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Am Brunnen vor dem Tore - Einweihung des Grazienbrunnens
09-07-2024, 04:53 PM,
Beitrag #43
RE: Am Brunnen vor dem Tore - Einweihung des Grazienbrunnens
(09-04-2024, 08:44 PM)Accia Prisca schrieb: Entweder wollte Sabina nicht mehr sagen, oder es gab nicht mehr zu sagen. So oder so würde Prisca aber nicht nachbohren Wenn Sabina etwas erzählen wollte, würde sie schon selbst damit herausrücken.
“Ich werde einen Sklaven damit vorbeischicken, sobald ich sie fertig geschrieben habe. Ich beeil mich damit“, versprach sie. Dann strich sie einmal über ihren Bauch und sah noch einmal zu Serena mit ihrer Familie und ihrem Mann, der dort in der Nähe stand, und streichelte einmal über ihren Bauch. “Ich würde mich freuen, wenn du mir alles über Londinium erzählst, wenn du zurück bist. Ich hoffe… ich hoffe, ich kann dann Besuch empfangen.“ Sabina würde mehrere Wochen wohl weg sein, und bis dahin wäre das Kind auf die eine oder andere Weise geboren. Und Prisca wäre entweder Mutter, oder sie musste mit einer Totgeburt zurechtkommen, oder sie selbst wäre tot. Ihre Mutter war bei der Geburt ihres jüngeren Bruders gestorben, als Prisca noch klein war. Sie wusste also aus erster Hand um die Gefahren. Und natürlich hatte sie deshalb auch Angst, wenngleich auch niemand darüber sprach, um diese Dinge nicht heraufzubeschwören.

Sie atmete ein weiteres Mal durch und zwang sich wieder zu einem kleinen Lächeln. “Ich bin froh, dass ich heute hergekommen bin, sonst hätte ich dich am Ende noch ganz verpasst.“

(09-04-2024, 10:33 PM)Marcus Sabinius Merula schrieb: [align=left]Apropos meine Frau, wo war sie eigentlich? Ich schaute mich kurz nach ihr um und fand sie schließlich bei Claudia Sabina. Sie unterhielt sich noch immer mit ihrer Freundin. Was Frauen nur immer so viel zu besprechen hatten?
[align=left]Da Furius Saturninus inzwischen mit seiner Ansprache begonnen und dabei den keltischen Schmied hervorgehoben hatte, war für mich der Zeitpunkt gekommen, mich wieder zurückzuziehen. Ich forderte einen meiner Sklaven auf, für meine Frau und mich etwas zu trinken zu besorgen. Mit zwei gefüllten Bechern – einer mit verdünntem Wein für mich und einer mit verdünntem Birnensaft für Prisca – bahnte ich mir meinen Weg zu meiner Frau.[/size
"Da bist du ja, mein Liebes! Ich habe dir etwas mitgebracht." rief ich erfreut, als ich zu ihr stieß und reichte ihr den Becher, der für sie bestimmt war. Dann nickte ich ihrer Freundin zu. "Salve, edle Claudia Sabina!" Ich schaute mich um, ob ich ihren Gemahl, den Tribun Iulius, auch entdeckte. Aber von ihm war weit und breit keine Spur zu sehen. Sie war doch in ihrem Zustand sicher nicht alleine hier. Nein, das glaubte ich nicht. Der Tribun würde das gewiss nie zulassen!"Wie schön, dich wiederzusehen! Ist denn dein Gemahl, der edle Tribun Iulius, auch zugegen?" fragte ich sie. Ich hatte ihn schon lange nicht mehr gesehen und freute mich schon, mit ihm ein paar Worte zu wechseln.

Prisca wollte nicht selbst vorbeikommen, sondern einen Sklaven schicken. Ich nahm es als Fingerzeig der Göttin. Es war besser, Prisca nicht in meine Pläne einzuweihen. Sie war ja auch mit ihrer Schwangerschaft weit fortgeschritten, und nachher bekam sie noch vor lauter Schreck eine Fehlgeburt.
Frauen wurden ständig geschieden, besonders wenn es ihrem Vater einfiel, dass eine neue Verbindung politisch opportuner sein konnte. Aber mein Fall war anders: ICH wollte die Scheidung aus persönlichen Gründen. Eventuell war ich dann gesellschaftlich unten durch und musste mich beim nächsten Mal unter meinem Stand verheiraten...

Meine Freundin sagte, dass sie sich freute, mich noch einmal zu sehen. Es klang ein wenig nach einem Abschied für immer, und rasch berührte ich mein Isis-Armband, um das böse Omen abzuwehren. Aber ich erinnerte mich daran, dass Priscas Mama im Kindbett gestorben war, als sie noch ein kleines Mädchen gewesen war. Bestimmt hatte Prisca Angst, es könne ihr ebenso ergehen. Ich wollte sie aufmuntern und sagte:

"Garantiert hast du, wenn ich heimkomme, dein Kind bereits in deinen Armen und ich bald das meine. Ich will auch den Tempel der Großen Mutter Isis in Londinium aufsuchen, um um eine glückliche und leichte Geburt bitten, und weißt du was, Prisca, ich schließe dich dort in meine Gebete mit ein. Selbst wenn dein Mann so wie meiner vielleicht keine ausländischen Kulte leiden mag. Doch Isis ist eine mächtige und gütige Göttin für uns Frauen, und dein und mein Leben sind doch wichtiger als Ressentiments, oder?"

Kaum sprach ich den Namen Merula aus, tauchte dieser auch schon auf. Er  brachte seiner Frau fürsorglich einen Becher Birnensaft mit. Natürlich fragte er mich nach Cato. Ich flocht ein, was Prisca als Entschuldigung genannt hatte:

" Salve werter Excenturio Sabinius Merula
Nein, mein Mann  ist leider nicht hier. Ein großer Teil der Legion ist doch im Norden, und er hält in der Castra die Stellung. Er will seinen Männern ein Beispiel sein, dass ein römischer Offizier seine Pflicht stets über Privates stellt. Und ich bin eine Soldatenfrau und kenne es nicht anders"
, ich lächelte. Nun, ja, die erste Lüge war die Schwerste gewesen, mittlerweile log ich so selbstverständlich  wie ich atmete. Die Lüge erlaubte mir den Wechsel von  "arme Claudia" zu "tapfere Claudia" Besser als Tränen war es alle Mal:
"Ich hörte von deiner Frau, dass du dass du auf deinem Land eine Schweinezucht aufbauen möchtest. Denkst du an einheimische oder italische Schweine? "
[Bild: 3_15_08_22_9_35_15.png]
Vormund (Tutor):  Manius Claudius Menecrates
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RE: Am Brunnen vor dem Tore - Einweihung des Grazienbrunnens - von Claudia Sabina - 09-07-2024, 04:53 PM

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