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[Thorianum B] B IV Didia Corona
03-02-2024, 03:06 PM,
Beitrag #61
RE: [Thorianum B] B IV Didia Corona
Wie gut das die junge Domina keinen genauen Zeitpunkt genannt hatte, an dem Nefertem zurück in der iulischen Villa sein sollte. So hatte Nefertem genug Zeit um sich in diesem Teil des Ortes umzusehen. Denn hier war Nefertem noch nie gewesen. Bisher kannte er lediglich die Castra, die iulische Villa natürlich und den Mercatus, auf den er geschickt wird, wenn die hohen Herren und Damen etwas von Genuss benötigten. Doch in diesem Teil des Ortes war Nefertem noch nie und so blickte sich der Dunkelhaarige mit großen Augen um, damit ihm auch nichts entging. Die Häuser, oder besser gesagt Wohnungen unterschieden sich doch schon sehr von den prächtigen Bauten im Villenviertel. Langsam, Schritt für Schritt ging Nefertem an den Wohnungen vorüber. Wobei er immer wieder überprüfte ob sich die Pergamentrolle noch immer im Lederbeutel an seiner Hüfte befand.

Nachdem Nefertem an die hoffentliche richtige Türe gepocht hatte, wartete der Dunkelhaarige darauf, bis man ihm die Türe öffnete. Allzu lange brauchte der Sklave nicht zu warten, da wurde ihm bereits die Türe geöffnet und ein hochgewachsener, junger Mann blickte ihm wachsam entgegen.

“Salve. Bitte entschuldige die Störung. Aber meine Herrin Claudia Sabina hat mir aufgetragen, diesen Brief an ihre Freundin Didia Corona zu überbringen.“

Nach diesen Worten nahm Nefertem die Pergamentrolle aus dem Lederbeutel und reichte diese in Richtung des Mannes. Dabei hielt Nefertem seinen Blick gesenkt. Auch wenn er nicht wusste, ob er hier nicht doch einem Unfreien gegenüber stand.
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03-02-2024, 05:11 PM,
Beitrag #62
RE: [Thorianum B] B IV Didia Corona
Ein Brief für Corona also. Ich nahm das Papyrus an mich und würde es gleich in ihr Zimmer legen, natürlich ungeöffnet, damit sie den Brief lesen konnte, wenn sie zurück war. Kurz musste ich meine Gedanken sortieren, wer Claudia Sabina war, aber das fiel mir doch sehr schnell wieder ein. Das war die Junge Dame, die Tribun Iulius geheiratet hatte. Den Mann, der sich in aller Öffentlichkeit von seinem Sklaven hatte befriedigen lassen und den ich obendrein noch in einer Seitengasse mit einem fremden Sklaven beim sich anbahnenden Geschlechtsakt erwischt hatte. Definitiv niemand, den ich für einen passenden Umgang für die Nichte des Kaisers hielt. Aber das musste ich vielleicht ihr in einer ruhigen Minute noch einmal sagen. Oder besser Serafina, damit sie es ihr sagte, da sie auf mich sicher in nächster Zukunft nicht mehr hören würde. Und in fernerer Zukunft wäre ich nicht da.
“Danke. Ich übergebe ihr den Brief, sobald sie zurück ist“, sagte ich also recht knapp zu dem Sklaven, der hoffentlich eher der Claudia gehörte als diesem unangenehmen Iulier.
Ich wartete noch aus Höflichkeit, ob er sonst noch etwas auszurichten hatte oder etwas wollte. Manchmal sollten Sklaven ja auf Antwort warten oder dergleichen. Und da ich nicht auffallen wollte, weder negativ noch sonst wie, konnte ich ihm schlecht die Tür vor der Nase zuschlagen.
[Bild: 3_15_08_22_9_36_30.png]
Wird für einen Freigelassenen von Didia Corona gehalten
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03-04-2024, 12:09 PM,
Beitrag #63
RE: [Thorianum B] B IV Didia Corona
Der Papyrus wurde Nefertem aus den Fingern genommen. Kaum war dies geschehen, verschränkte Nefertem seine Finger hinter seinem Rücken und wartete schweigend ab. Sollte er warten und die Antwort gleich mitnehmen? Diesbezüglich hatte Claudia Sabina nichts verlauten lassen. Und so atmete der iulische Sklave tief durch, wobei er vorsichtig in Richtung des dunkelhaarigen Mannes empor schielte.

“Domina Claudia Sabina wird sich sicherlich sehr auf die Antwort ihrer Freundin freuen.“

Dann verstummte Nefertem erneut und ließ seinen Blick aus dem Augenwinkel die Straße entlang wandern.

“Ich muss zurück in die Villa Iulia. Vale bene.“

Mit diesen Worten verneigte sich Nefertem vor dem Römer, trat einige Schritte zurück und ging anschließend die Straße entlang. Zurück zur Villa Iulia.
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03-05-2024, 08:23 PM,
Beitrag #64
RE: [Thorianum B] B IV Didia Corona
Die Zeit verging und es kam zu keinem weiteren Zwischenfall. Ich blieb auf Distanz und thematisierte das geschehene nicht erneut, und ich hatte den Eindruck, dass dies Corona auch ganz recht war. Ich hoffte, dass sie es vergessen hätte oder zumindest es als Fehler ablegen konnte. Ich wusste nicht, ob ich das tun könnte, was ich mir vorgenommen hatte, wenn sie ernsthafte Gefühle für mich hegen würde und mich bitten würde, an ihrer Seite zu bleiben. Ich wollte auch nicht zu sehr über diese Frage nachdenken.

Und so kam der Tag der Göttin Isis, der in zivilisierten Teilen der Welt damit gefeiert wurde, dass kleine, gebastelte Boote mit Blumenschmuck auf die Flüsse gesetzt und ins Meer treiben gelassen wurden. Deshalb nannte man den Tag auch Isidis Navigum: Die Seefahrt der Göttin Isis. Denn nachdem die Göttin ihren Segen gegeben hatte, waren die Wellen der Meere wieder so ruhig, dass man sie mit Schiffen überqueren konnte und nicht mit schweren Stürmen und unberechenbaren Wellen rechnen musste.
Und für mich hieß das, dass es jetzt Zeit war. Höchste Zeit. Und doch fiel es mir schwerer, als ich angenommen hatte. Ich packte die wenigen Sachen, die cih für die Reise brauchte, während Corona und Serafina einen Vormittag außer Haus waren. An diesem Nachmittag nach ihrer Rückkehr, während Corona wieder in Selbstmitleid schwelgte, nahm ich Serafina ein letztes Mal beiseite und drückte ihr eine Tontafel mit verschiedenen Löchern in die Hand. “Das ist eine Dechiffriertafel. Die Zahlen hier oben dienen zur Ausrichtung, die Löcher zeigen dann die jeweiligen Sätze der eigentlichen Botschaft...“
Ich zeigte ihr, wie man sie benutzte, wie man sie anlegen musste, wie Nachrichten markiert waren, die auf diese Chiffre hinwiesen und stellte sicher, dass sie es konnte. Rückfragen, warum ich ihr das zeigte und was ich vorhatte, ignorierte ich rigoros und ließ sie einfach unbeantwortet. Ich wusste, dass Serafina ahnte, dass ich etwas plante, aber ich wollte mit ihr genauso wenig darüber reden und mich aufhalten lassen, wie von Corona.

Den Rest des Tages verbrachte ich schweigsam und etwas zurückgezogen. Als es dunkel war kontrollierte ich ein letztes Mal die Sicherheit und überzeugte mich kurz davon, dass beide Frauen schliefen.

Ich ließ eine kurze Nachricht, die ich schon vorbereitet hatte, zurück.

Es tut mir leid.

Beim Geldverleiher Scribonius Flaccus am Forum ist die Geldsumme von 7.352 Sesterzen hinterlegt für die weitere Verwendung in den nächsten 3 Monaten. Eine weitere Anweisung für 10.000 Sesterzen ist für die Kalenden des Iunius vorgemerkt. Der Geldverleiher in Londinium heißt Titus Aconius Postumus. Weitere Anweisungen folgen.

Und dann ging ich.
[Bild: 3_15_08_22_9_36_30.png]
Wird für einen Freigelassenen von Didia Corona gehalten
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