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Eine ferne Provinz
07-27-2022, 05:50 PM,
Beitrag #41
RE: Eine ferne Provinz
Von je her war der Optio ein Mann der wenigen Worte. Er sah Wicho fest an, anschließend den Medicus, räusperte sich und meinte: „Also gut, gehen wir.“ Für ihn war es ganz einfach, er würde sie begleiten, um alles im Auge zu behalten und natürlich wollte er auch sicher gehen, dass die Kelten seine Abwesenheit nicht nutzten, sich gegenseitig umzubringen oder sogar zu flüchten.
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07-28-2022, 09:06 AM,
Beitrag #42
RE: Eine ferne Provinz
Bonni, so hieß die junge Frau, und Pytheas erschien das ein reizender Name, kurz wie ein Vogelruf: Bo- ni. Was er bedeuten mochte, wusste er nicht, aber in diesem Moment beschloss er, die Sprache der Britannier zu lernen. 

Er neigte kurz den Kopf in Richtung von Nero Traulius Axianus: "Ich danke dir sehr, Optio, für dein Verständnis. Einen Moment bitte, ich versorge rasch meine Amphoren, dann bin ich wieder bei dir"

Ein paar Münzen taten das Übrige, dass ein Mann, der einen Stand mit allerlei getrockneten Früchten hatte, sein Gepäck unterstellen und bewachen wollte, bis er wiederkam. Das Allerwichtigste seiner Besitztümer, seine Theca nämlich, seinen Arztkoffer und seine Unterlagen nahm der Grieche mit, um sie am Körper zu tragen. 

Dann sagte er zu Wicho: "Helfen wir Erin doch auf die Beine"

Kurz darauf konnte man einen doch etwas merkwürdigen Zug über das Forum marschieren sehen: Erin flankiert von dem Medicus und Wicho, eine hübsche Keltin namens Bonni und den römischen Optio Traulius Axianus.
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Caesar Vespasianus Augustus (NSC)
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07-28-2022, 02:25 PM,
Beitrag #43
RE: Eine ferne Provinz
Zähneknirschend, ließ Erin sich aufhelfen. Das geschah aber auch nur, dass selbst noch im liegen die Anwesenheit des Optio bemerkt hatte. Nachdem er stand, schaute er mit grimmigen Gesicht stur geradeaus. Man hätte denken können, er hätte Bonni, die ja vor ihnen herging, im Blick, doch dem war nicht so. Sein Blick ging durch sie durch, denn in ihm brodelte es. Warum hatte diese kleine Gwrachod (Hexe) sich überhaupt blicken lassen? Wollte sie wieder den Kerlen den Kopf verdrehen oder ihn heiß machen. Da irrte sie sich, er würde sie nicht anfassen, denn er hatte keine Lust ihren ganzen Clan gegen sich auf zubringen. Dagda (Vater aller keltischen Götter) sei dank, er hatte es nicht weit und so standen sie bald vor seiner Türe.
Zu Anfang hatten ihm die Knie noch ein wenig gezittert, aber außer dass sein Kinn ihm schmerzte ging es ihm recht gut. Er verstand gar nicht warum es ihn so umgehauen hatte. Jetzt blieb er einfach stehen und brummte vor sich hin: „Wir sind da, ich schaff den Rest alleine.“ Er zögerte noch ein wenig, drehte sich dann doch zum Medicus: „Danke“. Schon hatte er seine Hand auf dem Türgriff, wobei er dachte, wenn der sich jetzt gedacht hat ich würde ihn bezahlen, dann hat er sich geirrt. Ich habe ihn nicht gerufen, wenn gehe ich zu unserer Heilerin.
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07-30-2022, 07:39 PM,
Beitrag #44
RE: Eine ferne Provinz
Saturninus plante immer noch, zur Villa Claudia zu eilen, und da die Bestrafung des Kelten offensichtlich erst einmal aufgeschoben und der Weg wieder frei war, sah er auch keine Veranlassung mehr, zu bleiben. 
Obwohl: Die kleine Rotblonde, die jetzt aufgetaucht war, war ein hübscher Käfer, und wäre sie hinter einem Marktstand gestanden oder hätte ihn in der Schreibstube aufgesucht, hätte er durchaus ein paar  nette Worte mit ihr gewechselt. 
Aber sie schien diesen Erin zu kennen, und auch diesen Wicho, und der Medicus war ob ihrer Gegenwart rot angelaufen wie ein Schuljunge. Das versprach Komplikationen, und der Furius liebte alles mehr als Komplikationen, was sein Liebesleben anging. 
So schlug er endgültig die Richtung zur Villa Claudia ein. 
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Honoratior von Iscalis
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07-30-2022, 08:20 PM,
Beitrag #45
RE: Eine ferne Provinz
Pytheas nickte nur, als der Kelte sich bedankte, und er maß ihn mit seinem grauen Sperberblick: "Gerne geschehen.", sagte er: "Ich würde Morgen früh noch einmal gerne nach dir sehen.", er schaute nun zwischen Wicho und Bonni hin- und her:
"Könnte einer von euch heute Nacht bei dem Mann bleiben?", fragte er.

Er hatte schon erlebt, dass Männer umfielen, sich  dann erholten als sei nichts gewesen, aber dann in der Nacht plötzlich verstarben. 
Für gewöhnlich litten sie für unentdeckt an der Heiligen Krankheit* 
Er hoffte zwar nicht, dass Erin daran litt, aber ein schlechteres Omen für einen neuen Medicus in einer neuen Stadt als am ersten Tag  ein toter Patient gab es nicht. Pytheas war also nicht nur selbstlos, sondern dachte durchaus auch an sein zukünftiges  Einkommen: 

"Ich bezahle diesen Dienst selbstverständlich."

* Epilepsie
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Caesar Vespasianus Augustus (NSC)
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08-01-2022, 04:08 PM,
Beitrag #46
RE: Eine ferne Provinz
Ob bezahlt oder nicht, ich hatte keine Lust dazu, hatte ich doch den Blick gesehen den Erin mir noch zu warf. „Nein ich nicht, das würde ein Blutbad geben. Da hole ich mir eher noch, wenn er darauf besteht, vom Optio die Prügel ab.“ Außerdem wollte ich noch heute vor dem Einschlafen die Gelegenheit nutzen und über dein Angebot nachdenken, fügte ich in Gedanken hinzu. „Da werden später noch genug Gleichgesinnte bei ihm aufkreuzen“. Diese Äußerung war mir zu schnell rausgerutscht, auch wenn es mittlerweile bekannt war, dass sich um Erin eine Gruppe Aufsässiger versammelt hatte. Ich bereute auch schon dies gesagt zu haben, denn das konnte Folgen haben und ich wollte ganz bestimmt nicht, eines schönen morgens mit aufgeschlitzter Kehle aufwachen. Jetzt musste ich doch grinsen, denn das war ja nun nicht möglich. Trotzdem, es war nicht gut gewesen, dies zu sagen.
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08-01-2022, 08:23 PM,
Beitrag #47
RE: Eine ferne Provinz
Pytheas kratzte sich am Hinterkopf: "Kann ich dir nicht verdenken, Wicho", sagte er: "Immerhin habt ihr euch geprügelt. War wohl keine gute Idee von mir, euch so zur Versöhnung zu drängen", Wichos Formulierung über "Gleichgesinnte" ließ ihn aufhorchen: "Er erwartet also noch Besuch? Stammesangehörige von ihm?", fragte er, denn so verstand er das.
Er wurde wieder etwas rot, als er sich an Bonnie wandte:
"Wie sieht es mit dir aus, junge Dame? Möchtest du diesen Erin pflegen oder verletzt das irgendwelche Regeln der Schicklichkeit? "
 Der Gedanke war ihm gerade gekommen. Als Medicus war er so gewöhnt an menschliche Körper, dass sie für ihn sozusagen neutral waren. Aber die hübsche Bonnie war eine junge Frau, und Erin war  ein Mann. Pytheas wollte keinesfalls riskieren, dass Bonnies wütender Vater etwa  mit seiner Streitaxt auftauchte und die Anwesenden erschlug:
"Wenn sich niemand findet, werde ich selbst hier bleiben, sofern Du, Erin , keine Einwände hast.", sagte er. 
Pytheas merkte, dass der Mann ihm gegenüber reserviert war. Doch der Grieche meinte es gut und handelte wirklich nur aus Sorge.
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Caesar Vespasianus Augustus (NSC)
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08-02-2022, 08:54 AM,
Beitrag #48
RE: Eine ferne Provinz
Erin schüttelte mit dem Kopf als er die Frage an Bonni hörte. Wollte dieser verfluchte Römer einen Sippenkrieg herauf beschwören. Vielleicht war es bei ihnen ja üblich, dass junge Frauen einfach bei jungen Männern übernachteten, bei den Icern jedenfalls nicht.
Noch ehe der Medicus sein Angebot, ansonsten selber bei ihm zu übernachten, zu Ende gemacht hatte, fiel Erin ihm mit zornblitzenden Augen ins Wort. „Hier kommt kein ungebetener rein. Außerdem kommen gleich meine Freunde.  "Hey." - Hu-il. (auf wiedersehen) Damit knallte auch schon die Türe hinter ihm zu. 

Drinnen stand er gegen die Türe gelehnt und atmete tief durch. Das hab ich geschafft, die bin ich los. Verfluchte Römer, in alles müssen sie sich einmischen, immer wollen sie bestimmen. Nicht mit mir.
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08-02-2022, 05:12 PM,
Beitrag #49
RE: Eine ferne Provinz
Der Grieche war ein wenig verwirrt ob des Fehlens an Höflichkeit, aber er ließ es sich nicht anmerken, sondern hob beschwichtigend beide Hände:
"Es ist gut, ich gehe. Es lag mir fern, dir lästig zu fallen", sagte er zu Erin: "Ich diagnostiziere aber bei Dir ein Übergewicht von Gelber Galle, die zweifelsohne  zu einem höchst cholerischen Temperament führt. 
Ich empfehle kalte Wickel und die Zufuhr von Süßspeisen, um das Gleichgewicht der Körpersäfte wieder herzustellen. Sonst wirst du eines Tages an deiner Wut zu grunde gehen."
Die Humorallehre, die Krankheitslehre über die Körpersäfte stammte von den berühmten griechischen Ärzten Hippokrates und Polybos und gehörte zum Basiswissen eines Medicus in der römischen Welt. 
Pytheas konnte freilich nicht wissen, wie Erin auf seine Ausführungen reagieren würde. Doch da er ohnehin schon  die Tür vor seiner Nase zugeknallt hatte (eindeutig Choleriker!), hatte er ihm vermutlich nicht zugehört.
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Caesar Vespasianus Augustus (NSC)
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08-07-2022, 12:23 PM,
Beitrag #50
RE: Eine ferne Provinz
Optio Traulius stand da und konnte nur noch staunen. Den einen Kelten würde er wohl besonders im Auge behalten müssen, erin war wohl sein Name. Nicht nur das er sein Temperament nicht zügeln konnte, sonder er schien auch nicht Römer freundlich gesind zu sein. Er fragte sich warum er hier in der Stadt wohnte und nicht näher an der Mine oder mehr in seinem Clangebiet. Das gefiel ihm gar nicht.
Traulius, der ja zu ihm getreten war, schien es nicht auf einem Konflikt mit ihm angelegt zu haben. Deshalb handelte er frei nach seinem ermessen. „Du kannst gehen. Wicho war doch dein Name? Aber Wicho, ich warne dich,bleib weg von diesem Erin, halte dich besser an den Medicus. Sollte ich dich allerdings nochmals in einer Ausernandersetzung erleben, kenne ich keine Gnade.“ Damit drehte er sich um, warf der Frau noch einen Blick zu und ging seiner Wege.
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