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Wohnbereich der Wirtsfamilie
10-21-2022, 02:34 PM,
Beitrag #21
RE: Wohnbereich der Wirtsfamilie
Pytheas lächelte ein wenig, als er den Eifer der kleinen Antonina sah, die die beiden Schalen mit Puls herbeitrug.
Er schüttelte den Kopf: "Nein danke, für mich bitte nichts", sagte er höflich, während er weiterhin die junge Sklavin betrachtete. Panax hatte ihr etwas geholfen, doch das grundlegende Leiden bestand weiter und war nichts, was man mit einem zugegebenermaßen Wundermittel aus der Welt schaffen konnte. Er machte sich Gedanken, ob die Umgebung eines Wirtshauses das Richtige für die junge Sklavin war. Nicht dass es nicht respektabel gewesen wäre. Doch viel Arbeit zu verrichten gab es schon. 
Allerdings wäre die Mine das weit schlimmere Schicksal geworden, sagte er sich.
"Gestattest Du mir bitte, Iuventia Fabata, Samira einige Fragen zu stellen?", bat der Medicus dann.
[Bild: 3_20_01_23_11_54_02.png]
Caesar Vespasianus Augustus (NSC)
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10-21-2022, 03:21 PM,
Beitrag #22
RE: Wohnbereich der Wirtsfamilie
Ich deutete einladend auf Samira. "Wenn Samira nichts gegen die Befragung hat, so habe ich sicher auch nichts dagegen. Vielleicht kannst du ergründen, was dem Mädchen fehlt, Meister Pytheas?" 

Ich wendete mich dann der Schale Puls zu und begann ungeniert zu essen. Ich war schon ein wenig zittrig, weil ich vor dem anstrengenden Marktbesuch nichts gegessen hatte. Das Essen würde mir bestimmt gleich wieder Kraft geben.
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11-02-2022, 10:13 PM,
Beitrag #23
RE: Wohnbereich der Wirtsfamilie
Ich war froh darüber, dass meine Domina so freundlich war und keines Augenblickes böse schien. Ich legte mich auf die Couch und wartete darauf, dass der Medicus mich behandeln würde. Vielleicht hatte er so viel Erfahrung gesammelt, dass ich nie und nimmer mehr leiden musste. Schön wäre es.

Als meine Domina mich fragte, ob ich bereit wäre zu antworten, lächelte ich ein wenig. "Ja, das bin ich." Ungewiss was mir geschehen wird.... lag ich da.
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11-03-2022, 10:26 PM,
Beitrag #24
RE: Wohnbereich der Wirtsfamilie
Samira war so zart, so fein, so dankbar für jede Freundlichkeit, dass in Flavianus Pytheas ein ganz eigentümliches, weiches Gefühl aufstieg. Er beschützte sonst nie jemanden. Aber bei ihr fühlte er sich als ihr Beschützer. 

Der Medicus nahm ihr linkes Handgelenk zwischen zwei Finger und zählte leise den Puls mit. Es war wie Hippokrates schrieb: Die alabasterhelle Gesichtsfarbe, das leichte Blähen der Nasenflügeln beim Einatmen, der unregelmäßige Schlag des Herzens, der gegen seine Fingerkuppen trommelte oder drohte, zu erliegen, waren Anzeichen für ihr Leiden.

Schon der Weg vom Markt bis zum "Weißen Pferd"hatte Samara erschöpft, und Pytheas dachte einen Moment lang, dass er Iuventia Fabata vielleicht keinen Gefallen getan hatte, die junge Sklavin in ihr Haus zu bringen. Sie hatte schon zwei kleine Mädchen und erwartete - Flavianus Pytheas zog eine Augenbraue hoch - ein sehr großes Kind, sie brauchte eigentlich nicht noch eine Tochter, sondern tatkräftige Hilfe.

Da Samira aus dem Osten stammte, wechselte Pytheas in das dort heimische Griechisch, als er sie fragte:
"Diese Müdigkeit und die Atemnot, war das schon dein ganzes Leben so, Samira?", er nahm nicht an, dass Fabata des Griechischen mächtig war, deshalb übersetzte er noch einmal auf Latein. 
Das schmale Handgelenk Samiras hielt er in seinen ebenfalls schmalen Händen. Seine Hände waren warm und trocken, seine Stimme und sein Blick freundlich:
"Erlaubst du mir, dein Herz abzuhören? Ich müsste dazu mein Ohr an deine Brust legen", er flüchtete sich in Sachlichkeit, aber verlegen wurde er.

Pytheas schaute zu Fabata, um Samira Zeit zu lassen, zu überlegen, ob sie einwilligen wollte und sagte zu ihr:
"Ich habe deine Sklavin gefragt, ob ich sie abhören darf. Deine Erlaubnis bräuchte ich freilich auch dafür"
Fabata war die Herrin, Samira gehörte sich nicht selbst:

 "Deine Schwangerschaft ist weit fortgeschritten, werte Iuventia Fabata. Bist du zufrieden mit deiner Hebamme? Das ist gut. Wenn Du Wasser lassen musst, so bringe mir doch eine Urinprobe. Durch eine Urognostik kann ich erkennen, ob alles sonst in Ordnung ist", er lächelte beruhigend. 

Der Bauchumfang der Wirtin machte ihm etwas Sorgen. War das Ungeborene so riesig, litt die Schwangere vielleicht an Diabetes Mellitus, honigsüßem Durchfluss,  und man musste später schneiden, da sie nicht auf natürlichem Weg gebären konnte.

Aber das sagte der Medicus nicht. Nichts lag ihm ferner, als eine werdende Mutter zu beunruhigen.
[Bild: 3_20_01_23_11_54_02.png]
Caesar Vespasianus Augustus (NSC)
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11-07-2022, 05:05 PM,
Beitrag #25
RE: Wohnbereich der Wirtsfamilie
(11-03-2022, 10:26 PM)Flavianus Pytheas schrieb: Das schmale Handgelenk Samiras hielt er in seinen ebenfalls schmalen Händen. Seine Hände waren warm und trocken, seine Stimme und sein Blick freundlich:
"Erlaubst du mir, dein Herz abzuhören? Ich müsste dazu mein Ohr an deine Brust legen", er flüchtete sich in Sachlichkeit, aber verlegen wurde er.

Pytheas schaute zu Fabata, um Samira Zeit zu lassen, zu überlegen, ob sie einwilligen wollte und sagte zu ihr:
"Ich habe deine Sklavin gefragt, ob ich sie abhören darf. Deine Erlaubnis bräuchte ich freilich auch dafür"
Fabata war die Herrin, Samira gehörte sich nicht selbst:

 "Deine Schwangerschaft ist weit fortgeschritten, werte Iuventia Fabata. Bist du zufrieden mit deiner Hebamme? Das ist gut. Wenn Du Wasser lassen musst, so bringe mir doch eine Urinprobe. Durch eine Urognostik kann ich erkennen, ob alles sonst in Ordnung ist", er lächelte beruhigend. 
Ich aß gemütlich meine Schale puls, da ich endlich eine Position gefunden hatte, in der ich halbwegs gemütlich herumlungerte. Es war mir in diesem Moment sogar egal, was die Leute von mir dachten, wie ich da so halb liegend und halb sitzend auf dem Sofa lümmelte. Dieses Kind verlangte meinem Körper wirklich alles ab und ich konnte die Geburt kaum noch abwarten. 

"Tu dir keinen Zwang an, Meister Medicus. Wenn Samira nichts dagegen hat, dann bitte führe alle Untersuchungen durch, die du für notwendig hältst." Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn der Medicus das Mädchen ersteigert hätte. Er schien sehr freundlich zu sein und würde ihr bestimmt nichts tun. Warum er wohl nicht geboten hatte? 

"Es sollte hoffentlich nicht mehr lange dauern." antwortete ich mit einem müden Lächeln. Auch Urbica hatte mich schon nach der Farbe und dem Geruch des Urins befragt bei meinen vergangenen Schwangerschaften. Ob es das war, was der Medicus mit Urognostik meinte? Zumindest war mir die Frage nicht peinlich, da ich sie nicht das erste Mal hörte. Ich deutete auf die Ecke des Raums, wo ein Tuch als eine Art Vorhang diente. "Antonina, hol doch einmal den Eimer." wies ich das Mädchen an, das nur nickte. 

Ich hatte den Eimer erst heute Vormittag geleert, nur damit ich prompt Wasser lassen musste, als ich ihn wieder abgestellt hatte. Es war erst etwa eine Stunde her, dass ich uriniert hatte. "Ist dir diese Probe frisch genug?" fragte ich Pytheas.
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07-17-2023, 12:00 PM,
Beitrag #26
Thumbs Up  RE: Wohnbereich der Wirtsfamilie
Ein Bote vom Statthalterpalast brachte, da endlich Nachricht aus Rom gekommen war,  folgende Urkunde für die Wirtsleute vorbei: 






Im Namen des Kaisers 

und des Römischen Reiches
wird den Bürgern
Cn. Octavius Commodus und Iuventia Fabata
das
Dreikinderrecht
mit allen damit verbundenen Vorrechten 
gewährt *
Die Mutter ist ab dem heutigen Tag von der 
Geschlechtsvormundschaft
 befreit
 und darf ihr Vermögen eigenständig verwalten.
a.d. XIV Kal. Aug 
im IX. Regierungsjahr des 
Caesar Vespasianus Augustus
[Bild: 3_14_07_23_1_17_19.png]
-Administratio Provincialis-








* Sim off: Und beispielsweise noch freier Eintritt ins Theater und Bevorzugung bei öffentlichen Ämtern !

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