesichter der anderen Jünglinge, die hier und dort überall einen Kuss aufgedrückt bekamen. Für den Moment hatte ich nur Augen für sie.
Erst, als ich angerempelt wurde, löste sich der hypnotische Moment und ich lächelte verlegen und schaute, was die anderen denn so machten und was ich denn tun sollte. Aber anscheinend reichte es, hier zu sein und zu warten, was die Frauen machten, die das Regiment hier zu führen schienen. Mein Lächeln wurde noch breiter, und ich neigte mich leicht vor in ihre Richtung, damit sie mich hörte in dem ganzen Rummel, der hier herrschte. "Ich wurde mit dem Versprechen eines Kusses hier hochgelockt", meinte ich mit dunkler Stimme und zeigte damit wohl deutliches Interesse daran, dass ich mir diesen von ihr erhoffte.

(01-04-2023, 10:41 PM)Iuventia Fabata schrieb:
Die Jungs hatten sich nun vor der Bühne versammelt und die paar Glücklichen, die einen Kiesel von den Mädels erhalten hatten, ließen sich bejubeln und holten sich ihr Küsschen ab. Ich sah einen großen rothaarigen Kelten, der vor Helena stand und es sah fast schon so aus, als wollte er sich von meiner Nichte ein Küsschen holen, als sich die dralle, blonde Metzgerstochter Rhiannon dazwischen drängte und dem Schönling einen Schmatzer auf die Wange drückte. Rhiannon hatte mehr Holz vor der Hütte als Verstand im Köpfchen, aber sie war so ein nettes und freundliches Mädel.

Die hübsche schwarzhaarige Faustina übernahm dann die Führung und zählte laut die Kiesel der Kerle auf der Bühne und Frowin hatte bei weitem die meisten. Laut verkündete Pomponias Tochter Frowin als den Saturnalienfürst und unter lautem Jubel streifte sie ihm die Amtskette über, setzte ihm die Weidenkrone auf und gab ihm ein Küsschen auf die Wange. Als das erledigt wurde, kletterten einige der anderen jungen Kerle ebenfalls auf die Bühne und begannen Frowin auf ihre Schultern zu hieven und ihn über den Platz zu tragen unter lauten "Saturnalicus princeps!"-Rufen Richtung Stadtrand.

Helena hatte erst gar nicht mitbekommen wie Louarn auf die Bühne gekommen war, ihr Blick war zu sehr auf die Mädchen und Jungen gerichtet und fühlte sich fast schon etwas schuldig. Doch den anderen Mädchen schien das sehr zu gefallen, dass sie die Jungs mit dem Versprechen eines Kusses hergelockt hatte.

Jemand sprach sie von der Seite an und sie schreckte fast schon zusammen, etwas verdattert sah sie denjenigen an. Doch dann erkannte sie ihn. 
Louarn, der nach einer Unterkunft gefragt hatte und sie lächelte wieder. Sie wollte ihm schon sagen das im Gasthaus ein Bett für ihn frei sei als er sich zu ihr beugte und fast schon einen Kuss von ihr stahl.
Sie lachte und wollte ihn gerade den Kuss geben als Rhiannon dazwischen platze. 
Fast schon unsanft knufft die Metzgertochter sie weg von ihm und schlang ihre dicken Arme um seinen Hals, zog ihn zu sich runter und schmatze ihm einen dicken Kuss mitten auf den Mund.

Helena war viel zu baff um zu reagieren und als sie sich gefangen hatte, hatten die anderen Frowin gekürt und begannen den weiteren Umzug.
Helena wurde mitgerissen und somit von Louran getrennt, noch hatte sie ihm nicht sagen können das er in die Taverne kommen sollte.

Rhiannon kam zu ihr gehüpft und sah sie triumphierend an. „Hast du das gesehen, ich hab ihn einfach geküsst. Wenn ich das meinem Vater erzähle holt der seine Axt und jagt den Kelten“ sie lachte und tanzte um sie herum
„Dann sag es ihm einfach nicht und außerdem ist heute sowas erlaubt, ein Kind wirst du davon nicht gleich bekommen.“ 

Rhiannon bleib stehen und wurde blass „Bei der jungfräulichen Venus, das wird doch nicht passiert sein. Wie dumm kann ich nur sein, die andern haben allen nur auf die Wange geküsst um nicht ein Kind zu bekommen und ich dumme Kuh musste ja ihn unbedingt auf den Mund küssen, wie bei einem Ehemann. Was mach ich den jetzt?“ begann sie rumzujammern und schaute sich suchend um wohin sie flüchten könnte.
Helena packte und schüttelte sie, damit sie aus ihrer Panik kam. „Du bekommst kein Kind vom Küssen. Ganz sicher nicht, mach dir keine Sorgen. Dein Vater wird nichts erfahren und auch sonst wird nichts passieren.“
Das Mädchen sah sie noch immer panisch an, wurde aber ruhiger und nickte nur noch. „Wenn du das sagst, ja wenn du das sagst….aber wenn…“ Helena unterbrach sie „Es gibt kein wenn, es ist ganz sicher das du NICHT schwanger werden kannst vom Küssen“
Rhiannon nickte jetzt nur noch und tapste den anderen Jugendlichen nach, Helena sah ihn nach und schüttelte den Kopf. Wie dumm kann man nur sein um zu denken das man vom küssen schwanger wird.
Sie drehte sich um, um zurück zum Ausschank zu gehen.
Namen haben Macht.
[Bild: 1_22_10_22_8_54_26.png]Falke
[Bild: 3_15_08_22_9_39_13.png]
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01-05-2023, 10:40 AM,
Beitrag #54
RE: Convivium publicum zu Saturnalia
(01-04-2023, 10:41 PM)Iuventia Fabata schrieb: Die Jungs hatten sich nun vor der Bühne versammelt und die paar Glücklichen, die einen Kiesel von den Mädels erhalten hatten, ließen sich bejubeln und holten sich ihr Küsschen ab. Ich sah einen großen rothaarigen Kelten, der vor Helena stand und es sah fast schon so aus, als wollte er sich von meiner Nichte ein Küsschen holen, als sich die dralle, blonde Metzgerstochter Rhiannon dazwischen drängte und dem Schönling einen Schmatzer auf die Wange drückte. Rhiannon hatte mehr Holz vor der Hütte als Verstand im Köpfchen, aber sie war so ein nettes und freundliches Mädel.
(01-04-2023, 11:41 PM)Raven schrieb: Jemand sprach sie von der Seite an und sie schreckte fast schon zusammen, etwas verdattert sah sie denjenigen an. Doch dann erkannte sie ihn. 
Louarn, der nach einer Unterkunft gefragt hatte und sie lächelte wieder. Sie wollte ihm schon sagen das im Gasthaus ein Bett für ihn frei sei als er sich zu ihr beugte und fast schon einen Kuss von ihr stahl.
Sie lachte und wollte ihn gerade den Kuss geben als Rhiannon dazwischen platze. 
Fast schon unsanft knufft die Metzgertochter sie weg von ihm und schlang ihre dicken Arme um seinen Hals, zog ihn zu sich runter und schmatze ihm einen dicken Kuss mitten auf den Mund.

Helena war viel zu baff um zu reagieren und als sie sich gefangen hatte, hatten die anderen Frowin gekürt und begannen den weiteren Umzug.
Helena wurde mitgerissen und somit von Louran getrennt, noch hatte sie ihm nicht sagen können das er in die Taverne kommen sollte.
Irgendwie lief das alles ganz anders, als ich mir gedacht hatte. In einem Moment sah ich noch, wie Helena mich verblüfft ansah und dann lachte, und alles sah danach aus, dass sie mich wirklich küssen würde, als sich plötzlich ein überaus dralles Mädchen geradezu dazwischenwarf und mir einen dicken Schmatzer auf den Mund aufdrückte. Jetzt war ich es, der ein wenig perplex war, aber ich fing mich schnell und lächelte schief. "Danke?" wiederholte ich schon meine Antwort von damals, als mir ein anderes Mädchen den Stein in die Hand gedrückt hatte. Es war nicht so, als ob ich was gegen das andere Mädchen hätte. Sie war jetzt nicht unbedingt mein Typ, aber das war ja noch lange kein Grund, irgendwie ekelig zu werden oder etwas zu tun, das sie in ihrer Ehre und ihrem Selbstwert gekränkt hätte. Nur war es nicht der Kuss, den ich haben wollte, und nicht die Person, von der ich ihn haben wollte.

Nur die wurde auch schon wieder mit der Meute hinfort gerissen, während einer der jungen Männer unter wildem Gejohle davongetragen wurde. Irgendwie war ich froh, dass ich nciht gewonnen hatte, was auch immer es hier zu gewinnen gab, und doch auch traurig, da Helena mit ihm und den anderen mitgezogen war, noch ehe ich die Gelegenheit hatte, irgendwas zu ihr zu sagen. Ich war mir zwar nicht sicher, ob mir ein guter Spruch eingefallen wäre, aber so gar nichts gesagt zu haben fühlte sich so unbefriedigend an, dass ich ihr am liebsten nachgelaufen wäre.Vielleicht sollte ich das? Was hielt mich auf? Ich riss mich aus meiner Starre und wollte gerade die Bühne verlassen, als ich zum ersten Mal wieder etwas außerhalb dieser kleinen Welt des hypothetischen Kusses mitbekam, und mein Herz machte vor Erleichterung gleich ein paar Freudensprünge.
Calum! Beinahe hätte ich es laut gesagt, aber zumindest da konnte ich mich grade noch beherrschen, da ich keine Ahnung hatte, wie er sich hier gerade nannte und ob er mich so vor allen Leuten kennen durfte oder nicht. Das war das Problem am Dasein als Falke: Man war in so viele Lügen verstrickt, dass man teilweise selber nicht mehr wusste, welche davon gerade wahr waren und welche gerade nicht.

Ich war mir nicht sicher, ob er mich schon gesehen hatte, und so entschied ich mich, nicht von der Bühne einfach wieder zu springen, sondern auch in seine Richtung und die der Treppe zu gehen. Dabei stieß ich ihn leicht an und suchte Augenkontakt, als er sich daraufhin zu mir drehte. "Können wir irgendwo reden?" fragte ich so leise, dass nur er mich würde hören können, während ich langsam die Bühne verließ.
[Bild: 1_22_10_22_8_56_52.png]
Falke
[Bild: 3_15_08_22_9_38_19.png]
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01-06-2023, 11:00 AM,
Beitrag #55
RE: Convivium publicum zu Saturnalia
(01-04-2023, 06:15 PM)Lucretia Serena schrieb: Sobald wir die Menge verließen, entfernte ich sofort wieder meinen Arm von Saturninus' Arm. Ich hätte mich gerne noch länger festgehalten, aber es war einfach nicht angebracht. Hoffentlich hatte das keiner (der zählte oder mich erkannte) gesehen. Ein wenig betreten setzte ich mich, wie mir geheißen wurde, nach dem wir doch gerade so nah aneinander gepresst in der Menge waren. "Vielen Dank, Furius." sagte ich leise, während er mir den Becher Apfelsaft in die Hand drückte.


Ich saß ein wenig durchgefroren auf der Bank und nippte an meinem Apfelsaft, als plötzlich der Tumult der Mädchen losging und sie nach dem Saturnalienfürst riefen. Ein riesiger Pulk junger Mädchen zog mit Instrumenten und Steinen unter lautem Rufen und Klatschen an mir vorbei. Einige jüngere Mädchen streckten mir ihre Arme entgegen und wollten mir hübsche Bachkiesel reichen, aber ich verneinte das Angebot und sah mich weiterhin nach Sabina, Linos und den Leibwächtern um. In diesem Moment wollte ich nur nach Hause und für die Zukunft würde ich mir merken, dass ich vielleicht nicht auf Sabina hören sollte. Ich hätte lieber in der Villa bleiben sollen und Geschenke für die Familia verpacken sollen.


"Jetzt wird der Saturnalienfürst durch die Mädchen gewählt", sagte Saturninus: " Vielleicht schaut Sabina ja zu" Er hoffte es zumindest. Er hatte zwar keine Lust, die ganzen Festlichkeiten mit einer Suche nach einer verwöhnten Claudia zu verbringen, aber Serena machte sich Sorgen. Allein das zählte:
"Du hast keinen Bachkiesel genommen. Wüsstest du denn nicht, wem du ihn geben solltest?", fragte er und versuchte, Serenas Blick einzufangen.

Mit Wohlwollen sah er den rotgoldnen Schopf von Frowin zwischen den anderen Jünglingen leuchten. Er hatte so viele Steine, das er sie kaum tragen konnte und heute Nacht würde er zweifelsohne die Gunst einiger junger Frauen genießen. Saturninus wusste nur zu gut, was Frowin auf dem Gebiet leistete und gönnte ihm den Spaß, als sein ansehnlicher Sklave tatsächlich Saturnalienkönig wurde.
[Bild: 3_18_08_22_2_20_05.png]
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Honoratior von Iscalis
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01-06-2023, 06:34 PM,
Beitrag #56
RE: Convivium publicum zu Saturnalia
Calum hatte es gar nicht darauf angelegt, Saturnalienfürst zu werden. Er war sogar erleichtert. Auch unabhängig von seiner Aufgabe mochte er schlicht keine Aufmerksamkeit. Nein, lieber wollte er schnell zu Flavianus zurück, denn er fand die Unterhaltung mit ihm sehr anregend.
Dazu sollte es jedoch vorerst nicht mehr kommen, denn er wurde plötzlich von der Seite angestoßen und erkannte eine ihm sehr vertraute Stimme.
Ungläubig sah er zu dem rothaarigen Kraftprotz auf, den er jetzt seit vielen Monden nicht mehr gesehen hatte. Natürlich bewahrte er die Fassung, denn es sollte ja niemand wissen, mit wem er verkehrte. Also nickte Calum knapp, ohne laut zu antworten.
Glücklicherweise hatte er seinen Becher bereits ausgetrunken. So konnte er Flavianus über die Menge mit einer Geste zeigen, dass er noch etwas zu trinken holen wollte. Stattdessen verschwand er in der Masse in Richtung einer abgelegenen Straße, wo er dem lang verschollenen Bruder erst einmal um den Hals fiel.
"Louarn!", war das erste Wort, das nach all den Monaten zwischen ihnen fiel und Calum legte so viel seiner Erleichterung und der Liebe, die er für seinen Bruder empfand, hinein, wie er konnte. "Götter! Wo warst du!? Ich habe gedacht, du... Ich bin so froh, dich wiederzusehen!"
Es sah ein wenig seltsam aus, wie er den größeren Kerl umarmte. So römisch wie er selbst aussah, so keltisch hatte es eindeutig Louarn erwischt. Niemand hätte auch nur auf die Idee kommen können, sie seien miteinander aufgewachsen.
[Bild: 1_22_10_22_8_56_52.png]
Falke
[Bild: 3_15_08_22_9_38_19.png]
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01-06-2023, 07:08 PM,
Beitrag #57
RE: Convivium publicum zu Saturnalia
(01-06-2023, 06:34 PM)Calum schrieb: "Louarn!", war das erste Wort, das nach all den Monaten zwischen ihnen fiel und Calum legte so viel seiner Erleichterung und der Liebe, die er für seinen Bruder empfand, hinein, wie er konnte. "Götter! Wo warst du!? Ich habe gedacht, du... Ich bin so froh, dich wiederzusehen!"
Es sah ein wenig seltsam aus, wie er den größeren Kerl umarmte. So römisch wie er selbst aussah, so keltisch hatte es eindeutig Louarn erwischt. Niemand hätte auch nur auf die Idee kommen können, sie seien miteinander aufgewachsen.
    
Ich folgte Calum möglichst unauffällig, nicht dass am Ende noch jemand dachte, ich stellte ihm nach und wolle ihn ausrauben oder sowas. Man konnte ja nie wissen, was Römer so dachten, und Calum sah eindeutig eher aus wie einer von ihnen als, naja, ich eben. Nicht mal mit schwarzer Farbe wurde mein Haar auch nur annähernd römisch. Und wir hatten es versucht. Cathbard hatte mir einmal irgendeine Mixtur auf den Kopf gepackt, um zu sehen, ob es ginge. Aber meine Haare wurden nur sehr fleckig und fielen schließlich aus, weshalb ich mit 11 kurzzeitig eine Glatze gehabt hatte.


In der Gasse angekommen fiel Calum mir auch gleich um den Hals, und auch ich umarmte ihn fest und drückte ihn einmal an mich. Götter, ich hatte meine Brüder vermisst in den letzten Monaten, und ich war so froh, dass es zumindest einem gut ging. “Calum“, brummte ich mit leicht bewegter Stimme und drückte nochmal zu. Wahrscheinlich dachte er, er würde von einem Bären gerade zerquetscht. Bevor er doch noch kaputt ging, ließ ich ihn lieber wieder los.
“Ich hab dich vermisst, Bruder“, sagte ich mit erleichtertem, schiefen Grinsen und atmete noch einmal durch. Ich war wirklich erleichtert. Mehr, als ich sagen konnte. “Ich kam zur Höhle, aber da war niemand. Ich hab nur Zeichen gesehen. Irgendwas mit Unglück? Calum wusste, dass ich verdammt schlecht in diesem Geheimkram war. Ich bekam es zwar meistens irgendwie auf die Reihe, und wenn mir jemand erklärte, was ich tun sollte, dann schaffte ich das normalerweise auch. Aber bei so viel Zeug, das wir im Laufe der langen Jahre hatten lernen müssen, nicht nur den normalen Druidenkram, sondern auch das alles zusätzlich, da kam ich manchmal einfach durcheinander. Mit ein Grund, warum Dunduvan und Calum Pläne machten und ich sehr froh war, wenn mir jemand sagte, was ich tun sollte. “Ist was passiert? Warum war niemand da? Wo sind die anderen? Geht es allen gut?“ Ja, das waren vielleicht etwas mehr Fragen auf einen Haufen, aber ich wusste wirklich nicht, was los war und was es mit den Zeichen auf sich hatte.
Ich atmete noch einmal durch und legte Calum meine Pranke auf die Schultern. “Ich bin so froh, dass es dir gut geht. Ich hatte schon Angst, dass… Aber sag mir lieber, was du hier machst und wo die anderen sind.“
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Falke
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01-06-2023, 07:12 PM,
Beitrag #58
RE: Convivium publicum zu Saturnalia
Frowin ließ sich lachend von den anderen Jungen auf den Schultern weg vom Forum tragen. Es waren seine ersten Saturnalien in der Stadt. Auf dem Land blieben diese Feste eher harmlos. Hier jedoch schienen sie nun plötzlich von ihm zu erwarten, sich irgendwelche witzigen Späße auszudenken. Undenkbar an jedem anderen Tag, doch heute geradezu obligatorisch.
Er war ja immer ein braver Sklave gewesen, aber seine neuen Bekannten hatten es gut drauf, ihm seine heutige Aufgabe schmackhaft zu machen. Immerhin, wann, wenn nicht heute, kam man mit solch einem Unsinn davon?

Einige Zeit später war es dann so weit. Es begann ganz harmlos. Niemand schien sich zu fragen, wo die ganzen Jünglinge abgeblieben waren, jedenfalls bis einer von ihnen plötzlich auf dem Podium stand – gekleidet in bunte und nicht zusammenpassende Überwürfe, wie man aus der Ferne wohl für eine Toga halten konnte. Das Gestrüpp auf seinem Kopf war jedenfalls kein Olivenzweig, sondern eher eine hastig abgeschnittene Mistel und die Schriftrolle, von welcher er ablas, war eindeutig leer.
„Hört her, hört her, liebe Leute! Io Saturnalia!“, ließ er gewichtig verlauten und gab seiner Stimme diesen arroganten Touch, den man von den Patriziern Roms erwartete. „Im Namen unseres neuen Saturnalienfürsten, des ehrenwerten Frowin, erster seines Namens, Rechtshänder, rothaarig, etwa 1,80 Meter hoch…“
Während er weitere völlig unwichtige Fakten über Frowin herunterleierte, verteilten sich unbemerkt von der Menge, die nur auf den Redner achtete, die Männer rund um das Forum.
„… seien nun folgende Gesetze und Verordnungen von nun an absolut bindend!
Es sei heute jedem Mann verboten, eine Frau zu hofieren (Schmährufe aus der Menge). Stattdessen sei es heute die Aufgabe der Frauen, die Männer zu hofieren (Jubelrufe und Lachen).
Allen Männern ab Zwanzig sei es darüber hinaus untersagt, sich rechtsherum zu drehen. Drehungen nach links sind weiterhin erlaubt.
In der nächsten Stunde erhalten alle Römer nur noch keltisches Ale und alle Kelten lediglich römischen Wein. Alle anderen dürfen sich ihr Getränk aussuchen, dürfen von da an jedoch nur noch abwechselnd trinken!
Unser Saturnalienfürst muss übrigens für jeden Becher ein Teil ablegen, also bringt den Wein, ihr Damen!“
„Das hast du dir doch gerade ausgedacht, du Mistkerl!“ kam es von Frowin, irgendwo aus der Menge, die nur wie bescheuert lachte.

Während alle noch auf den Redner achteten, der sich auf Kosten des „Fürsten“ auf dem Podium köstlich amüsierte, der jetzt weitere nutzlose Gesetze im Auftrag seines Herrn verkündete, machten sich Frowin und die anderen daran, die Stände mal ordentlich „umzudekorieren“. Die Weinfässer bekamen plötzlich Beine und bewegten sich drei Stände weiter, während sie durch Fässer mit eingelegtem Fisch ersetzt wurden. Essen und Getränke wurden völlig umsortiert oder verschwanden gänzlich. Auch die Opfertiere waren plötzlich nicht mehr in ihrem Pferch, sondern eine Straße weiter, wo ein paar der Jungs versuchten, sie in selbstgemachte Togas zu stecken, um sie als Patrizier über das Forum zu scheuchen.
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01-07-2023, 06:22 PM,
Beitrag #59
RE: Convivium publicum zu Saturnalia
(01-04-2023, 01:59 PM)Marcus Iulius Cato schrieb:
„Entschuldige bitte, ich wollte dir nicht zu nahe kommen. Meine Sorge ist, dass jemand die Gelegenheit nutz und und dir in dem Gedränge zu Nahe kommt. Mein Wunsch war nur dich zu beschützen“. Dies kam ein wenig enttäuscht, denn seine Absicht war ehrlich gewesen. Doch ehe er wie üblich bissig antwortete, lächelte er sie voller Verständnis an, denn sie war schließlich eine Patrizierin.
„Wer ist denn nicht auf der Suche, egal ob in der Fremde oder zu Hause? Doch um ehrlich zu sein, wenn ich einmal eine Frau wähle, so sollte sie unteranderem auch schön sein. Paart sich die Schönheit mit noch anderen Eigenschaften oder auch Fähigkeiten, so wäre meines Vaters Sohn durch aus zu frieden“. Kurz überlegte er ob seine Antwort alles wichtige enthielt, doch das Treiben auf der Straße lenkte ihn ab und hörte aufmerksam ihrer nächsten Frage zu.
Ein wenig irritiert schaute Cato dann seine Angebetete an. „In die Armee?“ Erstaunt schaute er sie an, was sollten die denn damit, außer essen? Dann kam es ihm. „Ach so selbstverständlich in die persische Armee, die können solche gebrauchen. Doch verehrteste, wenn du dich selber, im Garten eurer Villa, darum kümmern möchtest, was mir natürlich lieber wäre, so gehört dieser oder alle Gewinne dir alleine.“ Iulius wunderte sich ein wenig über sich selber, so gut hatte er sich seit ewigen Zeiten nicht mehr in der Gegenwart eines anderen Menschen gefühlt. Wenn er es recht bedachte, zuletzt im der Kindheit, wenn überhaupt.
(01-06-2023, 07:12 PM)Frowin schrieb:
„… seien nun folgende Gesetze und Verordnungen von nun an absolut bindend!
Es sei heute jedem Mann verboten, eine Frau zu hofieren (Schmährufe aus der Menge). Stattdessen sei es heute die Aufgabe der Frauen, die Männer zu hofieren (Jubelrufe und Lachen).
Allen Männern ab Zwanzig sei es darüber hinaus untersagt, sich rechtsherum zu drehen. Drehungen nach links sind weiterhin erlaubt.
In der nächsten Stunde erhalten alle Römer nur noch keltisches Ale und alle Kelten lediglich römischen Wein. Alle anderen dürfen sich ihr Getränk aussuchen, dürfen von da an jedoch nur noch abwechselnd trinken!
Unser Saturnalienfürst muss übrigens für jeden Becher ein Teil ablegen, also bringt den Wein, ihr Damen!“
„Das hast du dir doch gerade ausgedacht, du Mistkerl!“ kam es von Frowin, irgendwo aus der Menge, die nur wie bescheuert lachte.

Ich war stehen geblieben und schaute zu dem Rotschopf hoch, der der frischgebackene Saturnalienfürst war und nun eine Menge Vorschriften machte, die unbedingt zu befolgen waren - wollte man Gott Saturn nicht verärgern.
Meine Mundwinkel zuckten, ich fand es lustig.

Dann sagte Iulius Cato einen langen Satz, und ich warf ihm einen Seitenblick zu:
"Aha, du kommst mir zu Nahe, um zu verhindern, dass mir andere zu nahe kommen", stellte ich mit strafendem Unterton fest, wobei ich hoffte, dass er die seltsame Logik bemerkte. Das war wie "Ich raube dich aus, damit dich kein anderer ausraubt. Oder: Ich töte dich, damit dich kein andrer tötet. Irgendwas in der Art:

"Und du meinst, dass ich mich tatsächlich um Zicklein und Lämmchen in deinem Garten kümmern soll?", jetzt kehrte ich jeden digitus die hochmütige Claudierin heraus:

"Wenn du dir das wünschst, verehrtester Xerxes, so schlage ich vor, dass Du dir für derlei ein einheimisches Hirtenmädchen suchst. Wie wäre es mit dieser da oben?", 

ich deutete auf eine dralle junge Keltin, die Küsse verteilte und Rheanon oder so ähnlich gerufen wurde.

Bei Isis, was war ich zickig. Der Mann prügelte zwar seine Sklaven wie blöde, aber mir hatte er nichts getan. Außer das er von Frauen redete, die er sich erwählen würde, ohne klar zu sagen, wen er damit meinte. 

Jemand nahm mir meinen Becher ab, obwohl da nur Saft drin war, und drückte mir einen Becher mit etwas anderem drin in die Hand. Das roch nach ... fast wie aegyptisches Bier. Kräutrig. Ich streckte ihn Iulius Cato hin und meine Hand zitterte vielleicht ein wenig:
" Trinkst du das für mich?", fragte ich.
[Bild: 3_15_08_22_9_35_15.png]
Vormund (Tutor):  Manius Claudius Menecrates
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01-07-2023, 11:24 PM,
Beitrag #60
RE: Convivium publicum zu Saturnalia
Die Saturnalien waren großartig. Ich musste nicht arbeiten heute. Ich hatte ein paar Münzen und für Linos und Christina je ein Säckchen mit kleinen knöchernen Würfeln gekauft. Mochten sie damit tun, was sie wollten. Ich fand sie hübsch und konnte sie mir leisten.

(01-03-2023, 07:41 PM)Iuventia Fabata schrieb: Ich war schon recht erschöpft vom Ausschenken und war froh, als Helena zurück an den Stand kam. Auch wenn ich es nicht gerne zugab, so konnte ich die Pause gut gebrauchen. "Ich setze mich zum Waschbottich und kümmere mich um die schmutzigen Becher, wenn du dich um die Ausschank kümmerst. Mach dir keine Gedanken um mich, Liebes." Das Sitzen würde mir gut tun und das Abwaschen der Becher war nicht so anstrengend wie ständig die schweren Ausschankkrüge hin und her zu hieven. 

Es roch so gut.
Also stand ich mit ein paar Jungen an, die aus dem Dorf kamen, und die ich von meinen Botengängen kannte ( Wir hatten schon öfters eine halbe Stunde mit einem Lumpenball ein Spiel gespielt, bei dem es darum ging, zwischern zwei Jungen einen Ball abzufangen; ich war dann zu spät zur Villa Claudia gekommen und wurde vom Koch gehauen) an, um uns Essen zu holen. Jungs großzuziehen kostete eine Menge Futter. Wir konnten wie gesagt immer was essen.
Da erkannte ich die beiden kleinen Mädchen, die bei der Bäckerei gewesen waren.
Die eine hatte damals einen Kuchen gekaut so groß wie ein Wagenrad. Da war bestimmt die Mutter nicht weit, das war die Tabernawirtin, und vielleicht auch nicht die Bäckerin, die ich an der Wand "verewigt" hatte.
Ich vertraute darauf, dass sie mich schon wieder vergessen hatten:
" Io Saturnalia, kann ich bitte einen Teller voll haben", sagte ich begeistert. Mit Betonung auf voll.


(01-06-2023, 07:12 PM)Frowin schrieb: Während alle noch auf den Redner achteten, der sich auf Kosten des „Fürsten“ auf dem Podium köstlich amüsierte, der jetzt weitere nutzlose Gesetze im Auftrag seines Herrn verkündete, machten sich Frowin und die anderen daran, die Stände mal ordentlich „umzudekorieren“. Die Weinfässer bekamen plötzlich Beine und bewegten sich drei Stände weiter, während sie durch Fässer mit eingelegtem Fisch ersetzt wurden. Essen und Getränke wurden völlig umsortiert oder verschwanden gänzlich. Auch die Opfertiere waren plötzlich nicht mehr in ihrem Pferch, sondern eine Straße weiter, wo ein paar der Jungs versuchten, sie in selbstgemachte Togas zu stecken, um sie als Patrizier über das Forum zu scheuchen.

Saturnalienkönig wurde Frowin, den wir alle ziemlich toll fanden wegen Wagenlenker und so. Wagenlenker waren todesmutig. Und dazu hatten sie Pferde und schnittige Rennwagen und bekamen Kränze auf. Als wir jünger waren, hatten wir uns mit einer Schnur aneinandergebunden und "Wagenlenker und Pferde" gespielt. Aber jetzt nicht mehr. Jetzt waren wir zu groß für derlei.
Ich lief Frowin hinterher.
"Frowin, darf ich auch was helfen?", fragte ich: " Den Ziegen eine Toga anziehen? Ich bin geübt darin, ich mache das jeden Morgen. Aber nicht an Ziegen. An meinem Dominus"
Erwartungsvoll schaute ich den Gallier an.
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