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[Thorianum B] B V Furiana Nivis
11-19-2024, 05:04 PM,
Beitrag #11
RE: [Thorianum B] B V Furiana Nivis
"Was ist eine Lehnen- Side?", fragte Saturninus, um Zeit zu gewinnen. Vielleicht war das ein bequemer Sessel und den würde er brauchen, um sich erst einmal zu setzen, nach dem was ihm sein Mädchen da so voller Begeisterung vorschlug: Hosen! blaue Farbe im Gesicht! Gekalktes Haar! Er sollte sich genauso anziehen wie die Männer, vor denen man ihn sein Leben lang gewarnt hatte? Aber er hatte Nivis versprochen, mit ihr mit zu gehen, und wortbrüchig werden würde ein Furius nicht:
" Ein stummer keltischer Krieger, da ich kein Wort Britonisch spreche" Das war eine Tatsache, die Saturninus nicht einmal bedauerte. Wieso sollte er auch, wenn die Provinzler genauso gut Latein lernen konnten? 
Nivis kicherte nun, und Saturninus ging ein Licht auf. Sie nahm ihn gewiss auf den Arm! Erleichtert grinste er:
" Die Männer von Cheddar färben sich aber nicht blau und kalken sich auch nicht ihr Haar. Das tun nur die wilden Stämme, oder? Die ziehen auch ganz und gar nackig in die Schlacht. Ich glaube schon, dass das beeindruckend aussieht, wenn die langen Kerle wie bemalte Furien auf einen Feind zurennen und dazu der Klang ihrer höllischen Kriegshörner ertönt. Doch sollte ich nicht  als Quasi- Fremder etwas ...bescheidener auftreten?", fragte Saturninus.
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Honoratior von Iscalis
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11-21-2024, 12:08 AM,
Beitrag #12
RE: [Thorianum B] B V Furiana Nivis
Ich musste lachen, als er mich so verwirrt ansah. Seine Stirn war in tiefe Falten gelegt, und seine Augen funkelten mit einer Mischung aus Skepsis und leiser Panik. "Eine Leanan Sidhe ist keine Lehne, mo rúnsearc", erklärte ich, während ich mich ein wenig zurücklehnte, um ihn besser betrachten zu können. "Es ist eine schöne Frau aus dem Aos Sí – dem Feenvolk. Also eine magische Frau, die einen sterblichen Menschen als Geliebten hat. Manchmal auf Kosten seines Verstandes, wenn der Sterbliche die Liebe der Leanan Sidhe erwidert. Wenn er sie nicht lieben sollte, dann ist sie dazu verdammt, ihm ein Leben lang zu dienen. Aber natürlich wird sie alles dafür tun, dass er sich in sie verliebt." Mein Lächeln wurde schalkhaft. "Aber keine Sorge, ich werde dich nicht in den Wahnsinn treiben."

Der Gedanke, als Krieger mit blauer Bemalung und gebleichtem Haar gesehen zu werden, konnte seine Skepsis nicht mindern, und sein Einwurf war nicht von der Hand zu weisen, denn er verstand kein Wort von dem, was die Einheimischen sagten. Seine Stimme war trocken und ich musste mich zusammenreißen, um nicht wieder in schallendes Gelächter auszubrechen. Aber ich konnte ihn beruhigen!
"Du brauchst keine Angst zu haben," meinte ich grinsend. "In meiner Heimat gibt es auch Menschen mit dunklen Haaren und dunklen Augen wie du. Das sind die Nachfahren der Tanne Bolg, die Eire vor den Túatha Dé Danann besiedelt haben. Du könntest dich als ein Freund aus meiner Heimat ausgeben, der die Sprache der Leute von hier nicht spricht. Das passt doch perfekt", kicherte ich. "Du kannst einfach mysteriös und schweigsam wirken – das macht Eindruck."
Er sah mich an, als würde ich ihn auf den Arm nehmen, aber schließlich lächelte er und meinte, die Männer von Cheddar würden sich auch nicht die Haare kalken und ihre Gesichter blau färben. Er meinte, das täten nur die wilden Stämme, die auch nackt in die Schlacht zögen. Ich prustete vor Lachen und hielt mir die Hand vor den Mund. "Nein, nein, keine Sorge! Es geht nur um eine harmlose Verkleidung, die deine wahre Identität verschleiert. Und ich verspreche dir: Du wirst weder blau noch nackt sein. Obwohl du nackt auch unglaublich attraktiv aussiehst!" Diesmal kicherte ich nicht mehr, denn meinen letzten Satz meinte ich, so wie ich ihn gesagt hatte.

"Wir finden etwas, das zu dir passt. Vielleicht ein einfacher Mantel, der eurer Paenula ähnelt, eine Tunika aus Wolle, ein Gürtel, vielleicht eine Brosche, und natürlich eine Hose. Du wirst fantastisch aussehen. Alle werden denken, dass du direkt aus einer der Geschichten der Barden entsprungen bist," versprach ich ihm mit einem Lächeln. "Ich werde dir auf dem Fest alles erklären. Und falls jemand versucht, dich in ein Gespräch zu verwickeln, dann tue einfach so, als wärst du viel zu edel, um dich mit der Sprache der Sterblichen abzugeben." Nun küsste ich ihn voller Leidenschaft, denn ja, ich war ihm vollkommen verfallen und meine Vorfreude auf diesen Abend war riesengroß.
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11-21-2024, 02:23 PM,
Beitrag #13
RE: [Thorianum B] B V Furiana Nivis
Nivis schwelgte in kindlicher Begeisterung. Saturninus wollte ihr die Freude nicht verderben, obwohl sie mit so vielen fremdländischen Begriffen um sich warf, dass ihm beim Zuhören schon ganz schwindelig wurde. Eine Lehnen- Side war so etwas wie eine Nymphe, nur dass sie sich an Sterbliche heranmachte, die darauf hin wahnsinnig wurden. Larvae taten das auch, doch im Gegensatz zu Nivis beschriebenen Wesen waren diese Gespenster und  nicht hübsch. Der zweite Teil der Erklärung gefiel dem Furius schon besser:
"Wenn der Mann sich nicht in die Feenfrau verliebt, dann muss sie ihm dienen? Das hättest du mir früher verraten müssen. Jetzt ist es zu spät, Carissima, denn ich liebe sie ja schon, meine magische Frau ", sagte er zärtlich. 
Nivis wollte ihn als einen Mann aus Hibernia ausgeben, genauer gesagt als Angehöriger eines mysteriösen Volkes (er musste sie einmal in Ruhe über die Geschichte und die Völker Hibernias befragen. Vielleicht könnten solche Aufzeichnungen Rom nützlich sein), das auch dunkles Haar und dunkle Augen hatte. Sie zählte eine Menge Kleidungsstücke auf, die sie ihm anpassen wollte und zum Schluss küsste sie ihn leidenschaftlich.
Saturninus nahm sie in die Arme und küsste sie wieder "Meine schöne Weberin. Es wird mir eine Ehre sein, etwas zu tragen, was du selbst angefertigt hast. Bei uns zuhause haben früher die Römerinnen auch die Togen ihrer Männer gewebt, weißt du", er ließ sie hinunter. Soviel Enthusiasmus konnte er nicht widerstehen, ergeben hob er die Arme, um verkleidet zu werden.  Dabei staunte er erneut über sich selbst. Er war bereit, sich zum Deppen zu machen, nur um einer jungen Keltin eine Freude zu bereiten. Und das Merkwürdige war, dass es ihn auch freute.
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Honoratior von Iscalis
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03-22-2025, 06:56 PM,
Beitrag #14
RE: [Thorianum B] B V Furiana Nivis
>>>

(03-21-2025, 12:11 AM)Furiana Nivis schrieb: Ich drückte seine Hand fester und lehnte mich ein wenig gegen ihn. "Ja, lass uns nach Hause gehen, mo rúnsearc", sagte ich sanft. "In Iscalis wartet ein warmes Feuer auf uns. Und es gibt da noch etwas, was ich dir sagen möchte." In meiner Stimme lag etwas geheimnisvolles.
 
Seine Miene glättete sich für einen Moment, doch ich spürte, dass noch immer ein Schatten an ihm haftete. Ein dunkler Gedanke, den er nicht loslassen wollte. Das durfte nicht sein. Ich schmiegte mich noch etwas enger an ihn und ließ meine Finger über seinen Handrücken streichen. "Du weißt doch, ich freue mich immer, wenn du bei mir bist," sagte ich leise und hauchte ihm einen Kuss auf seine Lippen, während sich ein warmes Kribbeln in mir ausbreitete. Ich stellte mir vor, wie er bei mir blieb, wie wir uns endlich wieder ganz nahe sein konnten, ohne die Gespenster aus einer anderen Zeit, ohne Zweifel, die zwischen uns standen. Mein Herz schlug schneller, und für einen Moment vergaß ich die Müdigkeit, die meine Glieder schwer machte.

"Wir können noch ein wenig schlafen und uns ausruhen", flüsterte ich und sah ihn kurz an. "Und danach werde ich dir ein Bad bereiten, heiß und duftend…" Ich ließ die Worte offen, gab ihm Raum, sich selbst auszumalen, was ihn erwarten würde.
Meine Hand hielt seine fest, meine Stimme war weich, meine Nähe warm. Ich wollte, dass er mich spürte und dass er den dunklen Gedanken losließ und sich in meiner Gegenwart verlor
.

Nach diesem fürchterlichen Samhain kamen sie in Nivis Wohnung an, da war die Sonne schon aufgegangen. Viel redeten sie nicht, und Saturninus war schlicht zu müde, um sich zu waschen.
Er legte sich aufs Bett, nicht einmal seine Schuhe zog er aus, aber er breitete die Arme aus:
"Komm Carissima, komm zu mir. Und bleibe bei mir, bitte", bat er. Immer noch hatte er das dunkle Gefühl, dass bald etwas ihn und Nivis trennen würde, obwohl der Samhainnachtsstraum fast schon verblichen war in seiner Erinnerung. Er wollte die junge Keltin  spüren, fühlen, dass sie in ihrer Jugend und Schönheit ganz und gar aus Fleisch und Blut war. Von nächtlichen Traumgespinsten hatte der Furius genug:
"Ich will nicht, dass du noch einmal zu solchen Festen gehst", murmelte er, aber da schlief er schon fast.
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Honoratior von Iscalis
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03-23-2025, 11:32 PM,
Beitrag #15
RE: [Thorianum B] B V Furiana Nivis
Vorsichtig löste ich die Riemen seiner Schuhe und zog sie ihm aus. Seine Füße fühlten sich kalt an. Ich stellte die Schuhe beiseite und begann, ihn vorsichtig zu entkleiden. Er rührte sich kaum, er war schon halb eingeschlafen. Als ich mich selbst entkleidet hatte, schlüpfte ich zu ihm ins Bett.
Saturnus atmete langsam und schwer. Er schlief fast, aber seine Worte hallten in mir nach:

Ich will nicht mehr, dass du zu solchen Festen gehst.

Ich starrte an die Decke. Samhain war vorbei, aber es hatte etwas in mir zurückgelassen - eine Unruhe, ein Ziehen in der Brust, als hätte sich der Nebel der Anderswelt tief in mir eingenistet. Und da war ...Heimweh. Aber wonach?
Ich wusste nur eins: Ich würde mir nichts verbieten lassen. Vielleicht war es eine dumme Idee gewesen, ihn mitzunehmen. Aber ich schwieg und sparte mir einen Kommentar.

Leise drehte ich mich auf die Seite, schmiegte mich an ihn. Meine Augen waren schwer, die Müdigkeit lastete auf mir. Aber der Schlaf kam nicht sofort. Gedanken trieben durch meinen Kopf, tauchten auf, verschwanden wieder, formten Bilder, die ich nicht ganz fassen konnte. Die Schatten, die das Feuer warf. Die Stimmen, die in der Dunkelheit geflüstert hatten. Der Traum, der mich noch immer nicht losließ. Die unbestimmte Angst, die mich ergriffen hatte. Und die Sehnsucht, die mich in ihren Klauen hielt.
Endlich gab mein Körper nach. Ich sank in den Schlaf, ohne es zu wollen, ohne es zu merken.

Als ich die Augen wieder öffnete, war das Licht anders, weicher, gedämpfter. Die Schatten hatten sich verschoben, und durch das kleine Fenster fiel der goldene Schein der Nachmittagssonne. Mein Körper fühlte sich schwer an, als hätte er sich erst nach langem Widerstand der Erschöpfung ergeben.

Ich drehte mich auf den Rücken und blinzelte. Mo rúnsearc lag noch immer reglos neben mir, tief in seinen eigenen Träumen versunken.
Mein Magen knurrte leise. Ich war hungrig, nicht nur ein wenig, sondern mit dieser drängenden Leere, die sich nach einer durchwachten Nacht einstellt. Von meinem Gebäck war noch etwas übrig. Ich musste nur aufstehen, um es zu holen. Aber ich wollte mich nicht bewegen.
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03-25-2025, 03:49 PM,
Beitrag #16
RE: [Thorianum B] B V Furiana Nivis
Das Licht war golden. Es musste spät sein, und jetzt fuhr Saturninus hoch, als wüsste er nicht genau, wo er sich befände. Jemand - Nivis? - hatte ihn entkleidet und seine Schuhe ausgezogen. Einen Moment lang hatte Saturninus jedoch  gedacht, in einem Hundezwinger zu schlafen, in eisiger Kälte, die Hunde mit ihren weichen, gutgepflegten Fellen waren seine einzigen Freunde.... er schüttelte sich. Nivis war wach, er konnte es an ihrem Atmen hören.
"Carissima?", fragte er: "Geht es dir gut?" , er gab ihr einen Kuss hinter ihr Ohr, 
dann aber stand er auf: "Soll ich Seasnán zur nächsten Garküche schicken?" Der Sklave musste, da er keinen anderen Befehl bekommen hatte, vor ihrer Wohnungstür ausgeharrt haben.
Ein wenig lachte Saturninus jetzt über sein eigenes Magenknurren: "Ich könnte einen ganzen gebratenen Ochsen verspeisen. Während Seasnán Essen kauft, lass uns baden!" Nicht umsonst hatte die Wohnung ein kleines Balneum, und nach dieser seltsamen Nacht hatten sie beide ein Bad nötig. Doch wieder kam ihm ein Gedankenfetzen in den Sinn, wie er schmutzig und in einer zerrissenen Tunika auf dem Boden hockte - wie ein Sklave.
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Honoratior von Iscalis
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03-26-2025, 09:27 PM,
Beitrag #17
RE: [Thorianum B] B V Furiana Nivis
Ich beobachtete, wie Saturninus sich aufrichtete, als wäre er aus einem schweren Traum erwacht. Das goldene Licht des Nachmittags fiel auf sein Gesicht, doch für einen Moment schien er nicht ganz hier zu sein. Etwas Dunkles zog durch seinen Blick, ein Schatten aus Erinnerungen, die ich nicht kannte. Dann war es vorbei. Er beugte sich zu mir, küsste mich sanft hinter dem Ohr und fragte, ob es mir gut geht.
 
"Ja", antwortete ich leise, aber mein Magen strafte mich sofort Lügen. Ein leises Grollen, kaum zu überhören. Ich presste die Lippen aufeinander und senkte den Blick, doch in mir wuchs ein Lächeln.
"Ich bin auch hungrig", gab ich zu, während ich mich langsam aufrichtete. "Ich glaube, ich könnte ebenso gut einen Ochsen verspeisen. Aber ein Laib Brot und etwas Käse wären auch schon genug."
 Ich ließ meine Finger für einen Moment auf meinem Bauch ruhen, unmerklich und kaum spürbar. Bald würde ich mehr brauchen als ein Stück Brot. Bald müsste ich ihm sagen, dass unser Kind in mir wuchs. Ein Teil von ihm. Ein Teil von mir.
Mein Herz zog sich zusammen bei dem Gedanken an meine Ahnen. Was würden sie sagen? Würden sie mich endgültig verstoßen, nicht nur weil ich mich einem Römer hingegeben hatte, sondern weil ich auch von ihm schwanger war? Oder würden sie verstehen, dass mein Herz längst einen eigenen Weg gefunden hatte?
 
Ich schlug die Decke zurück und schob meine Füße über den kalten Boden.
"Während Seasnán Essen holt, könnten wir aber auch einfach noch ein Weilchen hier im Bett bleiben", schlug ich vor und streckte mich leicht. "Ich habe das Gefühl, ich könnte eine Woche durchschlafen. Oder zumindest noch eine Weile...." Ich streckte meine Hand nach ihm aus, um ihn wieder zu mir zurückzuholen.
 Dann  sah ich ihn an, sah, wie ein anderer Ausdruck in seinen Zügen lag. Als würde ihn etwas bedrücken, das er nicht aussprach. "Du wirkst … nachdenklich", sagte ich vorsichtig. "Ist alles in Ordnung?"
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03-28-2025, 02:29 PM,
Beitrag #18
RE: [Thorianum B] B V Furiana Nivis
"Gut, dann bleiben wir noch ein Weilchen im Bett", sagte Saturninus, nachdem er Seasnán weggeschickt hatte, Brot, Käse, einen Eintopf und Wein zu besorgen; einfache frugale Genüsse, die er zuhause in viel besserer Qualität vom eigenen Landgut hatte; aber in dem kleinen Liebesnest mit der hübschen Keltin schmeckte es nochmal so gut. Und ja, seine Gespielin war hübsch, genau sein Geschmack, mit einer zarten Haut wie weißer Seide, der er sich jetzt ausgiebig widmete. Als er Nivis vom Sklavenmarkt gekauft hatte, war sie abgemagert gewesen, aber nun war sie wohlgerundet und Saturninus streichelte ihre warmen, weichen Hüften und ihren Bauch:
" Du bist so schön", sagte er bewundernd, und er merkte, wie er wieder Lust auf seine  Freundin bekam:
"Nachdenklich ich? Ja, es ist wohl so seit letzter Nacht. Es ist mir, als hätte ich schon einmal ein anderes Leben geführt. Seltsam ist das nicht, diese Vorstellung; die Pythagoräer glauben daran, und ich habe beim göttlichen Caesar gelesen, dass das auch der keltische Glaube der Druiden gewesen ist. Allerdings sind die Bilder, die ich ab und an vor mir sehe, doch völlig lächerlich: Ein Sklave, der bei den Hunden schläft....", er schüttelte den Kopf:
."...soll ich gewesen sein? Ich glaube nicht, dass das wahr ist"
Mit nun erwachender Leidenschaft küsste er Nivis Schultern: "Hoffentlich kommt Seasnán nicht so schnell zurück", sagte er: "Vor dem Hunger meines Magens würde ich gerne noch einen anderen Hunger stillen...."
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Honoratior von Iscalis
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03-29-2025, 11:44 PM,
Beitrag #19
RE: [Thorianum B] B V Furiana Nivis
Ich lachte leise, als ich seine Hände auf meinem Bauch spürte. Doch gleichzeitig legte sich eine seltsame Schwere auf meine Brust, als er mir erzählte, weshalb er nachdenklich war.
"Ein Sklave, der bei den Hunden schläft …", wiederholte ich leise. Seine Worte klangen wie ein ferner Widerhall in mir, denn ich wusste genau, von wessen Hunden er geträumt hatte.
Ich zögerte erst, bebvor ich weitersprach. "Vielleicht sind es nicht nur Bilder. Vielleicht warst du es wirklich." Ich wusste nicht, warum ich das sagte, doch tief in mir spürte ich, dass es eine Wahrheit gab, die wir beide noch nicht ganz verstanden.
"Glaubst du, dass es mehr als nur diese eine Welt gibt, in der wir leben?"
Meine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern.
Ich spürte seinen Blick auf mir, suchte in seinen Zügen nach einem Zeichen des Verstehens. Doch bevor er antworten konnte, sprach ich weiter.
"In meinem Traum …" Ein kurzer Atemzug, ein Anflug von Zweifel, doch es gab kein Zurück mehr. "In meinem Traum habe ich meine Heimat nie verlassen. Ich bin dort geblieben und habe den Mörder meiner Familie geheiratet. Und dadurch wurde ich Königin von Laigin."
Die Worte fühlten sich fremd an, als gehörten sie nicht mir, sondern einer Frau, die längst vergangen war. Doch ich wusste, dass sie wahr waren.
Ich sah ihn an, hoffte auf eine Regung – ein Erkennen, ein Begreifen. Aber ich verschwieg ihm, was ich wirklich wusste: dass er denselben Traum geträumt hatte. Dass wir beide nicht nur Bilder gesehen hatten, sondern Erinnerungen. Fragmente eines anderen Lebens, einer anderen Zeit.
Langsam strich ich mit den Fingern über seinen Arm, eine beruhigende, fast nachdenkliche Geste.
"Noch vor drei oder vier Jahren hätte auch nie gedacht, dass ich eines Tages auf einem Sklavenmarkt enden würde", sagte ich schließlich. "Und doch ist es geschehen."
Seine Worte über  die Druiden klangen mir noch nach. Vielleicht war unser Traum nur eine Erinnerung aus einem anderen Leben und Ciaran hatte uns einen Einblick verschafft. War es möglich, dass Seelen wiederkehrten? Dass wir beide schon einmal gelebt hatten – und uns damals schon begegnet waren?

Seine Lippen fanden meine Schulter, heiß gegen meine Haut. Ich schloss die Augen, wollte mich in die Berührung fallen lassen, in dieses goldene Licht, in das Hier und Jetzt, in ihn.
Ich sehnte mich danach, mich einfach in seiner Wärme zu verlieren und die Schatten der Nacht hinter mir zu lassen.
"Komm!", raunte ich ihm zu und öffnete einladend meine Schenkel für ihn.
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03-30-2025, 03:20 PM,
Beitrag #20
RE: [Thorianum B] B V Furiana Nivis
Saturninus legte die Arme um Nivis, behielt eine Hand aber in ihrem Nacken, damit sie ihn ansehen musste:
"Es mag sein, dass wir wiederkehren und wieder geboren werden. Niemand weiß es ganz genau. Aber ich war auch in einem anderen Leben bestimmt niemand von niedrigem Stand, das ist wie gesagt lächerlich....", sein Blick wurde weicher, da er nun ihren Körper unter seinem spürte:
"Das du in einem anderen Leben eine Königin gewesen bist, das gefällt mir schon besser", sprach er:
" Leider will Rom kein hibernisches Abenteuer wagen, um dich auf den Thron von Laigin zu setzen. Auch wenn du die zarteste Haut der Welt besitzt, nur ein liebliches Gesicht ist doch das Leben eines Legionärs nicht wert. Auf Hibernia ist nichts zu holen, was Rom begehrt außer Hunden und Sklaven, die kann man aber auch eintauschen. Und der Kaiser braucht keinen militärischen Erfolg, um an der Macht zu bleiben; dass er ein guter Feldherr ist, hat er schon im Osten bewiesen", sein Griff wurde weniger ärgerlich als umschmeichelnd:
"Also musst du dich damit begnügen, hier im Bett meine Königin zu sein", er küsste Nivis nun voller Verlangen, und da sie sich ihm so bereitwillig darbot, nahm er sie, um mit neuerwachter Gier die Schrecken der Nacht, die bleichen Gespenster endgültig abzuschütteln. Er merkte nicht einmal, dass Seasnán herein kam, um das gekaufte Essen abzustellen.
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Honoratior von Iscalis
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