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Zu Ehren des Statthalters - Tod am Nachmittag
12-19-2023, 04:20 PM,
Beitrag #17
RE: Zu Ehren des Statthalters - Tod am Nachmittag
(12-16-2023, 09:25 PM)Marcus Nautius Philus schrieb: Um Saturninus all dies mitzuteilen, war nicht besonders viel Zeit gewesen, deshalb hoffte er, sein Freund und Mentor war mit der Aufstellung zufrieden, die sich nun in den Kampfplatz begab, um sich ein erstes und letztes Mal beschauen zu lassen.
Ja, dachte Philus im Licht, das sah ganz und gar nicht schlecht aus. Er hoffte einfach das beste für die beiden Römer.
„Ich hoffe, es findet Gefallen“, flüsterte er Saturninus zu, konnte aber nicht verhindern, dass sein Gesicht vor Stolz etwas glühte.
Er hatte als ersten Kampf den „guten“ Kelten und einen seiner wilderen Cousins vorgemerkt. Glücklicherweise war Geld immer noch überall gern gesehen. Für ein paar Asse würde der gute Mann ein paar vorteilhafte Worte rufen, um sich für den Kampf anzukündigen, sobald der Legat die erste Runde eröffnete.
„Der Gepflegte heißt Bowen“, zischte er Saturninus zu, damit dieser es ankündigen konnte. „Der mit dem Bart ist Ferghus. Betone, dass Bowen für die Ehre von Iscalis streitet. Er wird entsprechend antworten.“

(12-19-2023, 01:17 PM)Lucius Petilius Rufus schrieb: Lucius Petilius Rufus beruhigte sich.

Die Hinrichtungen waren ein ziemliches Spektakel, für das sich die Stadtverwaltung große Mühe gegeben hatte. Auch wenn Rufus jetzt kein grausames Spektakel brauchte und eine öffentliche Vergewaltigung für ihn trotz seiner voyeuristischen Neigung doch eher unangenehm war, konnte er anerkennen, dass viel aufwand für die Umsetzung dieser Geschichte getrieben war. Dennoch erinnerte es ihn am ehesten an die Spiele, die Vitellius so veranstaltet hatte, aber in der Provinz war das wohl positiver als in der Hauptstadt. Vitellius hatte seine Macht ja auch aus den nördlichen Provinzen gezogen, und dem Publikum schien das Schauspiel zu gefallen.
Lediglich das Gift zum Schluss ließ Rufus die Brauen hochziehen. “Gift ist sehr unrömisch“, meinte er kommentierend. Aber es war eine keltische Geschichte, vielleicht war das unter diesen gebräuchlicher. Wenngleich es den Geschichten widersprach, die Rufus so gehört hatte. Viele Schriftsteller verklärten ja gerne die Barbaren zu edlen Wilden, um damit Roms Dekadenz besonders anzuprangern. Aber bislang hatte er auch gedacht, dass sie mehr Wert auf Ehre legten, als Gift zu benutzen.


Schließlich aber war das Schauspiel vorbei und die Gladiatoren marschierten auf. Wobei ein Teil von diesen auch eher wie eine wilde Barbarenhorde aussah, denn wie die ausgebildeten Kämpfer.
“Sind diesen bemalten Kämpfern die Regeln bewusst?“ fragte er, um sich darauf vorzubereiten, wie das ganze hier gleich ablaufen würde. Gladiatorenkämpfe – also wirkliche Gladiatorenkämpfe mit echten Gladiatoren – folgten einem strengen Regelwerk und jeder Kampf wurde immer von mindestens einem, meistens drei Schiedsrichtern überwacht. Niemand, der sich wirklich für Gladiatoren begeisterte, wollte ein kurzes und blutiges Hauen und Stechen. Man wollte Kampfkunst sehen und nicht, wie es Achilles im Kampf gegen Hektor ausgedrückt hatte, dass die Ehre des Sieges durch einen Stein geraubt wurde, über den der Kontrahent stolperte.
Aber das hier war die Provinz, vielleicht war auch hier anderes zu erwarten als in Rom oder Londinium, und es ging eher darum, dass überhaupt jemand kämpfte. In dem Fall konnte Rufus wohl nicht die übliche Finesse und Regelkonformität erwarten.
“Nun, Furius Saturninus, kündige es an“, gab er dann auch einen Wink, dass der Provinzialbeamte die weiteren Spiele eröffnen konnte.


" Das wird schon gut gehen. Hauptsache, dem Volk gefällt es, und wenn das Volk zufrieden ist, ist auch der Statthalter zufrieden", antwortete Saturninus seinem jungen Scriba Provincialis Philus und klopfte ihm auf die Schulter.

Da sich der Legat Augusti an ihn mit der Bemerkung wendete, dass Gift unrömisch sei, nickte Saturninus zustimmend:
"Das ist es leider, nicht römisch ja. Die Geschichte stammt aus dem wilden Hibernia. In der Originalgeschichte hat der Hund vergiftetes Blut in seinen Adern,  und ein Tropfen davon rinnt den Speer hinab und direkt in König Celtchars Mund. Wir haben mit Ähnlichem experimentiert, aber das war sehr schwierig und wäre wohl von den meisten Plätzen aus  auch gar nicht sichtbar gewesen. Dennoch nehme ich mir deine Kritik zu Herzen, edler Petilius Rufus. Das nächste Mal sorge ich dafür, dass ein Celtchar im Kampf fällt", Saturninus schaute etwas bekümmert drein:
"Ja, Gladiatorenkämpfe sind bei uns noch nicht recht populär geworden. Iscalis verfügt auch nicht über eine eigene Gladiatorenschule. Wir haben zwei ausgebildete Gladiatoren, eine Menge Frei- und einige Unfreiwillige. Es ist erstaunlich, wie viele Keltenkrieger hier auftreten wollten. Man hat ihnen die Regeln erklärt. Wenn sie überhaupt der lateinischen Sprache mächtig sind", Saturninus hoffte, dass der Statthalter mit seinem Schützling nicht so streng sein würde - und dass die Barbaren sich dann auch an die Regeln halten würden. Es waren eben Barbaren:
"Die Organisation oblag dem jungen Nautius Philus, der mir verantwortlich ist. Ich bin sehr dafür,  dass sich die jungen Leute auch einmal  ausprobieren"
Aus Fehlern lernte man. Aus manchen Fehlern vielleicht nur einmal,  denn dann war man tot, aber das war das Risiko, welches dem Leben Würze verlieh. 
Das Spektakel würde dem Volk schon gefallen, auch wenn ein Hauptstädter vielleicht nur eine Augenbraue hochzog, da Professionalität durch Enthusiasmus ersetzt wurde. Enthusiastisch waren die Iscaler wirklich. Und die Kämpfer sahen durch die Bank weg gut aus. 

Endlich öffnete sich das Gatter. Zuerst kamen Sänger und Männer, die Bilder des höchsten Iuppiters und der Britannia trugen, danach die Büsten des Vespasianus Augustus und des Petilius Rufus. Nachdem geopfert worden war, und sie ihre Runde gegangen waren, postierten sich die Sprecher, die alle Ansprachen laut wiederholen würden.
Die drei Schiedsrichter, verlässliche Beamte der Zivilverwaltung, waren an ihren weißen Togen gut zu erkennen. Auch sie grüßten den Statthalter.

"Im Namen des Kaisers, zu Ehren des Legatus Augusti Petilius Rufus!" Wieder Fanfaren. Dann gab es die erste Paarung:

"Das erste Kampfpaar des heutigen Nachmittags tritt an: Ein Kelte aus Iscalis, zu Ehren der Stadt, deren Bürger er geworden ist, : Bowen!" Es gab vereinzelten Applaus. Der ganz und gar römisch wirkende Mann war ein Traex, ein leichtbewaffneter Gladiator.  Er trug ein gebogenes Kurzschwert und einen kleinen Schild.
Ihm gegenüber wirkte der andere Kelte wuchtig. Er kämpfte ohne Helm oder Schutz, aber er hatte eine Lanze und ein Schwert, und glich am ehesten einem Hoplomachus.:
" Sein Gegner ist Ferghus, der von sich selbst behauptet, schon ein halbes Dutzend Stammeskrieger getötet zu haben!"
[Bild: 3_18_08_22_2_20_05.png]
[Bild: 3_15_08_22_9_31_55.png]

Honoratior von Iscalis
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RE: Zu Ehren des Statthalters - Tod am Nachmittag - von Tiberius Furius Saturninus - 12-19-2023, 04:20 PM

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