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[Garten]Frühlingsfest (AnnaPerenna)
04-16-2024, 02:18 PM,
Beitrag #31
RE: [Garten]Frühlingsfest (AnnaPerenna)
(04-14-2024, 05:15 PM)Publius Gabinius Secundus schrieb: Sobald ich konnte, nahm ich Fenia zur Seite:
"Du sagst, dass du das junge Mädchen, welches mit Saturninus gekommen ist, schon früher in der Gegend gesehen hast? Stellas Cousin sagte mir jedoch, dass sie aus Hibernia stammt und eine vertriebene Häuptlingstochter ist. Was ist nun richtig?", ich runzelte die Stirn:
"Die Frage ist, wie viel Saturninus weiß. Ist Niamh vielleicht eine Hochstaplerin, die es auf Gold und Silber in der Villa Furia abgesehen hat?", das wäre nur ein Irrtum des Furius gewesen, und auch hier hätte ich ihn gewarnt. Doch meine Sorge ging tiefer:
"Oder könnte sie...irgendwie gefährlich sein?" Keltinnen waren noch mehr als Germaninnen, die meist nur in höchster Not in eine Schlacht eingriffen, Kriegerinnen. Und vielleicht auch Attentäterinnen.

Fenia war gerade damit beschäftigt, die Tische zu säubern, denn das Fest war schon zu Ende, als Sonnwin sie zur Seite nahm und nach der Keltin fragte, die mit Furius kam. Anscheinend hat Stella ihm schon etwas erzählt, was Fenia ihr auf dem Hof kurz darüber mitteilte. Fenia schaute sich um, fast alle Gäste haben den Garten bereits verlassen, um rechtzeitig nach Hause zu kommen und es war niemand mehr in der Nähe, so konnte sie offen reden. "Nun ja, woher sie nach Cheddar kam, weiß ich nicht, Herr Gabinius. Ich gehe oft ins Dorf einkaufen und sah sie dort, sie war auf einmal da und wohnte eine Weile bei der Gwrach, der Dorfhexe."
Die Piktin machte eine Pause und fuhr dann fort, "Ja, und dann als Lughnasadh gefeiert wurde, kam ich auch nach Cheddar. Es war natürlich ein buntes Treiben im Dorf und dann erblickte ich auch diese Keltin. Sie stand mit einem großen rothaarigen Kerl zusammen und es schien mir so, als ob sie sich schon lange kannten, sie unterhielten sich kurz und waren dann weg." 

Fenia dachte kurz nach, "Unsere Kira, die bei uns arbeitet, aber im Dorf wohnt, erzählte mir dann, dass die beide in einer Hütte zusammenlebten und eines Tages war die Keltin verschwunden und jetzt taucht sie an Furius Saturninus Seite wieder auf, .... schon etwas seltsam das alles, würde ich sagen." Die alte Keltin zuckte mit den Schultern, "Ich denke aber, sie ist nicht gefährlich und keine Diebin, ... obwohl nach ihrem Verschwinden ein Pferd vermisst wurde", dabei sah sie ihren Herrn Gabinius vielsagend an.
[Bild: 3_15_08_22_9_39_13.png]
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04-18-2024, 01:28 PM,
Beitrag #32
RE: [Garten]Frühlingsfest (AnnaPerenna)
(04-15-2024, 06:37 PM)Furia Stella schrieb: Dann lächelte Sonnwin wieder und meinte, unser Sohn hat vielleicht Anna Perenna gesehen, die uns besuchen kam. Ich lächelte Quiwon liebevoll an, der fast schon eingeschlafen war und Friudel wollte nun, dass wir ins Haus gehen. Sylvana nahm dann das Kind auf den Arm und ging schon voraus. Es dämmerte bereits und viele Gäste haben sich schon verabschiedet. Der Heimweg, bevor es dunkel wurde, war noch sicher, denn abends war es unruhig auf den Straßen und es gab keine Straßenbeleuchtung.
Ich stand auf und schaute noch die wenigen verbliebenen Gäste und meinen Cousin an,

"Ich danke euch allen für das Kommen, es war ein schönes Fest, ich muss euch jetzt leider verlassen, also kommt alle gut nach Hause, bevor es ganz dunkel wird, valete bene!"

Die Gastgeber, die vermutlich schon vor Sonnenaufgang aufgestanden waren, zeigten nun, dass sie müde wurden. Und ja, alle, die einen weiteren Weg hatten, trachteten danach, noch bei Tageslicht heimzukommen und erst in Sichtweite der Stadt die Laternen anzünden zu müssen.
Gabinia Clara unterhielt sich angeregt mit dem Kelten, der die beiden großartigen Pferde mitgebracht hatte. Saturninus beschloss daher, nicht mit der Tür ins Haus zu fallen, sondern Gabinius zu bitten, den Kontakt herzustellen, um auch welche zu kaufen. Er kannte Eisu ap Comux vom Sehen. Er war einmal ein Wagenrennen mitgefahren, hatte aber wutentbrannt verloren. Ein herrischer und stolzer Mann, fragelos. Aber jetzt schien er der rotgoldenen Clara aus der Hand zu fressen. Saturninus kannte das Temperament der Gabiniusschwester nur zu gut; mit den beiden würde es heiter werden.
Er brachte noch einmal Saturnina zu Furia Stella: "Sage deiner Tante Stella Aufwiedersehen und danke"

Saturnina war noch zu klein zum Reden, aber die Fingerchen nach den Kätzchen ausstrecken, das konnte sie und winken: "Vale Tella!" Und sie konnte schon stolz darauf sein, ein hübsches Mädchen zu sein, denn sie zeigte die kleinen Silberohrringe mit Chrysopras, die sie trug: "S-hau "

"Sie will sie gar nicht mehr ablegen", sagte Saturninus lachend, und er schenkte Stella einen freundlichen Blick.


(04-09-2024, 11:22 PM)Niamh schrieb: Gabinus schien es aber zu heikel zu sein, wenn ich eines der neuen Pferde besteigen würde. Natürlich mussten sie zuerst eingewöhnt werden. Statt ihrer bot er mir aber einen gutmütig dreinblickenden Wallach an, den er Kubbo nannte. Er erklärte mir, das würde 'Dicker' bedeuten, denn das traf auf das Pferd auch zu. Es war etwas rundlich. Aber das störte mich nicht Gabinus erlaubte mir, auf ihm zu reiten. Daraufhin begann ich zu strahlen, als wäre ein sehnlicher Wunsch in Erfüllung gegangen. "Wirklich? Ich darf reiten? Oh ja, gerne!" Ich konnte mein Glück kaum fassen und lächelte über beide Ohren. Kubbo begab sich dann auch sofort auf Tuchfühlung und prustete mich an, so dass ich herzhaft lachen musste. Leider hatte ich nichts für ihn, was ich ihm hätte geben können. Aber ich streichelte ihn am Hals und redete mit ihm in meiner Sprache. Es waren beruhigende Worte. Dann nahm ich die Zügel und kletterte auf Kubbos Rücken. Es war ein gutes Gefühl, wieder auf dem Rücken eines Pferdes zu sitzen. Ich ließ Kubbo erst einmal im Schritt gehen, damit wir uns aneinander gewöhnen konnten.

Sie wollten aufbrechen. "NIVIS! wir fahren nach Hause" , rief Saturninus, der seine Hausgemeinschaft einsammelte. Anfangs war die junge Keltin scheu gewesen, doch die Pferde, die Kinder und die fröhliche Gesellschaft hatten das Eis wohl auftauen lassen.
Nun sah Saturninus sie nirgends.
[Bild: 3_18_08_22_2_20_05.png]
[Bild: 3_15_08_22_9_31_55.png]

Honoratior von Iscalis
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04-18-2024, 07:15 PM,
Beitrag #33
RE: [Garten]Frühlingsfest (AnnaPerenna)
(04-14-2024, 05:15 PM)Publius Gabinius Secundus schrieb:
[Bild: Wagenlenker-rund-1.png]

Eisu ap Comux lächelte zurück:
" Das freut mich zutiefst, dass du Brummbären nicht langweilig findest. Es ist bestimmt der Wille der Götter, wie es ist. Nichts wäre schlimmer gewesen, als eine Hausherrin an meiner Seite zu haben, die mich gar nicht lieben kann", sagte er:
"Sprechen wir lieber von dir, werte Herrin Clara. Dein Bruder hat mir erzählt, dass ihr beide ursprünglich vom Volk der Chatten aus Germanien stammt. Ich merke, dass unsere beiden Völker viele Gemeinsamkeiten haben, denn auch ihr mögt Pferde und singt Lieder zur Unterhaltung eurer Gäste. Genau wie wir Kelten.
Einige griechische und römische Autoren schreiben freilich, dass die Keltinnen die schönsten Frauen unter der Sonne sind. In diesem Punkt werde ich zukünftig widersprechen. Ich werde sagen, dass die chattischen Damen sie übertreffen, denn sie haben Smaragdaugen und Rotgoldhaar!", das war ein Kompliment für Clara, und Eisu ap Comux schaute sie strahlend an:
"Ihr seid hier weit weg von eurer Heimat Germania. Vermisst ihr sie denn zuweilen? Ich selbst bin nie von Britannien weg gewesen"


Der nette Brummbär lächelte Gerwina an und sagte, er freute sich, dass sie ihn nicht langweilig findet und es wäre der Wille der Götter, so wie es ist. "Die Hausherrin fühlt sich wohl an deiner Seite, edler Eisu...", lächelte Gerwina ihn an, ob sie ihn lieben könnte, stand noch in den Sternen, aber das Gefühl, das sie für den Kelten empfand war neu, aufregend und ... süß.

"Ja, wir stammen vom Volk der Chatten und es ist wahr, es gibt vieles, was Kelten und Germanen verbindet, wir sind groß, stark und ehrenhaft".

Eisu Ap Comux wollte dann römischen und griechischen Autoren widersprechen, die beschrieben, welche Frauen nun am schönsten sind, dabei hat er Gerwina mit Komplimenten überhäuft und sie anstrahlte, nun wurde sie ganz rot, senkte verlegen die Lider und sagte leise, "Danke, Fürst Eisu, für deine schönen Worte, auch du bist ein Dichter...", sie schwieg einen Moment und trank ihren Honigwein, dann schaute sie ihn verträumt an, "Und ja, ich vermisse mein Land und würde gerne, es eines Tages besuchen ..."

Inzwischen hörte Gabinia, wie Stella sich von Gästen verabschiedete und schaute ihren Bruder und Eisu abwechselnd an,
"Aber, Bruder, der edle Eisu Ap Comux bleibt hoffentlich noch bei uns, ich möchte ihm morgen unseren Gutshof und meinen Kräutergarten zeigen!"  Vielleicht findet sich dort ein Kraut, das seinen Liebeskummer heilt.
[Bild: 3_15_08_22_9_37_19.png]
Vormund (Pater Familias): Aulus Gabinius Secundus [Sonnmar] (NSC)
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04-20-2024, 04:31 PM,
Beitrag #34
RE: [Garten]Frühlingsfest (AnnaPerenna)
(04-16-2024, 02:18 PM)Fenia schrieb: Fenia war gerade damit beschäftigt, die Tische zu säubern, denn das Fest war schon zu Ende, als Sonnwin sie zur Seite nahm und nach der Keltin fragte, die mit Furius kam. Anscheinend hat Stella ihm schon etwas erzählt, was Fenia ihr auf dem Hof kurz darüber mitteilte. Fenia schaute sich um, fast alle Gäste haben den Garten bereits verlassen, um rechtzeitig nach Hause zu kommen und es war niemand mehr in der Nähe, so konnte sie offen reden. "Nun ja, woher sie nach Cheddar kam, weiß ich nicht, Herr Gabinius. Ich gehe oft ins Dorf einkaufen und sah sie dort, sie war auf einmal da und wohnte eine Weile bei der Gwrach, der Dorfhexe."
Die Piktin machte eine Pause und fuhr dann fort, "Ja, und dann als Lughnasadh gefeiert wurde, kam ich auch nach Cheddar. Es war natürlich ein buntes Treiben im Dorf und dann erblickte ich auch diese Keltin. Sie stand mit einem großen rothaarigen Kerl zusammen und es schien mir so, als ob sie sich schon lange kannten, sie unterhielten sich kurz und waren dann weg." 

Fenia dachte kurz nach, "Unsere Kira, die bei uns arbeitet, aber im Dorf wohnt, erzählte mir dann, dass die beide in einer Hütte zusammenlebten und eines Tages war die Keltin verschwunden und jetzt taucht sie an Furius Saturninus Seite wieder auf, .... schon etwas seltsam das alles, würde ich sagen." Die alte Keltin zuckte mit den Schultern, "Ich denke aber, sie ist nicht gefährlich und keine Diebin, ... obwohl nach ihrem Verschwinden ein Pferd vermisst wurde", dabei sah sie ihren Herrn Gabinius vielsagend an.

Eine mögliche Pferdediebin! Das war fast so schlimm wie eine Attentäterin. Und alles nur, weil der Furius vermutlich auf schneeweiße Haut und langes rotes Haar hereingefallen war. Nun, da sein Leben wohl nicht in Gefahr war, ging es mich nichts an:
"Ich habe nur an die Sicherheit des Mädchens gedacht, als ich sie zum Reiten auf unsere Koppel geschickt habe. Überall sind Mauern und Zäune, und Kubbo wird eher einen großen Umweg laufen als irgendwo hinüber zu springen. Dennoch bitte ich dich, Fenia, zusammen mit Durs ein Auge auf unsere Grenzen zu haben. Sollte jemand versuchen, ein Pferd zu stehlen, so werde ich ihn an Ort und Stelle den Hintern versohlen, und keiner wird mir einen Vorwurf darüber machen" Das würde man tatsächlich nicht. Ich konnte den Betreffenden sogar töten, wenn ich ihn in flagranti erwischte.

Den Tisch abräumen mochten andere, ich jedoch schaute nun zu Clara, die sich mit unserem keltischen Gast Eisu ap Comux, der sehr schön Latein sprach, sehr ernsthaft unterhielt. Unwillkürlich kam mir in den Sinn, welch schönes Paar sie waren. Aber Gerwina tat ohnehin, was sie wollte, und ich ließ sie gern gewähren.

(04-18-2024, 07:15 PM)Gabinia Clara schrieb: Der nette Brummbär lächelte Gerwina an und sagte, er freute sich, dass sie ihn nicht langweilig findet und es wäre der Wille der Götter, so wie es ist. "Die Hausherrin fühlt sich wohl an deiner Seite, edler Eisu...", lächelte Gerwina ihn an, ob sie ihn lieben könnte, stand noch in den Sternen, aber das Gefühl, das sie für den Kelten empfand war neu, aufregend und ... süß.

"Ja, wir stammen vom Volk der Chatten und es ist wahr, es gibt vieles, was Kelten und Germanen verbindet, wir sind groß, stark und ehrenhaft".

Eisu Ap Comux wollte dann römischen und griechischen Autoren widersprechen, die beschrieben, welche Frauen nun am schönsten sind, dabei hat er Gerwina mit Komplimenten überhäuft und sie anstrahlte, nun wurde sie ganz rot, senkte verlegen die Lider und sagte leise, "Danke, Fürst Eisu, für deine schönen Worte, auch du bist ein Dichter...", sie schwieg einen Moment und trank ihren Honigwein, dann schaute sie ihn verträumt an, "Und ja, ich vermisse mein Land und würde gerne, es eines Tages besuchen ..."

Inzwischen hörte Gabinia, wie Stella sich von Gästen verabschiedete und schaute ihren Bruder und Eisu abwechselnd an,
"Aber, Bruder, der edle Eisu Ap Comux bleibt hoffentlich noch bei uns, ich möchte ihm morgen unseren Gutshof und meinen Kräutergarten zeigen!"  Vielleicht findet sich dort ein Kraut, das seinen Liebeskummer heilt.

[Bild: Wagenlenker-rund-1.png]

"Natürlich bleibt unser Gast. Sein eigener Hof ist fast drei Tagesreisen entfernt", sagte ich meiner Schwester.

"Ich würde mich freuen, wenn ihr Gabinier mich einmal besuchen kommt. Im Sommer ist es am Fuß der Blauen Berge sehr angenehm frisch, und man kann etwas höher in den klaren Bergbächen baden. Es gibt sogar einen See. Wir nennen ihn den See Gweder, er ist kreisrund und flach wie ein Spiegel, und manche sagen, man könnte darin seine Zukunft erblicken", erwiderte Eisu ap Comux:
"Den Gutshof und den Kräutergarten möchte ich morgen gerne sehen"

"Dann wäre es schön, wenn du Herrn Eisu eine angemessene Unterkunft zuweist", sagte ich zu Gerwina.


Eisu ap Comux sagte dann noch: "Vielleicht kann der See Gweder dir auch sagen, ob du bald einmal wieder ins Chattenland reist, edle Gabinia Clara"

Das verstand ich nun gar nicht. Wollte Gerwina denn fort von uns? Die Eltern lebten in Portus Itius, aber vermisste sie tatsächlich die ernsten tiefen Wälder des Ostens?
[Bild: 3_15_08_22_9_36_30.png]
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04-20-2024, 09:33 PM,
Beitrag #35
RE: [Garten]Frühlingsfest (AnnaPerenna)
(04-12-2024, 03:24 PM)Claudia Sabina schrieb: Niamh kletterte einfach auf dieses Pferd, das Gabinius brachte. Mir wurde schon schlecht vom Zusehen. Sie sagte zwar, dass sie mit ihm sprechen konnte und dass es dann nicht wild wäre, doch das mochte ich kaum glauben.
Anaxarete neben mir flüsterte mir auf Griechisch zu: "Mit ihren schamlosen Reitkünsten nehmen diese fuchshaarigen Barbarinnen römischen Frauen ihre Ehemänner fort" Die gute Sklavin schaute grimmig drein. Natürlich, sie dachte an Bonni, die auch rothaarig war und reiten konnte. Doch das war auch schon die einzige Ähnlichkeit mit Niamh.
" Aber Anaxarete! Dafür kann doch Niamh nichts!", sagte ich ehrlich verblüfft. Außerdem glaubte ich nicht, dass es Bonnis Pferdeliebe war, die Cato in ihrem Bann hielt. Eher waren das ganz andere Künste. Die beherrschte ich nicht, und die wollte ich auch nicht beherrschen.

"Ich versuche die hiesige Sprache zu lernen, doch ich habe noch keinen Lehrer. Ich behalte nur, was ich höre und plappere es nach. Wie so ein Alexandersittich"
Das waren gelehrige kleine Papageien aus Indien, die einer der Ptolemaierkönige nach Alexandria gebracht hatte. Mir fiel aber ein, dass Niamh diese exotischen Tierchen bestimmt nicht kannte:
"Das sind kleine Vögel, die die menschliche Sprache nachahmen können", erklärte ich und halb erwartete ich Unglauben.
Dann aber schritt das Pferd langsam los. "Niamh, das ist aber mutig!", rief ich und klatschte in die Hände.
Ich war gespannt, ob das Mädchen auch richtig schnell reiten konnte wie ein Mann.
Ich selbst hätte lieber drei Tage auf der bloßen Erde geschlafen als auf den Pferderücken hinaufzuklettern.

(04-14-2024, 05:15 PM)Publius Gabinius Secundus schrieb: Ich sah der jungen Frau an, dass sie wusste, was sie tat, als sie sich auf Kubbo schwang. Ich schickte Spiros nach einem Winteräpfelchen, das konnte Niamh dem braven Kubbo geben.
Claudia Sabina stand bei uns und sah doch sehr besorgt aus. Dann aber nannte sie Niamh mutig und klatschte in die Hände.
"Da hinten ist das Gelände flach und trocken, wenn du eine Runde reiten möchtest, dann nur zu !", bemerkte ich zu der jungen Keltin. Sollte sie ihre Freude haben, darum ging es beim Frühlingsfest schließlich!
Claudia wollte tatsächlich die hiesige Sprache lernen. Aber leider hatte sie keinen Lehrer, der sie dabei unterstützte. Ich grinste, als sie meinte sie plappere alles nach, was sie hörte. Wie ein was? Ich verstand nicht, was sie meinte. Aber dann erklärte sie es mir. "Vögel, die sprechen können?" Ich warf ihr einen skeptischen Blick zu. Wollte sie mich gerade veralbern? Aber gut, die Römer kannten viele fremde Tiere, die es in meiner Heimat nicht gab. Vielleicht war dieser Aleksittich auch so ein Tier.
"Ich versuchen, lernen Latein. Aber das sehr schwierig und ich nicht gut. Vielleicht ich können dir helfen, lernen Sprache von Britannier und du mir helfen lernen Latein." Es war nur so eine Idee. Ich würde ihr nicht böse sein, wenn sie meinen Vorschlag ablehnte. Schließlich kannte ich sie ja gar nicht.

Ich war Gabinus sehr dankbar, dass er mir erlaubte, auf einem seiner Pferde zu reiten. Er verriet mir auch, wo ich einen geeigneten Platz finden konnte, um einige Runden zu reiten  Als ich dann auf dem Rücken des gutmütigen Kubbos saß und langsam los ritt, klatschte Claudia in die Hände. Sie meinte, ich sei mutig. Dabei war daran kaum etwas gefährlich daran. Wenn man es schaffte, sich auf dem Rücken des Pferdes zu halten, konnte nichts passieren. Schade, dass sich Claudia nicht auch traute. "Ist ganz einfach!" rief ich ihr zu, a.s ich langsam das Tempo beschleunigte. Als ich in sicherer Entfernung zu den Gästen war, ließ ich Kubbos galoppieren. Es war einfach herrlich, den Wind in meinem Haar zu spüren. Allerdings hielt meine Frisur den Reitbewegungen nicht lange stand. Bald schon flatterte mein offenes Haar wie eine rote Fahne im Wind.


(04-18-2024, 01:28 PM)Tiberius Furius Saturninus schrieb: Sie wollten aufbrechen. "NIVIS! wir fahren nach Hause" , rief Saturninus, der seine Hausgemeinschaft einsammelte. Anfangs war die junge Keltin scheu gewesen, doch die Pferde, die Kinder und die fröhliche Gesellschaft hatten das Eis wohl auftauen lassen.
Nun sah Saturninus sie nirgends.
Dass sich indessen das Fest schon langsam seinem Ende neigte, bekam ich nicht mit. Meine Gedanken waren gerade auf Wanderschaft. Zu Hause in meiner Heimat, auf den grünen Feldern und Wiesen. Auch hörte ich nicht, als Furius Saturnus nach mir rief. Ich ritt einfach weiter.
[Bild: 3_15_08_22_9_39_13.png]
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04-21-2024, 02:16 PM,
Beitrag #36
RE: [Garten]Frühlingsfest (AnnaPerenna)
(04-20-2024, 04:31 PM)Publius Gabinius Secundus schrieb: Eine mögliche Pferdediebin! Das war fast so schlimm wie eine Attentäterin. Und alles nur, weil der Furius vermutlich auf schneeweiße Haut und langes rotes Haar hereingefallen war. Nun, da sein Leben wohl nicht in Gefahr war, ging es mich nichts an:
"Ich habe nur an die Sicherheit des Mädchens gedacht, als ich sie zum Reiten auf unsere Koppel geschickt habe. Überall sind Mauern und Zäune, und Kubbo wird eher einen großen Umweg laufen als irgendwo hinüber zu springen. Dennoch bitte ich dich, Fenia, zusammen mit Durs ein Auge auf unsere Grenzen zu haben. Sollte jemand versuchen, ein Pferd zu stehlen, so werde ich ihn an Ort und Stelle den Hintern versohlen, und keiner wird mir einen Vorwurf darüber machen" Das würde man tatsächlich nicht. Ich konnte den Betreffenden sogar töten, wenn ich ihn in flagranti erwischte.

Den Tisch abräumen mochten andere, ich jedoch schaute nun zu Clara, die sich mit unserem keltischen Gast Eisu ap Comux, der sehr schön Latein sprach, sehr ernsthaft unterhielt. Unwillkürlich kam mir in den Sinn, welch schönes Paar sie waren. Aber Gerwina tat ohnehin, was sie wollte, und ich ließ sie gern gewähren.

(04-20-2024, 09:33 PM)Niamh schrieb:
(04-18-2024, 01:28 PM)Tiberius Furius Saturninus schrieb: Sie wollten aufbrechen. "NIVIS! wir fahren nach Hause" , rief Saturninus, der seine Hausgemeinschaft einsammelte. Anfangs war die junge Keltin scheu gewesen, doch die Pferde, die Kinder und die fröhliche Gesellschaft hatten das Eis wohl auftauen lassen.
Nun sah Saturninus sie nirgends.
Dass sich indessen das Fest schon langsam seinem Ende neigte, bekam ich nicht mit. Meine Gedanken waren gerade auf Wanderschaft. Zu Hause in meiner Heimat, auf den grünen Feldern und Wiesen. Auch hörte ich nicht, als Furius Saturnus nach mir rief. Ich ritt einfach weiter.


Herr Gabinius hat Fenia nun gebeten, mit Durs auf die Koppel zu gehen, um sich da umzuschauen. Die alte Keltin rief nach Durs und sie gingen zusammen zum Gelände. Sie hörte noch, wie Herr Furius nach "Nivis" rief, aber keine Antwort bekam.
Fenia betrat dann die Koppel und sah gleich Kubbo im Galopp reiten, auf seinem Rücken saß die Keltin. Fenia stellte sich dem Pferd im Weg und hob ihre Hand, in der sie einen Apfel hielt, hoch. Kubbo verlangsamte sich, bewegte sich nun im Schritt und blieb vor der Piktin stehen, dabei schnaubte er leicht und nahm dankend den Apfel in den Mund.

"So, junge Frau, steig bitte ab, die Gäste sind schon alle abgereist. Herr Furius hat nach dir gerufen und er und seine Hausgemeinschaft warten auf dich, also folge mir." Sagte Fenia auf Keltisch*. Dann sah sie den Knecht Durs an,
"Durs, kümmere dich um das Pferd, wie gehen aber zurück in den Garten".

Als sie wieder zurückkamen, stand Furius Saturninus immer noch an der gleichen Stelle und sah sich um.
"Werter Herr Furius, ich bringe dir deine "Nivis" zurück, sie ritt ein Paar Runden auf dem Gelände", Fenia nickte und wünschte Furius Familie eine gute und sichere Reise nach Iscalis und verabschiedete sich höflich.

Danach ging sie zu Sonnwin, der sich mit seiner Schwester und Eisu Ap Comux unterhielt. "Herr Gabinius, ich habe die Keltin auf der Koppel gefunden, wo sie Kubbo im Galopp ritt, aber unsere Grenzen sind sicher und ich brachte sie dann zum Herrn Furius zurück. Sie können nun abreisen".
Dann lächelte sie Eisu freundlich an, "Deine Leute, edler Eisu, sind gut mit Speise, Trank und warmen Decken versorgt, wie es Herr Gabinius befohlen hat!".


*Keltisch kursiv
[Bild: 3_15_08_22_9_39_13.png]
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04-23-2024, 02:53 PM,
Beitrag #37
RE: [Garten]Frühlingsfest (AnnaPerenna)
(04-20-2024, 04:31 PM)Publius Gabinius Secundus schrieb:
[Bild: Wagenlenker-rund-1.png]

"Natürlich bleibt unser Gast. Sein eigener Hof ist fast drei Tagesreisen entfernt", sagte ich meiner Schwester.

"Ich würde mich freuen, wenn ihr Gabinier mich einmal besuchen kommt. Im Sommer ist es am Fuß der Blauen Berge sehr angenehm frisch, und man kann etwas höher in den klaren Bergbächen baden. Es gibt sogar einen See. Wir nennen ihn den See Gweder, er ist kreisrund und flach wie ein Spiegel, und manche sagen, man könnte darin seine Zukunft erblicken", erwiderte Eisu ap Comux:
"Den Gutshof und den Kräutergarten möchte ich morgen gerne sehen"

"Dann wäre es schön, wenn du Herrn Eisu eine angemessene Unterkunft zuweist", sagte ich zu Gerwina.


Eisu ap Comux sagte dann noch: "Vielleicht kann der See Gweder dir auch sagen, ob du bald einmal wieder ins Chattenland reist, edle Gabinia Clara"

Das verstand ich nun gar nicht. Wollte Gerwina denn fort von uns? Die Eltern lebten in Portus Itius, aber vermisste sie tatsächlich die ernsten tiefen Wälder des Ostens?

Gerwina nickte zufrieden, als Sonnwin sagte, dass Eisu hier in der Villa bleibt, da sein Heim fast drei Tagesreisen entfern ist. 
"Gut, ich werde mich darum kümmern," sie schaute ihren Gast an, "Wir haben ein schönes und sehr bequemes Gästezimmer, ich werde dich später dorthin begleiten, werter Eisu...". Die Sonne war bereits untergegangen und die ersten Sterne funkelten wie Edelsteine am Firmament. Eisu Ap Comux sagte dann, er würde sich freuen, wenn die Geschwister ihn besuchen kommen, man könnte sogar in den Bergbächen im Sommer baden. Das hörte Gerwina gern, denn sie konnte sehr gut schwimmen und blickte ihren Bruder an. "Es wäre schön, wenn wir kommen könnten, nicht wahr, Bruder?", fragte sie, denn es lag an ihm die Einladung anzunehmen, oder sie abzulehnen.

"Vom See Gweder habe ich noch nichts gehört, aber ich werde den See Gweder, wenn ich da bin, danach fragen...". Gerwina nickte und blickte den Kelten an, "Aber in unserer Heimat gibt es auch eine Quelle, die Heilige Quelle der Frija, die wir verehren und die hier Brigid heißt, darin habe ich auch schon vieles erblickt, was natürlich ein Geheimnis ist, edler Fürst Eisu Ap Comux!" lächelte Gabinia verschmitzt und sang feierlich ihr Lied:

"Frija ist die sprudelnde Quelle,
Immer erneuernd und doch gleich,
Die ständig fließt und nie versiegt.
Sprudelnd ergießt sie sich ins Leben,
Lässt Blumen sprießen und Freude keimen,
Aus ihrem Brunnen zu schöpfen erquickt uns.
Leicht wie ein Blatt treiben wir auf ihrem Wasser,
An allen Hindernissen des Lebens vorbei,
Ihr kostbares Nass stillt unseren Durst.
Sie umfängt uns mit ihrer Gunst,
Das Raunen des Wassers singt uns in den Schlaf,
Frijas Wasser trägt uns im Leben." *




*Michael Schütz
[Bild: 3_15_08_22_9_37_19.png]
Vormund (Pater Familias): Aulus Gabinius Secundus [Sonnmar] (NSC)
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Gestern, 09:53 AM,
Beitrag #38
RE: [Garten]Frühlingsfest (AnnaPerenna)
(04-21-2024, 02:16 PM)Fenia schrieb: Herr Gabinius hat Fenia nun gebeten, mit Durs auf die Koppel zu gehen, um sich da umzuschauen. Die alte Keltin rief nach Durs und sie gingen zusammen zum Gelände. Sie hörte noch, wie Herr Furius nach "Nivis" rief, aber keine Antwort bekam.
Fenia betrat dann die Koppel und sah gleich Kubbo im Galopp reiten, auf seinem Rücken saß die Keltin. Fenia stellte sich dem Pferd im Weg und hob ihre Hand, in der sie einen Apfel hielt, hoch. Kubbo verlangsamte sich, bewegte sich nun im Schritt und blieb vor der Piktin stehen, dabei schnaubte er leicht und nahm dankend den Apfel in den Mund.

"So, junge Frau, steig bitte ab, die Gäste sind schon alle abgereist. Herr Furius hat nach dir gerufen und er und seine Hausgemeinschaft warten auf dich, also folge mir." Sagte Fenia auf Keltisch*. Dann sah sie den Knecht Durs an,
"Durs, kümmere dich um das Pferd, wie gehen aber zurück in den Garten".

Als sie wieder zurückkamen, stand Furius Saturninus immer noch an der gleichen Stelle und sah sich um.
"Werter Herr Furius, ich bringe dir deine "Nivis" zurück, sie ritt ein Paar Runden auf dem Gelände", Fenia nickte und wünschte Furius Familie eine gute und sichere Reise nach Iscalis und verabschiedete sich höflich.

Danach ging sie zu Sonnwin, der sich mit seiner Schwester und Eisu Ap Comux unterhielt. "Herr Gabinius, ich habe die Keltin auf der Koppel gefunden, wo sie Kubbo im Galopp ritt, aber unsere Grenzen sind sicher und ich brachte sie dann zum Herrn Furius zurück. Sie können nun abreisen".
Dann lächelte sie Eisu freundlich an, "Deine Leute, edler Eisu, sind gut mit Speise, Trank und warmen Decken versorgt, wie es Herr Gabinius befohlen hat!".


*Keltisch kursiv


Wie sehr ich in Gedanken versunken war, wurde mir erst bewusst, als eine resolute alte Frau mir den Weg versperrte. Ohne jede Furcht brachte sie Kubbo mit einem Apfel zum Stehen. Ich hatte reflexartig die Zügel angezogen, während sich auf meinem Gesicht der Schrecken abzeichnete, den ich empfand.
Die Frau sprach zu mir in der Sprache der Einheimischen Ihre Worte klangen freundlich, doch zugleich bestimmt. Das Fest war offensichtlich zu Ende gegangen, und die Gäste waren entweder schon auf dem Weg nach Hause oder im Begriff, aufzubrechen. Furius Saturnus hatte nach mir gerufen und wartete nun. Ein kurzer Blick in die Richtung, wo das Fest noch vor kurzem in vollem Gange gewesen war. "Ja, ich komme." Dann stieg ich ab, streichelte wehmütig den braven Wallach noch einmal zum Abschied und folgte der Frau, die mich zurückführte. Meine Frisur war vom Ritt zerzaust, und ich roch sicherlich auch stark nach Pferd. Doch ich war glücklich und lächelte dankbar und zufrieden.
[Bild: 3_15_08_22_9_39_13.png]
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Vor 1 Stunde,
Beitrag #39
RE: [Garten]Frühlingsfest (AnnaPerenna)
(04-20-2024, 09:33 PM)Niamh schrieb: Claudia wollte tatsächlich die hiesige Sprache lernen. Aber leider hatte sie keinen Lehrer, der sie dabei unterstützte. Ich grinste, als sie meinte sie plappere alles nach, was sie hörte. Wie ein was? Ich verstand nicht, was sie meinte. Aber dann erklärte sie es mir. "Vögel, die sprechen können?" Ich warf ihr einen skeptischen Blick zu. Wollte sie mich gerade veralbern? Aber gut, die Römer kannten viele fremde Tiere, die es in meiner Heimat nicht gab. Vielleicht war dieser Aleksittich auch so ein Tier.
"Ich versuchen, lernen Latein. Aber das sehr schwierig und ich nicht gut. Vielleicht ich können dir helfen, lernen Sprache von Britannier und du mir helfen lernen Latein." Es war nur so eine Idee. Ich würde ihr nicht böse sein, wenn sie meinen Vorschlag ablehnte. Schließlich kannte ich sie ja gar nicht.

Ich war Gabinus sehr dankbar, dass er mir erlaubte, auf einem seiner Pferde zu reiten. Er verriet mir auch, wo ich einen geeigneten Platz finden konnte, um einige Runden zu reiten  Als ich dann auf dem Rücken des gutmütigen Kubbos saß und langsam los ritt, klatschte Claudia in die Hände. Sie meinte, ich sei mutig. Dabei war daran kaum etwas gefährlich daran. Wenn man es schaffte, sich auf dem Rücken des Pferdes zu halten, konnte nichts passieren. Schade, dass sich Claudia nicht auch traute. "Ist ganz einfach!" rief ich ihr zu, a.s ich langsam das Tempo beschleunigte. Als ich in sicherer Entfernung zu den Gästen war, ließ ich Kubbos galoppieren. Es war einfach herrlich, den Wind in meinem Haar zu spüren. Allerdings hielt meine Frisur den Reitbewegungen nicht lange stand. Bald schon flatterte mein offenes Haar wie eine rote Fahne im Wind.

"Ich habe keinen von diesen Vögeln hier. Aber vielleicht können sie mir in dem großen Handelshaus am Forum einen bestellen", sagte ich .
Als Niamh mir vorschlug, dass wir uns gegenseitig unsere Sprachen beibringen konnten, überlegte ich nur kurz, ob das Cato auch Recht wäre. Mein Mann hielt sehr auf alles Standesgemäße, das hatte ich schon gemerkt. Aber dann sagte ich mir, dass Niamh Gast bei den Furiern war und meine Cousine Serena, die auch adlig war, sie mitgebracht hatte. Also dürfte niemand etwas dagegen haben. Außerdem lag nun meine Schwangerschaft vor mir. Ich würde dick werden und ungern das Haus verlassen. Es würde mir fad werden:
"Das ist eine schöne Idee, Niamh. Besuche mich doch in der Villa Iulia, wann immer du magst", sagte ich. Dann dachte ich aber daran, dass so nur Leute sprachen, die keine ernsten Besuchsabsichten hatten. Wenn man es ernst meinte, nannte man einen Tag und eine Stunde:
" Oder sagen wir, gleich in dieser Woche am Tag des Iuppiters, zur achten Stunde* Wenn du magst, bringe eine Handarbeit mit", ich sah nämlich die hübschen Borten an Niamhs Hals- und Ärmelausschnitten:
"Ich würde gerne solch ein keltisches Muster lernen, wie du an deinem Kleid trägst. Sie sehen sehr schwierig aus"
Meine Begabung für weibliche Fertigkeiten war keinesfalls größer geworden. Doch das Baby würde Decken und Tücher brauchen, und vielleicht konnte ich sie wenigstens verzieren.

Dann ritt Niamh auf Kubbo ein Stück. Ist ganz einfach! , rief sie mir zu. Ihr langes rotes Haar flog im Wind, als sei sie Königin Pentheselea, den Trojanern zur Hilfe eilend (obwohl, vermutlich trug die Amazonenkönigin einen Helm, wenn sie in den Krieg ritt) und es sah aus, als flöge sie. Es musste herrlich sein, wie wenn man bei am Bug eines Schiffes stand und in die Wellen sah. Jetzt hätte ich es auch gerne probiert.
Aber ich schüttelte den Kopf und deutete auf meinen (immer noch) flachen Bauch:
"Reiten würde gerade gar nicht gehen. Ich habe.....", einen kleinen Iulius da drin, hatte ich sagen wollen, da sprang Anaxarete ein: "Du bist gesegnet, Herrin!", sagte sie auf Griechisch, obwohl ich wusste, dass sie viel mehr Latein verstand als sie zugab:
"Ich bin nämlich gesegnet", wiederholte ich gehorsam die Worte meiner Sklavin.


* selbstverständlich auch flexibel  Wink 



(04-15-2024, 06:37 PM)Furia Stella schrieb: Sabina erzählte mir, dass sie zurzeit Theaterstücke liest, da ihr Mann in ihrem Namen der Stadt Iscalis ein eigenes Theater gestiftet hat und sie sucht nach passenden Stücken, was nicht so einfach wäre, sie würde dann selbst was dichten.
"Liebe Sabina, das ist ja großartig, das Theater in Iscalis!" 

Aber da kam schon Spiros mit der Katze und Sabinas ganze Aufmerksamkeit war nur noch dem kleinen Tier gewidmet.
"Ach, das ist ein schöner Name - Dorostella und es ehrt mich wirklich und Doris passt auch sehr gut", ich küsste Claudia auch auf beide Wangen und dann auch die kleine Doris:



"Kleine Katzen sind so drollig
Und so wollig und so mollig,
Dass man sie am liebsten küsst.
Aber auch die kleinen Katzen
Haben Tatzen, welche kratzen.
Also Vorsicht! Dass ihr's wisst!"*

*James Krüss

"Es wird großartig. In der Eingangshalle werden die neun Musen stehen, die ein hiesiger Künstler namens Licinianus Owen extra gefertigt hat. Alle neune! ", sprach ich ohne falsche Bescheidenheit: "Und deshalb suche ich eben nach Theaterstücken, die unterhaltsam, lehrreich und nicht allzu unanständig sind. Auch eine sittenstrenge Dame soll den Abend genießen können. Am liebsten wäre mir etwas Lustiges. Das würde nämlich dem Legatus Augusti Rufus gefallen. Er ist ein so charmanter Mann, und ich würde ihm gerne eine Freude machen"
Mir fiel ein, dass Stella Petilius Rufus nicht kannte. Sie war, als dieser in Iscalis weilte, vermutlich noch nicht in der Stadt gewesen.

Stella küsste mich nun auch, und dann spielten wir mit der kleinen Katze Doris. Wenn eines der Kinder - außer Spiros, der wusste, wie man mit Haustieren umging - Doris streicheln wollte, zeigte ich ihnen, dass man die Hand nicht so fest aufdrückte und Katzen nicht gegen den Strich streichelte. Wieder Erwarten machte es mir sogar Spaß, Kindern etwas beizubringen. Wie würde das mit eigenen sein?
Dann schlief Doris, wie es die Art von Kätzchen war, einfach mitten im Spiel ein. Ich legte sie zurück ins Körbchen und befahl Nefertem, Doris gut zu hüten.
Ich reichte Stella eine Tabula: "Ist das nette Katzengedicht von dir? Schreibe es mir doch bitte auf"

Mittlerweile war es spät geworden. Die meisten Gäste verließen das Landgut und begaben sich nach Iscalis. Saturninus suchte lautstark nach Nivis, und wenig später kam eine streng aussehende Keltin, die das verlorene Schäfchen einsammelte und zurückbrachte.
Auch ich wollte nun nach Hause:

" Vielen Dank, liebe Stella, für dieses schöne Frühjahrfest", sagte ich und gähnte ein wenig hinter vorgehaltener Hand. So einen ganzen Tag an der frischen Luft war ich gar nicht gewöhnt. Am liebsten hätte ich es Doris gleich getan und mich in ihren Katzenkorb gelegt:

"Bitte besuche mich doch auch in der Villa Iulia. Welcher Tag würde dir denn passen?" Im Gegensatz zu Niamh, die nur einen Steinwurf weit von meinem Zuhause wohnte, musste ein Besuch der edlen Furia Stella  organisiert werden. Sie war ja auch eine Gutsherrin, Matrona und Mutter und hatte viele Pflichten.
[Bild: 3_15_08_22_9_35_15.png]
Vormund (Tutor):  Manius Claudius Menecrates
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