Wer dachte sich denn solche Namen aus? Und ein Buchstabe hier oder da, das machte doch keinen Unterschied. Aber gut, ich versuchte es nochmal.
“Fonteius Ahtreus… ich krieg das hin.“ Ich atmete nochmal durch.
“Warum können die nicht alle einfach Gaius Bonus heißen? brummelte ich. Auch das war noch schwer genug, aber immerhin hatte ich mir das irgendwann einmal gemerkt.
Als Calum fragte, ob dieses
bessere grade auf dem Fest wäre, grinste ich verlegen und zuckte die Schultern.
“Na, vielleicht ist sie auf dem Fest. Und wartet hoffentlich auf mich. Aber bislang wollte sie mich noch nicht.“ Ich grinste noch verschmitzter.
“Aber ich bin durchaus entschlossen, das zu ändern.“
Ja, wahrscheinlich hätte ich bei dem fülligeren Mädchen sehr viel leichteres Spiel. Die hatte mir mit Begeisterung einen feuchten Schmatzer aufgedrückt. Aber mein Herz strebte da doch eindeutig mehr Helena zu, und was das Herz will, das will es nun einmal. Und trotz der schlechten Nachrichten und allem zauberte der Gedanke an sie ein Lächeln in mein ganzes Gemüt.
Ich schloss mich also Calum wieder an, ehe ich doch kurz stockte.
“Ernsthaft? Ich krieg jetzt nur Wein? Aber du darfst weiterhin gutes Bier trinken? Die spinnen, die Römer“, brummte ich und trat aus der Gasse.
(01-04-2023, 11:41 PM)Raven schrieb: Sie drehte sich um, um zurück zum Ausschank zu gehen.
Ich hätte Calum zum Abschied gerne nochmal umarmt, aber sobald wir aus der Gasse hinaus waren, ging das ja nicht mehr. Ich nickte ihm also nur noch einmal mit einem fachmännischen
“Atreus“ zu. Ein kurzes Grinsen konnte ich mir dann aber doch nicht verkneifen, ehe ich mich in gesittetem Abstand zu ihm wieder zurück in das wilde Getümmel machte. Offenbar wurden grade irgendwelche Sachen verlost. Ein dürres Kind war wohl grade an einen Mann verschenkt worden. Ich betrachtete die Szenerie etwas skeptisch. Natürlich kannten auch wir Kelten Sklaverei, aber ich wollte einfach nicht glauben, dass irgendeiner meiner Landsleute so grausam wäre, ein Kind von der Mutter zu trennen. Naja, abgesehen von der Tatsache, dass ich auch fünf gewesen war, als meine Mutter von mir getrennt wurde. Aber das war was anderes. Irgendwie. Egal, ich wollte nicht darüber nachdenken.
Ich suchte mir meinen Weg in Richtung des Ausschankes und bekam nur so halb mit, wie jetzt ein Schwein verlost wurde. Ein ganzes Schwein! Dieser Feiertag war wirklich verrückt.
Ich fand den Stand und sah auch Helena wieder, die gerade da war und scheinbar Krüge spülte. Sie sah wirklich hübsch aus, und irgendwie verblasste die Welt gerade ein kleines bisschen rundherum, während ich auf sie zuging und ihr ein kleines Lächeln schenkte.
“Na, hast du mich vermisst?“ begrüßte ich sie ein wenig frech.
“Mir war so, als wäre mir ein Bier versprochen worden“, ignorierte ich einfach die Information, die Calum mir eben noch gegeben hatte. Vielleicht hatte ich die im Moment auch so ein bisschen wieder vergessen.