(01-04-2023, 10:41 PM)Iuventia Fabata schrieb: Die Jungs hatten sich nun vor der Bühne versammelt und die paar Glücklichen, die einen Kiesel von den Mädels erhalten hatten, ließen sich bejubeln und holten sich ihr Küsschen ab. Ich sah einen großen rothaarigen Kelten, der vor Helena stand und es sah fast schon so aus, als wollte er sich von meiner Nichte ein Küsschen holen, als sich die dralle, blonde Metzgerstochter Rhiannon dazwischen drängte und dem Schönling einen Schmatzer auf die Wange drückte. Rhiannon hatte mehr Holz vor der Hütte als Verstand im Köpfchen, aber sie war so ein nettes und freundliches Mädel.
(01-04-2023, 11:41 PM)Raven schrieb: Jemand sprach sie von der Seite an und sie schreckte fast schon zusammen, etwas verdattert sah sie denjenigen an. Doch dann erkannte sie ihn.
Louarn, der nach einer Unterkunft gefragt hatte und sie lächelte wieder. Sie wollte ihm schon sagen das im Gasthaus ein Bett für ihn frei sei als er sich zu ihr beugte und fast schon einen Kuss von ihr stahl.
Sie lachte und wollte ihn gerade den Kuss geben als Rhiannon dazwischen platze.
Fast schon unsanft knufft die Metzgertochter sie weg von ihm und schlang ihre dicken Arme um seinen Hals, zog ihn zu sich runter und schmatze ihm einen dicken Kuss mitten auf den Mund.
Helena war viel zu baff um zu reagieren und als sie sich gefangen hatte, hatten die anderen Frowin gekürt und begannen den weiteren Umzug.
Helena wurde mitgerissen und somit von Louran getrennt, noch hatte sie ihm nicht sagen können das er in die Taverne kommen sollte.
Irgendwie lief das alles ganz anders, als ich mir gedacht hatte. In einem Moment sah ich noch, wie Helena mich verblüfft ansah und dann lachte, und alles sah danach aus, dass sie mich wirklich küssen würde, als sich plötzlich ein überaus dralles Mädchen geradezu dazwischenwarf und mir einen dicken Schmatzer auf den Mund aufdrückte. Jetzt war ich es, der ein wenig perplex war, aber ich fing mich schnell und lächelte schief.
"Danke?" wiederholte ich schon meine Antwort von damals, als mir ein anderes Mädchen den Stein in die Hand gedrückt hatte. Es war nicht so, als ob ich was gegen das andere Mädchen hätte. Sie war jetzt nicht unbedingt mein Typ, aber das war ja noch lange kein Grund, irgendwie ekelig zu werden oder etwas zu tun, das sie in ihrer Ehre und ihrem Selbstwert gekränkt hätte. Nur war es nicht der Kuss, den ich haben wollte, und nicht die Person, von der ich ihn haben wollte.
Nur die wurde auch schon wieder mit der Meute hinfort gerissen, während einer der jungen Männer unter wildem Gejohle davongetragen wurde. Irgendwie war ich froh, dass ich nciht gewonnen hatte, was auch immer es hier zu gewinnen gab, und doch auch traurig, da Helena mit ihm und den anderen mitgezogen war, noch ehe ich die Gelegenheit hatte, irgendwas zu ihr zu sagen. Ich war mir zwar nicht sicher, ob mir ein guter Spruch eingefallen wäre, aber so gar nichts gesagt zu haben fühlte sich so unbefriedigend an, dass ich ihr am liebsten nachgelaufen wäre.Vielleicht sollte ich das? Was hielt mich auf? Ich riss mich aus meiner Starre und wollte gerade die Bühne verlassen, als ich zum ersten Mal wieder etwas außerhalb dieser kleinen Welt des hypothetischen Kusses mitbekam, und mein Herz machte vor Erleichterung gleich ein paar Freudensprünge.
Calum! Beinahe hätte ich es laut gesagt, aber zumindest da konnte ich mich grade noch beherrschen, da ich keine Ahnung hatte, wie er sich hier gerade nannte und ob er mich so vor allen Leuten kennen durfte oder nicht. Das war das Problem am Dasein als Falke: Man war in so viele Lügen verstrickt, dass man teilweise selber nicht mehr wusste, welche davon gerade wahr waren und welche gerade nicht.
Ich war mir nicht sicher, ob er mich schon gesehen hatte, und so entschied ich mich, nicht von der Bühne einfach wieder zu springen, sondern auch in seine Richtung und die der Treppe zu gehen. Dabei stieß ich ihn leicht an und suchte Augenkontakt, als er sich daraufhin zu mir drehte.
"Können wir irgendwo reden?" fragte ich so leise, dass nur er mich würde hören können, während ich langsam die Bühne verließ.