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Wagenrennen - zu Ehren des Statthalters
11-22-2023, 07:30 PM,
Beitrag #27
RE: Wagenrennen und Circusspiele - zu Ehren des Statthalters
(11-20-2023, 09:17 PM)Lucius Petilius Rufus schrieb: Lucius Petilius Rufus betrachtete die Gäste.

Ihm war nichts von irgendwelchen Überraschungsgästen mitgeteilt worden, und sein kurzer Blick zu Furius Saturninus sagte das durchaus auch aus, dass der Vertrauensbeweis wohl doch eher von ihm hätte ausgehen müssen und nicht von einem kleinen Provinzialbeamten. Aber er war Staatsmann genug, um das jetzt nicht zu thematisieren, sondern begrüßte die beiden Keltinnen mit einem kurzen Nicken. Die jüngere war wirklich hübsch und nett zurechtgemacht. Rufus überlegte kurz, ob dies ein weiterer unverfänglicher Versuch des Furiers war, ihm eine Genossin ins Bett zu legen. Das wäre zumindest eine gute Erklärung für ihre Anwesenheit.
Seine Wache hingegen war deutlich weniger entspannt und betrachtete alle Anwesenden mit einem Blick, der schlimme Schmerzen bei der kleinsten, hektischen Bewegung versprach. Da diese Männer aber auch automatisch der schlimmsten Bestrafung innerhalb des Exercitius Romanus anheimfallen würden - der Dezimierung - , sollte der Legatus Augusti getötet werden, war das wohl auch recht verständlich.
"Nun, es wird zwar voller als erwartet, aber setzt euch", bot er also staatsmännisch den Damen einen Platz an und nahm das weiße Tuch entgegen, um das Rennen zu eröffnen. Er wartete, bis die Wagen unterhalb sich gut aufgereiht hatten und wartete die obligatorischen drei Spannungssekunden, ehe er das Tuch dem Wind überließ und somit das Startsignal gegeben hatte.

(11-22-2023, 11:36 AM)Niamh schrieb: Alles war unglaublich aufregend gewesen! Angefangen bei diesem imposanten Holzbau bis hin zu den vielen Menschen in ihren teils exotischen Gewändern. Seit sie vor über einem Jahr in An Bhreatain  angekommen war, hatte sie schon einige Römer aus der Nähe gesehen, einschließlich Legionäre, vor denen sie sich jedoch stets in Acht genommen hatte. Hier waren nun so viele vertreten. Neben den römischen Bewohnern hatten auch einige keltische Besucher den Weg zu diesem großen Spektakel zu Ehren des Statthalters gefunden. Doch sie sollte nicht dort sitzen, wo alle saßen. Ceridwen war mit ihr zu einer besonderen Loge hinaufgestiegen, die von Soldaten bewacht wurde. Die Ältere hatte ihr auf dem Weg nach Iscalis von dem römischen Statthalter erzählt, der eine Art Rí von An Bhreatain war. Sie fühlte sich ein wenig an ihr altes Leben erinnert. Damals in Éire war ihr Vater einst ein enger Vertrauter des Königs gewesen. Sie war in diesem Dunstkreis aufgewachsen und hatte deren Vorzüge und Nachteile kennengelernt.  Doch dieser Statthalter war ein Fremdling, genauso wie jeder andere Römer in diesem Land ein Fremdling war. Sie waren gekommen und hatten das Land geraubt!

Niamh war hin und hergerissen. Auf der einen Seite waren da die Warnungen von Ceridwen und Fhionn, die ihr nahegelegt hatten, sich vor den Römern in Acht zu nehmen. Doch dann war da auch noch die Freundlichkeit des Furiers, der sie heute zu sich in seine Loge eingeladen hatte. Auch heute war er wieder sehr zuvorkommend, als er sie erblickt hatte. Zwar verstand sie nicht viel von dem, was er sagte. Ihr war nur aufgefallen, dass er ihren Namen falsch aussprach. Doch sie blieb still und korrigierte ihn nicht. 
Neben dem Furius und seiner Frau war noch ein weiterer Mann anwesend, der etwas Erhabenes an sich hatte. Das musste der Statthalter sein! Niamh nickte ihm schüchtern zu. Ceridwen würde sicher die richtigen Worte finden, um einen Mann wie ihn zu begrüßen.

Anscheinend gab es einige Irritationen wegen ihres Erscheinens. Zumindest hatte sie es so empfunden. Doch dann bot der Statthalter ihnen einen Platz an.
Von der Loge aus hatte man einen fantastischen Blick über das ganze Geschehen. Natürlich fiel ihr Blick sofort auf die Rennwägen, die jeweils mit zwei Pferden bespannt waren. Die Wägen ähnelten den Kampfwagen, von denen auch ihr Vater einen besessen hatte. Sie war ganz gespannt auf das Rennen, welches kurz darauf vom Statthalter selbst eröffnet wurde.

(11-22-2023, 02:40 PM)Tiberius Furius Saturninus schrieb: Der Blick des Statthalters sprach Bände. Saturninus hatte seine Kompetenzen überschritten, doch die beiden Frauen waren nur Frauen, und auch wenn es Saturninus Plan eher gewesen war, die Kleine mit seinen guten Beziehungen zu beeindrucken: Ihre Erscheinung schien auch Eindruck auf Petilius Rufus zu machen. Saturninus sattelte geistig sofort um: Der Legat Augusti war der einzige Römer in Iscalis, mit dem er teilen würde. Eine Freundschaft mit einem hiesigen Mädchen, das zudem Saturninus Klientin war, war nicht das Schlechteste, was ihm oder Iscalis zustoßen konnte. 
Die Wachen behielten beide Frauen im Auge, ließen sie aber passieren und durchsuchten sie nicht. Saturninus nickte Niamh zu und stellte sie so auch seiner Gemahlin vor:
"Meine Klientinnen Ceridwen und Niamh, hochgestellte Frauen aus Cheddar" , sagte er.
Der Furius bemerkte die Aufgeregtheit der jungen Frau, und sie machte ihm Spaß. Niamh hatte so etwas ganz und gar Unverdorbenes, Unkünstliches, fast wie ein Kind:
"Der Rotschopf in Blau mit den beiden Pferden Malachit und Marinel, das ist Frowin", erklärte er. Er hätte gerne noch mehr erklärt, und unter anderen Umständen hätte er vielleicht sogar den Arm um Niamhs Schultern gelegt, um ihre Aufmerksamkeit auf weitere Details zu lenken, doch das wäre hier aufgefallen. 
Dann aber berührte das weiße Tuch, das Petilus Rufus fallen ließ, den Boden und das Wagenrennen begann.

Ich stieg wesentlich bedachter zur Tribüne hinauf als das junge Ding. Für Niamh war all dies Neuland. Sie hatte bisher kaum Erfahrungen mit Römern gemacht und wusste nicht, wie sie sich ihnen gegenüber verhalten sollte, um nicht unterzugehen.
Vor der Loge des Furiers postierten sich mehrere Legionäre - ein untrügliches Zeichen dafür, dass der Statthalter bereits anwesend war.
Nachdem ich Furius Saturninus und seine Frau begrüßt hatte, wurden wir beide eingelassen. Mein Blick fiel sofort auf Petilius Rufus, den ich bereits bei einem Empfang in der Villa Furia kennengelernt hatte. "Salve, Statthalter Petilius Rufus! Es ist mir auch heute eine Freude, Sie zu sehen!", sagte ich und neigte leicht meinen Kopf. Der Statthalter schien jedoch überrascht über unser Erscheinen zu sein. Der Furier bezeichnete es als Zeichen des Vertrauens, dass Niamh hier war. Mir missfiel, wie Petilius das junge Mädchen für einige Herzschläge ansah. Auch dem Furier schien das nicht entgangen zu sein. Ich kannte solche Blicke und wusste auch, wohin sie führen konnten! Sobald dieses unsägliche Rennen vorbei war, würden wir sofort aufbrechen! Doch zunächst bot uns der Statthalter einen Platz an. 
In ihrer Naivität schien Niamh von alldem weit entfernt zu sein. Ihr Interesse galt ausschließlich den Rennwagen und Pferden. Schließlich übersetzte ich die Worte des Furiers, damit sie wusste, für wen sie jubeln sollte. Dann begann das Rennen...
[Bild: 3_15_08_22_9_39_13.png]
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RE: Wagenrennen und Circusspiele - zu Ehren des Statthalters - von Ceridwen - 11-22-2023, 07:30 PM

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