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Normale Version: Porta
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Dies ist der Eingangsbereich der Domus Licinia.
Das Vestibulum ist so gestaltet, dass es keinen direkten Einblick ins Innere des Hauses gewährt. Zu den Öffnungszeiten steht die Porta offen, allerdings befindet sich direkt dahinter der Bereich, in dem die Besucher erst aussortiert werden und bezahlen müssen, ehe sie Zutritt erhalten, sofern sie nicht bereits mit einem der Bewohner unterwegs sind.
Da nur Spintria als Zahlmittel akzeptiert werden, gibt es hier auch praktischerweise die Möglichkeit, an der von Licinius Zacharias betriebenen Wechselstube direkt hier im Vestibulum Denare in solche umzutauschen.
Saturninus kam, in einen weiten Kapuzenmantel aus feiner hellen Wolle gehüllt, schon am frühen Nachmittag zu dem Haus des Roten Mondes. Er hatte nur einen einzigen Sklaven dabei, seinen Leibwächter Leon, der aber vor der Tür warten würde, bis sein Herr mit seinen Angelegenheiten fertig war. Der Furius war noch nie ohne Aglaia hier gewesen und hatte Jetons eingewechselt, aber das würde er. Einen Geldbeutel mit Denaren hatte er dabei.
Saturninus kam aus zwei Gründen, erstens natürlich um mit der schönen Aglaia (und mit Narcissus, wenn der Jüngling verfügbar und gewillt sein sollte)Vergnügen zu pflegen, zweitens aber um etwas zu feiern.
Die Eingangstür stand diskret halboffen und man konnte gleich dahinter verschwinden, ohne den Blicken der Nachbarn ausgesetzt zu sein. Im Haus warf Saturninus seinen feinen  Mantel achtlos zu Boden, darunter trug er nur einen leichten Chiton mit überschnittenen Ärmeln, der seine immer leicht gebräunten muskulösen Oberarme und seine Brust (die er sich wie jeder zivilisierte Mann enthaarte) sehen ließ.
Er klatschte einmal in die Hände,um auf sich aufmerksam zu machen. Irgendein Sklave würde schon auftauchen, oder einer der hier arbeitenden Hetären oder gar Aglaia selbst.
[Bild: kopf_eines_romers_-_aeyf6w.png]
Natürlich war Egino, genannt Egon, auch nicht weit und kam hinter dem ersten Vorhang, der den Blick ins Innere versperrte und so die neugierigen Gaffer aussperrte, hervorgetreten. Er erkannte zwar den Furier, da dieser ja schon einmal mit Aglaia auch hier gewesen war und auch eine bekannte Persönlichkeit der Stadt war. Dennoch begrüßte er ihn selbstverständlich nicht mit Namen. Auch wenn es nichts anrüchiges für einen Mann war, ein Haus wie dieses zu besuchen und sich die Männer untereinander durchaus grüßten, gab es die unausgesprochene Etikette, dass man vom Türsteher eines solchen Etablissements nicht unbedingt in der Art angesprochen wurde. Ein wenig Diskretion, wenn man so wollte.

"Salve, Dominus. Aglaia hat gar nicht erwähnt, dass du heute zu Besuch kommen wolltest" ließ er den gast dann aber dennoch wissen, dass er sehr wohl wusste, wer er war und welche Stellung er hatte, und zu wem er vermutlich wollte. Etwas freundliches Geplänkel eben.
"Salve ", sagte Saturninus, der nicht annahm, dass Aglaia den ganzen Tag am Webstuhl saß und auf ihn wartete. Sie hatte gewiss noch andere Kunden:
"Komme ich ungelegen? Hat deine Herrin gerade beide Hände voll zu tun?", er grinste:
"Dann richte der lieblichen Aglaia aus, dass ich hier war und ein anderes Mal wieder komme"
[Bild: kopf_eines_romers_-_aeyf6w.png]

Der Furier hatte seine Bemerkung wohl als Ablehnung aufgefasst. Egon beeilte sich, das klar zu stellen, denn er wollte natürlich keine Kunden vergraulen, nur weil die seine Worte missinterpretierten. “Oh, sie nimmt gerade ein Bad. Wenn du aber einen Moment hereinkommen möchtest, bin ich sicher, dass sie die Überraschung zu schätzen weiß.“
FÜr Narcissus hatte der Tag wieder einmal erstaunlich früh angefangen. Das häufte sich, seit er hier oben lebte und so viel zu tun war. Er hatte sich ja nie gänzlich aus der Verwaltung rausgehalten (da er auch ziemlich gut mit Geld bzw. seiner Beschaffung auskannte), doch seine Hoffnung, der Alte möge sich darum kümmern, verflüchtigte sich mehr und mehr.
Nun, er sagte 'seine Hoffnung', doch in Wahrheit hatte er es Aglaia schon tausendmal gesagt, dass dieser zahnlose Mistkerl nicht eine Sesterze von einem keltischen Schaf unterscheiden mochte.
"Egon? Sag, hast du Aglaia oder ihre Mutter gesehen? Ich habe mal wieder einige Probleme in der... Buchführung. Oh, hallo!"
Narcissus hätte man im ersten Augenblick für eine Art Majordomus halten können. Zwar trug auch er nur einen Chiton (und ein paar vergoldete Armspangen, man wollte ja was hermachen), doch wirkte er mit der Schriftrolle in der Hand und seiner geschäftstüchtigen Miene schon fast ein wenig fehl am Platze hier.
"Willkommen im Haus des Roten Mondes, der Herr." Ach, und der Mantel lag bereits unten. Wie hinreißend. Narcissus war schon klar, dass die patrizischen Arschlöcher sich gern aufführten wie sie wollten, aber sich derart gleichgültig zu geben, zeugte schon von der Art von Charakter, die ihn erwartete.
Von all dem ließ sich Narcissus nichts anmerken, sondern räusperte sich.
"Ich selbst kenne dich leider noch nicht, daher weiß ich nicht, ob du schon hier warst oder nicht. Darf ich dir ein wenig das Haus zeigen? Ich bin sicher, wir finden hier ein Mädchen,d as deinen Gefallen findet."
Saturninus erkannte Narcissus sofort wieder. Das war der goldlockige Jüngling, der ihm bereits während der Saturnalien ins Auge gefallen war. Von Nahem sah er sogar noch besser aus; eine beeindruckende Erscheinung. Saturninus Stimme belegte sich und er räusperte sich:
"Ich bin  Furius Saturninus. Und von dir hätte ich gedacht, dass Du Apoll heißt, aber ein Vögelchen verriet mir bereits, dass dein Name Narcissus ist", sagte er und lächelte ein wenig. Die Haut des jungen Mannes glich wahrhaft Alabaster. Er sollte ihm mal Modell stehen für eine Statue, dachte er:
"Ich möchte Aglaia besuchen, die sich laut der Auskunft eures Ianitors im Bad befindet. Eine Hausführung wäre ganz reizend. Jedoch...", er ließ seinen Blick zu den goldenen Locken wandern:
"...es müssen ja nicht nur Mädchen sein, die einem gefallen, nicht wahr? Ich freue mich sehr, Dich endlich kennen zu lernen. Wie viele Denare sollte ich gerade in Sprintia umtauschen?", fragte er nach Narcissus Preis.
[Bild: kopf_eines_romers_-_aeyf6w.png]

Furius Saturninus übernahm schon die Auskunft, wo Aglaia denn war, und Narcissus warf seinen ganzen Charme auch shcon auf den ankommenden Gast, so dass Egon sich gerade überflüssig fühlte, zumal Furius Saturninus auch ganz klar zum Ausdruck brachte, dass er sehr wohl Interesse an Narcissus hegte.
“Ich werde Aglaia sagen, dass du hier bist, Dominus“, machte er sich dann also erst einmal aus dem Staub, so dass die beiden eventuell geschäftliches regeln konnten und danach Aglaia hoffentlich einigermaßen trocken zur Verfügung stehen würde, um eventuell weitere Wünsche entgegenzunehmen. Als Wächter wurde Egon zumindest definitiv gerade nicht benötigt.
Narcissus ließ ein amüsiertes Schnauben hören. Den abmarschierenden Egon grüßte er noch mit einem Schulterklopfer, ehe er sich wieder dem Kunden widmete.
"Nun, die wunderschöne Aglaia wird sich sicher über deinen Besuch freuen, auch wenn mir dein Interesse natürlich schmeichelt, edler Herr Furius."
Natürlich wusste er, wer der Gast war, doch da sie einander nicht offiziell vorgestlelt worden waren, wollte er nicht den Anschein erwecken, Aglaia gehe nicht diskret mit Informationen um.
Er lachte bescheiden und nickte.
"Ja, der Name Apoll stand ebenso zur Auswahl, doch man weiß ja nie, wie ernst es die Priester irgendwo mit der Namensgebung nehmen, nicht wahr? Man will schließlich keinen Ärger. Aber du darfst mich gern so nennen, wenn es dir gefällt."
Er zeigte mit der offenen Hand ins Atrium, um den Gast hineinzulassen.
"Was den Preis betrifft, nehmen wir doch einfach, was auch immer du Aglaia bezahlst du legen noch zehn drauf."
Er ließ offen, ob er das als Scherz oder ernst meinte.
Als Saturninus die Preisvorstellungen des jungen Mannes vernahm, musste er lachen. Diese Art von Dreistigkeit gefiel ihm. Der hübsche Narcissus kannte seinen Wert und hielt damit nicht hinterm Berg.
Immer noch lachend zog er ein Goldstück, einen Aureus, heraus und drückte ihn Narcissus in die Hand: "Der hier passt zu deiner Haarfarbe", meinte er: "Dann will ich doch einmal wissen, ob du wirklich zehn Sesterze mehr wert bist als Aglaia. Ihre Küsse sind nämlich sanft und süß wie die einer Jungfrau und doch so wollüstig wie die von Königin Berenike..". die Liebesgeschichte um Prinz Titus, Vespasians Sohn und der orientalischen Königin Berenike spukte ihm immer noch  im Kopf herum:
"Ihre Lippen sind weich und begehrenswert, und wenn sie mich leidenschaftlich küsst, so fühle ich mich potent wie ein Löwe. Gib mir auch einen Kuss, schöner Apoll, und zeige mir, wie du zu küssen vermagst"
Saturninus schloss seine Finger um Narcissus Finger und das Goldstück und dann ziemlich fest um sein Handgelenk. Er war durchaus amüsiert, aber der Junge sollte nicht denken, dass er ihn necken und dann entwischen konnte, wenn er, Saturninus, das nicht wünschte. Und er wünschte es nicht. Er wollte den Blonden.
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