Forum

[Tiberius Furius Saturninus]

Narcissus grüßt seinen Saturninus Es freut mich, dass du wohlauf bist. Auch hier laufen die Geschäfte gut, wobei ich wohl demnächst eine längere Reise auf mich nehmen werde. Möchtest du mich vorher noch einmal sehen, so würde mich das freuen. Ich habe hier alle angewiesen, die den Raum ab der gewünschten Zeit bereitzustellen. Er ist dein, solange du es wünschst.  Auf bald

Die Nachricht, dass auch Narcissus sich auf eine längere Reise begeben wollte, bestützte Saturninus mehr, als er sich selbst gegenüber zugab. Dann würde das Haus des Roten Mondes ja ganz verwaist zurückbleiben. Serena war auch schon wieder schwanger.  Wo sollte ein Mann  in Iscalis, der etwas gehobene, jedoch unverbindliche Abwechslung im Bett wollte, dann nur hin?
Damit Narcissus ihn in fremden Gefilden nicht völlig vergaß, hatte er Nivis für den jungen Mann einen schönen keltischen Reisemantel mit Kapuze aus ihrer Weberei abgekauft; aus weicher, warmer Wolle war er, und er leuchtete in einem warmen Safrangelb, wie es einem leibhaftigen Apoll angemessen war.

“Du kannst dich auf mich verlassen Dominus.“ Erwiederte Nefertem auf die Worte des Furiers, dass er ihm eine angemessene Summe nennen würde. Unter keinen Umständen würde er dem Leiter der Zivilverwaltung fälschliche Zahlen nennen. Denn dies würde seiner Domina nicht helfen. Als der Furier erklärte, dass er nicht zur Villa Furia kommen sollte, sondern diese Transaktion diskret ablaufen sollte, nickte Nefertem und blickte kurz fragend empor. Welchen Ort würde der Princeps Officii denn dann vorschlagen? “Das Haus des Roten Mondes ist mir ein Begriff.“ Doch nicht, weil er selbst dort verkehrte. Oh nein. Sein einstiger Dominus, Marcus Iulius Cato war dort Gast gewesen. Desmeist in Begleitung des Dicken, wie er seinen anderen Sklaven immer bezeichnet hatte. “Ich werde pünktlich am Haus des Roten Mondes erscheinen Dominus.“ Erwiederte Nefertem und atmete tief ein und wieder aus. Hoffentlich tat er hier das Richtige. Doch dann erschien das liebliche Antlitz seiner Domina vor seinem inneren Auge und Nefertem wusste, dass er hier mehr als das richtige tat.

Jetzt würde sich Saturninus aber erst einmal mit Nefertem treffen. Er hatte Leon und Seasnán, die keine Stichwaffen trugen, doch ihre Söcke mit Eisen von innen her beschwert hatten, als Wächter mitgenommen, weil er auch einiges an Münzen dabei hatte. Noch kannte der Furius die Höhe der Schulden von Claudia Sabina nicht, doch er war gespannt.

Leon klopfte für ihn an.