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Volksfest anlässlich des Regierungsjubiläums des Kaisers
07-23-2023, 01:59 PM,
Beitrag #81
RE: Volksfest anlässlich des Regierungsjubiläums des Kaisers
(07-19-2023, 01:34 PM)Liciniana Aglaia schrieb: “Oh, er beschützt mich sicher, ebenso wie andere. Aber ich bin meine eigene Herrin und suche mir meine Partner auch gut aus“, ließ ich ihn wissen, dass ich keine der einfachen Lupae war, die jeder Mann für ein paar As besteigen konnte. Nein, mein Preis war weit höher, und ich nahm es mir auch heraus, einen Mann abzuweisen und zur Not auch rauswerfen zu lassen, wenn er sich nicht benahm. Was natürlich nicht ganz verhinderte, dass solch finstere Gestalten wie der Tribun meiner habhaft werden konnten, aber es war zum Glück die Ausnahme und nicht die Regel.

Er ließ mich auch wissen, dass er Männer durchaus mochte, aber nicht für zwischendurch, sondern nur mit Gefühl. Etwas, das immer gefährlich war, da die römische Welt dafür nicht so offen war, wie man es der griechischen nachsagte. “Das wird Narcissus zwar sicher betrüben, wenn er dich sieht, aber man sollte immer das machen, was das Herz einem befiehlt, und nichts erzwingen, an dem man sich zu erfreuen wünscht“, philosophierte ich hoffentlich weise.

“Aber du sagtest, du kommst aus Rom?“ wechselte ich also erst einmal das Thema zu den leichteren Dingen des Lebens. “Das tue ich auch! Wir hatten unser altes Haus an den Hängen des Aventin, hin zum Emporium. Eine Gegend mit guter Aussicht und frischer Luft, aber leider nicht der erlauchtesten Nachbarschaft. Ich wollte immer so gerne nach Alta Semita, wo die Ritter ihre Villen haben, oder noch mehr auf den Esquilin mit seinen weiten Gärten. Aber man kann es sich nicht immer aussuchen, nicht wahr? Wie kommt es, dass es dich hier her verschlagen hat?“

(07-21-2023, 02:42 PM)Owain schrieb: Ich ließ mir wirklich lange Zeit, nachdem ich den Eintopf wieder von mir gegeben hatte. Nun hatte ich einen widerlichen Geschmack im Mund, den ich wieder los werden musste. Also holt ich mir noch ein Bier und trank es, während ich langsam über den Platz schlenderte und mir die feiernden Menschen  betrachtete. Offenbar war Aglaia nicht die Einzige auf diesem Fest, die kräftig flirtete. Etliche andere taten das gleiche. Andere waren bereits einen Schritt weiter gegangen und fielen über einander her, um sich zu küssten. Ich fragte mich, ob das vielleicht am Essen lag. Denn ehrlich gesagt, war mir nicht danach, mit einer fremden Frau zu flierten, oder sie zu küssen und mir ihr dann in einer Seitengasse zu verschwinden. Diese Römer hatten alle eine gehörige Vollmeise!

Schließlich kehrte ich zu unserem Tisch zurück, an dem Aglaia mit diesem Kerl saß. Zu meiner Überraschung waren sie immer noch beim Reden. Pütas, oder wie auch immer sein Name war, schaute zu mir auf und erkundigte sich, ob es mir gut ging und ob mit dem Eintopf alles in Ordung gewesen sei. Ich nickte. "Mir geht es gut. Anscheinend mudet der Eintopf allen hier... mehr oder weniger." 
Ich nahm wieder Platz und kümmerte mich noch um das Bier, das immer noch hier so einsam und verloren herumstand. Vielleicht sollte ich mich für den Rest des Abends daran halten.

"Ich glaube, da kennst du mehr von Rom als ich selbst", erwiderte Pytheas: "Ich habe meine Jugend fast nur innerhalb des Palastkomplexes verbracht. Als Kind dachte ich, dass das die ganze Welt ist", er lachte leise:
"Aber nein, einmal bin ich ausgerissen und kam ganz nach oben auf eine Dachterasse. Kein Mensch war zu sehen, nur die Zurufe der Wachen war zu hören. Da sah ich dann von oben in Richtung  Circus Maximus und bis zum Aventin. Ich schaute und staunte, bis mir jemand die Hand auf die Schulter legte. Ich erschrak sehr, aber es war kein Prätorianer, sondern mein bester Freund, der sich sehr freute, mich erschreckt zu haben: "Wir dürfen nicht hier sein", sagte er. Und ich sagte:"Ich weiß. Aber du kommst doch auch her!" "Ja", sagte er: "Hier oben kann ich mich wenigstens ab und an denken hören"

Pytheas lächelte Aglaia nun an: "Vielleicht habe ich damals auch dein Haus sehen können. Aber wenig später stand ich wieder an der gleichen Stelle. Es war die Nacht des Großen Brandes. Wir waren nach ganz oben geflohen, aber dann mussten wir doch in die Gärten flüchten. Ich hoffe sehr, dass dein Haus und deine Lieben verschont blieben.- Wie komme ich hierher? Mein Patron hat mich hergeschickt, um Untersuchungen über die Gesundheit der Arbeiter in den Minen anzustellen. Außerdem darf ich mich um die medizinischen Belange der Zivilbevölkerung kümmern. Ich bin gar nicht so interessant. 
Du bist es gewiss viel mehr - warum erfreut eine so schöne Hetäre mit einer solch schönen Sprache...", an dieser Stelle hob Pytheas seinen Becher: " ..einen doch sehr überschaubaren Provinzort hier im kalten Nordwesten mit ihrer Gegenwart?"

Owen sagte zwar, dass es ihm gut ginge, schaute aber nach Pytheas Empfinden eher düster in seine Cervisia. Auch wenn Aglaia sagte, dass sie ihre eigene Herrin sei, wirkte er doch wie ein Ehemann, dem die Ehefrau gerade Hörner aufsetzte. Das machte den Medicus vorsichtig, denn es war ganz und gar nicht in seinem Sinn, ein liebendes Paar zu entzweien. Was Beide sagten, und was ihre Körpersprache ausdrückte, war nämlich zweierlei. Es war Pytheas anzumerken, dass er zwar immer noch gerne plauderte, doch seine Flirtversuche stoppte. Er setzte sich unwillkürlich sogar ein Stückchen weg:
" Oh ja", sagte er: "Ich wusste gar nicht, dass die Leute hier so ...aufgeräumt sind, als wären bereits Saturnalien. Aglaia sagte mir, dass Du eine Werkstatt in Cheddar hast, werter Owen. Stammst du denn hier aus Iscalis?"
[Bild: 3_20_01_23_11_54_02.png]
Caesar Vespasianus Augustus (NSC)
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07-23-2023, 05:28 PM,
Beitrag #82
RE: Volksfest anlässlich des Regierungsjubiläums des Kaisers
“Oh, zwei oder drei Mal war ich auch im Palast“, meinte ich lächelnd, aber damit konnte ich wahrscheinlich eher andere Leute beeindrucken. Eigentlich war ich nie selbst dort hingekommen, sondern nur bisweilen als Begleitung mitgenommen worden. Mein Senator Rubellius hatte mich bei ein paar Festen lieber an seiner Seite gehabt als seine Ehefrau, und so hatte ich Kontakte knüpfen können. In einem verstohlenen Moment hatte ich so auch Kaiser Vespasianus gesehen und seinen Sohn Titus, der aber nur Augen für seine wesentlich ältere Geliebte, Berenike, hatte. Sein kleiner Bruder, Domitian, war da viel… agiler gewesen, was das anbelangte. Aber er war nicht das, was man als zärtlich beschreiben würde. Und ich bezweifelte stark, dass er sich an das junge, dunkelhaarige Mädchen von damals auch nur fünf Sekunden lang erinnerte.

Ich hörte mir die Geschichte an, die er erzählte, und lächelte. “Wer war dein Freund?“ fragte ich. Mir gefiel es nicht, wie der Grieche wieder von mir wegrückte, und ich hoffte, mit etwas freundlicher Konversation sein Interesse doch aufrecht erhalten zu können. Aber ich bemerkte auch den Blick, den er Owain zuwarf. Vermutlich sollte ich ihn nicht mitnehmen, wenn ich geschäftlich unterwegs war.Auch wenn ich ihn liebte – was sich immer noch seltsam anfühlte, zu denken – er verschreckte meine Kunden, und ich wollte Geld verdienen. Gut, bei einem einfachen Medicus war das nicht so dramatisch und heute war eher ein Probelauf, aber der zeigte mir doch, dass ich in Zukunft eher dann arbeiten sollte, wenn Owain in Cheddar in der Schmiede war.
“Oh, zum Zeitpunkt des Brandes war ich noch ein Kind. Alt genug, um es zu verstehen, aber jung genug, um vieles zu vergessen. Aber der Aventin wurde damals verschont. Das Feuer wütete erst ab dem Circus Maximus und dann nach Nordwesten zum Quirinal und Viminal hin, aber der Aventin liegt im Süden. Nicht wenige Plebejer hielten das damals für ein Zeichen, dass die Götter auf die Senatoren und Ritter wütend seien, aber die einfachen Plebejer verschonten – was ich nicht glaube, denn dann hätten sie eher die Subura verschonen müssen. Aber die brannte wie Zunder.“
Er erzählte, dass sein Patron ihn hergeschickt hatte. Da er im Palast gelebt hatte, war er wahrscheinlich ein Freigelassener der kaiserlichen Kanzlei, mutmaßte ich. Und wahrscheinlich daher hier, um die Provinz ein wenig im Auge zu behalten. Aber ich hatte nichts zu verbergen, weshalb ich auch freimütig antwortete. “Mein letzter Mäzen hat mir einiges an Geld hinterlassen. Allerdings gefiel das seinen sonstigen Erben eher weniger. Ich hielt es daher für besser, zumindest eine Weile aus Rom zu verschwinden. Und wenn man schon reisen muss und das Geld hat, warum dann nicht das Vermögen einsetzen, ehe man es selbst nur noch vererben kann? Und Britannia klang exotisch, und nicht so heiß und trocken wie die östlichen Provinzen. Ich mag es zwar durchaus warm, aber da du ja auch aus Rom kommst, wirst du mir beipflichten, dass die Sommer dort manchmal schlimmer waren als Vulcans Schmelzofen.“
Ich aß noch ein wenig und schaute mich dabei um. In der Tat waren die Leute heute außerordentlich freizügig. Ein Pärchen am Nebentisch knutschte, und ich würde mich nicht wundern, wenn sie es gleich auf dem Tisch treiben würden. Das war in der Tat schon sehr ungewöhnlich. Und es waren auch viele Soldaten hier, was mir nicht wirklich gefiel. Nicht wenige davon betrachteten gerade die Frauen mit ziemlich schlecht verborgener Lust im Blick. Mich machte das durchaus ein wenig nervös, denn auch, wenn cih wieder arbeiten wollte und Geld verdienen wollte, SO wollte ich das sicher nicht.
[Bild: 15_14_01_23_5_20_11.png]
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07-23-2023, 10:27 PM,
Beitrag #83
RE: Volksfest anlässlich des Regierungsjubiläums des Kaisers
(07-21-2023, 05:28 PM)Furia Serena schrieb: Ich freute mich, dass meine Cousine endlich hier war und dass sie sich zu uns setzte um mit zu uns essen. "Ich glaube außer dem Eintopf gibt es nur noch Brot mit Moretum und barbarische Würste" flüsterte ich ihr zu, während ich meine Portion auf aß. Nachdem der Teller von Sklaven weggeräumt wurde, stellte ich Sabina auch noch die Frauen der anderen wichtigen Männer hier vor, aber ihre Aufmerksamkeit galt wie immer nur diesem Iulier. Ich verstand wirklich nicht, was sie an dem Mann fand. 

Der Tag selbst war warm und sonnig, aber auch mir fiel auf, dass das Fest zunehmend lauter und ungesitteter wurde. An vielen Stellen konnte man Leute wild rumknutschen sehen und mir fiel es selbst schwer die Konzentration zu behalten. Mir war so warm, dass ich schwitzte und ich hätte mir am liebsten die Klamotten vom Leib gerissen und mich ins nächste Balneum geworfen. Ein wenig panisch und mit schwitziger Hand drückte ich noch einmal die Hand meines Ehemannes. Hoffentlich würde er sehen, wie schwer es mir fiel, ruhig zu bleiben. Ich war bestimmt krank...das musste es sein...

(07-23-2023, 09:51 AM)Marcus Iulius Cato schrieb:
Gerade sah er noch wie Gabinia Clara das Fest verließ. Die habe ich noch nie gesehen. An Furius gewandt fragte er: „Wer war denn die hübsche Blonde, die uns gerade verließ?“ Kaum ausgesprochen wurde ihm klar was für ein fopa/ Fauxpas er in Claudia Sabinas Nähe begannen hatte. Angestrengt in der Umgebung umherschauend, stellte er sich die Frage wie er in der Nähe der Claudia besser gestellt hatte. Jetzt bewunderte er doch Saturninus, wie der das so hinbekam. Nun ja der war eben Diplomat und .er Soldat

Mittlerweile war außer dem Iulius auch Sabina am Tisch, und sie ließen sich von ihren Sklaven bewirten und aßen und tranken. Dabei wurde Saturninus nach Clara gefragt. Auch Saturninus grinste, denn die Gabinia war hübsch und hatte so eine Art, einen mit ihren Meeresaugen anzusehen:

"Iscalis - Dubris, III -  LXIII, mein guter Cato", erwiderte er übermütig, denn nun fühlte er, wie Serenas kleine Hand die seine drückte:
"Das ist nicht ihr Name, das ist ihre Adresse. Sie ist die Herrin des Gabinierhofs draußen vor der Stadt",
dann sah er Serena an, die ihm ein wenig fiebrig und blass geworden schien. War ihr übel? War sie etwa bereits schwanger? Oder wollte sie gar...
Ihre mit langen Wimpern bekränzten Augen hefteten sich auf die doch sehr inbrünstigen wenn nicht gar brünstigen Paare um sie herum.
Da fiel es Saturninus auf. Vermutlich war seine Gemahlin schockiert. Er ärgerte sich über die Leute. Was fiel ihnen ein? Fehlte nur noch, dass sie sich die Kleider vom Leibe rissen, als wäre das hier ein Bacchanal. Furia Serena sollte das nicht mit ansehen müssen...
"Soll ich dich nach Hause bringen, meine Gemahlin?", fragte er leise: "Bekommt dir...die Sonne nicht?"

Plötzlich wackelte der Tisch. Ein dralles weißhäutiges Mädchen war kichernd ihrem Liebhaber entlaufen, der sie aber einfing und gegen den Tisch drängte. Sie hörte auf zu kichern und reckte sich ihm entgegen... der Anblick einer Frau, in deren Gesicht solche Hingabe lag, war durchaus anregend. Mehr als angeregt wurde Saturninus aber wütend wegen dieser Respektlosigkeit:
"Geht woanders spielen!", rief er aus, packte die Weißhäutige am Tunikazipfel. Das Mädchen warf ihm einen verschleierten Blick zu und bewegte ihre Zunge hin- und her. Ihre Schamlosigkeit erregte und ärgerte ihn zur gleichen Zeit:
"Lass uns nach Hause gehen, Serena", sagte er: " Das Fest hier artet aus" Am liebsten hätte er sich seine Ehefrau über die Schulter geworfen wie seine Vorfahren die Sabinerinnen und wäre mit ihr nach Hause gerannt, um sie gleich im Atrium zu lieben.
[Bild: 3_18_08_22_2_20_05.png]
[Bild: 3_15_08_22_9_31_55.png]

Honoratior von Iscalis
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07-24-2023, 01:41 PM,
Beitrag #84
RE: Volksfest anlässlich des Regierungsjubiläums des Kaisers
(07-23-2023, 01:59 PM)Flavianus Pytheas schrieb: "Ich glaube, da kennst du mehr von Rom als ich selbst", erwiderte Pytheas: "Ich habe meine Jugend fast nur innerhalb des Palastkomplexes verbracht. Als Kind dachte ich, dass das die ganze Welt ist", er lachte leise:
"Aber nein, einmal bin ich ausgerissen und kam ganz nach oben auf eine Dachterasse. Kein Mensch war zu sehen, nur die Zurufe der Wachen war zu hören. Da sah ich dann von oben in Richtung  Circus Maximus und bis zum Aventin. Ich schaute und staunte, bis mir jemand die Hand auf die Schulter legte. Ich erschrak sehr, aber es war kein Prätorianer, sondern mein bester Freund, der sich sehr freute, mich erschreckt zu haben: "Wir dürfen nicht hier sein", sagte er. Und ich sagte:"Ich weiß. Aber du kommst doch auch her!" "Ja", sagte er: "Hier oben kann ich mich wenigstens ab und an denken hören"

Pytheas lächelte Aglaia nun an: "Vielleicht habe ich damals auch dein Haus sehen können. Aber wenig später stand ich wieder an der gleichen Stelle. Es war die Nacht des Großen Brandes. Wir waren nach ganz oben geflohen, aber dann mussten wir doch in die Gärten flüchten. Ich hoffe sehr, dass dein Haus und deine Lieben verschont blieben.- Wie komme ich hierher? Mein Patron hat mich hergeschickt, um Untersuchungen über die Gesundheit der Arbeiter in den Minen anzustellen. Außerdem darf ich mich um die medizinischen Belange der Zivilbevölkerung kümmern. Ich bin gar nicht so interessant. 
Du bist es gewiss viel mehr - warum erfreut eine so schöne Hetäre mit einer solch schönen Sprache...", an dieser Stelle hob Pytheas seinen Becher: " ..einen doch sehr überschaubaren Provinzort hier im kalten Nordwesten mit ihrer Gegenwart?"

Owen sagte zwar, dass es ihm gut ginge, schaute aber nach Pytheas Empfinden eher düster in seine Cervisia. Auch wenn Aglaia sagte, dass sie ihre eigene Herrin sei, wirkte er doch wie ein Ehemann, dem die Ehefrau gerade Hörner aufsetzte. Das machte den Medicus vorsichtig, denn es war ganz und gar nicht in seinem Sinn, ein liebendes Paar zu entzweien. Was Beide sagten, und was ihre Körpersprache ausdrückte, war nämlich zweierlei. Es war Pytheas anzumerken, dass er zwar immer noch gerne plauderte, doch seine Flirtversuche stoppte. Er setzte sich unwillkürlich sogar ein Stückchen weg:
" Oh ja", sagte er: "Ich wusste gar nicht, dass die Leute hier so ...aufgeräumt sind, als wären bereits Saturnalien. Aglaia sagte mir, dass Du eine Werkstatt in Cheddar hast, werter Owen. Stammst du denn hier aus Iscalis?"

(07-23-2023, 05:28 PM)Liciniana Aglaia schrieb: “Oh, zwei oder drei Mal war ich auch im Palast“, meinte ich lächelnd, aber damit konnte ich wahrscheinlich eher andere Leute beeindrucken. Eigentlich war ich nie selbst dort hingekommen, sondern nur bisweilen als Begleitung mitgenommen worden. Mein Senator Rubellius hatte mich bei ein paar Festen lieber an seiner Seite gehabt als seine Ehefrau, und so hatte ich Kontakte knüpfen können. In einem verstohlenen Moment hatte ich so auch Kaiser Vespasianus gesehen und seinen Sohn Titus, der aber nur Augen für seine wesentlich ältere Geliebte, Berenike, hatte. Sein kleiner Bruder, Domitian, war da viel… agiler gewesen, was das anbelangte. Aber er war nicht das, was man als zärtlich beschreiben würde. Und ich bezweifelte stark, dass er sich an das junge, dunkelhaarige Mädchen von damals auch nur fünf Sekunden lang erinnerte.

Ich hörte mir die Geschichte an, die er erzählte, und lächelte. “Wer war dein Freund?“ fragte ich. Mir gefiel es nicht, wie der Grieche wieder von mir wegrückte, und ich hoffte, mit etwas freundlicher Konversation sein Interesse doch aufrecht erhalten zu können. Aber ich bemerkte auch den Blick, den er Owain zuwarf. Vermutlich sollte ich ihn nicht mitnehmen, wenn ich geschäftlich unterwegs war.Auch wenn ich ihn liebte – was sich immer noch seltsam anfühlte, zu denken – er verschreckte meine Kunden, und ich wollte Geld verdienen. Gut, bei einem einfachen Medicus war das nicht so dramatisch und heute war eher ein Probelauf, aber der zeigte mir doch, dass ich in Zukunft eher dann arbeiten sollte, wenn Owain in Cheddar in der Schmiede war.
“Oh, zum Zeitpunkt des Brandes war ich noch ein Kind. Alt genug, um es zu verstehen, aber jung genug, um vieles zu vergessen. Aber der Aventin wurde damals verschont. Das Feuer wütete erst ab dem Circus Maximus und dann nach Nordwesten zum Quirinal und Viminal hin, aber der Aventin liegt im Süden. Nicht wenige Plebejer hielten das damals für ein Zeichen, dass die Götter auf die Senatoren und Ritter wütend seien, aber die einfachen Plebejer verschonten – was ich nicht glaube, denn dann hätten sie eher die Subura verschonen müssen. Aber die brannte wie Zunder.“
Er erzählte, dass sein Patron ihn hergeschickt hatte. Da er im Palast gelebt hatte, war er wahrscheinlich ein Freigelassener der kaiserlichen Kanzlei, mutmaßte ich. Und wahrscheinlich daher hier, um die Provinz ein wenig im Auge zu behalten. Aber ich hatte nichts zu verbergen, weshalb ich auch freimütig antwortete. “Mein letzter Mäzen hat mir einiges an Geld hinterlassen. Allerdings gefiel das seinen sonstigen Erben eher weniger. Ich hielt es daher für besser, zumindest eine Weile aus Rom zu verschwinden. Und wenn man schon reisen muss und das Geld hat, warum dann nicht das Vermögen einsetzen, ehe man es selbst nur noch vererben kann? Und Britannia klang exotisch, und nicht so heiß und trocken wie die östlichen Provinzen. Ich mag es zwar durchaus warm, aber da du ja auch aus Rom kommst, wirst du mir beipflichten, dass die Sommer dort manchmal schlimmer waren als Vulcans Schmelzofen.“
Ich aß noch ein wenig und schaute mich dabei um. In der Tat waren die Leute heute außerordentlich freizügig. Ein Pärchen am Nebentisch knutschte, und ich würde mich nicht wundern, wenn sie es gleich auf dem Tisch treiben würden. Das war in der Tat schon sehr ungewöhnlich. Und es waren auch viele Soldaten hier, was mir nicht wirklich gefiel. Nicht wenige davon betrachteten gerade die Frauen mit ziemlich schlecht verborgener Lust im Blick. Mich machte das durchaus ein wenig nervös, denn auch, wenn cih wieder arbeiten wollte und Geld verdienen wollte, SO wollte ich das sicher nicht.

Ich kam mir reichlich fehl am Platz vor. Doch was sollte ich machen? Aglaia mit diesem Kerl hier alleine sitzen lassen? Sie hatte sich gerade heute zum ersten Mal wieder aus dem Haus gewagt, seit der Ereignisse von Cheddar. Außerdem waren für meinen Geschmack heute sowieso viel zu viele Soldaten auf dem Fest. Es würde mich nicht wundern, wenn sogar dieser Dreckstribun hier war.
Nein, ich musste hier bei ihr sein und ich musste mir anhören, was der Kerl so von sich gab. 
Ganz sicher hatte er schon meine grimmige Miene bemerkt. Wenn er clever war, würde er seine Versuche, bei ihr anzubändeln, auf ein Minimum beschränken. Er war clever! Und er tat gut daran, ein Stückchen von ihr wegzurücken. 
Aglaia schien aber gerade das auch nicht zu gefallen. Ja, sie hatte erwähnt, dass sie wieder arbeiten wollte. Aber musste sie das machen, wenn ich direkt neben ihr saß?

Pütas unternahm einen weiteren Versuch, mich in sein Gespräch mit einzubinden. Das war sicher sehr nobel von ihm, aber deshalb wurde er mir nicht sympathischer. 
"Die Schmiede gehört Aglaia. Ich arbeite nur dort." antwortete ich ihm ruhig und sah  von meinem Bier zu ihm auf. Er sprach mich mit 'wertem Owain' an und wollte wissen, woher ich kam. Wahrscheinlich ähnlich, wie er auch einen Römer ansprechen würde.

"Nein, ich bin Silurer. Ich komme  vom Y Mynydd Du, dem schwarzen Berg, nordwestlich von Isca Silurum." Ich rechnete nicht damit, dass er wusste, wo das war. Für Römer im Allgemeinen galt diese Gegend eher als Wildnis. Zwar gab es inzwischen schon einige Straßen, damit die römischen Forts, die es dort gab, versorgt werden konnten. Aber das war auch alles an römischer Zivilisation.
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07-27-2023, 02:40 PM,
Beitrag #85
RE: Volksfest anlässlich des Regierungsjubiläums des Kaisers
(07-23-2023, 05:28 PM)Liciniana Aglaia schrieb: Oh, zwei oder drei Mal war ich auch im Palast“, meinte ich lächelnd, aber damit konnte ich wahrscheinlich eher andere Leute beeindrucken. Eigentlich war ich nie selbst dort hingekommen, sondern nur bisweilen als Begleitung mitgenommen worden. Mein Senator Rubellius hatte mich bei ein paar Festen lieber an seiner Seite gehabt als seine Ehefrau, und so hatte ich Kontakte knüpfen können. In einem verstohlenen Moment hatte ich so auch Kaiser Vespasianus gesehen und seinen Sohn Titus, der aber nur Augen für seine wesentlich ältere Geliebte, Berenike, hatte. Sein kleiner Bruder, Domitian, war da viel… agiler gewesen, was das anbelangte. Aber er war nicht das, was man als zärtlich beschreiben würde. Und ich bezweifelte stark, dass er sich an das junge, dunkelhaarige Mädchen von damals auch nur fünf Sekunden lang erinnerte.Ich hörte mir die Geschichte an, die er erzählte, und lächelte. “Wer war dein Freund?“ fragte ich. Mir gefiel es nicht, wie der Grieche wieder von mir wegrückte, und ich hoffte, mit etwas freundlicher Konversation sein Interesse doch aufrecht erhalten zu können. Aber ich bemerkte auch den Blick, den er Owain zuwarf. Vermutlich sollte ich ihn nicht mitnehmen, wenn ich geschäftlich unterwegs war.Auch wenn ich ihn liebte – was sich immer noch seltsam anfühlte, zu denken – er verschreckte meine Kunden, und ich wollte Geld verdienen. Gut, bei einem einfachen Medicus war das nicht so dramatisch und heute war eher ein Probelauf, aber der zeigte mir doch, dass ich in Zukunft eher dann arbeiten sollte, wenn Owain in Cheddar in der Schmiede war.
“Oh, zum Zeitpunkt des Brandes war ich noch ein Kind. Alt genug, um es zu verstehen, aber jung genug, um vieles zu vergessen. Aber der Aventin wurde damals verschont. Das Feuer wütete erst ab dem Circus Maximus und dann nach Nordwesten zum Quirinal und Viminal hin, aber der Aventin liegt im Süden. Nicht wenige Plebejer hielten das damals für ein Zeichen, dass die Götter auf die Senatoren und Ritter wütend seien, aber die einfachen Plebejer verschonten – was ich nicht glaube, denn dann hätten sie eher die Subura verschonen müssen. Aber die brannte wie Zunder.“
Er erzählte, dass sein Patron ihn hergeschickt hatte. Da er im Palast gelebt hatte, war er wahrscheinlich ein Freigelassener der kaiserlichen Kanzlei, mutmaßte ich. Und wahrscheinlich daher hier, um die Provinz ein wenig im Auge zu behalten. Aber ich hatte nichts zu verbergen, weshalb ich auch freimütig antwortete. “Mein letzter Mäzen hat mir einiges an Geld hinterlassen. Allerdings gefiel das seinen sonstigen Erben eher weniger. Ich hielt es daher für besser, zumindest eine Weile aus Rom zu verschwinden. Und wenn man schon reisen muss und das Geld hat, warum dann nicht das Vermögen einsetzen, ehe man es selbst nur noch vererben kann? Und Britannia klang exotisch, und nicht so heiß und trocken wie die östlichen Provinzen. Ich mag es zwar durchaus warm, aber da du ja auch aus Rom kommst, wirst du mir beipflichten, dass die Sommer dort manchmal schlimmer waren als Vulcans Schmelzofen.“
Ich aß noch ein wenig und schaute mich dabei um. In der Tat waren die Leute heute außerordentlich freizügig. Ein Pärchen am Nebentisch knutschte, und ich würde mich nicht wundern, wenn sie es gleich auf dem Tisch treiben würden. Das war in der Tat schon sehr ungewöhnlich. Und es waren auch viele Soldaten hier, was mir nicht wirklich gefiel. Nicht wenige davon betrachteten gerade die Frauen mit ziemlich schlecht verborgener Lust im Blick. Mich machte das durchaus ein wenig nervös, denn auch, wenn ich wieder arbeiten wollte und Geld verdienen wollte, SO wollte ich das sicher nicht.

(07-24-2023, 01:41 PM)Owain schrieb: Ich kam mir reichlich fehl am Platz vor. Doch was sollte ich machen? Aglaia mit diesem Kerl hier alleine sitzen lassen? Sie hatte sich gerade heute zum ersten Mal wieder aus dem Haus gewagt, seit der Ereignisse von Cheddar. Außerdem waren für meinen Geschmack heute sowieso viel zu viele Soldaten auf dem Fest. Es würde mich nicht wundern, wenn sogar dieser Dreckstribun hier war.
Nein, ich musste hier bei ihr sein und ich musste mir anhören, was der Kerl so von sich gab. 
Ganz sicher hatte er schon meine grimmige Miene bemerkt. Wenn er clever war, würde er seine Versuche, bei ihr anzubändeln, auf ein Minimum beschränken. Er war clever! Und er tat gut daran, ein Stückchen von ihr wegzurücken. 
Aglaia schien aber gerade das auch nicht zu gefallen. Ja, sie hatte erwähnt, dass sie wieder arbeiten wollte. Aber musste sie das machen, wenn ich direkt neben ihr saß?

Pütas unternahm einen weiteren Versuch, mich in sein Gespräch mit einzubinden. Das war sicher sehr nobel von ihm, aber deshalb wurde er mir nicht sympathischer. 
"Die Schmiede gehört Aglaia. Ich arbeite nur dort." antwortete ich ihm ruhig und sah  von meinem Bier zu ihm auf. Er sprach mich mit 'wertem Owain' an und wollte wissen, woher ich kam. Wahrscheinlich ähnlich, wie er auch einen Römer ansprechen würde.

"Nein, ich bin Silurer. Ich komme  vom Y Mynydd Du, dem schwarzen Berg, nordwestlich von Isca Silurum." Ich rechnete nicht damit, dass er wusste, wo das war. Für Römer im Allgemeinen galt diese Gegend eher als Wildnis. Zwar gab es inzwischen schon einige Straßen, damit die römischen Forts, die es dort gab, versorgt werden konnten. Aber das war auch alles an römischer Zivilisation
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"In der Zeit, als du im Palast eingeladen warst, war ich gewiss schon aus dem Ganymedalter heraus und bereits Medicusschüler. Ansonsten hätte ich dein Gesicht bestimmt nicht vergessen, verehrte Aglaia. Mein Freund kam aus dem Osten und hieß Spyri oder Spyridon, doch wir alle nannten ihn nur Persephone", antwortete Pytheas etwas gedankenverloren, aber dann nickte er: "Das der Aventin vom Feuer verschont wurde, habe ich noch nie so gesehen. Meiner Erfahrung nach geschehen Brände eher durch menschliche Unachtsamkeit als durch göttlichen Willen. Es wurde nach dem großen Brand auch sehr richtig und vernünftig reagiert mit Mindestabständen zwischen den Neubauten und Feuerschutzmaßnahmen. Hier in Iscalis macht man sich über die Brandgefahr weit weniger Sorgen", er schaute in den blauen Himmel:
"Man vertraut wohl auf das wechselhafte, britannische Wetter. Aber dieser Sommer ist außergewöhnlich warm und trocken, und da es hier keine Feuerwachen gibt, wäre ein Brand auch hier gefährlich. Ja, ja diese  unerträglich heißen Sommer in Rom mit seiner Million Einwohner, die kenne ich gut", jetzt lachte Pytheas:
"Wer kann, flieht. Im Sommer war der Kaiser meist auf Sommerfrische in Antium oder Baiae, doch ich gehörte nicht zu den Dienern, die ihn begleiten durfte. Ich musste in Rom bleiben"
Als von Aglaias Mäzen und den schwierigen Erben hörte,  hob er wieder seinen Becher:

"Auf diesen edlen Herren mit seinem untrüglichem Kunstverstand!", sagte er: "Iscalis wäre zweifellos ohne Aglaia um eine Attraktion ärmer"

Owain legte  seine düstere Miene nicht ab, was dem Medicus Leid tat, denn er hatte nie vorgehabt, den Mann irgendwie zu kränken. Aufmerksam hörte er seinen Ausführungen zu:
"Y Mynyt Du", versuchte er sich an dem Wort: " 'Du` bedeutet Schwarz, nicht wahr? Soviel habe ich von der Sprache behalten. Ich würde gerne einmal wie mein Namensvetter, der große Entdecker Pytheas von Massilia in den Norden reisen und sehen, ob die Berge aus gefrorenem Wasser im Meer tatsächlich existieren. Was meinst du, würden die Kelten mich durch ihre Lande ziehen lassen, werter Schmied Owen? Ich würde ohne Waffen kommen und  sie zum Dank ärztlich behandeln, wenn sie es wünschen"
Flavianus Pytheas erfuhr nun, dass Owain das Eigentum seiner Freundin bewirtschaftete. Er schaute von einem zum anderen:
"Nun werde ich doch neugierig, zu erfahren, wie ihr euch beide kennen und lieben gelernt gelernt habt? In Isca Silurum? Oder ist meine Frage indiskret? In diesem Fall ziehe ich sie zurück, und bitte euch, so zu tun, als ob sie nie gestellt worden wäre"
Für Pytheas war alles interessant. Und das junge so unterschiedliche Paar, die griechische Hetäre und der silurische Schmied, war auf jeden Fall außergewöhnlich.
[Bild: 3_20_01_23_11_54_02.png]
Caesar Vespasianus Augustus (NSC)
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07-27-2023, 03:13 PM,
Beitrag #86
RE: Volksfest anlässlich des Regierungsjubiläums des Kaisers
(07-23-2023, 10:27 PM)Tiberius Furius Saturninus schrieb: Mittlerweile war außer dem Iulius auch Sabina am Tisch, und sie ließen sich von ihren Sklaven bewirten und aßen und tranken. Dabei wurde Saturninus nach Clara gefragt. Auch Saturninus grinste, denn die Gabinia war hübsch und hatte so eine Art, einen mit ihren Meeresaugen anzusehen:

"Iscalis - Dubris, III -  LXIII, mein guter Cato", erwiderte er übermütig, denn nun fühlte er, wie Serenas kleine Hand die seine drückte:
"Das ist nicht ihr Name, das ist ihre Adresse. Sie ist die Herrin des Gabinierhofs draußen vor der Stadt",
dann sah er Serena an, die ihm ein wenig fiebrig und blass geworden schien. War ihr übel? War sie etwa bereits schwanger? Oder wollte sie gar...
Ihre mit langen Wimpern bekränzten Augen hefteten sich auf die doch sehr inbrünstigen wenn nicht gar brünstigen Paare um sie herum.
Da fiel es Saturninus auf. Vermutlich war seine Gemahlin schockiert. Er ärgerte sich über die Leute. Was fiel ihnen ein? Fehlte nur noch, dass sie sich die Kleider vom Leibe rissen, als wäre das hier ein Bacchanal. Furia Serena sollte das nicht mit ansehen müssen...
"Soll ich dich nach Hause bringen, meine Gemahlin?", fragte er leise: "Bekommt dir...die Sonne nicht?"

Plötzlich wackelte der Tisch. Ein dralles weißhäutiges Mädchen war kichernd ihrem Liebhaber entlaufen, der sie aber einfing und gegen den Tisch drängte. Sie hörte auf zu kichern und reckte sich ihm entgegen... der Anblick einer Frau, in deren Gesicht solche Hingabe lag, war durchaus anregend. Mehr als angeregt wurde Saturninus aber wütend wegen dieser Respektlosigkeit:
"Geht woanders spielen!", rief er aus, packte die Weißhäutige am Tunikazipfel. Das Mädchen warf ihm einen verschleierten Blick zu und bewegte ihre Zunge hin- und her. Ihre Schamlosigkeit erregte und ärgerte ihn zur gleichen Zeit:
"Lass uns nach Hause gehen, Serena", sagte er: " Das Fest hier artet aus" Am liebsten hätte er sich seine Ehefrau über die Schulter geworfen wie seine Vorfahren die Sabinerinnen und wäre mit ihr nach Hause gerannt, um sie gleich im Atrium zu lieben.


Mein Gehirn war wie vernebelt, je länger ich hier saß und gegen die Hitze in meinem Blut ankämpfte. Ich konnte gerade noch ein Aufquieken verhindern, als plötzlich eine Dirne gegen den Tisch der Honoratioren stieß, doch mein Mann vertrieb das Weib direkt. "Ja, ich glaube das Fest artet in der Tat aus" erwiderte ich nur leise und erhob mich, um meinem Mann zu folgen. Ich verabschiedete mich nur noch schnell von Sabina und versprach, dass ich sie bald in der Villa Claudia besuchen würde, ehe wir uns auf den Heimweg machten.
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Vormund: Ihr Ehemann Tib. Furius Saturninus
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07-28-2023, 10:55 PM,
Beitrag #87
RE: Volksfest anlässlich des Regierungsjubiläums des Kaisers
(07-27-2023, 03:13 PM)Furia Serena schrieb: Mein Gehirn war wie vernebelt, je länger ich hier saß und gegen die Hitze in meinem Blut ankämpfte. Ich konnte gerade noch ein Aufquieken verhindern, als plötzlich eine Dirne gegen den Tisch der Honoratioren stieß, doch mein Mann vertrieb das Weib direkt. "Ja, ich glaube das Fest artet in der Tat aus" erwiderte ich nur leise und erhob mich, um meinem Mann zu folgen. Ich verabschiedete mich nur noch schnell von Sabina und versprach, dass ich sie bald in der Villa Claudia besuchen würde, ehe wir uns auf den Heimweg machten.

Normalerweise wäre er länger auf dem Fest geblieben, wie es sich für den Leiter der hiesigen Provinzialverwaltung geziemte. Doch aus unerfindlichen Gründen zog es ihn genauso in die Villa Furia wie Furia Serena. Er erhob sich und verabschiedete sich: "Meine Gemahlin ist unpässlich. Ich begleite sie nach Hause" 
Mochten die anderen denken, dass er bereits einen Treffer versenkt hatte, besonders Iulius Cato, und dass er deshalb so liebevoll und besorgt war.  Er bot ihr seinen Arm, und er bat sie, die paar Schritte zur Sänfte zu gehen, die umweit wartete. Ihm selbst gefiel die Nähe seiner Gemahlin, ihre helle Haut und ihr wunderschönes braunes Haar. Alles stach ihm ins Auge, als hätte er das nie zuvor gesehen. Serena gefiel ihm sogar außerordentlich, und plötzlich hatte auch er es eilig
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Honoratior von Iscalis
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07-29-2023, 12:08 AM,
Beitrag #88
RE: Volksfest anlässlich des Regierungsjubiläums des Kaisers
Ich vergnügte mich so sehr auf dem Fest dank Ciarans kleinem Helferlein, dass ich zusammen mit so einem Mädel auf einen der Tische knallte. An jedem anderen Tag hätte das einen riesen Aufriss gegeben, aber fast überall sah man lusterfülltes Geknutsche und Hände an Stellen, wo sie nicht hingehörten in der so zivilisierten römischen Gesellschaft. Man könnte eher meinen, dass hier eine Beltane-Orgie lief, als ein Volksfest zu Ehren des Kaisers. 

Das Mädel rieb sich an mir und küsste mir die Lippen wund, als wäre sie eine rollige Katze und ich beschloss diese Situation zu nutzen, um mich vom Platz zu entfernen. In neun Monaten würden die Hebammen wahrscheinlich alle Hände voll zu tun haben. Ich zog sie mit mir an den Rand des Platzes in eine schattige Ecke und nahm sie dort schnell und hart. Das Mädel schnaufte nur mit glasigen Augen, als ob das nun alles gewesen wäre und ich zuckte nur mit den Schultern. Ich war ja kein Zuchtbulle, der sie hier auf Kommando zehn Mal besteigen würde. Anscheinend unzufrieden zog das Mädel von dannen und ich lachte nur leise und ging dann zu meinem angebundenen Pferd, denn es war schon beinahe Zeit. 

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Falke
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07-30-2023, 09:16 AM,
Beitrag #89
RE: Volksfest anlässlich des Regierungsjubiläums des Kaisers
Ich hatte mich zu Serena und ihrem Furius gesetzt und mit meiner Cousine etwas geplaudert. Linos und Nathaira kamen vorbei, aber Nathaira sah nicht, dass ich ihr zuwinkte, sondern beide setzten sich an einen anderen Tisch.
Dann kam mein Xerxes mit seinem Sklaven Nefertem, und Nefertem brachte mir etwas zu essen und zu trinken. Da ich keinen Eintopf mochte, hielt ich mich an das frische Brot und den Becher Honigrosenwasser, den man mir freundlicherweise zubereitet hatte.
Serena stellte mich ein paar Honoratiorengattinnen vor, deren Gespräche aber bald um ihren Nachwuchs gingen. Ich konnte da nicht mitreden, hörte jedoch zu. Schließlich wollte ich auch Kinder haben. Und von erfahrenen Matronen konnte ich viel lernen.
Aber das Fest wurde schließlich komisch. Überall sah man sich küssende Paare und manche verschwanden dann in den Seitengassen. Ein wirklich wild knutschendes Paar knallte auf unseren Tisch, und ich erschrak mich sehr. Und trotzdem hatte ich auch ein seltsames Gefühl in der Magengrube. Ich dachte: Kann es sein, dass alle diese Paare das tun wollen, was Prisca so abscheulich empfand? Dann muss doch noch mehr dahinter stecken. Und dann dachte ich an die philosophische Sentenz von Seneca, die lautete: Die Welt ist verworren. Sieh zu, dass du ihr nicht gleichst.
Da sagte Serena schon, dass die nach Hause wollte, und ihr Furius stand sofort auf, um sie nach Hause zu bringen.
Nach Hause in die Abgeschiedenheit meines gemütlichen Cubiculums zu fliehen, erschien mir plötzlich auch eine gute Idee. Ich wandte mich an Iulius Cato:
"Bitte bringe auch mich nach Hause", bat ich. Das Fest machte mir Angst. Auf dem Weg würde männlicher Schutz kein Fehler sein.
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Vormund (Tutor):  Manius Claudius Menecrates
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07-30-2023, 12:14 PM,
Beitrag #90
RE: Volksfest anlässlich des Regierungsjubiläums des Kaisers
Wütend blickte Iulius auf das Paar was es so wild trieb und an ihren Tisch stieß. Nicht weil sie es trieben, sondern er gefangen war in seiner Herkunft und seiner Rolle. Da hörte er auch schon die Bitte seines Augenstern.
Schade zu gerne hätte er ihr noch den Tribun Ovidius vorgestellte und ihre Mengung dazu gehört. „Selbstverständlich mein Augenstern, werden wir augenblicklich aufbrechen.“ Er winkte einen der Soldaten heran. „Vier Wachen zu unserem Schutz sofort hierher.“
Etwas bereitete dem Tribun nun doch Sorge. Sorge ob die Stimmung nicht plötzlich umschlug. Ob geplant oder nicht.
Wenn die Kelten, dass hier zur Rache nutzten. Soldaten oder Einwohner konnte plötzlich auch durch den Alkohol angeregt, bereit sein, zu noch mehr Übergriffen gegen die Kelten.
Er würde sie begleiten danach aber eilig zur Kaserne zurückkehren um neue Anweisungen zu geben. 
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Honoratior von Iscalis
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