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Cubiculum | Manius Claudius Menecrates
10-24-2022, 06:15 PM,
Beitrag #21
RE: Cubiculum | Manius Claudius Menecrates
In jedem Fall von angebrachter Kritik achtete Menecrates sehr darauf, wie sein Gegenüber darauf regierte, denn seine Entscheidungen waren nie vorgefasst. Einsicht wirkte sich positiv aus und eine Entschuldigung sowieso, während der Claudier regelrecht allergisch auf Rechtfertigungen des jeweils kritisierten Verhaltens reagierte. Ob Linos nun aus der Erfahrung heraus mit Einsicht reagierte, oder ob das Verhalten in seinem Charakter begründet lag, spielte keine Rolle. Er zeigte Einsicht, was die Situation nicht verschärfte.

Die Brauen noch immer zusammengezogen, hörte sich Menecrates die weiteren Ausführungen an. Als die Sprache auf die empfundene Missgunst über einen Brief von weiblicher Hand kam, glättete sich die Stirn des Claudiers, aber nicht, weil er Neid als zu entschuldigendes Motiv ansah, sondern weil es ihn verblüffte. Einem Moment später fing er schallend zu lachen an, hörte abrupt auf, schaute entgeistert Linos an, um erneut zu lachen, aber kurz darauf die Stirn zu runzeln und mehrfach den Kopf zu schütteln. Dann stutzte er.

"Ach, Moment!", rief er, während er den Arm hob und den Zeigefinger abspreizte. "Jetzt dachte ich doch im ersten Moment, du traust mir keine Liebschaft mehr zu, aber so ist es ja nicht. Du dachtest, ich bekomme Liebespost und warst neidisch." Mit dem Resümee gestand er sich den Irrtum ein, der ihn zum Lachen bewogen hatte, was ihn aus dem Konzept brachte und nicht mehr in den ursprünglichen Zustand der Verärgerung kommen ließ.
"Ja, ja", erwiderte er daher in künstlich aufgebautem, ärgerlichen Tonfall, als Linos erklärte, er würde niemals wagen, eine Frau der Familie von sich aus zu berühren. Das gleichzeitige Abwinken relativierte den Tonfall, denn dergleichen Übergriffen würde er Linos auch nicht zutrauen.

Eine Strafe für das ungebührliche Verhalten musste trotzdem her, aber unmittelbar fiel dem Claudier keine ein, zumal ein Klopfen die Überlegungen störte. Menecrates drehte das Ohr Richtung Tür und konzentrierte sich auf die Mitteilung, was seine ganze Aufmerksamkeit in Anspruch nahm, weil das Türblatt die Lautstärke schluckte.
"Die Abreibung folgt später", kündigte Menecrates an, indem er Linos streng anblickte. “Her mit dem Brief und hilf der Sklavin.“ Serena als Türdienst kam nicht in Frage. Im Augenblick musste alle Sklaven die unterschiedlichsten Dienste verrichten, so auch Phoebe. Menecrates hielt die Hand auf und erwartete die Übergabe des Briefes, während er gedanklich bereits bei Sabina weilte. Gleichzeitig grübelte er darüber nach, ob wohl wirklich jemand annahm, er könne in seinem Alter keine Liebschaft mehr beginnen.
[Bild: 3_15_08_22_9_31_55.png]
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10-30-2022, 08:53 AM,
Beitrag #22
RE: Cubiculum | Manius Claudius Menecrates
Was geschah, als Claudius Menecrates mir zuhörte verstand ich absolut nicht und verwirrte mich. Wieso lachte der jetzt, ich befürchtete gerade das schlimmste was einem Freigelassenem passieren konnt und er lachte schallend. Er schien sich gar nicht mehr einzukriegen. Wa rda jetzt ein gutes Lachen oder eher ein Unheil androhendes? Seine Erwiderungen erschienen mir auch merkwürdig. War er belustigt oder doch verärgert? Achtsam wie ein dressierter Hund lauerte ich auf jede seiner Regungen und Aussagen. Sein “Ja, ja“ klang auch nicht so richtig verärgert. Ich hasste es, wenn ich von meinem gegenüber keine klare Aussage erkennen konnte. Aber das hatte erja schon immer drauf gehabt. Dann kam aber noch wenigstens das, eine Abreibung sollte noch kommen. Obwohl mir nach dieser Ankündigung gleich doch kam, mit dieser Aussage zu leben war alles andere als angenehm und seine Ausdauer war schon mehr als als normal. Ich kann nicht sagen wie schnell ich ihm den Brief reichte, fast ein wenig zu heftig, denn ich hatte ihn dabei fast zerdrückt. Im rausgehen murmelte ich wie in alten Zeiten: „Danke Dominus“.
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11-01-2022, 07:25 PM,
Beitrag #23
RE: Cubiculum | Manius Claudius Menecrates
Der Brief kam Menecrates schneller entgegen als erwartet, daher schaute er zunächst verdutzt, bevor er zugriff. Sein Blick erfasste die Knitter, weswegen er den Kopf schüttelte, während in seinem Rücken das Wort 'Dominus' erklang. Das vorangestellte Wort 'danke' versöhnte den alten Mann, wenngleich er sich über den verunstalteten Brief ärgerte. Er setzte sich auf den Rand des Bettes und begann zu lesen.
[Bild: 3_15_08_22_9_31_55.png]
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11-22-2022, 12:32 PM,
Beitrag #24
RE: Cubiculum | Manius Claudius Menecrates - ein Brief für Dominus
>>> Ich stand mit hängenden Schultern vor der Tür des Cubiculum von Dominus Menecrates. Ich wusste nicht genau, ob er anwesend war. Vielleicht wünschte er auch gerade keine Störung, deshalb würde ich anklopfen.
Halb wünschte ich mir, dass er gar nicht da wäre. Er würde mir wie Linos bestimmt ansehen, dass ich was ausgefressen hatte, doch meinen Herren wollte ich keinesfalls beschwindeln. 
Ich hoffte, dass Dominus Menecrates mich einfach nicht beachten würde, als ich in der rechten Hand den zusammengerollten Brief hielt und mit der linken ganz sachte an die Tür klopfte. 
Am besten verbeugte ich mich tief und hielt den Blick gesenkt.
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11-28-2022, 08:30 PM,
Beitrag #25
RE: Cubiculum | Manius Claudius Menecrates
Seit der Ankunft in Iscalis jagte ein Termin den anderen, sodass Menecrates stets gehetzt wirkte und sich auch so fühlte. Außer zum Schlafen hielt er sich nicht in seinem Cubiculium auf, und wäre er während eines Nickerchens oder im Tiefschlaf geweckt worden, sähe es für den Störenfried gewiss nicht gut aus. In Anbetracht des anstehenden Termins wollte sich der Hausherr umziehen lassen, daher eilte er auf sein Zimmer zu, als er Bran entdeckte. Sein Klopfen hatte er nicht sehen können.

"Wartest du, bis jemand zufällig rauskommt oder hineingeht?", fragte Menecrates schon von weitem. Es klang nicht streng, weil der Claudier wusste, dass dieser Sklave zu den neuen zählte, aber die an den Tag gelegte Eile merkte man der Aussage an. "Tür aufmachen und eintreten", wies Menecrates an, weil Bran direkt vor der Tür stand und ihm diese Handlung abnehmen konnte. Der Hausherr hoffte, dass er nicht würde abbremsen müssen.
[Bild: 3_15_08_22_9_31_55.png]
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11-29-2022, 04:08 PM,
Beitrag #26
RE: Cubiculum | Manius Claudius Menecrates
Dominus war nicht drinnen, sondern draußen, und er eilte auf sein Zimmer zu. 
Ich merkte, dass er einen schönen Zahn drauf hatte und brachte es fertig, gleichzeitig die Tür aufzureißen, schnell zur Seite zu sprinten, damit man an mir vorbeirauschen konnte, mich knapp zu verbeugen und dabei den Brief in meiner Hand nicht fallen zu lassen:
"Linos schickt mich mit der Post, Dominus Menecrates", antwortete ich, während ich genauso geschwind die Tür hinter meinem Herren wieder schloss. 
Von wem der Brief war, konnte ich nicht sagen, weil ich den Absender nicht lesen konnte. Die Rolle war gesiegelt und ging an Claudius Menecrates. Linos hatte mir versprochen, dass ich auch künftig die Post besorgen durfte, wenn ich mich nicht dumm anstellte.

Mit beiden Händen bot ich Dominus Menecrates die Papysrusrolle dar:






Tib. Furius Saturninus grüßt den geehrten Consular 
Claudius Menecrates und wünscht, 
dass er bei guter Gesundheit 
ist und ihm den Segen des Höchsten Iuppiters.

Während unseres kleinen Abendessens hatte ich 
die Ehre und das Vergnügen, dein Mündel 
Lucretia Serena kennen zu lernen. 
Sie ist bescheiden, sittsam und würdevoll und 
im Besitz aller Tugenden, die ich mir von 
einer Gattin unseres Standes erhoffe. 
Daher möchte ich offiziell um ihre Hand bitten. 
Es wäre mir lieb, die Eheverhandlungen bald 
eröffnen zu können. 
Es wäre mir ein Wunsch und 
für unsere moderne Zeit auch passend,
 dass Lucretia Serena bei den Verhandlungen
 anwesend sein darf. 
Vale bene  Tib. Furius
 [Bild: Siegel-Furius-1-1.png] 









Sim off: Also sie ist natürlich noch zusammengerollt

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12-01-2022, 08:46 PM,
Beitrag #27
RE: Cubiculum | Manius Claudius Menecrates
Der junge Sklave dachte mit, handelte schnell und trat gebührlich auf, so resümierte Menecrates - wenn auch nur nebenbei - weil die Post die größere Aufmerksamkeit verlangte. Er griff im Vorbeilaufen nach dem Schreiben und brach das Siegel auf, dann vertiefte er sich in die Zeilen, weswegen er sicherheitshalber stehenblieb, denn Lesen bei gleichzeitigem Laufen stellte keine gute Kombination dar. Er hob die Brauen und schmunzelte, bevor er aufblickte. Obwohl es keineswegs ausschlaggebend war, glich er Serenas Vorstellungen mit der sich bietenden Möglichkeit einer Ehe ab, und kam zu dem Schluss, dass es sich um eine anzustrebende Verbindung handelte. Allerdings vergaß er darüber, weswegen er auf sein Zimmer geeilt war.

"Bran, so heißt du doch. Du kannst nicht schreiben, oder?" Er wartete flüchtig, fuhr dann aber ohne Antwort zu erhalten fort. "Du gehst jetzt den Linos holen und zwar mit Pergament und Tinte. Außerdem brächte ich…" Er hielt inne, weil ihm einfiel, dass er sich umkleiden musste. "Nein, anders", verbesserte er sich, obwohl Bran nicht wissen konnte, in welcher Hinsicht er sich um entschied. "Bring eine frische Toga mit." Obwohl er Tuniken deutlich praktischer fand, wollte er etwas Noblesse in den Provinzort bringen.
[Bild: 3_15_08_22_9_31_55.png]
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12-02-2022, 07:17 PM,
Beitrag #28
RE: Cubiculum | Manius Claudius Menecrates
Ich schüttelte den Kopf und erwiderte: 
"Nein, Herr, schreiben kann ich nicht; ich hole Linos mit Pergament und Tinte und eine frische Toga", und dann lief ich wieder hinaus und eilte zu zu dem Claudischen Hausverwalter >>> Es war gut, dass ich meist barfuß lief, sonst wäre ich noch auf dem Fliesenboden ausgerutscht.
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12-12-2022, 10:25 AM,
Beitrag #29
RE: Cubiculum | Manius Claudius Menecrates
<<<   Da Bran das Zimmer anscheinend in seinem Eifer sehr schnell verlassen hatte, stand die Türe noch offen. Ich musste ihn bei Gelegenheit sagen, dass sein Dominus Wert auf geschlossenen Türen legte. Ich klopft an und trat mit Bran im Schlepptau ein. „Patron du möchtest mir etwas diktieren?“, Diensteifrig, wie ein Sklave, stellte ich meine Frage.
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12-20-2022, 09:23 PM,
Beitrag #30
RE: Cubiculum | Manius Claudius Menecrates
Seit der Ankunft in Inscalis gab es kaum einen Tag, an dem sich nichts überschnitt, dabei gehörte es nicht zu Menecrates‘ Stärken, zweigleisig zu fahren. Aus diesem Grund winkte er Linos hastig herein und schüttelte gleichzeitig den Kopf.
"Nein, wir machen das anders. Ich spare mir das Papier und schicke dich persönlich los." Er linste an Linos vorbei, um Bran ins Auge zu fassen. "Hast du die Toga? Du kannst mich während der Unterredung einkleiden."

Seine Aufmerksamkeit wandte sich wieder Linos zu, denn er musste beim Ankleiden nur den Hinweisen des Sklaven folgen, welchen Arm er wann, wohin zu strecken hatte. "Als mein Klient und Verwalter hast du beste Voraussetzungen, mich in der Öffentlichkeit zu vertreten." Er meinte Linos und hoffte, der folgte ihm. "Ich möchte, dass du zur Villa Furia gehst und eine Einladung zu den Eheverhandlungen, Lucretia betreffend aussprichst - nicht zur Abendzeit. Das ist ein Geschäftstermin, also am Vormittag oder frühen Nachmittag."
Er wartete auf eine Reaktion. Gut möglich, dass Linos nicht wusste, wen er einladen sollte, aber vorerst rechnete der Claudier damit, dass sein Verwalter eins und eins zusammenzählte.
[Bild: 3_15_08_22_9_31_55.png]
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