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Wagenrennen - zu Ehren des Statthalters
11-14-2023, 12:51 PM,
Beitrag #7
RE: Wagenrennen und Circusspiele - zu Ehren des Statthalters
(11-12-2023, 08:47 PM)Frowin schrieb: Frowin hatte Angst.
Heute war der Tag gekommen, den er schon so lange fürchtete und er war nicht in Bestform. Als er wartete, dass er dran war, merkte er, wie seine Hände zitterten. Er fühlte sich schwach. Unkonzentriert. Kein Wunder, nachdem er sich in den letzten Wochen halbtot gehungert und bis zum Umfallen trainiert hatte, doch in Frowins Augen hatte er alles getan, um sich möglichst gut vorzubereiten. Und doch...
Und doch würde es am Ende nicht reichen. Er würde nicht gewinnen. Er würde seine Stellung verlieren, seine geliebten Pferde Malachit und Marinel nicht wiedersehen und sein Leben völlig anders leben müssen. Nicht, dass er diese Arbeiten schlimm fand oder unter seiner Würde. Doch sein Herzblut hing doch so sehr daran...
Nun konnte er nichts tun außer zu warten und zu hoffen.

Saturninus war noch einen Moment bei den Wagenlenkern gewesen. Wenn er aufrichtig war, beneidete er die Männer immer ein wenig. Der Geruch von Pferden, von Metall und Leder drang in seine Nase und erinnerte ihn an das herrliche Gefühl, unter seinen Fußsohlen das Vibrieren des Wagenbodens zu fühlen. Er fuhr freilich nur aus Sport, für ihn hing davon nichts ab.
Saturninus legte seinem Sklaven eine Hand auf die Schulter. Er hatte seine eigenen Worte nicht vergessen und wollte den Gallier noch einmal daran erinnern. Er ließ sich von Scaevus, der ihn begleitete, einen Pileus, eine randlose Filzkappe reichen:
"Schau hier, Frowin, hier habe ich deine Freiheitsmütze. Wenn du gewinnst, so setze ich sie dir vor allen Leuten auf das Haupt. Das Preisgeld von fünfhundert Sesterzen ist deines - und ich verdopple es aus meiner eigenen Truhe dann nocheinmal auf tausend. Das ist ein hübscher Start in die Freiheit, also halte dich ran und suche die Gunst der göttlichen Victoria"
Die Drohung ließ der Patrizier diesmal weg. Er musterte Frowin, und es gefiel ihm nicht recht, was er sah. Das hieß, Frowin mit seinen Kupferlocken gefiel ihm schon, aber der Junge war weiß wie eine Kalkwand. Täuschte sich Saturninus, oder hatte er auch abgenommen?
Er musterte die anderen, sein schärfster Konkurrent würde wohl der Germane Oskar sein. Der wirkte direkt rundlich und rosig, wenn er ihn mit Frowin verglich:
"Viel Glück!"

(11-14-2023, 11:59 AM)Marcus Salvius Falco schrieb: Falco war die letzten Wochen, nein sogar fast schon Monate, unterwegs gewesen. Erst war er bei seinen ganzen Zulieferern in Britannien gewesen und dann übergesetzt aufs Festland.
Von dort war er vor ein paar Tagen mit seinem neuen Wagenlenker und den Tieren zurückgekommen.
An diesem schönen Tag nun sollte das Rennen zu Ehren des Stadthalters stattfinden und Falco war überzeugt das sein Mann und seine Pferde das Rennen machen würden.
Als er um die Ecke des Ganges bog sah er Oskar im Gespräch mit Frowin, etwas kniff er die Augen zusammen. Auch wenn er Saturninus seinen Freund nannte und auch so meinte, war er doch jetzt gerade sein Gegner.
Irgendwie passte es ihm nicht das Oskar Kontakt mit des Furiers Lenker hatte und doch war das auch wieder vollkommen normal.
Falco wusste das er sich auf Oskar verlassen konnte, der Junge war seit dem ersten Tag seines Lebens ein Salvinius gewesen, aufgewachsen und erzogen auf dem Gut in Mogontiacum. Um seine Loyalität musste er sich nicht sorgen.
Falco trat auf die beiden Jungen zu und nickte Frowin freundlich zu „Salve Frowin, ich hoffe deinem Herrn geht es gut. Ich habe ihn lange nicht gesehen.“
Dann wendete er sich seinem eignen Mann zu.
„Oskar, ich hoffe du hast dich erholt und bist bereit. Ich habe etwas für dich.“ Er reichte ihm eine geschnürtes Paket.
„Das wirst du heute tragen, es sind die Farben unseres Rennstalls.“ In dem Paket befand sich eine rote Tunika aus edlem aber auch strapazierfähigen Stoff, gegürtet mit einem silbernen Band, dazu neue Stiefel, ebenfalls in rot. Sie waren aus weichem Ziegenleder, weich und beweglich um auf dem Gitter des Wagens halt zu haben doch auch um jede Bewegung des Gefährt zu spüren. Es war das beste was es im Moment auf dem Markt gab.
„Wenn du heute gewinnst, und ich gehe davon aus das es so ist, wird der Gürtel deiner Tunika golden sein und auch sonst hab ich noch einige Überraschungen für dich.“
Er reichte ihn zusätzlich auch noch neues Zaumzeug für die Pferde, auch diese waren aus rot färbten Leder.
„Ich lass euch jetzt alleine, ihr werdet noch genug zu tun haben vor dem Rennen.“
Er lächelte Frowin noch zu und wendete sich um, „Ich verlasse mich auf dich Oskar“

Falco lief Saturninus beinahe in die Arme und obwohl ihre Wagenlenker Gegner waren, winkte der Furius dem Handelsherren fröhlich zu. Sie einte die Passion, mit keinem anderen konnte er so gut über Pferderassen, Aurigae und die neusten technischen Verbesserungen reden wie mit Salvius Falco. Er näherte sich ihm und begrüßte ihn mit Handschlag:
"Schön, dich wieder zu sehen, mein Bester. Du warst in - Germanien auf Reisen, nicht wahr? Ist es so kalt und düster wie man sagt? Und hast du neue Pferde erworben, diesmal ohne Probleme beim Zoll?"
Ein übereifriger Zollbeamte hatte einmal Falcos Pferde zurückbehalten - er war dann ganz plötzlich an irgendeine öde Grenze versetzt worden, daran erinnerte sich Saturninus mit Vergnügen. Und Fama, die Göttin des Gerüchts, war wieder einmal schnell gewesen und hatte die monatelange Abwesenheit des Handelsherren dem Städtchen zugetragen. 
"Hast du bereits einen guten Sitzplatz? Wenn nicht, besorge ich dir einen in der ersten Reihe"

Saturninus selbst  begab sich plaudernd nach oben in die Ehrenloge für Ausrichter, Ehrengast und geladene Gäste.
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Honoratior von Iscalis
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RE: Wagenrennen und Circusspiele - zu Ehren des Statthalters - von Tiberius Furius Saturninus - 11-14-2023, 12:51 PM

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