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Wagenrennen - zu Ehren des Statthalters
12-09-2023, 06:10 PM,
Beitrag #56
RE: Wagenrennen und Circusspiele - zu Ehren des Statthalters
(12-09-2023, 12:11 PM)Marcus Salvius Falco schrieb: Falco dachte er hatte sich verhört , Nichte? Wessen Nichte? Hatte Erwan nicht erzählt er habe das Mädchen von einer Reise aus Hibernia mitgebracht?
„Nivis, richtig?“ sprach er sie an als sie wieder zu ihrem Platz zurück kam „ ich freue mich das dir bei der Explosion nichts passiert ist und ich traure mit dir um deinem Ziehvater. Er war mir ein sehr guter Freund, wusstest du das er mit mir über deine Zukunft geredet hat?“

(12-09-2023, 03:26 PM)Lucius Petilius Rufus schrieb: Lucius Petilius Rufus grübelte.

Dass hier in der Stadt die Dinge weit weniger geregelt zugingen als in Rom oder in einem gut geführten Militärlager, gut. Aber dieses Durcheinander hier war doch tendenziell eher besorgniserregend und weniger erquicklich. Er sah zu, wie Niamh sich wieder zu ihm setzte, aber dabei angespannt wirkte. Vermutlich war Furius Saturninus nicht gerade nett gewesen, als er den Frauen etwas zugezischt hatte. Und dann sprach dieser eventuell angehende Ritter ihn auch noch auf das Mädchen an, was Rufus erst recht fragend blicken ließ.
Wollte der Mann eigene Ansprüche an das junge Ding geltend machen? Wenn ja, war er gerade an der Grenze zwischen Mut und Dummheit angelangt. Üblicherweise machte man demjenigen, der über die eigene Beförderung entschied, besser nichts streitig. “Nun, heute soll ein fröhlicher Tag sein, und keiner, an dem wir uns mit solch trüben Gedanken befassen“, entschied Rufus der Sache Einhalt zu gebieten, was immer es auch war.
Ein fragender Blick traf kurz den Furier, da Rufus das ganze zunehmend weniger amüsant fand, wie sich die Gäste des Patriziers hier in seiner Gegenwart gebärdeten. Ob der Mann wusste, dass er ihm ein Mädchen vorgestellt hatte, auf das ein anderer hier direkt vor seiner Nase Ansprüche geltend machen wollte? Nein, Rufus fand das ganz und gar nicht amüsant.

Er konzentrierte sich auf die Rennbahn unter ihm, wo die letzte Runde angefangen hatte. Dank des ganzen Durcheinanders hatte er den Großteil des Rennens verpasst, was ihn zusätzlich ärgerte. Er mochte Pferderennen an und für sich und hatte nun fast nichts davon mitbekommen. Aber wenigstens das Finale wollte er jetzt wirklich ungestört mitbekommen, weshalb er der ganzen störenden Ablenkung jetzt auch mit einem Handzeichen Einhalt gebot.

Das Publikum hatte von dem wachsenden Ärger des Statthalters wenig mitbekommen und jubelte und grölte lauthals, als die Wagen die letzte Runde bestritten. Bis zum Ende war noch offen, wer das Rennen letztendlich gewinnen würde, und dementsprechend euphorisch war die Stimmung, als schließlich der rote Rennwagen mit dem blonden Wagenlenker als erstes wieder an der Loge des Statthalters und damit der Ziellinie vorbeirauschte.
Rufus lachte leicht und spendete höflichen Beifall, ehe er sich erhob. “Ich werde nun den Sieger ehren und ihm Börse und Kranz überreichen. Danach würde es mich sehr freuen, Nivis zu den Ställen zu begleiten und ihr die Pferde zu zeigen.“ Ein kurzer Blick streifte Salvius Falco, um klar zu machen, dass er ein Nichterscheinen des Mädchens auf seine Ansprüche zurückführen würde.
Dann blieb sein Blick auf Furius Saturninus hängen. “Sofern deine Klienten“, und damit meinte er sowohl Salvius Falco als auch die beiden Keltinnen, “nicht weitere… Einwände haben, würde ich dir die Durchführung der angesetzten Hinrichtungen anvertrauen. Ich denke, zu den angekündigten Gladiatoren ist die Besichtigung der Ställe abgeschlossen.“

Eine Antwort wartete Rufus nicht wirklich ab. Er war der Statthalter Roms, kein Bittsteller, der von irgendjemandem erst das Einverständnis einholen musste. Weshalb er die kurze Treppe hinunter in Richtung des Arenasandes auch ohne weitere Antwort abzuwarten betrat, um zur Siegerehrung zu schreiten.

Auch Saturninus war in höchstem Maße verwirrt, aber er fing sich gleich wieder. Das er die Bewohner von Iscalis als ein wenig rustikal bezeichnet hatte, war wohl die Untertreibung des Jahres gewesen. Sie würden selbst den Olymp ins Chaos stürzen, wenn man sie denn ließe.
Er fasste Falco ins Auge und schüttelte vehement den Kopf:
"Du verwechselst Nivis bestimmt mit einer anderen....Nivis, werter Salvius Falco!", sprach er laut und vernehmlich:
"Die sehen ja alle gleich aus! Rothaarig und hellhäutig und äh attraktiv!"
Dabei ratterte Saturninus Gehirn. In Wirklichkeit glaubte er nämlich ganz und gar nicht, dass Salvius Falco etwas an den Augen hatte. 
Was aber bei den drei Furien hatte Ceridwens Nichte mit Erwan zu schaffen? Die Causa Erwan war ein ungelöster Kriminalfall. Deshalb hatte er, Saturninus, einen Brandbrief nach Londinium geschrieben. Etwas stimmte hier ganz und gar nicht. Das Beste war, dem Statthalter nachzuahmen und weiterhin so zu tun, als sei alles in Ordnung. Sollte der Niamh ruhig die Pferdchen zeigen!

"Meine Klienten sind völlig.... durcheinander über so viel Ehre", behauptete er, doch immer wieder wanderten seine Augen nun zu Niamh zurück. Wer war die junge Frau wirklich? War sie tatsächlich der Explosion entkommen? War sie etwa eine  entlaufene Sklavin, und Ceridwen hatte schlicht gelogen, als sie sie als ihre Nichte vorstellte? Der Furius würde es heraus bekommen, aber dennoch war es ein schwerer Schlag für sein Ego, wenn ihn die Frauen so dreist an der Nase herumgeführt hatten.

Zu allem Überfluss verloren die Blauen. Oscar, Falcos Wagenlenker, mit seinem roten Gespann gewann das Rennen. 
Als ob das nicht genug Ungemach wäre, ärgerte sich Saturninus auch etwas über den Legaten Augusti. Dieser wollte erst zu den Gladiatoren zurück sein. Saturninus hatte sich so viel Mühe mit der Vorbereitung des lebensechten Theaterstücks gegeben. Nun würde der Ehengast womöglich gar nicht anwesend sein.
"So sei es, edler Petilius Rufus", erwiderte er mit einem sanften Ausdruck von Resignation in seiner Stimme.
Vielleicht sollte er sich doch auf sein Landgut zurück ziehen und anfangen, Schafe zu züchten. Für die kleine Furia Saturnina wäre Landluft bestimmt gesund.....
Saturninus beschloss, erst einmal mit den "normalen" Hinrichtungen anzufangen, und die der Brandstifter etwas herauszuzögern. Allzu lange aber auch nicht, sonst moserte das Volk.
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Honoratior von Iscalis
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RE: Wagenrennen und Circusspiele - zu Ehren des Statthalters - von Tiberius Furius Saturninus - 12-09-2023, 06:10 PM

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