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Normale Version: [Büro II] Srib.Prov. Nautius Philus, Stellvertreter/ Tarutius Corvus, Interpres Off.
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>>>Hier hat Furius Saturninus neuernannter Stellvertreter, der junge Patrizier Marcus Nautius Philus, sein Büro. Der Schreiber Valentinus ist sein direkter Untergebener. Der Dolmetscher Lucius Tarutius Corvushat seinen Tisch im gleichen Büro
>>>  Saturninus klopfte kurz, dann trat er ein: "Salve Nautius Philus", sagte er.
Nautius Philus war blond, er kam für die Zeugenbeschreibung von Dina nicht in Frage:
"Ich muss etwas mit dir besprechen. Gestern wurde vor einer Taberna, die Vinum et Panis heißt, ein Centurio ermordet. Üble Sache, die Kehle durchgeschnitten, in die Brust das Wort STUPRATOR - Vergewaltiger - geritzt - auf Grund des Blutverlustes war er da wohl noch am Leben"

Saturninus hätte sich am liebsten auf Philus Schreibtisch gesetzt. Aber er trug eine Amtstoga, und in einer Toga konnte man sich nur angemessen und nicht lässig bewegen, er blieb also stehen:

" Eines der Schankmädchen hat ausgesagt, dass der Letzte, der wohl mit ihm - gesprochen  hat, ein Mitarbeiter unserer Verwaltung war. Sie beschreibt ihn als höchstens zwanzig Jahre alt, dunkle, kurze Haare, eher schmales Gesicht, rasiert., weder sehr wohlhabend noch streitsüchtig. Das macht ihn nicht verdächtig. Viele Jungen  interessieren sich für eine militärische Laufbahn, und einen Centurio einen Becher zu spendieren, gibt ihnen die Gelegenheit, sie auszufragen. Sie scheinen sich auch gut verstanden zu haben, denn danach teilten sie sich auch noch das Schankmädchen. Wie gesagt, ich suche diesen Zeugen. Vielleicht ist ihm ja  was aufgefallen, beispielsweise dass Centurio Accius von jemandem beobachtet wurde"

Saturninus rieb sich sein ebenfalls glattrasiertes Kinn:

"Die Beschreibung der Schankdirne trifft natürlich auf eine Menge Angestellter zu. Ich brauche eine Liste, wer alles in Frage kommt. Ich wäre jedoch überaus zufrieden, wenn ich der Legion weiter helfen könnte", sagte er. 
Oft waren sich Zivil- und Militärverwaltung nicht grün, aber dass römische Centurionen in seinem - Saturninus - Iscalis einfach gemeuchelt wurden, ging entschieden zu weit. Außerdem würde der Fall wieder einmal die Aufmerksamkeit des Statthalters auf das Städtchen lenken.
Da hatte man endlich eine neue Taberna, nachdem die alte abgebrannt war, und dann wurde dort gleich ein Mord verübt. Philus sammelte schon seit dem ganzen Morgen Zeugenaussagen und Berichte zusammen, als Saturninus zu ihm kam.
"Morgen", sagte er noch, bevor der Vorgesetzte dann auch schon zu eben diesem Thema sprach. Geduldig hörte er sich Saturninus' Schilderungen an und überlegte.
"Könnte es die Schankmaid nicht gewesen sein?", wollte er wissen. "Obwohl, nein. Wenn sie zu dritt waren... Das klingt doch alles merkwürdig. Es hätte ihn doch gleich nach dieser Liaison erwischen müssen. Das hat wirklich keiner gesehen? Es ist ja nicht so, als hätte man viel Zeit, um auch noch auf der Brust des Opfers eine Nachricht zu hinterlassen."
In dieser Stadt geschah echt ein Unglück nach dem anderen. Gleich ein Centurio...
"Ich werde sämtliche Angestellten zusammensuchen, die auf diese Beschreibung passen", verkündete er. "Verlass dich auf mich. Es dauert nicht lange."
>>>

Ich verließ meine Wohnung und lief einfach los. Zum Glück besaß ich keinen Spiegel! Denn der Mann, den ich darin hätte erblicken können, sah einfach furchtbar aus! Ein eingefallenes Gesicht, gerötete Augen. Ganz zu schweigen von den Ausdünstungen, die von mir ausgingen, obwohl ich mich gewaschen hatte!

Die frische Morgenluft half mir, ein wenig mehr zu mir zu kommen. Für einen Moment lang glaubte ich sogar, die Kopfschmerzen würden nachlassen. Doch nach wie vor lastete diese Schwere auf mir, die mir kaum die Möglichkeit ließ, einen klaren Gedanken zu fassen. Irgendwie hatte ich es geschafft, meinen Weg zur Zivilverwaltung zu finden. Wahrscheinlich war es die Macht der Gewohnheit, da ich doch nun schon eine Weile jeden Morgen diesen Weg lief. Auch die Wachen kannten mich bereits und ließen mich einfach durch, so dass ich mich nicht lange erklären musste. So betrat ich scheuklappenmäßig das Gebäude, auf dem Weg zu meinem Platz. Von der aufgeregten Stimmung um mich herum, bekam ich nicht viel mit. Ich hatte beileibe ganz andere Probleme! Ich hoffte einfach nur auf einen ruhigen Arbeitstag, an dem mich niemand mit unangenehmen Dingen behelligte, so dass ich vielleicht Zeit fand, Prisca einen Brief zu schreiben, indem ich ihr erklärte, dass es aus war zwischen uns. Das war die schwerste Aufgabe überhaupt! Allein der Gedanke daran förderte wieder einen Brechreiz zutage.
(03-29-2024, 01:06 PM)Marcus Nautius Philus schrieb: [ -> ]Da hatte man endlich eine neue Taberna, nachdem die alte abgebrannt war, und dann wurde dort gleich ein Mord verübt. Philus sammelte schon seit dem ganzen Morgen Zeugenaussagen und Berichte zusammen, als Saturninus zu ihm kam.
"Morgen", sagte er noch, bevor der Vorgesetzte dann auch schon zu eben diesem Thema sprach. Geduldig hörte er sich Saturninus' Schilderungen an und überlegte.
"Könnte es die Schankmaid nicht gewesen sein?", wollte er wissen. "Obwohl, nein. Wenn sie zu dritt waren... Das klingt doch alles merkwürdig. Es hätte ihn doch gleich nach dieser Liaison erwischen müssen. Das hat wirklich keiner gesehen? Es ist ja nicht so, als hätte man viel Zeit, um auch noch auf der Brust des Opfers eine Nachricht zu hinterlassen."
In dieser Stadt geschah echt ein Unglück nach dem anderen. Gleich ein Centurio...
"Ich werde sämtliche Angestellten zusammensuchen, die auf diese Beschreibung passen", verkündete er. "Verlass dich auf mich. Es dauert nicht lange."

"Der Verwaltungsmitarbeiter war anscheinend schon eine ganze Weile fort, als der Mord geschah. Centurio Accius blieb noch und trank seinen Wein zu Ende. Daher suche ich auch nur einen Zeugen, keinen Mörder. Weißt du, um einen Centurio auf diese Weise zu töten, muss man schon eine gewisse Körperkraft besitzen. Und keinerlei Skrupel. Die Burschen sind im Training, selbst wenn sie voll sind wie Weinamphoren. Und sie wissen sich zu wehren. Ich persönlich tippe hier eher auf einen Sicarius, einen Auftragsmörder. Da ist es aber sehr wahrscheinlich, dass er sein Opfer erst einmal ausgespäht hat"
Einem Mitarbeiter der Provinzialverwaltung würde Saturninus solch einen kaltblütigen Mord nicht zutrauen. Das waren brave Beamte - hoffte er zumindest:
"Ich danke dir dafür, dass du die Liste anfertigst. Und es wäre mir Recht, dass du bei den Befragungen dabei wärst. Vier Ohren hören mehr als zwei. Scheu dich bitte nicht, einzuhaken, wenn du meinst, dass es notwendig ist"
Der junge Patrizier war tüchtig, und bisher immer eine große Stütze gewesen:
"Vale bene, wir sehen uns"

(03-31-2024, 09:07 AM)Alun schrieb: [ -> ]>>>

Ich verließ meine Wohnung und lief einfach los. Zum Glück besaß ich keinen Spiegel! Denn der Mann, den ich darin hätte erblicken können, sah einfach furchtbar aus! Ein eingefallenes Gesicht, gerötete Augen. Ganz zu schweigen von den Ausdünstungen, die von mir ausgingen, obwohl ich mich gewaschen hatte!

Die frische Morgenluft half mir, ein wenig mehr zu mir zu kommen. Für einen Moment lang glaubte ich sogar, die Kopfschmerzen würden nachlassen. Doch nach wie vor lastete diese Schwere auf mir, die mir kaum die Möglichkeit ließ, einen klaren Gedanken zu fassen. Irgendwie hatte ich es geschafft, meinen Weg zur Zivilverwaltung zu finden. Wahrscheinlich war es die Macht der Gewohnheit, da ich doch nun schon eine Weile jeden Morgen diesen Weg lief. Auch die Wachen kannten mich bereits und ließen mich einfach durch, so dass ich mich nicht lange erklären musste. So betrat ich scheuklappenmäßig das Gebäude, auf dem Weg zu meinem Platz. Von der aufgeregten Stimmung um mich herum, bekam ich nicht viel mit. Ich hatte beileibe ganz andere Probleme! Ich hoffte einfach nur auf einen ruhigen Arbeitstag, an dem mich niemand mit unangenehmen Dingen behelligte, so dass ich vielleicht Zeit fand, Prisca einen Brief zu schreiben, indem ich ihr erklärte, dass es aus war zwischen uns. Das war die schwerste Aufgabe überhaupt! Allein der Gedanke daran förderte wieder einen Brechreiz zutage.

Saturninus wäre beinahe in Tarutius Corvus hinein gerannt, der auch mit in diesem Büro saß. Nun hielt er inne - da hatte man ja schon den ersten Kandidaten für die Liste, auf den Dinas Zeugenbeschreibung zutraf: Jung, keine zwanzig Jahre alt, dunkelhaarig, rasiert. Nun ja, heute eher leidlich rasiert, dachte Saturninus. Er konnte freilich gleich mit dem jungen Dolmetscher anfangen., dann war das schon einer weniger.

"Salve Corvus!", grüßte er ihn freundlich und schloss die Officiumtür hinter sich, aber so, dass er im Zimmer stehen blieb:
"Geht es dir gut? Du bist hoffentlich nicht etwa krank?" Corvus wirkte etwas durch den Wind, bleich, mit geröteten Augen:
"Ich müsste dir nämlich einige Fragen stellen - Setze dich doch bitte, Tarutius. Und keine Sorge, du bist längst nicht der einzige, den ich heute befrage.
Warst du gestern Abend zufälligerweise in der Taberna Vinum et Panis zu Gast?"
Ich fühlte mich wie in einem Nebel gefangen. Die Worte des Furiers drangen nur gedämpft zu mir durch, als würde ich sie durch Wasser hören. Ich wusste, dass ich antworten musste, aber meine Gedanken waren träge und schwerfällig.
"Salve, Princeps officii," murmelte ich, meine Stimme klang rau und leise. Die freundschaftliche Anrede, mit der mich der Furius angesprochen hatte, wollte ich nicht entgegnen. Er war immerhin mein Vorgesetzter.
"Nein, ich bin nicht krank, nur... müde." Ich vermied es, seinen Blick zu treffen, aus Angst, dass mein Innerstes zu leicht zu lesen wäre. Er erklärte mir, er müsse mir einige Fragen stellen und ich solle mich doch besser setzen. Doch ich hätte nichts zu befürchten, meinte er. Ich sei nicht der einzige, den er heute befragen würde. Daher wunderte es mich nicht, dass er nach der Taberna 'Vinum et Panis' fragte.
"Ja, ich war gestern in dieser Taberna Vinum und äh Panis. Zusammen mit ein paar Kollegen, nach der Arbeit. Ich gebe zu, ich habe ein wenig zu viel getrunken," gestand ich. Aber das war auch alles, was ich gestehen würde, denn über das Eigentliche verlor ich natürlich kein einziges Wort, denn Tarutius Corvus hatte nichts zu gestehen. Es war Alun, der Kelte, der wusste, was der Grund für diese Befragung war. Die Leiche des Centurios war nicht lange unentdeckt geblieben. Doch Corvus wusste davon nicht!
"Warum fragst du?" Ich tat so, als sei ich vollkommen ahnungslos.
Saturninus hätte am liebsten erwidert, dass diese Taberna ein übles Etablishement und keineswegs ein passender Ort für einen jungen aufstrebenden Provinzangestellten war, aber da hätte man sich die Frage gestellt, woher er das denn wusste. Außerdem: Corvus sprach von mehreren Kollegen, es schien also gang und gäbe zu sein, dass sich dort ehrenwerte Schreiber einen Bunten machten....er sagte also:
"Du solltest das Mischverhältnis deines Weines zukünftig ein wenig kontrollieren, werter Tarutius Corvus. Doch darum geht es mir nicht, ich bin nicht der Censor meiner Angestellten. Die Taberna wird auch von vielen Soldaten frequentiert...", eher wegen der Huren als wegen der Qualität des Weins, dachte Saturninus. Fast vermisste er "Das Weiße Pferd", in dem die Wirtin darauf geachtet hatte, dass es nicht allzu locker zuging. Leider war die Taberna samt Eigentümern abgebrannt:
"Bist du gestern abend zwischen der zweiten und der vierten Stunde der Nacht zufälligerweise mit einem der Offiziere ins Gespräch gekommen?" Die Frage, warum er fragte, ignorierte der Furius. Je mehr ein Zeuge im Dunklen tappte, desto unbefangener erzählte er. Obwohl in diesem Fall der Mord an einem Centurio vermutlich schon Tagesgespräch war. Iscalis war nicht groß
Der Furier riet mir, das Mischungsverhältnis meines Weines in Zukunft besser zu kontrollieren. Ich konnte nichts entgegensetzen, außer vielleicht ein verlegenes Nicken. Doch darum ging es ihm auch gar nicht. Er erklärte mir, dass sich in dieser Taberna ‚Vinum et Panis‘ auch häufig Soldaten aufhielten. Auch das konnte ich nur bestätigen. Erst nach einer kleinen Pause stellte er mir dann endlich die Frage, auf die er eigentlich hinaus wollte. Ich antwortete nicht sofort darauf, sondern ließ mir einen Moment Zeit, als ob ich über seine Frage nachdenken müsste. Dann nickte ich. "Ja, ich glaube, es war schon zur zweiten Stunde, als sich ein Offizier an meinen Tisch setzte," erwiderte ich, während ich meinem Vorgesetzten direkt in die Augen blickte. "Meine Kollegen waren alle schon weg und eigentlich wollte ich nur noch meinen Wein zu Ende trinken und danach auch gehen. Aber dann blieb ich doch noch, denn der Offizier, ein Centurio, wenn ich mich nicht irre, sprach mich an und so kamen wir ins Gespräch. Ich habe ihm im Laufe des Gesprächs noch eine Kanne Wein spendiert, weil es so spannend war, was er zu erzählen hatte." 
Da ich recht verkatert wirkte - nein, ich war richtig verkatert – hatte ich auf meinem Weg zur Arbeit nicht darauf geachtet, was sich die Leute so früh am Morgen schon zu erzählen hatten. Denn ja, so ein Mord an einem Centurio würde sich wie ein Lauffeuer in einer kleinen Stadt wie Iscalis verbreiten. Daher spielte ich weiterhin den Unwissenden. "Was ist denn passiert?" fragte ich also noch einmal.
Das der Junge verkatert war, war offensichtlich. Saturninus kannte doch seine Streitkräfte - vermutlich hatte ihn Centurio Accius schlicht unter den Tisch gesoffen. Wenn es denn der richtige war? Der Furier vergewisserte sich:
" Die Gesellschaft  des Offiziers war so... anregend, dass ihr euch auch noch eines der Schankmädchen geteilt habt? Nun, wenn das der Betreffende gewesen ist, dann wird es dich zweifellos betrüben, zu hören, dass Centurio Accius Florus  etwa eine Stunde später, nachdem du weg warst, heimtückisch ermordet worden ist"
Der Princeps Officii wartete Tarutius Reaktion auf diese Offenbarung ab.
Mir glitt ein versonnenes Grinsen übers Gesicht, als der Furius das Schankmädchen erwähnte."Äh ja, das haben wir. Die Kleine war unersättlich," antwortete ich fast schon entschuldigend, wobei es gar nichts gab, wofür ich mich entschuldigen musste. Ja, der letzte Abend hatte gewisse Höhepunkte gehabt. Ein kleiner davon war unter anderem das Schankmädchen gewesen, das dem Centurio viel zu willig gewesen war. Er hatte eher diejenigen bevorzugt, die sich sträubten und sich zu Wehr setzten, während er sie nahm. Sie war aber ein kleines Mosaiksteinchen gewesen, das den Dreckskerl dazu gebracht hatte, mir zu erzählen, was er meiner Mutter angetan hatte.

Doch im nächsten Moment sprach mein Vorgesetzter davon, dass Accius Florus eine Stunde danach getötet worden war. Jegliches Grinsen wich aus meinem Gesicht und machte einem erschrockenen Blick Platz. "Was??" fragte ich völlig entsetzt, als wüsste ich von rein gar nichts, was gestern Abend noch so alles geschehen war. "Aber…" setzte ich an uns schwieg, weil ich den Fassungslosen spielte. "Heimtückisch ermordet? Von wem?" kam es aus mir herausgeplatzt, währen der Schrecken mir noch immer im Gesicht stand. Vielleicht konnte ich auf diese Weise etwas darüber erfahren, was inzwischen über den Mörder bekannt war. Ich war mir sicher, dass es nicht allzu viel sein konnte, was auf mich hindeuten konnte.
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