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[Dienstraum] Der Fall Verctissa
01-23-2024, 10:01 PM,
Beitrag #21
RE: [Dienstraum] Der Fall Verctissa
Irgendwie war ich schon stolz auf die freundliche Anerkennung meines Vorgesetzten, auch wenn sie nur der Fantasiegestalt Tarutius Corvus galten. Dennoch versuchte ich, seine Worte angemessen zu erwidern. "Ich danke dir, Princeps officii, für deine freundlichen Worte. Es ist mir eine Ehre, durch meine Fähigkeiten einen Beitrag zum Wohl des Imperiums zu leisten." Auf alle Fälle hatte ich es nun geschafft, die Provinzialregierung infiltrieren zu können. Der erste Schritt war getan. Wenn ich nun auch noch das Vertrauen von Furius Saturninus erlangen konnte, war das ein voller Erfolg. Auf diese Weise konnte ich vielleicht noch viel schneller an Informationen herankommen, die unsere Sache weiterbringen konnten. Doch natürlich musste ich stets auf der Hut sein. So auch jetzt, als Furius damit begann, mich auszufragen.

"Aber natürlich, Princeps officii! Ich gebe gerne Auskunft. In der Tat konnte ich schnell eine Wohnung finden. Ich wohne nun im Thoranium A, in der 5. Wohnung. Dort lebe ich im Augenblick nur mit meiner Sklavin. Denn leider bin ich noch nicht verheiratet. Doch es gibt da eine junge Frau aus Londinium, die ich hoffentlich bald zu ehelichen gedenke." Natürlich posaunte ich Priscas Namen nicht laut heraus. Schließlich war Iscalis eine kleine Stadt, in der jeder jeden kannte. Da Sabinius Merula nun auch kein Unbekannter war, musste mein Chef nicht wissen, dass ich ein Auge auf Sabinius‘ Frau geworfen hatte.
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Als "Lucius Tarutius Corvus"
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Falke
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01-25-2024, 04:56 PM,
Beitrag #22
RE: [Dienstraum] Der Fall Verctissa
"Das Thorianum ist durchaus ein respektabler Wohnort für einen Beamten" , sagte Saturninus. Hätte Tarutius Corvus noch keine bessere Wohnung gehabt, hätte er ihm geholfen:
"Und alleine mit einer hübschen Sklavin, die den Haushalt macht, kann man es lange aushalten", ein wenig lachte er:
"Sofern sie verträglich ist und keine Xanthippe. Aber lass mich wissen, wenn du deine Londinierin ehelichst. Zur Hochzeit bekommt jeder Mitarbeiter einen Bonus"
Der junge Tarutius war ihm wirklich sympathisch:
"Was pflegst du in deiner Freizeit zu unternehmen? Tabernae? Thermen? Die meisten Angestellten der Verwaltung treffen sich ab und zu dort nach Dienstschluss", fragte er und dann doch: "Und wie hälst du es mit dem Wagenrennsport? Hast du denn eine favourisierte Circuspartei?"
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Honoratior von Iscalis
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01-28-2024, 09:59 AM,
Beitrag #23
RE: [Dienstraum] Der Fall Verctissa
Ich nickte zustimmend. Mit meiner Wohnung war ich sehr zufrieden. Wenn nun auch Prisca endlich zu mir kam, würde alles perfekt sein. Doch leider hatte sich nun alles verzögert, aufgrund des Ablebens von Sabinius Merulas Mutter. Ich hatte davon durch Zufall erst kürzlich gehört und hatte schon mit dem Gedanken gespielt, die Casa Sabinia aufzusuchen, um Sabinius zu kondolieren und um Prisca endlich wieder sehen zu können.

Ich war kurz mit meinen Gedanken abgeschweift, als Furius Nysa erwähnte und lachte. Schnell verzog auch ich mein Gesicht zu einem Lachen. "Oh ja, das ist wohl wahr! Aber keine Sorge, sie ist sehr verträglich und sehr handzahm." antwortete ich lachend, obwohl ich Nysa bisher noch nie zu nahe gekommen war.
Furius erwähnte auch einen Bonus, den jeder Mitarbeiter bei seiner Hochzeit bekam. Ich musste es ihn nur wissen lassen, wenn es soweit war. "Das ist sehr zuvorkommend! Danke, ich werde es dich wissen lassen, wenn es soweit ist."

Doch mit der Ausfragerei schien es noch lange nicht vorbei zu sein. Als nächstes wollte der Princeps officii wissen, was ich so in meiner Freizeit trieb. Ich fragte mich schon, weswegen er das wissen wollte, denn es war doch gar nicht von Belang, was ich außerhalb meiner Dienstzeit tat. Doch ich blieb unverändert freundlich. "Hin und wieder gehe ich in eine Taberna und natürlich auch in die Thermen," log ich. Seitdem ich in Iscalis war, hatte ich noch kein einziges Mal die Thermen besucht, obschon ich in meiner Zeit in Londinium regelmäßig die dortigen Thermen besucht hatte. Mein Pflegevater hatte immer darauf bestanden, dass ich ihn begleitete.
Seine nächste Frage, die den Wagenrennsport betraf, konnte ich ihm noch weniger glaubhaft beantworten, da ich mich damit weder auseinander gesetzt hatte, noch interessierte er mich sonderlich. Natürlich mochte ich Pferde. Aber das war es dann schon auch. "Um ehrlich zu sein hatte ich bisher kaum Gelegenheit, mich damit zu beschäftigen, geschweige denn ein Rennen zu besuchen. Daher habe ich auch keinen Favoriten. Aber wenn nun alles in geregelten Bahnen läuft, würde ich mir gerne ein Rennen anschauen."
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Als "Lucius Tarutius Corvus"
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Falke
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01-30-2024, 12:16 PM,
Beitrag #24
RE: [Dienstraum] Der Fall Verctissa
Die Zurückhaltung des jungen Mannes schob Saturninus auf dessen Bescheidenheit:
"Wundere dich bitte nicht, dass ich dich frage. Es interessiert mich, was die Jugend in ihrer freien Zeit treibt, da ich langsam nicht mehr dazu gehöre", sagte er mit einem kleinen wehmütigen Lächeln: 
"Ich selber liebe den Wagenrennsport, auch wenn er ein klein wenig unstandesgemäß ist. Verstärkung bei der Organisation könnte ich immer gut brauchen, wenn du gerne möchtest. Und da die Kelten gute Fahrer sind beziehungsweise hat man mir beigebracht, dass unser gutes lateinisches Wort "carrus" keltischen Ursprungs sein soll ", er warf einen etwas spöttischen Blick Tarutius zu, denn so recht konnte er es nicht glauben, dass Barbaren etwas Wichtiges erfunden hatten:
" ...hoffe ich eigentlich auch, damit die Herzen der Britannier zu gewinnen. Ich bin davon überzeugt, dass wir mehr Gemeinsamkeiten haben als Unterschiede und alle gut miteinander unter Roms Frieden leben können. Da bin ich kein Hardliner. Der edle Legat Augusti handelt hier klug und in diesem Sinne, scheint mir. Die meisten Aufstände hat es gegeben, wenn man die Unterworfenen falsch behandelt hat. Nur eine zufriedene Provinz bringt doch Erträge ein. Ich nehme an, dass du ähnlich denkst, da du eine keltische Mutter hast. Ich hoffe wirklich, dass am nächsten Rennen wieder britannische Wagenlenker teilnehmen. Vielleicht könntest du mir behilflich sein, sie anzuwerben. Was motiviert einen Kelten?"
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Honoratior von Iscalis
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02-03-2024, 09:45 AM,
Beitrag #25
RE: [Dienstraum] Der Fall Verctissa
Es war also nichts weiter als reines Interesse, was ich im Privaten tat, da Furius ein wenig seiner dahinwelkenden Jugend nachtrauerte. Er selbst frönte dem Wagenrennsport, auch wenn dies nicht so recht seinem Stand entsprechen wollte. Gleichzeitig bot er mir an, ihn bei der Organisation solcher Rennen zu unterstützen, da er meinte, die Kelten seien gute Wagenlenker, was durchaus auch stimmte. Ich selbst hatte leider noch nie ein Essedum, einen kletischen Streitwagen im Einsatz gesehen, doch in den Geschichten vergangener Schlachten hatte das Essedum stets seinen festen Platz gehabt.
"Oh, das wäre eine große Ehre für mich, dich auch hier zu unterstützen. Und ja, im Keltischen bedeutet Wagen Car. Mein Großvater erzählte mir in meiner Kindheit oft von den zweirädrigen Streitwagen, den Esseda. Nur die Krieger von hohem Stand besaßen einen. In alten Zeiten wurden sie sogar damit beigesetzt." Selbstverständlich war es nicht mein Großvater gewesen, der mir das erzählt hatte, sondern Cathbad. Seine Beschreibungen von Boudiccas Streitwagen im Einsatz gegen die römischen Legionäre waren sehr bildhaft gewesen.
Furius wollte mit den Rennen auch die Einheimischen ansprechen und deren Begeisterung dafür entfachen. Er war bestrebt, uns alle zu kleinen Römern zu machen. Zwar besaßen wir dadurch nicht automatisch das Bürgerrecht, doch solange wir Treu zu Rom sehen würden, war in seinen Augen doch alles gut. Doch dabei machte er einen entscheidenden Fehler! Wir waren keine Römer und dachten auch nicht so. Wir waren keineswegs so oberflächlich und so dekadent, wie unsere Besatzer!
Ich sollte ihm dabei helfen, keltische Wagenlenker anzuwerben. Nun fragte er mich, wie man solche Leute motivieren konnte. Ich dachte kurz nach. "Ich glaube nicht, dass es alleine die Aussicht auf die Siegerprämie ist, die einen Wagenlenker motiviert. Wie gesagt, die einstigen Wagenlenker waren Männer und Frauen von Stand. Das Essedum war ein Zeichen ihrer Macht und ihrer Größe. Je mehr ein Stamm Esseda aufbringen konnte, umso stärker und angesehener war er. Also würde ich sagen, es ist in erster Linie Ansehen und Ehre zugleich."
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Als "Lucius Tarutius Corvus"
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Falke
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02-05-2024, 12:19 PM,
Beitrag #26
RE: [Dienstraum] Der Fall Verctissa
"Es würde mich freuen, wenn du den Wagenrennsport als Passion entdecken würdest. Einige Männer und ich wollen bald hier in Iscalis eine Circuspartei gründen, da bekommst du eine Einladung zur Gründung. - 
Oh ja, die gefürchteten keltischen Esseda. Königin Boudicca, diese Ausgeburt des Orcus, soll eigenhändig einen Streitwagen gelenkt haben. Die Wagen für Wagenrennen sind jedoch viel leichter gebaut, je leichter desto besser. Wenn man auf den Planken steht, reagieren sie auf die leiseste Gewichtsverlagerung. Jedes Jahr kommt neuer technischer Schnickschnack dazu"

Saturninus lenkte ab und zu eine Biga, ein Zweiergespann, wenn auch niemals in der Öffentlichkeit. Aber es war ihm anzusehen, dass ihm das Thema Freude machte:
"Deshalb muss man so aufpassen, dass die anderen Circusvereine keine Spione aufs Gelände schicken"

Tarutius Corvus erzählte ihm nun, dass nur der Adel solche Wagen gefahren hatte und sich damit sogar begraben ließ, solch ein Statussymbol war das.
Saturninus hörte sehr interessiert zu. Der junge Dolmetscher lieferte eine Fülle interessanter Informationen:

"Dann könnte ich mir vorstellen, dass der keltische Adel ein Wagenrennen als Herabwürdigung ihrer Tradition zu einem bloßen Sportevent betrachten könnte", sagte der Princeps Officii nachdenklich:

"Aber das ist wirklich nicht so gemeint. Auch wir ehren die Wagenlenker - im Unterschied zu Gladiatoren sind sie nicht infam, auch wenn heutzutage die meisten von ihnen aus niederem Stand kommen. Das Zeichen der Ehre ist der Lorbeerkranz, der ihnen aufgesetzt wird, wenn sie siegreich sind.
Vermutlich sagt der Lorbeer den Britanniern gar nichts. Er wächst hier auch nicht wild, zumindest habe ich keinen gesehen. 
Was bedeutet denn für die Einheimischen Ehre und Ansehen, werter Tarutius Corvus?"
Saturninus war durchaus bereit, dazu zu lernen und einen neuen Preis zu stiften. Das gebot die politische Vernunft. Gerne? Lieber Himmel, gerne kam aus dem Bauchgefühl und sollte für das Handeln eines Römers kein Maßstab sein.
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Honoratior von Iscalis
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02-13-2024, 07:41 PM,
Beitrag #27
RE: [Dienstraum] Der Fall Verctissa
Er bekräftigte erneut sein Angebot, mich in Zukunft mehr mit dem Wagenrennsport zu beschäftigen und mich einzubringen. Wahrscheinlich führte kein Weg daran vorbei. Da ich nun einmal vorgab, Römer zu sein, würde es wohl eher auffällig sein, wenn ich mich nicht für den Wagenrennsport begeistern würde.  Er und ein paar andere Männer wollten sogar eine Circuspartei gründen, zu deren Gründung ich auch noch eine Einladung bekommen würde. "Oh ja, da freue ich mich schon darauf!" meinte ich dann, ehe er kurz über die große Königin herzog und sie eine Ausgeburt des Orcus nannte. Natürlich seien die römischen Wägen viel besser, meinte er, da sie ständig weiterentwickelt wurden.

"Du meinst wirklich, andere Vereine schicken Spione um uns auszuspionieren?" fragte ich dann und kam nicht umhin, still und leise in mich hineinzulachen, weil ich ja auch ein Spion war. Ein Spion der keinen Circusverein ausspionierte, sondern die Provinzverwaltung. Was war wohl schlimmer? Die albernen Spielereinen, dekadenter Römer oder die Infiltration und der Diebstahl geheimer Informationen aus der Provinzverwaltung?

Der Princeps officii schien großes Interesse daran zu haben, was ich über die keltischen Wagenlenker erzählte. Doch ich konnte ihn da beruhigen. Leider! "Nun ja, viele der Adligen sind von ihrem hohen Ross herabgestiegen und finden inzwischen gut, was wir Römer gut finden, um sich anbiedern zu können. Sie wollen nämlich auch ein Stück von großen Kuchen, wenn du verstehst, was ich meine. Die einfachen Leute, so fürchte ich, sind das Problem. Sie erinnern sich noch gut an die alten Traditionen und haben kein Interesse daran, es ihren Besatzern recht zu machen, da es keinerlei Vorteile für sie bringt. Jedoch für einen Adligen könnte schon etwas dabei herausspringen, wenn er sich bei seinen neuen Herren einschmeichelt." Natürlich gab es auch Ausnahmen. Männer von Adel, die die alte Ordnung wieder herbeisehnten und alles Römische ablehnten oder sich sogar gegen die Römer stellten. Doch leider wurden diese immer weniger.

"Nun ja, Lorbeer sagt den meisten Britanniern in der Tat nichts. Da wäre Eichenlaub wesentlich besser geeignet, denn die Eiche ist den Kelten heilig. Du musst wissen, einst stand es unter Strafe, eine Eiche zu fällen! Dieses Vergehen wurde mit dem Tod geahndet", erklärte ich. Leider hatten die Römer darauf keine Rücksicht genommen. Sie hatten alles nieder gemacht, um ihre Straßen und Hauser zu bauen, und sie taten es immer noch, seit sie in dieses Land gekommen waren.
Ich überlegte kurz, als er mich fragte, was Ehre und Ansehen für die Einheimischen bedeutete. "Nun, wahrscheinlich das Gleiche, wie für uns Römer. In erster Linie Wertschätzung, denke ich."
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Als "Lucius Tarutius Corvus"
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Falke
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02-16-2024, 09:25 AM,
Beitrag #28
RE: [Dienstraum] Der Fall Verctissa
"Natürlich schicken sie Spione! Und sie schreiben Fluchtafeln, die sie in der Nähe der Rennbahn vergraben, damit sich die gegnerischen Pferde die Beine brechen", schilderte Saturninus die Lage vor den Wagenrennen:
"Nur wir Veneti tun dergleichen nicht. Das haben wir nicht nötig", er lachte selber ein wenig.

Was Tarutius über adlige Kelten erzählte, war interessant, und einleuchtend, der Furius sah es allerdings nicht ganz so:
"Ich würde es weniger negativ formulieren", räumte er dann ein. Tarutius Corvus sprach ja so, als wäre an diesen rückständigen Traditionen etwas erhaltenswert:
"Es geht nicht nur darum, etwas vom Kuchen abzubekommen, werter Tarutius Corvus.  Es geht auch um Teilhabe an unserem Rom, an unserem Imperium. Die Götter und die Vernunft haben bestimmt, dass wir Römer die Welt beherrschen sollen. Dem kann sich ein Adeliger - ein Mann mit Weitsicht doch - nicht verschließen.
Aber auch ein einfacher Untertan kann viel gewinnen. Er benutzt unsere Straßen, unsere Thermen, er lebt in unseren Städten, kann sorglos reisen und - das will ich betonen, denn gerade eben wurden wir Zeuge - besitzt eine größere Rechtssicherheit als unter seinem früheren Fürsten. Meinst du, ein keltischer Stammeshäuptling hätte Verctissa einen Anwalt gestellt und sie so großzügig entschädigt wie Statthalter Petilius es getan hat? Ich glaube nicht"

Wieder hörte Saturninus zu. Eichenlaub war es also, und die Eiche war heilig. Was der neue Dolmetscher alles wusste!
"Würde es den Kelten schmeicheln, wenn man künftig den Baumdryaden ein Opfer bringt, bevor man eine Eiche fällt?", erkundigte sich Saturninus.

Denn ja, diese Maßnahme wäre nach seinem Geschmack. Effektiv und nicht zu teuer für die Verwaltung:
"Eichenlaub anstatt Lorbeer also. Ein zweiter Kranz, falls es einen keltischen Gewinner gibt,  ließe sich anfertigen. Danke für diese Auskunft. Es ist für unser Zusammenleben wichtig, solche Details in den Gebräuchen der Unterworfenen  zu kennen"
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Honoratior von Iscalis
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02-18-2024, 02:19 PM,
Beitrag #29
RE: [Dienstraum] Der Fall Verctissa
"Natürlich!" entgegnete ich dem Furier und grinste dann auch ein wenig. Dennoch verstand ich immer noch nicht, weshalb die Römer für eine Freizeitbeschäftigung so viel kriminelle Energie aufbringen konnten. Gab es nichts Wichtigeres?

Offenbar hatte ich das Verhalten des keltischen Adels zu negativ formuliert. In Zukunft musste ich besser darauf achten, wie ich etwas sagte!  Ich durfte mich da nicht von meinen Gefühlen leiten lassen! Damit konnte ich sofort anfangen, denn das arrogante Gehabe meines Vorgesetzten kotzte mich schlichtweg an. Die Götter und die Vernunft also waren es, die sie zu den Herrschern der Welt bestimmt hatten? Wenn er meinte! Natürlich durfte nun auch nicht seine Aufzählung fehlen, was die Römer alles für uns getan hatten. Als Krönung des Ganzen durfte natürlich nicht die Rechtssicherheit fehlen, die wir soeben erlebt hatten. Was Furius Saturninus wohl aber nicht ahnen konnte, war die Tatsache, dass das Prinzip des Blutgeldes auch schon vor der Ankunft der Römer in unserer Gesellschaft bekannt war. "Nun, Verctissa hätte wohl auch ein Blutgeld erhalten. Wie hoch dieses Blutgeld gewesen wäre, kann ich nicht sagen. Aber wenn sie und ihr Sohn von Stand gewesen wären, hätte sie wohl auch auf den Tod des Mörders ihres Sohnes drängen können." antwortete ich ihm ruhig.

Der Princeps officii hörte mir auch weiterhin aufmerksam zu, als ich über die Eichen sprach. Seine Frage, die er dann stellte, war gar nicht so abwegig. Natürlich kam es darauf an, welche Eichen man fällte, denn es gab Eichenhaine, die heilig waren und deswegen nicht gefällt werden durften. Wer es dennoch tat, hatte große Schuld auf sich geladen und war früher mit dem Tod bestraft worden.
"Das würde sicher bei den Leuten gut ankommen. Doch Vorsicht! Es gibt auch heilige Bäume, die nicht gefällt werden dürfen! Sie zu fällen, wäre ein Sakrileg! Aber ja, ein Kranz aus Eichenlaub wäre sicher eine gute Idee," versicherte ich ihm.
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Als "Lucius Tarutius Corvus"
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Falke
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02-19-2024, 02:13 PM,
Beitrag #30
RE: [Dienstraum] Der Fall Verctissa
Saturninus war sehr zufrieden mit dem jungen Mann, den er eingestellt hatte. Er besaß viele Informationen über die keltische Welt, die für die Verwaltung von großem Nutzen waren. Im Gegensatz zu Ceridwen war er aber auch römischer Bürger und seine Loyalität gehörte daher unweigerlich Rom. Besser ging es gar nicht.
Nun stellte Saturninus aber noch eine Frage, die ihm - nun nicht direkt Albträume bescherte, aber doch wie etwas Düsteres auf dem Gemüt lag. Vielleicht wusste Tarutius davon. Vielleicht aber auch nicht, da seine Mutter Römerin war und mit einem Römer verheiratet:
"Ich danke dir, dass du dein Wissen mit mir teilst. Ich werde also künftig Anweisungen geben, mit den keltischen Priestern zu sprechen, bevor wir unwissentlich heilige Bäume fällen", sprach er:
"Aber mit den Priestern - wie sieht das aus? Ich habe immer nur Gerüchte über die einheimischen  Druiden gehört. Seit Kaiser Claudius Verbot sind sie illegal. Ab und zu soll jedoch sogar einer gesichtet worden sein. Existieren sie denn noch? Und ist wahr, was man sich über sie berichtet? Das sie Menschen auf grausamste Weise opfern und dadurch übermenschliche Fähigkeiten erlangen können?"
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Honoratior von Iscalis
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