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[Bran]

"Ich stehe schon wieder, Herr", sagte ich sofort und spritzte hoch, denn ich wollte meinem Retter nicht missfallen. Leider verspritzte ich durch die heftige Bewegung auch etwas von dem Wasser aus dem Horn, das mir mein Herr ... nein, er war nicht mein Herr. Er war der Hausverwalter und hieß Linos. Aber er gab mir Wasser, und das tat mir richtig gut.
Ich trank, wischte das Horn an meinem Lendenschurz ab und gab es dem anderen Mann zurück, denn es war seines gewesen:
"Danke Linos für alles", sagte ich und fingerte verlegen an der Bronzetafel um meinen Hals, die ich blöd fand, weil ich auch einen Mund hatte und reden konnte:
"Mein richtiger Name ist Bran. Bran ap Bran, Sohn des Bran", erwiderte ich. Meine beiden Eltern waren Sklaven gewesen, doch immerhin hatte ich einen Vaternamen. Ein wenig stolz war ich darauf:
"Doch für gewöhnlich nennt man mich Cantius"

[Claudianus Linos]

„Nun ich finde, jeder hat das Recht mit seinem, dem von den Eltern gegebenen Namen angerdet zu werden. So werde ich dich also Bran nennen. In der Villa Claudia stellst du dich bitte auch mit diesem Namen vor. Den anderen vergessen wir einfach. Jetzt holen wir da drüben noch eine Tunika und dann geht es zur Villa, denn ich habe noch viele Aufträge zu bearbeiten." Schon eilte ich davon. Für mich war es selbstverständlich, dass Bran nicht die Idee kam weg zu laufen.

[Flavianus Pytheas]

Pytheas nahm sein Kuhhorn zurück: 
"Ich würde mich freuen", sagte er zu Linos: "Ich habe das Zimmer zur Straße hin. Klopf einfach an, wenn du Lust auf Gerstenbier hast"
Dann verschwand der Grieche in der Menge.

[Bran]

"Gut, so machen wir es, Meister Linos", stimmte ich zu: "Ich heiße nur Bran",
ich nahm meinen Titulus ab, obwohl ich das eigentlich nicht durfte und hielt ihn Linos hin:
"Da steht Cantius drauf. Könntest du den bitte verstecken" 
Kaum trug ich eine neue Tunika und war das Bronzeschild los, fühlte ich mich auch wieder stadtfein. Einigermaßen sauber war ich, denn vor dem Verkauf hatten wir uns an einem öffentlichen Brunnen waschen dürfen:
"Villa? Der Herr Menecrat-us hat eine Villa? Was macht er denn beruflich?" Ich schien in einen feinen Haushalt zu kommen, das konnte ich ja auch schon an Verwalter Linos sehen. Er war gut angezogen und selbst wie ein feiner Herr.
Ich beeilte mich, um Linos nicht aus den Augen zu verlieren. Ich versuchte mitnichten abzuhauen, im Gegenteil. Dafür löcherte ich Linos mit Fragen:
"Gibt es dort viele andere Sklaven? Ist der Herr freundlich oder streng? Gibt es auch zu essen? ", letztere Frage rutschte mir raus, weil ich hungrig war.

[Claudianus Linos]

Ich konnte ihn ja verstehen, er wollte soviel wie möglich über sein neues zu Hause wissen. Aber mich Meister Linos zu nennen das ging zu weit.
„ Bran hör mir zu bitte, nenne mich einfach nur Linos, so wie alle anderen. Deinen neuen Herrn nennst du Herr oder Dominus und wenn du von ihm sprichst, ist es der Herr Claudius Menecrates. Er ist Consul. Es gibt leider noch sehr wenige Sklaven hier Iscalis und jetzt müssen wir uns ein wenig beeilen.“