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Das Biclinium - Privater Aufenthaltsraum - Druckversion

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Das Biclinium - Privater Aufenthaltsraum - Tiberius Furius Saturninus - 12-07-2022

[Bild: Biclinium.jpg] *

In dem kleinen, aber mit schönen Wandgemälden geschmückten  Biclinium befinden sich, wie der Name schon sagt, zwei Klinen. Das Zimmer ist nicht für die Öffentlichkeit gedacht, sondern bietet einen intimen Rahmen zum Ausruhen, zum Vorlesen von Lektüre, einem vertraulichen Gespräch und  sonstigen Aktivitäten, die die eine gewisse Privatheit angenehmer macht.


Bildnachweis: public domain




RE: Das Biclinium - Privater Aufenthaltsraum - Frowin - 12-07-2022

Frowin konnte sein Glück noch nicht recht fassen. Obwohl ihm durchaus klar war, dass "Kampf" nicht untertrieben war. Es drei hübschen Frauen recht zu machen, war ein Kraftakt, den er vermutlich nicht durchhielt. Aber welcher Mann träumte nicht davon? Oh ja, heute war er nur zu gern Prinz Paris, umgeben von Göttinnen, die nur ihn wollten. Kein anständiger Kerl sagte dazu nein. Also ließ er zu, dass ihn die Grazien kichernd an den Armen voranzogen in Richtung des Raums, den ihnen der Dominus zurechtgemacht hatte. Scaevus zickiges Verhalten bemerkte er wohl, aber im Augenblick war er einfach zu beschäftigt. Jede der drei wollte ihn küssen und scheinbar möglichst viel Haut spüren und Götter, dachte er sich, sie hatten es wirklich raus, ihn sich fühlen zu lassen als würden sie ihn wirklich wollen.
Seine Tunika verlor er schon, bevor sie das Biclinium erreichten. Verspielt zogen sie sie ihm über den Kopf und ließen sie fallen, bevor er lachend und mit deutlicher Erregung in den Raum hineingezogen wurde.

Verdammt, hatten sie Spaß. Die drei schienen sich daran zu amüsieren, mit Frowin auf der Kline zu spielen. Er war nicht völlig unerfahren, aber doch genug, um ihm noch einiges zeigen zu können. Und er genoss alles was sie taten, in vollen Zügen. Dazu sprachen sie alle dem Wein ordentlich zu, den der eifersüchtige Scaevus herbeibrachte.
So anstrengend wie befürchtet, war es gar nicht. Sie achteten darauf, ihn nicht auszulaugen und zu fordernd zu sein. Sie wussten genau, wie man dafür sorgte, dass der Kunde Spaß hatte und nach einer Weile der ekstatischen Freuden und schon ordentlich angeheitert, brauchte er eine Pause.

Die drei offenbar nicht, aber sie amüsierten sich scheinbar auch ohne ihn weiter. Frowin selbst ließ sich erschöpft, aber unfassbar glücklich, auf der anderen kline nieder. Er ließ sich auf den Rücken fallen, die Arme von sich gestreckt und glänzte vor Schweiß als habe man ihn eingeölt. Mit geschlossenen Augen und eindeutig grinsend lag er da neben seinem Dominus und atmete durch.


RE: Das Biclinium - Privater Aufenthaltsraum - Tiberius Furius Saturninus - 12-08-2022

>>>Delfa, Nica und Lesba schienen Spaß zu haben oder wenigstens taten sie gekonnt so, und alles verlief, wie es sich Saturninus vorgestellt hatte: Heiter und verspielt und ein wenig getränkt in Wein. Das war das große Geschenk von Göttin Venus, und es war gut und richtig, dass Frowin es nicht ablehnte. Aber Venus Sohn war der junge Gott Amor, und er war es, der auch Männer zu Männern zog.
Nun hatte sich der Wagenlenker erschöpft auf der Kline ausgestreckt und sein heller Leib glitzerte schweißbeperlt. Er lächelte und streckte höchst anmutig die Arme neben seinen Kopf, und seine Brust hob und senkte sich. Saturninus rückte näher heran, und er konnte nicht widerstehen, er beugte sich hinab und küsste den Jüngling zunächst auf die Augenlider und dann auf den Mund.
Die Mädchen waren mittlerweile erschöpft und wie ein Wurf junger Hunde ineinander verkeilt auf ihrer Kline eingeschlafen. Scaevus war nicht zu sehen:
"Schenke mir bitte, was du geschenkt bekommen hast", bat der Furier. Bitte sagte er, ein Wort, dass er für gewöhnlich seinen Sklaven gegenüber nicht gebrauchte. 
Saturninus war zunächst zärtlich und dann fordernder. Frowin war Amors Geschenk an ihn. Und er gedachte das, was ihm der Gott des Begehrens und der Leidenschaft so freigiebig auf seine Kline gelegt hatte, voll auszukosten.


RE: Das Biclinium - Privater Aufenthaltsraum - Frowin - 12-08-2022

Frowin bereute den Tag bis hierher überhaupt nicht. Er war zwar bescheiden, aber auch Manns genug, ein solches Geschenk nicht abzulehnen. Und es hatte sich für ihn wirklich gelohnt. Alles an ihnen war perfekt gewesen. Sie hatten Haare zum Verlieben, Augen, sich darin zu verlieren, Brüste, die man liebkosen wollte und Lippen die unendliche Freude spenden konnten.
Jetzt genoss er die Nachwirkung des Liebesspiels. Die kalte Luft auf seinem nackten Leib und die weiche Kline. Diese völlig angenehme Art der Erschöpfung und vielleicht auch die Blicke, die ihm der Dominus zuwarf. Er hatte nie behauptet, dass er nicht gern zeigte, was er hatte. Aber gut, der Wein mochte da seine Wirkung erzielt haben.
Ein leises Kichern entwich ihm, die Wangen noch nicht völlig rot wie seine Haare, als ihn der Dominus auf die Augen küsste. Er war überrascht, aber nicht unangenehm. Ihre Lippen verbanden sich und Frowin gab seinem Herrn auf diese Weise stumm zu verstehen, dass er der Zärtlichkeit nicht abgeneigt war. Er musste lachen bei der Bitte, als könnte sich der Mann nicht einfach holen was er wollte. Und Frowin fand das richtig schön.
„Haha… Ich fürchte, dafür habe ich nicht genügend Münder“, antwortete er, bevor sich ihre Lippen wieder verbanden. Frowin spürte wohl, dass sein Herr seine Aufmerksamkeit stärker einforderte und ließ zu, dass er ihn eroberte. Er war zwar von der Nummer eben noch recht geschafft, aber gegen die Nähe und Zärtlichkeit konnte er sich nicht wehren. Zu lockend empfand er das Bemühen des Furiers um ihn. Bald saß er rittlings auf dem Schoß des Mannes, eng an ihn geschmiegt, während ihre Zungen miteinander rangen. Die drei Frauen, eben noch schöne Göttinnen, fanden nun keine Beachtung mehr von ihm, jedenfalls für den Augenblick. Dafür schafften es die Taten seines Herrn, ihm ein lusterfülltes Seufzen zu entlocken.


RE: Das Biclinium - Privater Aufenthaltsraum - Tiberius Furius Saturninus - 12-10-2022

Sie schliefen bis in den späten Nachmittag, dann besuchten sie das Balneum und ließen sich von Safar so richtig durchkneten, bis sie schließlich wieder wunderbar erfrischt im Biclinium saßen. Saturninus hätte mit dem wunderbaren Geschöpf an seiner Seite den ganzen Tag zubringen können.

Doch dort brachte ihnen Apollinaris die Liste mit den Wagenlenkern:






TEILNEHMERLISTE

  1.  I. Tiberius Furius Saturninus
    Lenker: Frowin

  2.  II. Aulus Plautius Montanus
    Lenker: Agamanthes

  3. III. Eisu ap Comux
    Lenker: ipse


  4. IV. Bonni
    Lenker: ipsa








Saturninus überflog die Liste und runzelte die Stirn: "Apollinaris, beim Letzten steht "ipsa" - sie selbst, was soll das heißen? Hast du dich verschrieben?", fragte er.

Der Hausverwalter schüttelte den Kopf: "Nein Dominus Tiberius, das ist eine junge Frau"

Eine junge Frau! Das war dem Furius nicht sonderlich Recht. Bei einer Keltin im Wagen dachten alle gleich an Königin Boudicca, und sollte das Barbarenweib gewinnen, würde das den Mut der sogenannten  "Freiheitskämpfer, die es immer noch gab,  beflügeln.

Er erhob sich: " Frowin, was weißt du über Tricks beim Wagenrennen?", fragte er. 

Frowin würde nicht viel darüber wissen, fiel ihm ein. Er selbst hatte seinen Trainingsplan geschrieben, und er hatte Können und Pferdeverstand fördern wollen. Die Kunst, andere Lenker zu sabotieren, überließ er den alten Hasen. Aber jetzt sollte Frowin dafür sorgen, dass diese Bonnie keinesfalls gewann.


RE: Das Biclinium - Privater Aufenthaltsraum - Frowin - 12-10-2022

Der Tag war alles in allem von schöner Natur gewesen. Sein Herr war umsichtig und sanft mit ihm umgegangen und Frowin hatte einige neue Erfahrungen gemacht, definitiv. Doch damit nicht genug. Sie hatten gemeinsam geschlafen und auch gebadet und zum ersten Mal hatte der Sklave im Balneum seines Herrn warmes Wasser genossen. An den Luxus, den er heute erlebte, konnte er sich wirklich gewöhnen. Vor allem in das beheizte Wasser hatte er sich verliebt. Er erlebte nun doch die Vorteile, die es hatte, in der Gunst seines Herrn zu stehen, auch wenn er sich das zuvor auf diese Weise nie hätte vorstellen können. Doch jetzt räkelte er sich an der Seite seines Herrn, lediglich ein weißes Tuch um die Hüften geschlungen, als der alte Hausverwalter auftauchte und die Teilnehmerliste brachte. Frowin schämte sich zuerst ein wenig, von jemand anderem an der Seite des Mannes gesehen zu werden, ließ sich jedoch nichts anmerken und entspannte sich schnell. Aufgeregt richtete er sich auf und blickte auf das Blatt, das er natürlich nicht lesen konnte.
"Eine Fahrerin?", fragte er interessiert. "Das klingt doch interessant! Aber was meinst du mit Tricks, Dominus? Ich fürchte, ich kann da nicht ganz folgen."


RE: Das Biclinium - Privater Aufenthaltsraum - Tiberius Furius Saturninus - 12-11-2022

Apollinaris reagierte nicht auf Frowins Anwesenheit; der Herr konnte sich mit seinem Eigentum vergnügen, wie er es wollte. Aber Frowin schämte sich ein wenig, was Saturninus  besonders reizvoll fand. Der Jüngling war, obwohl er sein Können im Bett nicht nur ihm, sondern auch den drei Grazien bewiesen hatte, in seinem Wesen sehr unschuldig:
"Ich hätte gar nichts gegen eine andere Ausländerin als Fahrerin, aber bei Britannierin denken doch alle an Königin Boudicca. Sie hat damals viele römische Bürger hierzulande aufs Brutalste massakriert", erwiderte Saturninus: 
" Wenn diese Bonnie siegreich fährt, würde die eine oder andere Erinnerung wach werden. Ich möchte eine friedliche Veranstaltung, keine die verderbliche Nationalismen befeuert", 

Saturninus küsste Frowins bloße Schulter:
"Ja, Tricks kennst du gar nicht, so unschuldig wie du bist", murmelte er: 
"Also: Der Wagenrennsport ist nicht immer ganz sauber. Es gibt kaum Regeln, außer dass man beim Anbringen von Sicheln an den Rädern oder einer Vorrichtung, die Öl versprüht, um die Bahn rutschig zu machen, disqualifiziert wird.
Somit gibt es mehrere Möglichkeiten, einen hartnäckigen Gegner außer Gefecht zu setzen: Du schneidest ihn und zwingst ihn langsamer zu werden. Du wechselst ständig die Bahnen, auch das hat diesen Effekt. Oder du benutzt deine Peitsche nicht nur dazu, sie über die Pferde fliegen zu lassen, um sie anzutreiben, sondern du gibst dem anderen Wagenlkenker damit einen tüchtigen Hieb - ganz aus Versehen natürlich", 
er schaute Frowin an, um zu erfahren, welche Wirkung seine Worte auf den jungen Gallier hatten.


RE: Das Biclinium - Privater Aufenthaltsraum - Frowin - 12-12-2022

Frowin war natürlich niemand, der widersprach, doch ihm selbst war es eigentlich ganz egal, ob die Frau Keltin oder Ägypterin war. Er würde gegen sie fahren und natürlich für seinen Dominus gewinnen.
Frowin musste kichern, als ihn Furius küsste und errötete leicht.
"Ich weiß ja nicht, ob ich mich unschuldig nennen würde", sagte er und dachte an die drei leichten Mädchen, die vor geraumer Zeit das Haus verlassen hatten. Er lehnte sich an die Seite seines Herrn, als dieser von diesen "Tricks" zu erzählen begann. Doch Frowin hörte nicht gern, was er sagte.
Sicher, das Wechseln der Bahnen oder das Schneiden konnte man noch als sportliche Taktiken gelten lassen, doch einen Gegner mit der Peitsche schlagen?
"Ich... Ich weiß nicht, ob ich mich dazu überwinden könnte, sie zu schlagen, Dominus", zweifelte er kleinlaut. Er wollte ihn natürlich nicht verärgern, doch seine Zweifel äußern. Verlegen schaute er auf die Bettkante, um dem Blick des Furiers auszuweichen.


RE: Das Biclinium - Privater Aufenthaltsraum - Tiberius Furius Saturninus - 12-15-2022

Saturninus wurde unerwartet ernst, als Frowin so sprach und meinte: 
"Frowin, mein Lieber, man verliert seine Unschuld nicht, wenn man bei einem Mädchen liegt. Seine Unschuld verliert man, wenn man jemandem in vollem Bewusstsein Böses tut oder gar einen Mitmenschen tötet"
er streichelte Frowins Locken, während er sich an seine eigene Vergangenheit erinnerte. Im Bürgerkriegsjahr war er ein Knabe gewesen. Sein Vater hatte auf der falschen Seite gestanden. Seine Mutter an seiner Seite. Beide waren sie schon lange tot. Schmerz und Verrat hatte es gegeben, und das Böse war allgegenwärtig gewesen. Einen Moment war er froh, Rom hinter sich gelassen zu haben:
"Nein, lass die Peitsche weg. Du hast ganz recht, solche Ränke passen nicht zu dir. Sei einfach der bessere Wagenlenker. Ich will gerne, dass du bleibst wie du bist. "
Auch der Ruhm konnte einen Jüngling verderben. In ein paar Jahren würde Frowin vielleicht in Rom ein Star sein, lasziv, geldgierig und alle Laster ausprobierend, die es gab. Vielleicht wäre er einer jener Freigelassenen, die ihre Sklaven schlecht behandelten. Vielleicht würde sich jener offene Jungenblick ändern, kalt und verächtlich werden....
Hoffentlich nie, dachte Saturninus nostalgisch und laut fragte er:
"Was hälst du von Essen? Auf was hättest du denn Lust?"


RE: Das Biclinium - Privater Aufenthaltsraum - Frowin - 12-18-2022

Frowin, nach wie vor an der Seie seines Herrn sitzend, hörte gern wie der Furier sprach. Das Vertrauen ehrte ihn ja wirklich, wenngleich er noch nicht das Gefühl hatte, es verdient zu haben. Die fremden Finger in seinem Haar lösten einen angenehmen Schauer aus und er spürte das Gewicht des Armes auf seinen Schultern.
"Ich werde sie Staub schlucken lassen", schmunzelte er bester Laune. Er war niemand, der betrügen wollte, doch er würde dem Mädchen den Sieg ganz gewiss nicht schenken. Immerhin wollte er selbst doch groß rauskommen.
"Ich erfreue mich an allen Leckereien, die du auftischen willst, Dominus", schnurrte er belustigt, bettete den Kopf auf Saturninus' Schulter und fügte an: "Aber ich will nicht zu sehr zunehmen. Sonst bekomme ich noch Ärger. Auch wenn ich mich glatt an diese Kuchen gewöhnen könnte."