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Das Biclinium - Privater Aufenthaltsraum
09-09-2023, 02:07 PM,
Beitrag #71
RE: Das Biclinium - Privater Aufenthaltsraum
Saturninus glaubte, das Konzept zu begreifen, und mit neu erwachter Achtung schaute er Serena an, die da etwas auf die Beine stellen wollte, was es nicht einmal in der Hauptstadt gab: Ein eigenes Haus, in dem Waisenkinder erzogen und ausgebildet werden sollten.
"Eine Fundation aus frommer Gesinnung heraus, das ist ein hervorragender Gedanke", sagte er: "Aber natürlich, liebe Serena, da gebe ich dir ganz freie Hand. Auch um die Mädchen mit einer Mitgift auszustatten und sie an brave Bürger zu verheiraten - ich gehe doch davon aus, dass du das Waisenhaus auf römische Waisen beschränken möchtest"
immer noch streichelte Serena Saturninus Handrücken. Ihm schoss das Blut in die Wangen, ihre Berührung hatte gleichzeitig etwas Verruchtes und völlig Unschuldiges. Am liebsten hätte er sie umarmt und leidenschaftlich geküsst. Doch er konzentrierte sich auf ihr Anliegen, da er ihren Verstand genauso wie ihren Körper schätzte:
"Eine Sklavin? Nein, das ist nicht gut; Sklaven lehren Kinder nur, sich selbst wie Sklaven zu benehmen. Ich würde eher eine Freigelassene vorschlagen, die sowohl tugendhaft ist als auch die römischen Werte hochhält. 
Ich hätte Furiana Senia vorgeschlagen, doch sie hat immer ein Kind an der Hand und eines an der Brust, und ich würde auch ungern Gadrianus von ihr trennen wollen. Und andere", er ging im Geiste seine weiblichen Freigelassenen durch:

"Entweder sind sie gescheit, aber nicht sonderlich tugendhaft wie beispielsweise Furiana Deirdre. Sie käme jedoch ohnehin nicht in Frage, weil sie soviel ich weiß, die römischen Werte nie so recht verstanden hat ", gab er mit einem kleinen Lächeln  zu. Er wollte Deirdre zwar nicht anders haben, als sie war, doch die Leitung des Waisenhauses würde er ihr nicht übertragen:
"Oder sie sind tugendhaft, aber nicht sehr helle. Da wären sie mit den Kindern und der Leitung überfordert. Furiana Cleopatra und Furiana Melania wären gescheit und integer, doch beide Frauen leben in Rom, und ich würde sie nur zwingen, herzukommen, wenn es keine andere Möglichkeit gibt.... Mir fällt gerade noch jemand ein: Furiana Betua"

Die Gallierin war ganz aus seinem Sinn verschwunden gewesen:

"Sie war vor Sabi und Seang unsere Köchin, ist aber dann mit  ihren Kindern auf unser Landgut gezogen. Ich weiß gar nicht, ob sie einen festen Gefährten hatte. Doch ihre eigenen Kinder dürften mittlerweile großjährig sein, und ihre Mutter nicht mehr brauchen. Sie war freundlich und tüchtig und sie kann Lesen und Schreiben wie alle unsere Haussklaven, doch du müsstest sie dir anschauen, teuerste Gemahlin, ob sie dir zusagt. Ich muss unseren Hausverwalter fragen, wo sie geboren wurde und wie alt sie genau ist, doch ich entsinne mich, dass es Armorica war, und Betua dürfte in den Dreißigern sein"
Saturninus wurde ernst: "Ich könnte ihr natürlich den Dienst befehlen, Serena", sagte er: "Doch besser geschieht, was freiwillig geschieht, zumindest bei freien Menschen und sie ist schon seit einiger Zeit eine freie Frau. Wenn du gerne mit ihr sprechen möchtest, lass ich nach ihr schicken"

Nun zog er Serenas Hand an seine Lippen und streichelte mit seinen Lippen die kleine Stelle an ihrem Handgelenk, an der ihr Pulsschlag zu spüren war:
"Jetzt geraten wir doch in den Ruf von Modernität. Nicht wegen meiner Cousine, sondern wegen deiner Pläne", bemerkte er, und er war stolz auf Serenas Tatkraft.
[Bild: 3_18_08_22_2_20_05.png]
[Bild: 3_15_08_22_9_31_55.png]

Honoratior von Iscalis
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09-10-2023, 12:28 PM,
Beitrag #72
RE: Das Biclinium - Privater Aufenthaltsraum
Der Einwand meines Gatten, dass eine Sklavin nicht geeignet war für eine leitende Position in meinem geplanten Waisenhaus, ließ ich mir kurz durch den Kopf gehen und nickte dann zustimmend. "Deine Worte sind wie immer weise, liebster Gatte. Eine Freigelassene wäre in der Tat die bessere Wahl im Vergleich zu einer Sklavin. Vielleicht könnte man ihr jedoch ein oder zwei einfache Sklaven als Hilfe zur Seite stellen für die gröberen Arbeiten." Irgendjemand musste ja auch putzen und Wäsche waschen und dergleichen. "Ich dachte allerdings daran auch keltische Kinder aufzunehmen, damit sie Rom gegenüber treu erzogen werden konnten." Vielleicht konnte man das Rebellische und Wilde aus diesen Barbaren entfernen, wenn man sie nur jung genug richtig erzog.

Furiana Senia wäre in der Tat eine perfekte Wahl gewesen. Ich hatte sie nur einmal kurz gesehen bei Furiana Deirdres Freilassung, aber die anderen Sklaven und Freigelassenen sprachen nur mit Respekt über die Vilica des Landguts und auch mein Mann schätzte sie sehr. "Eine Gallierin? Furiana Betua..." Ich ließ den Namen über meine Zunge rollen. Eine Griechin wäre noch besser gewesen, aber eine Gallierin war auch gut. Ihr Alter und Stand passten auch sehr gut und ich nickte dann. "Bitte stelle sie mir vor und lass sie hier in die Villa kommen. Ich werde sie in Augenschein nehmen und dann meine Entscheidung treffen. Und dann müssen wir nur noch ein geeignetes Gebäude finden." Damit war dieses Thema dann erledigt, bis Betua erscheinen würde und eine geeignete Immobilie sich auftat. 

Seine Lippen streichelten sanft über mein Handgelenk und ein leichter Schauer durchlief mich. "Ich habe noch eine gute und eine schlechte Nachricht, geliebter Gatte. Es wird ein wenig dauern, bis ich wieder reisen kann. Ich habe zwar gestern schon eine Antwort von Manlia Veria erhalten bezüglich unserer Reise nach Londinium, allerdings werden wir diese erst einmal verschieben müssen einige Wochen." Ich wurde ein wenig nervös, bevor ich weitersprach. "Der Medicus war heute Vormittag bei mir und ich bin schwanger. In ein paar Wochen werde ich aber wieder reisen können, keine Sorge. Verzeih bitte, dass sich unsere Pläne deswegen verschieben, aber ich hoffe, dass du dich trotzdem freust." Ich sah ihn mit einem hoffnungsvollen Lächeln an und hoffte, dass er positiv allgemein reagieren würde.
[Bild: 3_15_08_22_9_35_15.png]
Vormund: Ihr Ehemann Tib. Furius Saturninus
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09-11-2023, 01:13 PM,
Beitrag #73
RE: Das Biclinium - Privater Aufenthaltsraum
"Die Leiterin deines Waisenhauses muss Sklaven und Sklaven für die grobe Hausarbeit bekommen, da hast du ganz Recht. So zwei oder drei. Kauft wen ihr denkt oder schaut, ob sich jemand vom Landgut eignet" Über Serenas Einfall, auch Kelten aufzunehmen und romtreu zu erziehen, stutzte er zunächst, aber dann imponierte ihm der Bürgersinn seiner Frau:
" Auch der römische Staat nimmt ja Kinder von fremden Völkern auf, um sie in römischem Geist zu erziehen", er sprach von den jungen Staatsgeiseln, die bei Friedensabschlüssen den Römern überstellt wurden:
"Allerdings sind das meist Söhne und Töchter ihrer Anführer. Wenn du meinst, dass du es mit gewöhnlichen Keltenkindern versuchen möchtest, wäre das ein interessantes Experiment. Doch gräme dich bitte nicht, wenn sie es satt haben und ausbüxen", er lachte ein wenig und küsste Serenas Hand weiter:
"Ich lasse Betua herkommen  >>>und schicke Apollinaris, um sich um ein Gebäude zu kümmern >>>"
Saturninus legte seine andere Hand auf Serenas Hand, als sie davon sprach, dass sie die Reise nach Londinium verschieben sollten. Er schaute Furia Serena forschend an. Sie hatte sich doch auf die Reise sehr gefreut, auch wenn der Anlass ein Familienzwist war.  Und der Medicus war hier gewesen... Saturninus wurde einen Moment ganz blass. Es war ihm anzumerken, dass er den Gedanken, dass seine Gemahlin krank sein konnte, kaum ertrug, doch dann vollendete Serena ihren Satz, und auf sein Gesicht trat ein Staunen, das einem seligen Lächeln Platz machte. Saturninus fühlte so viel Glück, dass er es kaum ertragen konnte. Er war Serena die ganze Zeit über treu gewesen, hatte all seine Manneskraft für ihren Schoss aufgespart, und die Götter hatten ihn belohnt:
"Verzeihung. Ich ...ich hatte ja keine Ahnung. Wie ich mich freue, meine Gemahlin!", sprach er und drückte Serenas Hand. Dann runzelte er die Stirn:
"Doch willst du dich wirklich mit fremden Kindern abgeben? Wird dir das nicht zu anstengend? Solltest du nicht liegen und dich schonen?"
 Er schielte auf Serenas Bauch, als würde dort gleich ein fix und fertiges Kind herausspringen wie Minerva aus dem Kopf des Iuppiter. Noch war nichts zu sehen, aber bei Deirdre und Aglaia hatte er auch nichts gesehen.
[Bild: 3_18_08_22_2_20_05.png]
[Bild: 3_15_08_22_9_31_55.png]

Honoratior von Iscalis
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09-13-2023, 02:57 PM,
Beitrag #74
RE: Das Biclinium - Privater Aufenthaltsraum
Was mein Gatte sagte, stimmte schon. Die Kelten waren rebellische Halbwilde und Disziplin und Loyalität und langfristiges Denken schienen nicht ihre Stärken zu sein, da sie so ungestüm waren. Aber ich würde mich bestimmt nicht von Barbaren in die Knie zwingen lassen. "Keine Sorge. Ich werde nicht enttäuscht sein, falls das Experiment mit den Barbarenkindern nicht gelingt." Ich hatte auch noch eine Reihe anderer Ideen um das Unternehmen nützlich zu gestalten. 

"Ich dachte auch daran, das Waisenhaus mit Spindeln und Webstühlen auszustatten. Spinnen und Weben sind wichtige Fähigkeiten, die jedes junge Mädchen lernen muss und wir haben einen Überfluss an Wolle, der verarbeitet werden will. So können die Mädchen etwas fürs Erwachsenenleben lernen und helfen bei der Wirtschaflichkeit des Hauses mit. Nur für die Jungen fehlt mir noch die rechte Idee..." sagte ich grübelnd. 

Zumindest schien sich mein Gatte sehr über die Nachricht zu freuen. "In etwa sechs Monaten werden wir unser erstes Kind Willkommen heißen, wenn die Götter es wollen" meinte ich schmunzelnd in Bezug auf seinen Blick auf meinen Bauch. "Du musst dich nicht um mich sorgen, liebster Gatte. Ich werde die Sänfte nehmen und mich so gut es geht schonen, versprochen."
[Bild: 3_15_08_22_9_35_15.png]
Vormund: Ihr Ehemann Tib. Furius Saturninus
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09-25-2023, 04:53 PM,
Beitrag #75
RE: Das Biclinium - Privater Aufenthaltsraum
Saturninus hatte immer noch Serenas Hand zwischen den seinen. Nun küsste er sie: "Weißt du eigentlich, wie stolz Du mich machst, meine Gemahlin?", fragte er leise und sah sie an. Er liebte sie, aber allzu viel Zärtlichkeit oder gar Leidenschaft war innerhalb einer Ehe unangebracht. Außerdem erwartete sie nun...sein Kind. Da musste ein Mann rücksichtsvoll sein und auf seine ehelichen Rechte verzichten. Nun war es so, dass Saturninus wegen einer Weissagung, die die Gens Furia betraf, sich körperlich ohnehin nicht von Schwangeren angezogen fühlte. Aber Serena liebte er nicht wie eine Bettgefährtin. Seine Liebe war profunder, mehr seelischer Natur. 
Bedauernd ließ er Serenas Hand auf den Tisch sinken, besser war besser. Er würde sich jemanden anderen suchen. Leider war Aglaia noch schwangerer als Serena. Aber Kiki, Kiki kam in Frage. Es ginge um seine Gesundheit, sagte er sich >>>
[Bild: 3_18_08_22_2_20_05.png]
[Bild: 3_15_08_22_9_31_55.png]

Honoratior von Iscalis
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