>>> Saturninus klopfte kurz, dann trat er ein:
"Salve Nautius Philus", sagte er.
Nautius Philus war blond, er kam für die Zeugenbeschreibung von Dina nicht in Frage:
"Ich muss etwas mit dir besprechen. Gestern wurde vor einer Taberna, die Vinum et Panis heißt, ein Centurio ermordet. Üble Sache, die Kehle durchgeschnitten, in die Brust das Wort STUPRATOR - Vergewaltiger - geritzt - auf Grund des Blutverlustes war er da wohl noch am Leben"
Saturninus hätte sich am liebsten auf Philus Schreibtisch gesetzt. Aber er trug eine Amtstoga, und in einer Toga konnte man sich nur angemessen und nicht lässig bewegen, er blieb also stehen:
" Eines der Schankmädchen hat ausgesagt, dass der Letzte, der wohl mit ihm - gesprochen hat, ein Mitarbeiter unserer Verwaltung war. Sie beschreibt ihn als höchstens zwanzig Jahre alt, dunkle, kurze Haare, eher schmales Gesicht, rasiert., weder sehr wohlhabend noch streitsüchtig. Das macht ihn nicht verdächtig. Viele Jungen interessieren sich für eine militärische Laufbahn, und einen Centurio einen Becher zu spendieren, gibt ihnen die Gelegenheit, sie auszufragen. Sie scheinen sich auch gut verstanden zu haben, denn danach teilten sie sich auch noch das Schankmädchen. Wie gesagt, ich suche diesen Zeugen. Vielleicht ist ihm ja was aufgefallen, beispielsweise dass Centurio Accius von jemandem beobachtet wurde"
Saturninus rieb sich sein ebenfalls glattrasiertes Kinn:
"Die Beschreibung der Schankdirne trifft natürlich auf eine Menge Angestellter zu. Ich brauche eine Liste, wer alles in Frage kommt. Ich wäre jedoch überaus zufrieden, wenn ich der Legion weiter helfen könnte", sagte er.
Oft waren sich Zivil- und Militärverwaltung nicht grün, aber dass römische Centurionen in seinem -
Saturninus - Iscalis einfach gemeuchelt wurden, ging entschieden zu weit. Außerdem würde der Fall wieder einmal die Aufmerksamkeit des Statthalters auf das Städtchen lenken.