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Wagenrennen - zu Ehren des Statthalters
12-14-2023, 07:09 PM,
Beitrag #62
RE: Wagenrennen - zu Ehren des Statthalters
(12-12-2023, 12:48 PM)Marcus Salvius Falco schrieb: „Es stimmt, Erwan erwähnte so etwas. Sie hatte wohl Schwierigkeiten und ja er wollte sie verheiraten, er fragte mich ob ich nicht einen guten Mann für sie kennen würde. Es war aber noch garnichts weiter besprochen, sie hätte nicht flüchten müssen. Wobei, wenn ich es jetzt im Nachhinein bedenke war es wohl ihr Glück, wer weiss ob sie das ganze überlebt hätte.“
An Saturninus gewandt fragte er „Gab es nicht ein paar Leichen, ich habe so etwas gehört in der Stadt und auch von Schmierereien? Man sollte doch hoffen das die Kerle dabei selbst in den Hades gegangen sind und nicht noch immer hinter ihr her sind. Stell dir vor einer sieht sie hier und…nein, nein ich denke gerade jetzt ist sie am sichersten Ort den man sich für ein junges Mädchen vorstellen kann.“

Salvius untermauerte glücklicherweise meine Geschichte. Ebenso den Verbleib der angeblichen Verfolgeraus Hibernia, die in Wirklichkeit niemals den heiligen Boden Albions betreten hatten. Dafür war Niamh wahrscheinlich einfach zu unbedeutend gewesen. Was wollte ein junges Mädchen, die die einzige Überlebende ihrer Sippe war, denn schon gegen den neuen König ausrichten? Sie war mittellos und fremd in einem besetzten Land. Eine wie sie würde wohl kaum der Anlass dafür sein, dass die Rom seine gierigen Klauen auch nach Hibernia ausstrecken würde.
"So ist es!" stimmte ich ihm lächelnd vor, wobei ich damit nicht die Gegenwart des Statthalters, unten in den Stallungen meinte.

(12-13-2023, 03:03 PM)Tiberius Furius Saturninus schrieb: Dann aber meinte Falco, Niamh wiederzuerkennen und zwar als Ziehtochter des Tuchhändlers Erwan.

Wenn er wüsste, wie sehr der Name "Erwan" Saturninus elektrisierte! Der Brand des Hauses des Tuchhändlers und wie er das Thronjubiläum des Kaisers beendet hatte, hatten in seinen Augen etwas Unheilvolles. Saturninus überlegte ernsthaft, ob er selbst irgendwelche alten Götter Britanniens beleidigt hatte. Denn anders konnte er sich die Geschichte nicht erklären, die er nun anhören musste:

Niamh war eine hibernische Adlige, die bei der Machtübernahme eines neuen Königs hatte fliehen müssen. Ihre Angehörigen wurden getötet. Der Händler Erwan kannte die Familie und versteckte das Mädchen. Als er sie verheiraten wollte, floh sie weiter zu ihrer Tante nach Cheddar:

" Du meinst tatsächlich, dass ein hibernischer Häuptling"  - König mochte Saturninus den Mann nicht nennen -: " namens Dermot die Dreistigkeit besitzt, Bewaffnete in eine römische Provinz zu senden, um zu morden und zu brennen, Dorfälteste Ceridwen?", fragte der Furier in scharfem Ton:
"Ich hätte von meiner Klientin erwartet, dass sie mit solch einer Ungeheuerlichkeit sofort zu mir kommt!  Hast du für die ganze Geschichte Beweise? So oder so, ich werde den Legatus Augusti informieren müssen. Und Nivis wird aussagen"

Die Angelegenheit hatte sich eben von "eher uninteressantem Tod eines Nichtrömers" zu " Bewaffnetes Eindringen auf römisches Gebiet" entwickelt:

" Nivis ist gerade bei Petilius Rufus. Wenn sie schlau ist, gewinnt sie seine Zuneigung und trägt ihm ihren Fall vor"

 Saturninus hoffte sehr, dass die junge Fürstentochter sich zu benehmen wüsste. 
Es wäre nicht das erste Mal, dass Rom Schicksal spielte und Thronstreitigkeiten entschied, in dem es einen ihm genehmen Herrscher auf einen Thron setzte. So hatte auch die Eroberung von Britannien angefangen: Der britische HäuptlingVerica, Freund der Römer, hatte um Hilfe gebeten. Unter dem Vorwand, diesem Verbündeten helfen zu müssen, beschloss Kaiser Claudius die Invasion. Wenn Nivis sich unter den Schutz des Statthalters Petilius Rufus stellte, hätte Rom in Hibernia vielleicht sogar einen Fuß in der Tür.


Der Furier nahm meine Geschichte nicht ganz so gelassen auf. Insbesondere die Stelle, in der ich Diarmuids Männer beschuldigte, den Gallier getötet und sein Haus pulverisiert zu haben, stieß auf Unbehagen.
"Natürlich habe ich keine Beweise dafür, dass es Diarmuids Männer waren. Den Göttern sei Dank konnten sie niemals Niamhs Spur nach Cheddar zurückverfolgen. Es war also lediglich eine Vermutung, denn Niamh erzählte mir, dass diese Männer sie auf ihrer Flucht verfolgt hätten. Was liegt also näher, als dass sie ihr auch nach Britannia gefolgt sind?" antwortete ich.

Ach herrje, nun beklagte er auch noch, dass ich meiner Pflicht als Klientin nicht nachgekommen sei, und ihm alles erzählt hatte! Ich seufzte leise.
"Ich habe nichts gesagt, weil dies der Wunsch meiner Nichte war. Sie hat sehr Schlimmes durchgemacht und ich bin so froh, dass sie an ihrem Schmerz nicht zugrunde gegangen ist, sondern langsam wieder aufblüht." 
Das entsprach durchaus der Wahrheit, denn Niamh war nur ein Schatten ihrer selbst gewesen, als sie nach ihrer Befreiung zu mir gekommen war.
Er sollte ruhig dem Statthalter davon berichten. Die Spuren würden ins Leere führen, weil es ja gar keine hibernischen Angreifer gegeben hatte. Und Niamh war ganz sicher nicht so dumm, dem Statthalter irgendetwas davon zu erzählen, da es dafür überhaupt keine Veranlassung gab. Sie wusste ja noch nicht einmal, dass ich ihre Geschichte gerade in leicht veränderter Form zum Besten gegeben hatte. Wenn sie klug war, würde sie dafür sorgen, dass sie Petilius' Klauen entkam!
[Bild: 3_15_08_22_9_39_13.png]
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RE: Wagenrennen - zu Ehren des Statthalters - von Ceridwen - 12-14-2023, 07:09 PM

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