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Eine ferne Provinz
08-21-2022, 07:13 PM,
Beitrag #51
RE: Eine ferne Provinz
Dunduvan, der gerade wieder in Iscalis zurück und in Begleitung eines römischen Geschwisterpaares unbemerkt bis zum Forum gekommen war, blieb wie angewurzelt stehen. 
Vor Erins Tür gab es so etwas wie einen Menschenauflauf. Er erkannte Wicho und Bonnie, die zuverlässig waren. Aber dazu noch vier Römer: Einen Optio, drei Soldaten und einen Burschen in Zivil. 

Dunduvan schüttelte für sich den Kopf: Hatte Erin das gesamte Imperium aufgerüttelt? Was machten die Römer da? War irgendetwas durchgesickert? Die Römer brauchten, um Leute an ihre vermaldeiten Kreuze zu nageln, nicht einmal einen begründeten Verdacht. 

Er beobachtete Wicho und Bonnie, die jedoch nicht bedrückt wirkten. Der Optio sagte zu Wicho etwas. Dunduvan Deimos verstand nur Wortfetzen, aber er sah auch, dass Wicho nicht in Gefahr war. Der Optio machte keinen aggressiven Eindruck.

Der Druidenschüler wartete, bis alle weg waren. Dann trat er zu Erins Tür und klopfte achtmal an, viermal kurz und viermal lang:
"Madainn Mhath - guten Tag", flüsterte er: "Bist Du zuhause, Erin?"
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Falke
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08-22-2022, 12:28 PM,
Beitrag #52
RE: Eine ferne Provinz
Wie erstarrt starrte Erin auf die Türe, als er das erste Klopfen hörte. Gaben die denn nie auf? Das Klopfen aber ging weiter, erleichtert und dennoch voller Zweifel hörte er das bekannte Zeichen. Erst als er die bekannte Stimme hörte atmete er erleichtert auf. Endlich Dunduvan war wieder da und keinen Tag zu früh. Noch ein wenig schwankend erhob er sich von seinem Lager und ging so schnell seine ihn, die noch ein wenig weichen Beine trugen zur Türe. „Endlich, komm schnell rein“, stieß er hervor während er die Türe aufriss.
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08-25-2022, 01:15 PM,
Beitrag #53
RE: Eine ferne Provinz
Dunduvan grinste etwas schief und schloss die Tür hinter sich: "Und du, was ist denn geschehen, dass du hier ein Römer- Kränzchen vor deiner Pforte hattest?", fragte er:
"Bonnie war auch mit dabei. Ich weiß ja nicht weshalb, aber wo das Mädel auftaucht, gibt es Probleme"
Er wusste natürlich warum. Bonnie war hübsch und dabei nicht auf den Mund gefallen, genau die Art Frau, die Männern den Kopf verdrehte. Bisher hatte sie sich keinem versprochen, soweit Dunduvan wusste:
"Ich soll Dich von meinem Meister Cathabad und den Brüder in Gallien grüßen", sagte er. 
 Bereits der große Feldherr Iulius Caesar hatte in den keltischen Druiden Kriegstreiber und Rebellen gegen Rom gesehen, und in Gallien den Weisen des Stammes der Karnuten, den Gutuater, zu Tode peitschen lassen. 
Seitdem hielt sich die Bruderschaft vor den Römern bedeckt und nicht einmal alle Kelten wussten, dass sie noch existierte. Von ihnen gegrüßt zu werden, war eine Ehre für einen Krieger:
"Ich habe mit dir zu reden, aber auch mit Wicho. Ich habe für euch beide vielleicht einen Auftrag, der das Bergwerk betrifft. Er erfordert Mut und kühnes Handeln, aber wenn er erfolgreich ist, wäre das eine Tat, von der die Barden noch lange sängen"
Dunduvan hatte sich mit unterschlagenen Beinen auf dem Fußboden niedergelassen.
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Falke
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08-27-2022, 09:18 AM,
Beitrag #54
RE: Eine ferne Provinz
Erin hörte aufmerksam zu, nickte. Natürlich war Bonni auch dabei. Um sie war es doch gegangen. Seltsam Dunduvan ist doch sonst nicht so schwer von Begriff und jetzt denkte er über Bonnis Anwesenheit nach. Er schluckte eine Antwort auf die Frage runter. Es war besser so, nachher verbot ihm noch irgendwer den Umgang mit ihr.
Bei den Grüßen die ihm ausgerichtet wurden trat ein leuchten in seine Augen. „Ich fühle mich geehrt von den Grüßen und richte bitte aus, ich wäre gerne behilflich wie auch immer.“ Nach einem kurzen zögern fügte er noch hinzu. „Wenn nötig verlasse ich auch die Heimat“, dies fiele im schwer wenn er dabei an Bonni dachte, doch wenn es der Sache diente, würde er es machen.
Bei dem Namen Wicho schnaufte Erin wütend auf. „Mit dem wohl kaum. Er war doch Schuld für die Aufmerksamkeit von den Römern. Ich weiß nicht wie es geschehen konnte mit einem einzigen Faustschlag hat er mich nieder gestreckt. Du weißte doch so schnell haut mich nichts um.“ Kurz stellte er sich die Situation wieder vor. „Natürlich wurden die Römer, bei dem Auflauf gleich aufmerksam. Einer davon war ein Medicus und der bestand darauf das er und Wicho mich nach Hause brachten. Ach und Wicho wird bestimmt überlaufen. Frag ihn selber“, kam trotzig von ihm. "Kann ich den Auftrag nicht alleine ausführen? Bei Wicho habe ich kein gutes Gefühl.“ Das schlechte Gefühl hätte er bei dem Kerl auf jeden Fall, doch das behielt er lieber für sich.
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08-28-2022, 06:07 PM,
Beitrag #55
RE: Eine ferne Provinz
"Wir werden die Heimat nicht verlassen, sondern im Gegenteil: Sie uns von den Römern wieder zurück holen", versprach Dunduvan und erhob sich:
"Wenn du Wicho nicht für vertrauenswürdig hälst, so bitte ich dich, zu schweigen über das, was ich dir nun zeige. Ich würde freilich gerne mit ihm persönlich reden, um ihm auf den Zahn zu fühlen, wem seine Treue denn nun eigentlich gilt",

er kramte aus seinem Beutel ein kleines verkorktes Tongefäß und öffnete es, in dem er den Korken herauszog. Zunächst war nichts Besonderes zu sehen.
Nur ein leichter Geruch nach fauligen Eier, vermengt mit Naphta breitete sich aus. Aus einer Schale auf dem Tisch gab Dunduvan einen Tropfen Wasser in das Gefäß:

"Tritt einen Schritt zurück", lautlos zählte er bis Zehn, dann ließ er den Tonbehälter fallen. Noch bevor er auf dem Boden zerbarst, schoss eine Stichflamme über den Rand hinaus und brannte herunter:

"Pyr autómaton - Selbstentzündendes Feuer", sagte Dunduvan Deimos mit einem triumphierenden Lächeln:
"Ich kann mehr davon besorgen. Wir dachten an eine Begrüßung für den neuen römischen Legaten.
Aber keine Sorge, kein Attentat. Es wird eine Menge keltisches Volk in Iscalis unterwegs sein, wenn er kommt, vermutlich gibt es sogar Festlichkeiten.  Wir töten unsere Brüder nicht. Auch die Arbeiter sollten an diesem Tag frei haben und nicht in der Silbermine sein.

Du solltest das Selbstentzündende Feuer so platzieren, dass Wasser vom Isca- Fluss in die Stollen eintreten kann. Dann säuft die Mine ab. Dann ist es vorbei mit dem Silber für Rom"
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Falke
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09-04-2022, 01:46 PM,
Beitrag #56
RE: Eine ferne Provinz
Bonni weiter in der Stadt unterwegs kam der Gedanke, jetzt wo alle weg waren, könne sie doch nach Erin schauen, damit war es selbstverständlich, dass sie ohne langen Federlesens die Türe seines Hauses auf und platzte gleich los: „Na wie geht es denn unserem von Römer geschundenen.“ Kaum ausgesprochen wäre ihr doch fast der Mund offen stehen geblieben. „Salve Dunduvan, mit dir hätte ich nicht gerechnet. Was heckt ihr aus? Na kommt schon, ich sehe es euch doch an, ihr heckt etwas aus. Kann ich mitmachen? Biiiitte. Mir ist soooo laaaangeweilig.“
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09-07-2022, 09:52 AM,
Beitrag #57
RE: Eine ferne Provinz
Grimmig schaute Erin Bonni an, die da einfach so hereinplatzte. Er fühlte etwas besonders bei ihrem Anblick, doch dass sie von so vielen Männern angeschaut wurde, von denen die meisten, wie er ihnen ansehen konnte, mehr von ihr wollte, ärgerte ihn. Ins besondere ärgerte ihn wenn sie diesen Wilson anschaute. „Was willst du hier? Verschwinde!“ Anschließend schaute er Dunduvan Deimos an, in der Hoffnung er würde ihm beipflichten, denn bestimmt würde sie seiner Aufforderung nachkommen.
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09-09-2022, 02:43 PM,
Beitrag #58
RE: Eine ferne Provinz
Dunduvan hatte sich seine Gedanken über Bonnie gemacht. Er schätzte sie nur als bedingt nützlich ein - nicht weil sie etwa dumm, sondern weil sie zu egoistisch war. Sie wirkte auf ihn nicht wie jemand, der sich ganz und gar dem Befreiungskampf verschrieb. Aber als Zubringerin taugte sie  und da sie sehr hübsch war (Druiden heirateten nicht, doch der Druidenschüler hatte Augen im Kopf) mochte sie für Spitzeldienste taugen: Einen Römer oder einen mit ihnen paktierenden Britannier aushorchen, das würde ihr bestimmt liegen.
Daher hob er die Hand und lächelte sein Lächeln, welches nie die dunklen Augen erreichte. ( Es waren römische Augen, und er verabscheute sie jedesmal, wenn er sein Gesicht in einer spiegelnden Oberfläche betrachtete ):
"Sachte, Erin. Wir sind den Römern nicht gleich, die ihren Frauen keine Stimme in ihrem Rat geben.",
Außerdem wusste er nicht, wie viel Bonnie vom griechischen Feuer gesehen hatte. Und was sie über die geplante Sprengung mitbekommen hatte. Wäre sie nicht verschwiegen, würde er, Dunduvan, sie eigenhändig in einer Wanne als Opfer für Toutatis ertränken: Er wandte sich an Bonnie:
"Sei gegrüßt Bonnie. Was bist du denn bereit zu tun?", fragte er in freundlichem Plauderton, während er zwischen die Tür und die junge Frau trat, so dass sie nicht entkommen konnte, wenn er sie packen wollte:
"Aber sag doch, wie lange stehst du denn schon vor der Tür? Hast du denn mitbekommen, was ich mit dem kleinen Krug getan und was Erin und ich besprochen haben?"
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Falke
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09-13-2022, 04:11 PM,
Beitrag #59
RE: Eine ferne Provinz
Schon bereute Bonni einfach eingetreten zu sein. Sie mochte es absolut nicht, wenn ihr der Fluchtweg verdeckt wurde und das ausgerechnet von Dunduvan. Er war wichtig für ihren Stamm, man sollte ihn besser nicht verstimmen, trotzdem etwas störte sie an ihm. Jetzt wo er sie ansprach wusste sie es, seine Augen. Sein Lächeln drang nicht zu ihnen vor, sie blieben ungerührt davon. Kalt waren sie aber auch nicht. Sie fand, es war als ob sie nach innen gerichtet wären und dort nur sich sahen. Was wollte er von ihr? Sie musste ihn irgendwie beruhigen oder versuchen ihn abzulenken. „Nun ich war auf dem Sklavenmarkt hab dem Händler einen angefaulten Apfel an den Kopf geworfen, sehr zur Freude vieler. Anschließend war ich in der Taberna. Die trächtige Kuh darin behandelte mich wie Dreck, da war ich schnell wieder draußen. Da fiel mir der wakere Erin ein, ich dachte mir so, mal schauen wie es ihm geht, ja nun bin ich da.“ Die Frage ob sie etwas mitbekommen habe, beantwortete sie nicht und ging gleich auf den Krug ein. „Wieso, was ist denn da drinn?“ Schon wollte ihre Hand ihn ergreifen.
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10-01-2022, 05:05 AM,
Beitrag #60
RE: Eine ferne Provinz
Aufmerksam verfolgte Erin jede Bewegung von Bonni. Er wollte sie nicht dabei haben. Sie sollte gehen. Nicht weil er es ihr nicht zutraute, nein er wollte nur nicht, dass ihr etwas passierte.
Noch ehe Bonni  den kleinen Krug erfasst hatte, schlug er ihr auf die Hand. „Lass die Finger von Sachen von denen du nichts verstehst. Nur weil du die Häuptlingstochter bist, denkst du musst dich überall reinhängen. Geh nach Hause und verdreh da allen den Kopf.“ Giftig zischte er ihr seine Worte entgegen, denn er ertrug es nicht, wie sie alle Männer umgarnte.
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