(07-27-2023, 09:26 AM)Claudianus Linos schrieb: Das hier war schließlich mein Cubiculum und ich könnte wenn ich wollte jederzeit dort eintreten. Ich zog es aber vor draußen, in der nähe der Türe zu warten. So konnte ich wenn nötig jederzeit eintreten oder wenn ich der Meinung war, das Gespräch wäre zu Ende, mein Büro betreten.
(07-24-2023, 11:30 PM)Fintan schrieb: "Oh, ich weiß nicht, ob ich zum Soldaten tauge. Aber ich kann gut mit Tieren und fleißig bin ich sowieso. Vielleicht brauchen sie einen Stalljungen, wer weiß? Wenn du mir helfen könntest, liebe Sabina, wäre ich dir noch verbundener als ohnehin schon."
Fintan kam bei der Frage nach seinem Namen eine hübsche Idee, die ihm ein Lächeln aufs Gesicht zauberte - als ob es dazu noch Anlässe brauchte.
"Mein voller Name ist Aulus Iulius Felix. Aber keine Sorge, ich bin nicht mit deinem verehrten Verlobten verwandt, soweit ich weiß. Meine Vorfahren waren vermutlich irgendwelche Freigelassenen, also sei nicht beunruhigt oder so."
Er wippte ein wenig herum, während er auf ihren Brief wartete. Fintan konnte nicht wirklich stillhalten.
"Hast ein hübsches Haus. Da wird man ja neidisch!"
Ich hörte Claudianus Linos draußen ein wenig herumwursteln. Es rührte mich, wie er besorgt er um mich war, obwohl ich ihm doch gesagt hatte, dass er nicht in mich verliebt sein durfte. Den Ärger, den er mit meinem Onkel bekommen hätte, wollte ich mir nicht ausmalen. Und außerdem: Ich würde niemals nie die Frau eines Freigelassenen werden. Ich hatte höhere Ziele im Leben. Und ich würde nur eine Matrona sein wollen, keine Geliebte von irgendjemandem (Höchstens mit Alexander dem Großen hätte ich es mir vielleicht anders überlegt, aber das waren so kindische Ideen)
"Ach kein Soldat?", sagte ich etwas überrascht. Ich dachte immer, Jungen hätten nix als Ruhm und Ehre im Kopf:
" Du bist ein Iulius? Das ist wirklich ein ulkiger Zufall. Doch ich habe mir schon gedacht, dass du nicht mit den patrizischen Iuliern direkt verwandt bist. Und du möchtest als Pferdepfleger arbeiten?", ich lächelte nun:
"Oh, ich mag Pferde auch sehr gerne. Es sind so stolze und schöne Tiere. Aber man lässt mich nicht reiten. Das schickt sich nicht. Jetzt schreibe ich dir deine Empfehlung"
Das dauerte sehr lange. Ich schrieb konzentriert mit der der Zungenspitze zwischen den Zähnen folgendes:
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An den Militärtribunen Iulius Cato
Claudia Sabina grüßt ihren Iulius Cato
Der Bürger Aulus Iulius Felix sucht eine
Anstellung in den Pferdestellen der
Castra der Zweiten Legion Augusta.
Er ist ein feiner und tapferer junger
Mann.
Ich kann ihn nur empfehlen, weil er
einem Dieb das Armband abgenommen
und mir zurückgebracht hat,
welches mir selbiger zuvor entwendete.
Also ist er auch noch ehrlich.
Bitte stelle ihn ein.
Hochachtungsvoll Claudia Sabina |
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Dann reichte ich Felix die Wachstafel:
"Ist das gut so? Oder habe ich einen Rechtschreibfehler gemacht?"
Meine lateinische Rechtschreibung war nicht immer ganz sicher.
Nachdem er sie gelesen hatte, versiegelte ich sie mit dem Siegel, das bei Linos herumlag. Es war zwar nur das Hausverwaltersiegel, doch ich hatte ja kein eigenes. Woher auch?!
Felix lächelte mich derweil wieder mit seinem hübschen Lächeln an.
"Das ist doch nicht mein Haus", antwortete ich dann:
"Es gehört meinem Vormund, dem Consular Claudius Menecrates. Aber bald werde ich nur noch zu Besuch herkommen. Hast du Lust, den Garten zu sehen? Den habe ich selbst gestaltet"
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