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Convivium publicum zu Saturnalia
03-24-2023, 01:14 PM,
Beitrag #131
RE: Convivium publicum zu Saturnalia
Wir gingen die Straße zurück in Richtung Festgeschehen, als uns auch schon der Kleine entgegenlief. Natürlich war er nicht da geblieben, wo ich ihn gelassen hatte. Warum hatten Kinder solch einen Mangel an Disziplin, Sklavenkinder ganz besonders? Zum Glück war ja nichts weiter passiert, nicht einmal das, was dieser Frowin und der Römer vorgehabt hatten. Trotzdem wäre es mir lieber gewesen, der Kleine wäre da geblieben, wo ich ihn abgestellt hatte, und würde mich jetzt nicht so mit Dankbarkeit überschütten.
“Nein, ich brauche nichts“, wies ich sein Angebot, meine Kleidung zu reinigen, ab. Abgesehen davon, dass meine jetzige Kleidung sauber war, brachten wir unsere Kleidung in die nahe Wäscherei und ließen die Frauen dort diese Arbeit verrichten. Ich sah keinen Vorteil darin, es einen fremden Sklaven machen zu lassen, erst recht nur ein Mal.

Kurz blickte ich in die Gasse zurück, weil ich mich beobachtet fühlte, aber falls dort jemand war, zog er sich dann schnell genug hinter eine Häuserecke zurück, so dass ich niemanden sah. Und dann lenkte mich auch dieser Frowin noch einmal ab und sagte was von einem falschen Eindruck. “Er ist sicher nur seltsam gestolpert“, meinte ich recht trocken zu seiner wiederholten Erklärung, dass alles ja ganz anders sei. Ja, in dieser Ecke der Stadt gab es sicherlich fiese Windhosen, die den Leuten die Kleider vom Leib rissen, und ganz fiese Kiesel, die sie auf alle Viere brachten. In Rom kannte ich da auch ein paar windige Ecken, wo sowas häufiger passierte.

Auch dieser Frowin wollte seine Dankbarkeit zeigen, und ich hob abwehrend die Hände. “Lasst uns einfach zum Fest zurückgehen. Meine Herrin wartet dort schon auf mich“, lehnte ich auch dieses Angebot ab. Ich war jetzt wirklich nicht der Typ, der mit halbwüchsigen Sklaven einen trinken wollte. Ich war wahrscheinlich älter als die beiden zusammen.
“Sollte ich mal einen gefallen brauchen, lasse ich es euch wissen“, verschob ich das Ganze also auf die übliche Bezahlung für solche Dinge, wenn man kein Geld nahm: Gefallen. Ich hatte in meinem Leben schon einige gefallen angesammelt, die ich von Zeit zu Zeit einforderte. Ich konnte mir zwar nichts vorstellen, was ich von diesen beiden brauchen könnte, aber man wusste ja nie. Und so konnte ich zu Didia Corona zurück und die beiden konnten sich über fiese Kiesel und seltsame Römer unterhalten.
[Bild: 3_15_08_22_9_36_30.png]
Wird für einen Freigelassenen von Didia Corona gehalten
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03-25-2023, 04:19 PM,
Beitrag #132
RE: Convivium publicum zu Saturnalia
(03-23-2023, 12:19 AM)Frowin schrieb: Frowin, auch wenn er sich schämte, so vorgefunden worden zu sein, war auch erleichtert. Ihm wurde schnell klar, dass der vermeintliche Bruder Bran gewesen war.
"Den Göttern sei Dank", raunte er, leise genug, dass nur er und der große Kerl, der ihn errettet hatte, hören konnten. "Du wirst nicht glauben, was der Kerl wollte... Ich war schon drauf und dran, wegzulaufen, als dein Freund mir zur Hilfe kam. Auch, wenn... vielleicht der falsche Eindruck entstanden ist..."

(03-24-2023, 01:14 PM)Marcus Mucius Primus schrieb: Wir gingen die Straße zurück in Richtung Festgeschehen, als uns auch schon der Kleine entgegenlief. Natürlich war er nicht da geblieben, wo ich ihn gelassen hatte. Warum hatten Kinder solch einen Mangel an Disziplin, Sklavenkinder ganz besonders? Zum Glück war ja nichts weiter passiert, nicht einmal das, was dieser Frowin und der Römer vorgehabt hatten. Trotzdem wäre es mir lieber gewesen, der Kleine wäre da geblieben, wo ich ihn abgestellt hatte, und würde mich jetzt nicht so mit Dankbarkeit überschütten.
“Nein, ich brauche nichts“, wies ich sein Angebot, meine Kleidung zu reinigen, ab. Abgesehen davon, dass meine jetzige Kleidung sauber war, brachten wir unsere Kleidung in die nahe Wäscherei und ließen die Frauen dort diese Arbeit verrichten. Ich sah keinen Vorteil darin, es einen fremden Sklaven machen zu lassen, erst recht nur ein Mal.....


.....Auch dieser Frowin wollte seine Dankbarkeit zeigen, und ich hob abwehrend die Hände. “Lasst uns einfach zum Fest zurückgehen. Meine Herrin wartet dort schon auf mich“, lehnte ich auch dieses Angebot ab. Ich war jetzt wirklich nicht der Typ, der mit halbwüchsigen Sklaven einen trinken wollte. Ich war wahrscheinlich älter als die beiden zusammen.
“Sollte ich mal einen gefallen brauchen, lasse ich es euch wissen“, verschob ich das Ganze also auf die übliche Bezahlung für solche Dinge, wenn man kein Geld nahm: Gefallen. Ich hatte in meinem Leben schon einige gefallen angesammelt, die ich von Zeit zu Zeit einforderte. Ich konnte mir zwar nichts vorstellen, was ich von diesen beiden brauchen könnte, aber man wusste ja nie. Und so konnte ich zu Didia Corona zurück und die beiden konnten sich über fiese Kiesel und seltsame Römer unterhalten.


Der Retter von Frowin, also der, der ihn von dem komischen Kerl losgeeist hatte, wollte keine meiner Dienste in Anspruch nehmen. Vielleicht mochte er aber auch Kinder nicht sonderlich.

Ich strahlte ihn trotzdem an und sagte: " Wenn du jemals einen Gefallen von mir brauchst, lass es mich wissen. Das ist bei uns wie in der Fabel vom Löwen und der Maus, da hat der Löwe auch erst gedacht, dass ihm die Maus nicht helfen kann, und danach hat er doch die Hilfe der Maus brauchen können und ...."
ich glaubte dem Blick des "Löwen" zu entnehmen, dass ich wieder einmal zu viel quasselte.  Ich klappte den Mund wieder zu. 
Gleich darauf gähnte ich herzhaft. Der ganze Tag war so was von abenteuerlich gewesen. Erst das gute Essen und Taschengeld von Saturnalia. Dann hatte ich Frowin kennen gelernt und mit ihm Spaß gehabt, die Ziegen als Patrizier zu verkleiden. Und jetzt hatte ich auch noch die Chance gekriegt, Frowin aus der Patsche zu helfen.

Jetzt war es aber mal genug. Ich merkte, dass ich eine Runde Schlaf gebrauchen konnte. Ich zupfte den Wagenlenker an seiner Tunika:
"Ich geh jetzt besser heim. Mann, war das ein toller Tag heute. Danke Frowin für alles. Bis der Tage!"

Erst da fiel mir ein, dass ich Frowins Retter nicht beim Namen kannte. Ach egal, Iscalis war nicht so groß. Wenn er nicht gerade nur auf der Durchreise war, würde ich ihm bestimmt einmal bei einem Botengang wieder über den Weg laufen. 

Ich kannte vom Forum aus eine Abkürzung zur Villa Claudia. Da musste man nur durch zwei Hinterhöfe, über ein flaches Dach und an einem blöden Köter vorbei. Der lag jedoch an einer kurzen Kette. Nur wer dünn war wie ich, konnte sich zwischen seinem Maul und der Mauer durchquetschen >>
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