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Am Brunnen vor dem Tore - Einweihung des Grazienbrunnens - Druckversion

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Am Brunnen vor dem Tore - Einweihung des Grazienbrunnens - Tiberius Furius Saturninus - 08-02-2024

Umweit des Gebäudes, in dem sich die Provinzialverwaltung befand, standen für gewöhnlich Bürger Schlange, trafen sich, beredeten etwas oder erledigten Geschäfte.
Wasser spendete bisher ein schon in die Jahre gekommener Brunnen. Da Iscalis nicht allzu groß war, wurde es vom Iscafluss aus nicht durch ein steinernes Aquädukt, sondern durch mit Ziegelwerk abgedeckte Kanäle oder teilweise auch Deichelleitungen aus Holzstämmen  versorgt. Eine Dole führte Wasser bis zum Forum. Saturninus hatte den alten Brunnen abreißen, ein neues Marmorbecken errichtet und Iscalis Bronzestatuen gestiftet, die ein einheimischer Schmied, Licinianus Owen, seit dem Besuch und lobenden Worten  des Legatus Augusti Petilius Rufus nahezu ein Shooting Star unter den lokalen Kunstschmieden, gestaltet hatte:
Sie stellten drei tanzende Grazien dar. Nur Saturninus und Owen wussten, dass eine der Grazien nach einem lebenden Modell gearbeitet worden war. Sie trug die Züge der Hetäre Aglaia, der beide Männer auf ihre Weise verfallen gewesen waren. Zumindest für den Stifter des Brunnens war Aglaia jedoch mittlerweile Geschichte, süße und bittere, doch durch die Distanz allmählich gemilderte Erinnerung.

Der Stifter des Brunnens, der edle Euerget - Wohltäter der Stadt - Carus  kannte jedoch gar keine Aglaia. Er hing nämlich an der Brust seiner Amme Phaedra, machte in die Windeln, schlief und schrie aus Leibeskräften, wenn er einmal nicht schlief.

Der siebte Tag seit seiner Geburt war gekommen und vergangen. Saturninus und Serenas Sohn hatte den stolzen Namen Aulus Furius Carus und seine goldene Bulla erhalten. Sein Name war ins Familienbuch der Gens Furia eingetragen worden. Nicht nur er hatte Geschenke bekommen, sondern auch jeder Gast: Rosen, die mit Gold überzogen worden waren, Amphoren von bestem Falerner und weitere hübsche Kleinigkeiten.

Heute aber sollte auch das Volk etwas haben. Für alle waren freies Essen und Trinken und Unterhaltung geplant, zudem gab es Ausrufer aus der furischen Dienerschaft, die stündlich verkündeten:

"Dankt dem edlen Aulus Furius Carus, Sohn des Furius Saturninus und Furia Serena für diesen Brunnen und dieses Fest!


Das gemeinschaftliche Essen war bei Aulus Laenius Calvus' Taberna und beim Thermopolium der der Nimue bestellt worden, die beide alle Hände voll zu tun hatten. Es würde frisches Brot, es würde eingelegtes Gemüse, Eier, Kuchen und Opferfleisch von dem jungen Stier, der Neptun, dem Gott des Meeres, doch auch aller fließenden Gewässer, Quellen und Brunnen unten am Iscafluss dargebracht worden war, serviert werden. Der Stier war gesund gewesen und ergeben in sein Schicksal getrottet, was als gutes Zeichen galt.

Zur Feier des Tages würde ab den Abendstunden statt Wasser Wein aus dem Brunnenrohr laufen. Kein Falerner, sondern ein einheimischer; trotzdem fand Saturninus das einen netten Überraschungseffekt.

[ Sim off: Bild erstellt mit artbreeder]


RE: Am Brunnen vor dem Tore - Einweihung des Grazienbrunnens - Frowin - 08-03-2024

Als lebende Werbetafel war natürlich auch Frowin mit von der Partie, um die Veranstaltung aus Sicht seines Herrn ein wenig aufzuwerten. Der junge Auriga, der wieder gut im Training stand, hatte sich zunächst geziert, wieder ausgiebig Gebrauch von seinem Privileg zu machen, Stadt und Land nach eigenem Gutdünken aufsuchen zu dürfen. Doch er musste zugeben, er mochte den Trubel.
Wie der gut erzogene Sklave, der er war, hielt er sich stets in der Nähe seines Herrn auf, jedoch nicht so nah, um ihm die Schau zu stehlen. Immer mal wieder wollten auch Leute mit ihm reden und erfahren, wann das nächste Rennen stattfinden würde. Das wusste Frowin natürlich noch nicht, hoffte aber natürlich, dass er bald eine neue Gelegenheit bekommen würde, seinen Wert zu beweisen.
Alles in allem herrschte ausgelassene Stimmung. Er sah Tänzerinnen, hörte von irgendwoher Musik und das gute Essen tat natürlich sein Übriges, um die Laune zu heben.
"Also, irgendoher kommt mir dieses Gesicht bekannt vor", hörte er zu seiner Linken und erkannte dort einen blonden Schönling, den er als Mitglied des Kurtisanenhauses identifizierte. Narcissus oder so? Er sah sich mit einem merkwürdigen Lächeln die Statuen des Brunnens an.
Höflich ging Frowin auf ihn zu.
"Du meinst die Statue?"
"Die mittlere, ja", entgegnete der Blonde, ehe er den Rotschopf ansah. "Oh, du bist Frowin, nicht? Dein Herr hat sich das hier ja wieder einiges kosten lassen. Das LEben in Iscalis wäre ohne ihn vermutlich um einiges farbloser."
Frowin lachte. So konnte man es wohl sehen.
"Nun, er weiß, was die Leute wollen und gibt es ihnen. Dafür mögen sie ihn ja auch so."


RE: Am Brunnen vor dem Tore - Einweihung des Grazienbrunnens - Furia Serena - 08-08-2024

Ich begleitete meinen Gatten zur Einweihung des gestifteten Brunnens und dem festlichen Anlass entsprechend hatte ich mich in ein tiefblaues Ensemble aus feinstem, leichten Leinen mit leuchtend weißen Federn an Taille und Saum aufgestickt gehüllt. Meine Haaren waren schön zurechtgemacht und mit goldenen Haarspangen und einem Kamm aus Elfenbein hochgesteckt. Als Schmuck hatte ich eine Kette und ein Armband mit schöne n leuchtend blauen Lapis Lazuli Steinen verziert angelegt. Ich warf mich nur selten so sehr in Schale, da ich eher eine Verfechterin davon war, dass man Reichtum nicht so zur Schau stellen musste, aber heute war ein besonderer Anlass. 

Es waren viele prominente Gäste von Iscalis geladen, das gemeine Volk sowie Saturninus' Klienten und die Menschen waren in Scharen erschienen. Nicht nur die bezahlten Bäcker und Köche hatten viel geleistet für die Ausrichtung des Festes sondern auch die familia der Furier. Tag und Nacht hatten die Sklaven dabei geholfen Tische, Bänke und dergleichen aufzustellen und den Platz um den Brunnen zu schmücken. Die Gabentische bogen sich unter den vielen Speisen, die für das Volk hergerichtet waren.


RE: Am Brunnen vor dem Tore - Einweihung des Grazienbrunnens - Cassia - 08-08-2024

Im Gefolge des Furiers befand sich auch die syrische Sklavin Cassia. Jene Sklavin, die der Dunkelhaarige als ioculātrīx für seine Tochter auf dem Sklavenmarkt erstanden hatte. Jene Tochter trug Cassia sanft in ihren Armen und war ganz entzückt über das Aussehen der jungen Domina. Zu diesem festlichen Anlass hatte man das Mädchen in eine hübsche Tunika gehüllt, welche mit Goldfäden an Ärmeln und am Saum bestickt war. Ebenso hatte man ihre schwarzen Haare zu zwei niedlichen Zöpfen zusammen gebunden, welche ebenfalls mit goldenen Bändern geschmückt waren.

“Du siehst wunderschön aus junge Domina.“

Wisperte Cassia leise Worte an das Ohr der kleinen Saturnina, welche mit einem ernsten Ausdruck in ihren Augen ihre nähere Umgebung betrachtete. Denn je näher sich das kleine Grüppchen dem Brunnen näherte, desto stärker wurde das Gedränge um sie herum. So bettete die syrische Sklavin ihre Arme gar schützend um die kleine Saturnina, damit niemand das Kleinkind stoßen oder anrempeln konnte. Auch die Gemahlin des Furiers sah in ihren hübschen tiefblauen Kleid wie eine Göttin aus. So zumindest dachte Cassia über die Erscheinung Furia Serenas.

Und während Cassia etwas im Hintergrund blieb, ließ sie ihren Blick dennoch neugierig über die Gesichter der verschiedenen Personen gleiten. Natürlich kannte die Sklavin keinen einzigen davon mit Namen oder wusste in welcher Beziehung die einzelnen Menschen zu der furischen Gens standen.


RE: Am Brunnen vor dem Tore - Einweihung des Grazienbrunnens - Tiberius Furius Saturninus - 08-12-2024

Saturninus blickte mit Stolz auf die seine Angehörigen und die familia: Serena in Blau und Weiß, jeder Zoll eine Patrizierin und trotz ihrer mittlerweile beiden Kinder hatte sie nichts von ihrer mädchenhaften Anmut verloren. Seine Sklavin Cassia trug die kleine Saturnina, Phaedra mit geschwellten Brüsten präsentierte den kleinen Aulus Furius Carus. Frowin, der Wagenlenker, war vom Landgut gekommen und Klienten und Bürger hatten sich eingefunden. Licinianus Owen sah er in der Menge nicht, doch er würde gewiss bald eintreffen, denn die Laudatio galt ihm als Künstler des Brunnens. 
Saturninus griff nach Serenas Hand, nicht um sie zu halten - seine Gattin fand Liebesbeweise in der Öffentlichkeit ordinär - nur um sie kurz zu drücken, und dann flüsterte er ihr zu:
"Weißt du, dass ich ein glücklicher Mann bin?"


RE: Am Brunnen vor dem Tore - Einweihung des Grazienbrunnens - Gabinia Clara - 08-12-2024

(08-02-2024, 03:44 PM)Tiberius Furius Saturninus schrieb:
"Dankt dem edlen Aulus Furius Carus, Sohn des Furius Saturninus und Furia Serena für diesen Brunnen und dieses Fest!
Heute Morgen wurde Gerwina schon früh wach und fühlte sich erholt und ausgeschlafen. Nach dem kleinen Frühstück sagte sie dem Knecht Rango, er sollte die Kutsche bereithalten, denn sie wollte nach Iscalis fahren und sich ein paar neue Kleider kaufen. Auch der alte Elfried sollte sie wieder als ihr Großvater begleiten, der diese Rolle als Anstandperson er sehr gerne und mit großem Vergnügen spielte. Das Wetter war herrlich, die Sonne schien und eine leichte Brise berührte sanft ihre Haare, die junge Frau nach hinten gekämmt hatte und zu einem Knoten befestigte. Sie trug eine meergrüne knöchellange Tunika, die leicht und locker über Ihren Körper fiel und ihre smaragdgrünen Augen betonte.

Am Nachmittag erreichten sie Iscalis. Rango blieb bei der Kutsche und Gerwina ging mit Elfried zum Markt. Und dann entdeckten sie ein kleines Bekleidungsgeschäft. Sie wollte den Laden schon betreten, als sie einen Ausruf hörte:

"Dankt dem edlen Aulus Furius Carus, Sohn des Furius Saturninus und Furia Serena für diesen Brunnen und dieses Fest!"

"Großvater Elfried, komm, wir gehen zuerst diesen Brunnen ansehen ..." und bald erreichten sie das Forum und eine Menge Leute bestaunten den neuen Brunnen mit drei Grazien. Gerwina blieb stehen und betrachtete mit großem Interesse die Bronzestatuen, die sehr schön und anmutig wirkten.

Dann erblickte sie auch schon die Furier, ihre neue Verwandtschaft und kam auf sie zu, "Salvete Serena, Saturninus, was für ein schöner Brunnen", hat Gabinia die Eheleute freundlich begrüß, "Und ich möchte eurem Sohn, dem edlen Aulus Furius Carus für diesen Brunen mein Dank aussprechen!"


RE: Am Brunnen vor dem Tore - Einweihung des Grazienbrunnens - Licinianus Owain - 08-12-2024

Erst wenige Tage waren vergangen, seit ich die letzten Feinarbeiten am neuen Brunnen in Iscalis beendet hatte. Nun stand er da: der Brunnen mit den drei Grazien, von denen eine aussah wie jene, die mir einst mein Herz geraubt hatte. Doch inzwischen war ihr Anblick nicht mehr so schmerzhaft wie zu Beginn der Arbeiten. Natürlich war es stets Aglaia, die ich vor Augen hatte, wenn ich die mittlere Figur des Trios betrachtete. Doch die Stiche, die mir ihr Anblick zu Anfang versetzt hatte, schmerzten nicht mehr so stark.

Heute war der große Tag der Einweihung. Furius Saturninus hatte mich als seinen Ehrengast geladen. Da konnte ich natürlich nicht nein sagen! Doch ich würde nicht alleine zu den Einweihungsfeierlichkeiten kommen. Da der Furius gemeint hatte, ich könne eine Freundin mitbringen, fiel mir sofort Deirdre ein, mit der ich mich inzwischen schon einige Male getroffen hatte und für die ich mehr als nur freundschaftliche Gefühle hegte.

Früh am Morgen hatte ich sie mit meinem neuen Pferd abgeholt. Zu zweit konnten wir gut darauf reiten. Rhea und die Kinder sowie einige andere Bewohner Cheddars kamen auf mehreren Wagen gefahren, die von Ochsengespannen gezogen wurden.

Zur Feier des Tages trug ich meine beste Tunika aus einem leichtem braun-grün karierten Wollstoff, eine neue Hose aus hellbraunem Leder und einen blauen Umhang aus Wolle, der mit einer schmucken silbernen Fibel zusammengehalten wurde.

Für Deirdre hatte ich am Morgen auch ein Geschenk mitgebracht: einen Anhänger in Form eines Triskels aus Silber, den ich an einem dünnen Lederbändchen befestigt hatte, sodass sie ihn als Halskette tragen konnte.

Langsam trottete mein neues Pferd neben dem ersten Wagen her, sodass alle, die aus Cheddar zur Feier kamen, nahezu gleichzeitig eintrafen. Es hatten sich schon etliche Bewohner von Iscalis und dem Umland eingefunden. Natürlich waren auch der Furius und seine Familie samt Gefolge zur Stelle. Als sich unsere Blicke trafen, nickte ich ihm zum Gruß zu. Ich brachte mein Pferd zum Stehen, schwang mich von seinem Rücken und half dann Deirdre beim Absteigen. Ich lächelte ihr dabei ganz verliebt zu. Ja, heute war wirklich ein guter Tag! Der beste seit langem. "Du siehst so hübsch aus und du machst mich so froh!", wisperte ich ihr leise zu, ehe ich sie leicht auf den Mund küsste. Ich wusste inzwischen, dass solcherlei Liebesbeweise bei den Römern verpönt waren. Aber den Göttern sei Dank war ich kein Römer und wollte es auch ganz gewiss nicht werden. "Komm, lass uns den Furius begrüßen! Er veranstaltet schließlich all das hier!"


RE: Am Brunnen vor dem Tore - Einweihung des Grazienbrunnens - Ceridwen - 08-13-2024

Das letzte Treffen mit dem Furier lag inzwischen schon mehrere Wochen zurück. Er, der sich selbst zum Beschützer des keltischen Dorfes ernannt hatte, war zuletzt in meiner Hütte zu Gast gewesen, als er auf dem Weg nach Cheddar überfallen worden war und einige Blessuren davongetragen hatte. Natürlich hatte ich mich um ihn gekümmert und seine Wunden versorgt. Dies hatte dazu beigetragen, dass sich unser Verhältnis, das zu dieser Zeit nicht zum Besten gestanden hatte, wieder etwas verbesserte. Bei dieser Gelegenheit hatte ich auch etwas über das junge Mädchen aus Iwerddon erfahren, das bei mir einige Zeit gewohnt hatte und das der Römer für meine Nichte aus Hibernia hielt.

Heute nun machte ich mich auf Einladung des Furiers auf den Weg nach Iscalis. Als Dorfälteste war es an mir, das Dorf, in dem ich nun schon seit so vielen Jahren lebte, zu vertreten. Natürlich trug ich auch heute wieder mein bestes Kleid – ein dunkelblaues Gewand und den dazu passenden dunkelblauen Umhang. Hywel, ein Bauer aus Cheddar, der einen Wagen und ein Ochsengespann besaß, war wieder so freundlich gewesen und brachte mich nach Iscalis.

Ich war beileibe nicht die Einzige, die Cheddar bei den Feierlichkeiten zur Einweihung des neuen Brunnens vertrat. Auf Hywels Wagen hatten noch einige andere Dorfbewohner Platz gefunden. Owain, der Schmied, der die drei Statuen geschaffen hatte, war natürlich auch mitgekommen. Der ehemalige römische Sklave kam heuer auf einen, nun ja nicht ganz so stattlichen Pferd daher geritten. In seiner Begleitung fanden sich auch Deirdre (ihre Kinder, samt Kinderfrau saßen mit auf den Wagen), was ich durchaus begrüßte. Dass ihre Kinder von verschiedenen Männern stammten, erregte zwar manch biederes Gemüt im Dorf. Sie war nun eben so, wie die Götter sie gemacht hatten und erfüllte nur ihre Bestimmung. Doch vielleicht würde sie sich nun nur noch auf den Schmied konzentrieren, wenn er sie nun regelmäßig beackerte. Die Römerin, in die er heillos verliebt gewesen war und die ihn fallen gelassen hatte, wollte von Anfang an nicht recht zu ihm passen. Nun hielt der Entwurzelte sich an eine, die ebenfalls entwurzelt und hier gestrandet war. Zusammen gaben sie ein schönes Paar ab, wie ich fand.

Nach einer langen, holprigen Fahrt waren wir endlich in Iscalis angekommen. Der edle Spender des Brunnens und seine Familie waren natürlich bereits anwesend. Wie ich gehört hatte, handelte es sich dabei nicht um Furius Saturninus selbst, sondern um seinen Sohn, der erst wenige Wochen alt war und nun friedlich an der Brust seiner Amme saugte. Mein erster Gang, nachdem mir Hywel vom Wagen geholfen hatte, war natürlich der zu dem Furier, sonst war er am Ende wieder beleidigt. In dieser Beziehung war er wie ein kleines Kind, das stets im Mittelpunkt stehen wollte.

"Salve, verehrter Furius Saturninus! Es freut mich, dass wir uns bei diesem schönen Anlass wiedersehen!" rief ich lächelnd, als ich ihm entgegentrat. Dann fiel mein Blick auf seine Frau, die die Geburt ihres Sohnes scheinbar gut überstanden hatte. "Salve, verehrte Furia Serena, meine herzlichsten Glückwünsche zur Geburt eures Sohnes! Mögen die Götter, eure und unsere, ihn stets beschützen!" Insgeheim hielt ich auch noch Ausschau nach Niamh und hoffte, sie würde sich auch im Gefolge des Furiers befinden. Schließlich war sie ja nun sein Eigentum, auch wenn sie nichts davon ahnte.


RE: Am Brunnen vor dem Tore - Einweihung des Grazienbrunnens - Furiana Nivis - 08-13-2024

Auch ich hatte mich heute hübsch gemacht, um meine Gastgeber, unter deren Dach ich noch immer lebte, zum Einweihungsfest des neuen Brunnens zu begleiten. Ich trug eine grüne Tunika, die mir Domina Serena geschenkt hatte und die ich mit einer selbstgewebten Borte noch verschönert hatte. Lediglich um meine Frisur hatte sich eine furische Sklavin gekümmert, die mein Haar nach römischer Mode hochgesteckt hatte. Zugegeben, anfangs kam ich mir damit etwas komisch vor. Doch ich gewöhnte mich recht schnell daran, als ich mich im Spiegel betrachtete.

Ein wenig aufgeregt war ich natürlich auch. Nicht nur, weil ich mich auf die Feierlichkeiten freute, sondern auch, weil ich damit rechnete, alte Bekannte aus Cheddar wiederzutreffen. Ich dachte da in erster Linie an Ceridwen, von der ich mich damals, als ich aus Cheddar fortgegangen war, gar nicht verabschiedet hatte. Ich hoffte, sie würde mir deshalb keine Vorwürfe machen. Auch den Schmied würde ich wiedersehen, dem ich einen Teil meines Schmucks gegeben hatte, bevor ich gegangen war und der mir im Gegenzug einige Pfeilspitzen und einen Bogen überlassen hatte. Dass ich Louarn in Iscalis treffen würde, damit rechnete ich nicht. Er war sicher sonst wo, aber nicht auf einer römischen Einweihungsfeier! Und wenn er doch dort war, dann… dann würde ich ihn einfach nicht beachten. Schließlich waren wir geschiedene Leute. Das hatte er mir ja ganz unmissverständlich deutlich gemacht, als er meinte, sein Platz sei nicht bei mir.


RE: Am Brunnen vor dem Tore - Einweihung des Grazienbrunnens - Publius Gabinius Secundus - 08-13-2024

Ich wäre am liebsten stets in Stellas und meiner Tochter Nähe geblieben. Doch ich musste mit den Tabernabesitzern sprechen und Abnehmer für die kommende Ernte suchen, und es war in einer kleinen Stadt wie Iscalis nicht ratsam, sich rar zu machen. So grüßte ich in alle Richtungen und kam auch zur Einweihung des Brunnens.

(08-12-2024, 01:30 PM)Tiberius Furius Saturninus schrieb: Saturninus blickte mit Stolz auf die seine Angehörigen und die familia:

(08-08-2024, 04:12 PM)Furia Serena schrieb: Ich begleitete meinen Gatten zur Einweihung des gestifteten Brunnens


Als Erster fiel mir mein Schwippschwager ins Auge. Er wirkte ausgesprochen römisch in seiner blendendweißen Toga, von der der Purpurstreifen abstach , und Furia Serena waren die Mühen der Geburt nicht anzusehen. Ich hatte bisher wenig mit ihr gesprochen. Sie war aber immer gleichbleibend gegen jedermann freundlich und tat gute Werke. Serena war in Iscalis daher beliebt, und ich sah, wie einige einfache Frauen sie achtungsvoll grüßten. 


(08-08-2024, 05:05 PM)Cassia schrieb: Im Gefolge des Furiers befand sich auch die syrische Sklavin Cassia.


Sie hatten ihre Kinder dabei. Saturnina, die Kleine, trug die Ohrringe, die ihr Stella geschenkt hatte und wurde von einer lockenköpfigen, noch ziemlich jungen Sklavin transportiert. Ich vermutete, dass Saturnina für das zierliche Geschöpf ziemlich schwer war. Außerdem hatte sie ihre Ärmchen fest um deren Hals geschlungen. Carus, der Sohn, wurde von einer drallen Amme getragen. Er hatte vor nicht langer Zeit erst seinen Namen erhalten: Aulus Furius Saturninus.

(08-12-2024, 01:45 PM)Gabinia Clara schrieb: "Großvater Elfried, komm, wir gehen zuerst diesen Brunnen ansehen ..." und bald erreichten sie das Forum und eine Menge Leute bestaunten den neuen Brunnen mit drei Grazien. Gerwina blieb stehen und betrachtete mit großem Interesse die Bronzestatuen, die sehr schön und anmutig wirkten.

Dann erblickte sie auch schon die Furier, ihre neue Verwandtschaft und kam auf sie zu, "Salvete Serena, Saturninus, was für ein schöner Brunnen", hat Gabinia die Eheleute freundlich begrüß, "Und ich möchte eurem Sohn, dem edlen Aulus Furius Carus für diesen Brunen mein Dank aussprechen!"

Als ich gerade meine Verwandten begrüßen wollte, lief ich fast in Clara und Elfried hinein, die ebenfalls hatten zum Fest gehen wollen: "Clara!", rief ich freudig überrascht - ich war davon ausgegangen, sie in der Menge erst einmal suchen zu müssen - und griff nach ihrer Hand.
"Salvete Serena, Saturninus, was für ein schöner Brunnen", hat Gabinia die Eheleute freundlich begrüßt, "Und ich möchte eurem Sohn, dem edlen Aulus Furius Carus für diesen Brunen mein Dank aussprechen!", sagte sie gerade. 

"Salvete meine Verwandten!"; sagte auch ich: "Eine ordentliche Leistung für solch einen kleinen Burschen, will ich meinen" und lachte vergnügt:
"Carus ist schon ordentlich gewachsen" 


(08-12-2024, 08:19 PM)Licinianus Owain schrieb: Erst wenige Tage waren vergangen, seit ich die letzten Feinarbeiten am neuen Brunnen in Iscalis beendet hatte. Nun stand er da: der Brunnen mit den drei Grazien,


Dann sah ich Licinianus Owen, der für den Brunnen die drei hübschen tanzenden Jungfrauen geschaffen hatte. Ich winkte ihm zu und erzählte Clara, wie ich mit ihm handelseinig geworden war. Aber sie sollte nichts Stella verraten. Ich wollte sie mit den Ringen überraschen. Claras eigenen Siegelring erwähnte ich auch nicht. Damit wollte ich mein Schwesterchen überraschen.
Owen war in weiblicher Begleitung. Schmiede standen bei den Kelten in hohem Ansehen, und er war vermutlich ein begehrter Junggeselle.

(08-13-2024, 08:43 AM)Niamh schrieb: Auch ich hatte mich heute hübsch gemacht, um meine Gastgeber, unter deren Dach ich noch immer lebte, zum Einweihungsfest des neuen Brunnens zu begleiten. Ich trug eine grüne Tunika, die mir Domina Serena geschenkt hatte und die ich mit einer selbstgewebten Borte noch verschönert hatte. Lediglich um meine Frisur hatte sich eine furische Sklavin gekümmert, die mein Haar nach römischer Mode hochgesteckt hatte. Zugegeben, anfangs kam ich mir damit etwas komisch vor. Doch ich gewöhnte mich recht schnell daran, als ich mich im Spiegel betrachtete.



Unter den Leuten war auch Nivis oder besser Niamh, wie sie hieß. Wir kannten sie von unserem Frühlingsfest, da hatte Saturninus sie mitgebracht. Die junge Frau war sehr anmutig, aber es war doch seltsam, wie viele verschiedene Gerüchte es über sie gab. Einige sagten, Saturninus hätte sie gekauft. Andere, sie sei ein Gast. Wiederum andere sogar, dass sie eine Fürstentochter aus Hibernia sei, die vom Thron verstoßen, bei Rom Schutz und militärische Hilfe suchte. Und dass sie wie eine keltische Kleopatra einflussreiche Römer wie Statthalter Petilius becircte. Andere, dass sie Saturninus Geliebte wäre. Und widerum Nimue , die Eigentümerin des Thermopoliums, die hier in Iscalis meine beste Kundin war, hatte gesagt, dass nichts davon wahr wäre: Niamh war Ceridwens Nichte und stammte aus dem Dorf Cheddar. Sie wäre ein einfaches, braves Landmädchen, und alle, die Gerüchte verbreiteten, sollten sich schämen. 
Ich hatte Niamh einfach nur nett und als pferdevernarrt in Erinnerung. Sie sah genauso aus wie an jenem Tag, an dem ich sie auf dem Fest gesehen hatte.  Wie Nimue hielt ich das Gerede für Neid: Niamh war angezogen und frisiert wie eine römische Adlige. Ich grüßte auch sie mit einem freundlichen Zunicken.