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Convivium publicum zu Saturnalia
02-23-2023, 10:48 AM,
Beitrag #111
RE: Convivium publicum zu Saturnalia
"Eintritt für dein Haus? Als sei es ein Theater? Das Stück möchte ich sehen, welches ihr aufführt", sagte Saturninus. Er fand es erregend, dass Aglaia sich ihm nicht entzog. Als sie ihre schlanken Finger um seinen Nacken schmiegte, schloss er kurz die Augen:
" Dein Schaden soll es nicht sein" Er verachtete die Nachtlichtchen nicht, sie waren ein wichtiger Beitrag zur Volksgesundheit. Und auf erotischem Gebiet dazu zu lernen schadete nie. Vielleicht konnte sie ihm etwas beibringen, was er später Deidre zeigen konnte. Oder Serena. Nein, Serena nicht, schalt er sich. Für eine römische Matrona waren Hetärenkünste unzumutbar, was fiel ihm ein:
"Gehen wir" >>>
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Honoratior von Iscalis
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02-25-2023, 09:44 PM,
Beitrag #112
RE: Convivium publicum zu Saturnalia
Frowin war schon erleichtert gewesen, dem Ärger entronnen zu sein, als er mitbekam, wie Iulius Cato den blonden Jungen über den Haufen rannte, an dem er vorbei kam. Der junge Wagenlenker beobachtete das Schauspiel halb fasziniert, als sich der Blonde knurrend aufrichtete und dem Tribun mit erhobener Faust hinterher rief:
"Pass doch auf, du blinder Trampel! Hier stehen auch noch andere außer dir rum, also mach dich vom Acker!"
Frowin war gegen seinen Willen beeindruckt. Der Mann konnte den Tribun nicht kennen, sonst hätte er solche Worte trotz des Schutzes der Saturnalien weitaus - WEITAUS - leiser von sich gegeben.
"Oh je", sagte er und versuchte, sich bemerkbar zu machen. Mit Gesten machte er den Blonden auf sich aufmerksam und versuchte, ihn dazu zu bewegen, sich von dannen zu machen.
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02-26-2023, 10:17 AM,
Beitrag #113
RE: Convivium publicum zu Saturnalia
 Zuerst hatte Cato das Geschrei hinter ihm nicht wahrgenommen, zu sehr hafteten seine Gedanken an Sabina. Langsam drang es dann doch zu ihm vor. Hatte ihn da wer Trampel geschimpft? Wusste der nicht wen er vor sich hatte? Mit aufkommender Wut drehte er sich um und sah den gestikulierenden Frowin, der war es also gewesen. Mit wenigen Schritten war er bei dem Burschen. Mit zusammengebissenen Zähnen presste er hervor. „Du kennst deinen Stand und auch den MEINEN. Jetzt kommst du einfach mit zu der Rückwand dieses Hauses. Verstanden?“ Er würde ihm zeigen wer ein Trampel war. „Wehe du gibst einen laut von dir. Vorwärts Mit zornfunkelnden Augen schaute er Frowin an. Der wollte es nicht anders und schrie ja förmlich danach.
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Honoratior von Iscalis
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02-26-2023, 01:11 PM,
Beitrag #114
RE: Convivium publicum zu Saturnalia
Es passierte genau das, was Frowin eigentlich hatte verhindern wollen. Nur, dass nicht der Blonde jetzt den Ärger bekam. Der Tribun schien aus irgendeinem Grund zu denken, ER habe ihn angeschrien! Der Rothaarige starrte ihn entgeistert an. Seit ihrem ersten Aufeinandertreffen in seines Herrn Hofgarten hatte er Angst vor diesem Mann.
"A-Aber Herr Iulius, das war ich nicht!", stammelte Frowin, der sich nervös nach dem Blonden umsah, um ihm die Schuld in die Schuhe schieben zu können, die er ja auch besaß. "Ähm... Kann... kann ich dir nicht etwas zu trinken holen? E-Es sind doch die Saturnalien."
Allein Catos Blick starrte Frowin mit einer Macht nieder, die schon fast unnatürlich war. Während er ihm voraus sich vom Festplatz entfernte, stammelte er weiter:
"B-Bitte, wenn du wünschst, hole ich meinen Dominus, damit er es klären kann. Ich will doch keinen Ärger!"
Oh Bran, hoffentlich war der Bursche schlau und holte irgendjemanden!
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02-26-2023, 04:36 PM,
Beitrag #115
RE: Convivium publicum zu Saturnalia
Ich hatte mir gerade mit Frowin was zu essen holen wollen, da wurde er von einem großen schwarzhaarigen Kerl gepackt, der ihn am Kragen festhielt und ihn beschuldigte, irgend etwas ihm getan zu haben. Mein Herz klopfte ganz bis zum Hals. Der Mann war zu stark für mich. Und ich musste es mir eingestehen, ich hatte Angst vor dem. 
Er hatte einen Blick, dass es mir sämtliche Härchen auf den Armen zu Stacheln hochstellte. Bran, hau ab, das gibt nur Ärger, dachte ich, aber ich hätte Frowin nich allein gelassen mit dem.
Ich schaute mich nach Hilfe um, doch den Dominus Saturninus, was der Togaträger war, der Domina Serena heiraten wollte, sah ich nirgends. Es war auch zu voll, und die meisten Besucher waren größer als ich. 

Aber irgendwas musste ich tun. Frowin sah ganz unglücklich aus. Und mir fiel auch was ein, denn um Einfälle war ich nicht verlegen. 

Ich fing nämlich an zu plärren. Nicht zu weinen wie ein Mädchen, nee. Ich heulte und schrie den Platz zusammen. Und wenn ich absichtlich plärrte, so hörte sich das an wie eine Mischung aus dem Geheul der Hunde aus der Unterwelt und einem Signalhorn:
"Hilfe!", heulte ich los: "Helft mir doch", ich deutete in die Richtung, in der Frowin mit dem Fremden verschwand:
"Die entführen meinen Bruder, huhhuhhuh"


 Sim off: Wer auch immer Frowin und Bran beistehen möchte.......

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03-08-2023, 06:25 AM,
Beitrag #116
RE: Convivium publicum zu Saturnalia
(02-26-2023, 01:11 PM)Frowin schrieb: Es passierte genau das, was Frowin eigentlich hatte verhindern wollen. Nur, dass nicht der Blonde jetzt den Ärger bekam. Der Tribun schien aus irgendeinem Grund zu denken, ER habe ihn angeschrien! Der Rothaarige starrte ihn entgeistert an. Seit ihrem ersten Aufeinandertreffen in seines Herrn Hofgarten hatte er Angst vor diesem Mann.
"A-Aber Herr Iulius, das war ich nicht!", stammelte Frowin, der sich nervös nach dem Blonden umsah, um ihm die Schuld in die Schuhe schieben zu können, die er ja auch besaß. "Ähm... Kann... kann ich dir nicht etwas zu trinken holen? E-Es sind doch die Saturnalien."
Allein Catos Blick starrte Frowin mit einer Macht nieder, die schon fast unnatürlich war. Während er ihm voraus sich vom Festplatz entfernte, stammelte er weiter:
"B-Bitte, wenn du wünschst, hole ich meinen Dominus, damit er es klären kann. Ich will doch keinen Ärger!"
Oh Bran, hoffentlich war der Bursche schlau und holte irgendjemanden! [/font]



„Halt deinen Mund und hör zu“, fauchte Cato den Pferdeknecht an. „Wir werden einhalten was der Tag euch Gesindel verspricht“. Ja das wird mir bestimmt Abwechslung bringen, bestätigte sich der Tribun selber. Endlich mal etwas anderes. Soll er zeigen was er bei dem eingebildeten Fatzke gelernt hat. „Du bist der Herr und ich dein unterwürfiger Sklave. Ich gebe dir Gelegenheit, das an mir auszuleben was du schon immer bei meinem Anblick im Sinn hattest.“ Zumindest hoffte er das, nicht das dem Wicht vor Angst nur die Knie schlotterten. „Sollte ich allerdings nicht mit deiner Vorstellung zufrieden sein, kehre ich in die Wirklichkeit zurück und du lernst mich richtig kennen.“ Hoffentlich half dem Lustknaben diese Drohung auf die Sprünge.
Kaum hatte Cato seine Drohung ausgestoßen sank er auf die Knie und jammerte, „Womit darf ich dir dienlich sein Dominus“. Ja das wird unterhaltsam sein. Überlegte er. Soll ich ihm noch mehr zum Ansporn anbieten? Ja das war ein guter Gedanke, doch zuerst warte ich was er so bringt.
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Honoratior von Iscalis
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03-10-2023, 10:52 PM,
Beitrag #117
RE: Convivium publicum zu Saturnalia
Frowin war wie stumm geschlagen, als der Tribun es verlangte. Er hatte einfach Angst vor diesem Mann und hatte immer befürchtet, dass dessen Interesse an ihm noch Ärger bedeuten würde. Und so schien es nunmehr zu sein. Der junge Mann ließ sich am Arm hinein in einen kleinen Seitenhof ziehen, in dem der Lärm der Saturnalien nicht mehr zu hören war, nur sein eigenes Atmen und sein Herzschlag pochten in seinen Ohren.
Doch dann lieferte ihm der Iulier etwas Unerwartetes: Er wollte die Rollen umkehren. Frowin hatte sich schon dort gesehen, wo sich der Mann nun aufhielt: Auf den Knien und jammernd. Und er wusste nicht, was er tun sollte.
Derlei Praktiken hatte er noch nie angewendet und sich nie als derart dominant oder brutal im Bett gesehen. Gleichzeitig war es nicht klug, dem Tribun seinen Wunsch zu verweigern. Ihm kam der Gedanke, zu fliehen und seinen Dominus einzuschalten, doch würde dies den Tribun nicht nur noch mehr demütigen und verärgern?
Und zudem... war die Vorstellung, sich über ihn zu erheben und zu schlagen wie er es wollte, nicht irgendwie auch eine Genugtuung?
"Ich verstehe nicht, Herr", sagte Frowin ehrlich. "Du willst, dass ich dich... hier? In diesem Hof? Ich wusste nicht, dass du... also... nun..."
Götter, er hatte doch gar keine Erfahrung mit sowas. Andererseits... wann hatte man mal die Gelegenheit, den Tribun zu pflügen?
"Also dann... zieh... zieh dich erstmal aus. Wirf die Sachen dort hin. N-Na los!"
Oh je, er musste sich Zeit zum Denken verschaffen...
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03-11-2023, 04:33 PM,
Beitrag #118
RE: Convivium publicum zu Saturnalia
(02-26-2023, 04:36 PM)Bran schrieb: Ich hatte mir gerade mit Frowin was zu essen holen wollen, da wurde er von einem großen schwarzhaarigen Kerl gepackt, der ihn am Kragen festhielt und ihn beschuldigte, irgend etwas ihm getan zu haben. Mein Herz klopfte ganz bis zum Hals. Der Mann war zu stark für mich. Und ich musste es mir eingestehen, ich hatte Angst vor dem. 
Er hatte einen Blick, dass es mir sämtliche Härchen auf den Armen zu Stacheln hochstellte. Bran, hau ab, das gibt nur Ärger, dachte ich, aber ich hätte Frowin nich allein gelassen mit dem.
Ich schaute mich nach Hilfe um, doch den Dominus Saturninus, was der Togaträger war, der Domina Serena heiraten wollte, sah ich nirgends. Es war auch zu voll, und die meisten Besucher waren größer als ich. 

Aber irgendwas musste ich tun. Frowin sah ganz unglücklich aus. Und mir fiel auch was ein, denn um Einfälle war ich nicht verlegen. 

Ich fing nämlich an zu plärren. Nicht zu weinen wie ein Mädchen, nee. Ich heulte und schrie den Platz zusammen. Und wenn ich absichtlich plärrte, so hörte sich das an wie eine Mischung aus dem Geheul der Hunde aus der Unterwelt und einem Signalhorn:
"Hilfe!", heulte ich los: "Helft mir doch", ich deutete in die Richtung, in der Frowin mit dem Fremden verschwand:
"Die entführen meinen Bruder, huhhuhhuh"



 Sim off: Wer auch immer Frowin und Bran beistehen möchte.......




Wir waren erst ein paar Tage in der Stadt, als auch schon die Saturnalien Einzug gehalten hatten. So sehr ich es auch versucht hatte, ließ mein Schützling nicht mit sich reden und wollte unbedingt das Festmahl besuchen. Mir wäre eine etwas bedecktere Vorgehensweise deutlich lieber gewesen, aber sie ließ mal wieder nicht mit sich reden.
Zumindest hatte sie sich nicht ganz ins Getümmel gestürzt wie so häufig, sondern sich eher am Rand gehalten, was für mich schon einmal eine kleine Erleichterung war. Eine kleine.


Serafina war natürlich auch dabei und amüsierte sich köstlich über die Späße. Immer wieder stieß sie mich an und lächelte mir zu. Sie ließ sich nicht einmal durch einen fragenden Blick mit hochgezogenen Augenbrauen von diesem Verhalten abbringen. Manchmal fragte ich mich, ob es eine Art von Wette zwischen den beiden Frauen gab, wer mich wahlweise als erste ins Grab bringen oder zum Lachen bewegen konnte. Vielleicht gab es eine besondere Belohnung, wenn ich mich totlachte.
Ich beaufsichtigte also das spöttische treiben möglichst unbeeindruckt, als in der Nähe ein Kind anfing, rumzujaulen. Eigentlich wollte ich es ignorieren, um Serafina und Didia Corona nicht aus den Augen zu lassen, aber natürlich bekam ich von letzterer den Auftrag, nachzusehen, was los war, und gegebenenfalls zu helfen. Das war so ein Frauending, mutmaßte ich, dass schreiende Kinder den Drang zu helfen auslösten. Mit einer letzten Mahnung, auf meine Rückkehr zu warten und der stillen Hoffnung, dass sie sich dieses eine Mal daran halten würden, ging ich los und zu dem heulenden Kind, der irgendwas von seinem Bruder sagte.
“He, Kleiner, was ist los?“, fragte ich und bemühte mich nicht unbedingt um einen beruhigenden Tonfall. Ich konnte nicht gut mit Kindern und wenn ich versuchte, vertrauenerweckend ihnen gegenüber aufzutreten, fanden sie das schnell gruselig – und ich auch. Da blieb ich lieber ich selber, und wenn es wirklich wichtig war, würde er schon mit der Sprache rausrücken.
[Bild: 3_15_08_22_9_36_30.png]
Wird für einen Freigelassenen von Didia Corona gehalten
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03-11-2023, 07:35 PM,
Beitrag #119
RE: Convivium publicum zu Saturnalia
(03-08-2023, 06:25 AM)Marcus Iulius Cato schrieb:
„Halt deinen Mund und hör zu“, fauchte Cato den Pferdeknecht an. „Wir werden einhalten was der Tag euch Gesindel verspricht“. Ja das wird mir bestimmt Abwechslung bringen, bestätigte sich der Tribun selber. Endlich mal etwas anderes. Soll er zeigen was er bei dem eingebildeten Fatzke gelernt hat. „Du bist der Herr und ich dein unterwürfiger Sklave. Ich gebe dir Gelegenheit, das an mir auszuleben was du schon immer bei meinem Anblick im Sinn hattest.“ Zumindest hoffte er das, nicht das dem Wicht vor Angst nur die Knie schlotterten. „Sollte ich allerdings nicht mit deiner Vorstellung zufrieden sein, kehre ich in die Wirklichkeit zurück und du lernst mich richtig kennen.“ Hoffentlich half dem Lustknaben diese Drohung auf die Sprünge.
Kaum hatte Cato seine Drohung ausgestoßen sank er auf die Knie und jammerte, „Womit darf ich dir dienlich sein Dominus“. Ja das wird unterhaltsam sein. Überlegte er. Soll ich ihm noch mehr zum Ansporn anbieten? Ja das war ein guter Gedanke, doch zuerst warte ich was er so bringt.

(03-10-2023, 10:52 PM)Frowin schrieb: Frowin war wie stumm geschlagen, als der Tribun es verlangte. Er hatte einfach Angst vor diesem Mann und hatte immer befürchtet, dass dessen Interesse an ihm noch Ärger bedeuten würde. Und so schien es nunmehr zu sein. Der junge Mann ließ sich am Arm hinein in einen kleinen Seitenhof ziehen, in dem der Lärm der Saturnalien nicht mehr zu hören war, nur sein eigenes Atmen und sein Herzschlag pochten in seinen Ohren.
Doch dann lieferte ihm der Iulier etwas Unerwartetes: Er wollte die Rollen umkehren. Frowin hatte sich schon dort gesehen, wo sich der Mann nun aufhielt: Auf den Knien und jammernd. Und er wusste nicht, was er tun sollte.
Derlei Praktiken hatte er noch nie angewendet und sich nie als derart dominant oder brutal im Bett gesehen. Gleichzeitig war es nicht klug, dem Tribun seinen Wunsch zu verweigern. Ihm kam der Gedanke, zu fliehen und seinen Dominus einzuschalten, doch würde dies den Tribun nicht nur noch mehr demütigen und verärgern?
Und zudem... war die Vorstellung, sich über ihn zu erheben und zu schlagen wie er es wollte, nicht irgendwie auch eine Genugtuung?
"Ich verstehe nicht, Herr", sagte Frowin ehrlich. "Du willst, dass ich dich... hier? In diesem Hof? Ich wusste nicht, dass du... also... nun..."
Götter, er hatte doch gar keine Erfahrung mit sowas. Andererseits... wann hatte man mal die Gelegenheit, den Tribun zu pflügen?
"Also dann... zieh... zieh dich erstmal aus. Wirf die Sachen dort hin. N-Na los!"
Oh je, er musste sich Zeit zum Denken verschaffen...

(03-11-2023, 04:33 PM)Marcus Mucius Primus schrieb: Eigentlich wollte ich es ignorieren, um Serafina und Didia Corona nicht aus den Augen zu lassen, aber natürlich bekam ich von letzterer den Auftrag, nachzusehen, was los war, und gegebenenfalls zu helfen. Das war so ein Frauending, mutmaßte ich, dass schreiende Kinder den Drang zu helfen auslösten. Mit einer letzten Mahnung, auf meine Rückkehr zu warten und der stillen Hoffnung, dass sie sich dieses eine Mal daran halten würden, ging ich los und zu dem heulenden Kind, der irgendwas von seinem Bruder sagte.
“He, Kleiner, was ist los?“, fragte ich und bemühte mich nicht unbedingt um einen beruhigenden Tonfall. Ich konnte nicht gut mit Kindern und wenn ich versuchte, vertrauenerweckend ihnen gegenüber aufzutreten, fanden sie das schnell gruselig – und ich auch. Da blieb ich lieber ich selber, und wenn es wirklich wichtig war, würde er schon mit der Sprache rausrücken.

Es war mir nie so vorgekommen, dass die Leute ein besonderes Herz für kreischende Kinder hätten. Eigentlich bekam man eher ein paar hinter die Löffel als Mitleid. Das war mir gleich. Ich hatte einen Skandal machen wollen, damit der Dunkelhaarige von Frowin abließ.
Doch nun fragte mich einer in ruhigem Ton, was denn los wäre

Ich war so verblüff darüber, dass wirklich jemand nachfragte, dass ich den Mund zuklappte. Es kam nur noch Uuuumpf heraus. Der Frager war bestimmt ein Römer. Auf jeden Fall sah er groß und stark aus. Das war gut.

Ich konnte nicht alle Einzelheiten klären, denn dann hätte ich sagen müssen, dass wir die Sklaven von zwei verschiedenen Herren waren, die beide nirgends aufzutreiben waren.
Und dass Frowin den Typen, der ihm an die Wäsche wollte, vielleicht sogar kannte und mächtig Schiss vor dem hatte. Obwohl ich nicht so genau wusste warum eigentlich.

Einfache Antworten waren die besseren. Um die Togaträger nicht zu überfordern. Die mochten lieber einfache Antworten. Besonders von Sklaven. Frowin konnte so rothaarig wie er war als mein Bruder durchgehen. Nur dass er eben richtiggehend gut aussah:

"Mein Bruder, Herr, einer hat ihn mit Gewalt mitgenommen. Er wollte nich mit dem mit. Bitte hilf uns", ich schaute ängstlich den Mann an. Die Angst war nicht gespielt, die war echt:

"Ich bin der Bran, ein Sklave von Claudius Menecrates. Dort sind sie hin"
Mit meinem nicht ganz sauberen Zeigefinger deutete ich in die Richtung, wo die beiden verschwunden waren.
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03-11-2023, 08:23 PM,
Beitrag #120
RE: Convivium publicum zu Saturnalia
Blieb man nicht mal an den Saturnalien von sowas verschont? Konnten sich die Leute nicht mal diese zehn Tage im Jahr zusammenreißen? Heute hatte sowieso keiner Geld dabei, und die Stadt hier war klein. Wie konnte irgendein Trottel glauben, dass er damit unbemerkt davonkommen würde? Und warum war ich jetzt der Trottel, der das richten sollte? Ich war kurz davor, dem Jungen zu sagen, dass das nicht mein Problem war, aber ich wusste, was Didia Corona davon halten würde, wenn ich hier nicht half. Ich hoffte nur, ich kam jetzt nicht gleich in eine Messerstecherei. Auf sowas hatte ich grade echt keine Lust. Ich musste nicht gleich zu beginn meiner Zeit hier in Iscalis die Kampfsau raushängen lassen.
“Wie heißt dein Bruder?“ fragte ich den kleinen noch, während ich mich schon in die Richtung, die er mir sagte, bewegte. Als Bruder würde er ihm wohl anzunehmenderweise ähnlich sehen, aber hier in Britannia hatte die Hälfte der Leute rote Haare. Da wollte ich schon sicher gehen.
[Bild: 3_15_08_22_9_36_30.png]
Wird für einen Freigelassenen von Didia Corona gehalten
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