Forum

Gerwina, ich meinte Gabinia Clara und ich, Publius Gabinius Secundus, römische Bürger und auch so gekleidet, wie es sich geziemte.
Meine Schwester trug ein grünes Frauengewand und Schmuck, und ich eine wollweiße Toga, die noch kein Fleck zierte.
Wir standen, nach dem wir gefrühstückt hatten, vor dem Tor des Statthalterpalastes. 
Außerdem hatte ich eine Abschrift aus dem Rathaus von  Portus Itius dabei, dass beglaubigte, dass ich meines Vaters Sohn war und das Metall, welches meines Vaters ganzer Stolz: Die ehrenhafte Entlassung aus dem Dienst der Britannischen Flotte, beurkundete.

Der Statthalterpalast war aus massivem Stein und schien bis in den blauen Himmel zu ragen. Es war so recht ein Beispiel für die römische Bauweise und alles Römische überhaupt: Solide, kunstfertig und gemacht bis für alle Ewigkeit.

Ich griff kurz nach Gerwinas Hand: "Aufgeregt?", fragte ich sie und schaute auf ihren rötlichen Haarschopf hinunter.

Nach dem Frühstück machten sich die Geschwister nun auf den Weg und standen bald vor dem Tor des Statthalterpalastes. Das Wetter war herrlich, die Sonne schien und der Himmel war leuchtend blau.

"So einen schönen Tag wie heute hatten wir lange nicht mehr gehabt, ", meinte Gerwina und schaute ihren Bruder an, Sonnwin war bester Laune und sah prächtig in seiner wollweißen und makellosen Toga aus, dann nahm er kurz Gerwinas Hand und fragte: "Aufgeregt?"

"Ja, ich bin ein bisschen aufgeregt, aber es wird alles gut ...", sie nickte und lächelte ihren Bruder freudestrahlend an.

Falco war heute auch an der Porta des Palastes des Stadthalter, er hatte ein ernstes Wörtchen mit Ihm zu reden.
Er war in eine rein weiße lange Tunika mit goldenen Abschlüssen an Hals und Saum gekleidet und hatte darüber seine genauso leuchtend weiß Toga drapiert.
Vor Ihm stand noch ein junges Paar, beide gut römisch gekleidet aber der Mann hatte langes blondes Haar und sah eher wie ein Kelte aus als ein geborener Römer. 
Das beeindruckte Falco nicht, seine Familie war zwar schon lange römisch, doch er glaubte schon immer das Rom nur groß wurde und blieb, wenn es nicht unter sich blieb, sondern sich mit den befriedeten Völkern vermischte.
„Salve“, grüßte er die beiden freundlich. „Ihr seid neu in der Stadt, zumindest habe ich euch noch nie gesehen. Ich bin Salvius Falko und habe ein Handelshaus am Rande des Forum. Also wenn Ihr hierbleibt und etwas braucht, bei mir werdet ihr es bestimmt finden oder ich kann es besorgen.“

Ich mochte es, die Einwohner dieser Stadt kennen zu lernen, wohin es uns verschlagen hatte. Dieser Bürger sah ausnehmend wohlhabend aus und stellte sich als Salvius Falco und Eigentümer eines Handelshauses vor:
"Salve", sagte ich: "Mein Name ist Gabinius Secundus und diese bezaubernde Dame hier...", ich wies auf Gerwina, die sehr elegant und römisch aussah: "Ist meine Schwester Clara. Wir sind wirklich neu hier und wollen uns als Landwirte niederlassen. 
Welche Ware führt dein Handelshaus? In der Tat fehlen uns noch einige Dinge für einen schönen Hausstand"
Das wir vielleicht nicht einmal ein Dach oder nur ein notdürftig geflicktes über unseren Häuptern haben würden, verschwieg ich lieber. Mir schwebte ein gemütliches Heim vor, eine römisch -germanische Mischung, wie wir sie auch zuhause gehabt hatten. Das würde sich finden, wie sich alles finden würde. Ich sah wohlgemut in die Zukunft.

Die Wachte hinter dem Tor sah dem Treiben vor dem Tor mit argwohnen zu. Denn wenn noch eine weitere Person hinzukommen sollte, wäre es nach ihrer Definition einer Versammlung gleichzusetzen. Sodass diese dann aufzulösen gilt.

Einer der Sklaven, die Salvius Falco begleitet haben, trat an das Tor und sagte laut und stolz " Der werte Händler Salvius Falco erbittet eine Audienz beim werten Stadthalter."

So wie Geschwister vor dem Tor standen und warteten, wurden sie von einem Mann angesprochen und begrüßt. Er hat sich als Salvius Falko vorgestellt und sagte, er hatte ein Handelshaus am Rande des Forum. Sonnwin grüßte ihn und hat sich und Gerwina auch vorgestellt...

"Salve, Salvius Falko, nett dich kennenzulernen", nickte Gerwina höflich. Sein Sklave trat aber inzwischen an das Tor und bat laut um eine Audienz beim Statthalter für seinen Herr.

"Wir wollten doch auch zum Statthalter, oder sollen wir hier warten?", Gerwina schaute zu ihrem Bruder fragend hoch und zuckte dabei die Schultern.

(10-06-2022, 08:33 AM)Marcus Salvius Falco schrieb: [ -> ]Einer der Sklaven, die Salvius Falco begleitet haben, trat an das Tor und sagte laut und stolz " Der werte Händler Salvius Falco erbittet eine Audienz beim werten Stadthalter."

"Halt!", ertönte es lautstark von innen nach außen. "Sag deinem Dominus, dass dieser Wunsch nicht erfüllt werden kann. Der Statthalter verweilt derzeit nicht vor Ort. Demnächst, so in ein, zwei... sechs Wochen! Vielleicht. Jedoch könnte er mit dem Princeps Officii Furius sprechen. Frag nach, ob das eine mögliche Option wäre."Officii

Jetzt klinkte ich mich ein, denn eines hatte ich im Laufe des Lebens gelernt: Wenn man in einer Behörde jemanden zu fassen bekam, sollte man die Chance nutzen. Ansonsten hieß es allzuoft: "Heute geht nichts mehr, komme Morgen früh wieder", 
ich zog Clara näher zu mir:
"Salve Soldat, wir haben einen Termin beim Princeps Officii Furius Saturninus. Er erwartet uns bereits. Können wir durch?"