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[Decimus Balventius Varro]

Varro, keuchend und schwer zufrieden, lag neben dieser fantastischen Frau und lachte, für seine Verhältnisse seltsam ungezwungen.
"Rabatt, ja? Ich bin geehrt... Das bekommt wohl nicht jeder, wie?" Er bildete sich ja gerne ein, der eine Liebhaber zu sein, der sich von allen anderen abhob, doch im Grunde wusste er es besser. Sei's drum, dachte er. Er wollte sich die Illusion schon noch gönnen, wenigstens eine Weile.
"Und ich glaube, beim nächsten Mal sollte ich ein Geschenk bereithalten, das deiner Schönheit und deinem Können würdig ist, du verführerische Nymphe."
Brummend erwiderte er ihre Küsse und suchte ihre Lippen mit den Seinen.
"Was sagst du? Soll ich einen Sklaven mehr Wein holen lassen und ihm die Gelegenheit geben, verlegen seinen Herrn mit einer fremden Frau im Bett vorzufinden? Mit einer anbetungswürdign Göttin vielmehr, die ich auf jeden Fall wiedersehen will."

[Liciniana Aglaia]

Ich fiel in das leichte Lachen ein und lehnte mich noch einmal mehr zu ihm, um mit meiner Zunge über seine vom Schweiß salzige Haut auf der Brust zu fahren und ihn dann zu küssen. “Geschenk klingt gut. Und Wein klingt noch besser“, bestätigte ich ihm und räkelte mich ganz und gar nicht scheu auf den Laken. “Was meinst du, was angemessener wäre: Mich sittsam mit der Decke bedecken, oder so daliegen, damit dein Sklave auch angemessen verlegen ist?“, neckte ich ein wenig und begab mich in eine verführerische Pose mit den Händen über meinem Kopf, andeutungsweise so, als wären sie an das Oberteil des Bettes gefesselt. Und ja, ich wusste, dass Männer solche Phantasien bisweilen gern hatten und den Ausblick sehr genossen.
Und ja, ich war auch durchaus zufrieden, da er sagte, er wollte mich wiedersehen. Ich war nicht so dumm wie die vielen Frauen in Iscalis, als dass ich mir so ein Angebot entgehen lassen würde. Balventius Varro war gutaussehend, gesund, ausdauernd und reich. Was konnte eine Hetäre denn mehr von einem Liebhaber erwarten? Die meisten davon erfüllten weit weniger Punkte auf der Wunschliste der erwerbstüchtigen Frau von heute. “Beim nächsten Treffen schaffen wir es dann vielleicht sogar ins Balneum. Mir wurde immerhin ein grandioser Ausblick dort versprochen“, neckte ich noch ein bisschen mehr.