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Zu Ehren des Statthalters - Tod am Nachmittag
01-12-2024, 09:05 PM,
Beitrag #44
RE: Zu Ehren des Statthalters - Tod am Nachmittag
(01-11-2024, 04:21 PM)Tiberius Furius Saturninus schrieb:
Philus probierte sich aus, und er lernte noch. Saturninus sah die Angelegenheit nicht tragisch, die Leben der Kämpfer interessierten ihn nicht. Doch gerade konnte der junge Nautius eine Lektion für seine zukünftige politische Laufbahn lernen:

"Die Zuschauer sind hier wie auch in Rom wankelmütig.  Du darfst nicht vergessen, dass wir ein rechtsbesessenes Volk sind. Die größte Grausamkeit ist zu rechtfertigen, wenn sie mit dem Gefühl der absoluten Gerechtigkeit einhergeht. Gerecht ist, dass Rom über seine Provinzen herrscht. Gerecht ist die Verurteilung von Verbrechern, besonders von Brandstiftern. Wenn jedoch keine Gerechtigkeit waltet, so kann es geschehen, dass das Volk Mitleid bekommt und zum Unterlegenen hält, daher die Buhrufe",

er wollte dazu sagen, dass er den primitiven Tarlock töten lassen, die Sklaven jedoch begnadigen und freilassen sollte, um die Gunst des Publikums zurückzuerobern, da reichte ihm Petilius Rufus eine Wachstafel, die ihm ein Soldat überreicht hatte.

Saturninus las und kniff die Augenbrauen zusammen. Er kannte die Schrift nicht, aber das Siegel war nicht zu übersehen. 
Er hatte für Sabina, die in allem das Gegenteil seiner perfekten Serena war, nie viel übrig gehabt. Die Claudia musste sich einmischen, wo es nur ging. Besonders erboste ihn jedoch die Bitte, ihn, Furius Saturninus,  nicht zu beschämen. Das klang nach Zartgefühl, aber es war anmaßend wie die ganze Frau anmaßend war. Als ob er es nötig hätte, von der Gattin des Iulius Cato  beschützt zu werden.Vielleicht steckte sogar Iulius Cato hinter dem Brief....

" Sollten wir unsere Entscheidungen wirklich von den Launen junger Dämchen abhängig machen?", fragte Saturninus niemanden Bestimmten.

"Es reicht", sprach Petilius Rufus. Er gab einem Bogenschützen einen kurzen Befehl. Schon beim ersten gezielten Schuss brach der Barbar in der Arena  zusammen. Die Sklaven konnten ihr Glück nicht fassen, sie knieten sich nieder und streckten die Hände flehend gegen das Publikum aus.

Bei den Zuschauern  brachen Applaus und Jubel aus. Nur wenige waren enttäuscht, weil sie dem Wüten des Barbaren gerne weiter zugesehen hatten. Es wurden wiederum Rufe laut, die den Kaiser und seinen Statthalter hochleben ließen, darunter schallten aber auch die Rufe: "Freiheit!" "Freiheit!", was sich auf die drei überlebenden Sklaven bezog.

Saturninus wies auf Petilius Rufus, mochte dieser als Ehrengast nun die offizielle Entscheidung treffen.

Zu Philus sagte er nur: "Bitte ab jetzt keine Experimente mehr, sondern lieber etwas Traditionelles, werter Nautius Philus"

Lucius Petilius Rufus stutzte.


Er war eigentlich davon ausgegangen, einfach nur einen mehr oder weniger vergnüglichen Tag genießen zu können, aber scheinbar wurde von ihm als Gast nun doch eher Führung erwartet. Dabei wollte er nur dasitzen und vielleicht winken und eben nicht die Spiele hier ausrichten. Aber jetzt forderten die Zuschauer warum auch immer Freiheit für die anderen Kämpfer, und der eigentliche Ausrichter schien sich hierzu nicht äußern zu wollen.
Da Rufus aber keinerlei Ahnung hatte, wer da unten denn nun aus welchem Grund kämpfte und auch nicht vorhatte, sich damit nun oder später zu befassen, traf er auch keinerlei Entscheidung und wartete also einfach, bis die Kämpfer dort zurück in die Untiefen der Arena gebracht wurden, um dort ihren Herren, sofern vorhanden, wiedergegeben zu werden. Rufus hatte nicht vor, irgendjemanden seines Eigentums zu berauben wegen solcher Belanglosigkeiten.


Und so wartete er auch auf den nächsten Kampf.
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RE: Zu Ehren des Statthalters - Tod am Nachmittag - von Lucius Petilius Rufus - 01-12-2024, 09:05 PM

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