Der wachhabende Soldat hatte die Ruhe weg: " Salve Bürger Tarutius", sagte er: "Hast du denn einen Termin beim Princeps Officii?"
Er musterte den jungen Mann. Er sah weder ärmlich noch wohlhabend aus, sondern so mittel.
Aber die Sklavin, die er bei sich hatte, die dunkle, die wirkte richtig teuer. Vielleicht war an dem Burschen mehr dran, als man sehen konnte, und eine gewählte Ausdrucksweise hatte er ja.
"Wenn nicht, musst du dir erst einen machen lassen. - Du hast aber großes Glück. Da ist Valentinus, einer der Sekretäre - Valentinus, komm bitte einmal her!" wies er auf einen Jüngling, der mit einigen Schriftrollen im Arm vorbeieilte und jetzt näher kam:
"Was gibt es?"
"Dieser junge Mann hier, Tarutius Corvus sagt, dass er sich um eine Stelle bewerben möchte. Er hat ein Schreiben von seinem letzten Chef dabei"
"Äh ja", sagte Valentinus und lächelte liebenswürdig: " Klären wir das doch drinnen. Folge mir bitte"
Eigentlich mussten Sklaven draußen warten, doch ihm tat es Leid, das Mädchen unter den Blicken der Wachen und schutzlos zurückzulassen:
"Nimm sie ruhig mit rein, Bürger", sagte er deshalb.
Da schüttelte jedoch der Legionär den Kopf: "Ohne Leibesvisitation kann ich beide nicht durchlassen", sagte er. Man sah ihm an, dass ihm die Aufgabe nicht zu wider war. Besonders nicht bei der Sklavin.
Er fing aber mit Corvus an, der die Arme hochstrecken sollte und den er gründlich abklopfte.
Valentinus schaute er Nysa direkt an: "Hast du denn irgend etwas dabei, was als Waffe dienen könnte, junge Frau? Haarnadeln, Sticknadeln oder einen Calamus, eine Schreibfeder?"fragte er und es war ihm anzusehen, dass er die Vorsicht bei so einer hübschen jungen Sklavin für übertrieben hielt.