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Atrium | Einzug in die Villa
08-15-2022, 06:32 PM,
Beitrag #11
RE: Atrium | Einzug in die Villa
Die Erschöpfung ließ den Greis nur langsam das Gehörte verarbeiten, aber er registrierte im Groben, dass die Sklavin wusste, wo sein Bett stand, und dass sie ihm helfen wollte. Bei aller Müdigkeit, aber soweit ließ sich Menecrates nicht sinken. Er besaß zwei gesunde Beine, wenn auch wenig Willen zur Fortbewegung, aber die Aussicht auf ein bequemes Bett mobilisierte letzte Kräfte. Er stöhnte, als er sich schwerfällig erhob, denn die Wirbelsäule beschwerte sich im Nachhinein über die unzuträgliche Haltung auf dem Hocker.
"Geh ruhig vor, ich folge nach", sagte er zu Christina, bevor er schlurfend erste Schritte unternahm. Es zwickte im linken Bein, weil die unterbrochene Blutzufuhr nur langsam in Gang kam.

Irgendwann betrat er einen Raum, in dem ein Bett zum Schlafen einlud. Er ließ sich auskleiden, verzichtete auf eine Wäsche und ließ sich das Nachtgewand bereits auf der Bettkante sitzend überstreifen.
"Ich möchte morgen nicht geweckt werden", wies er die Sklaven an, sank auf das Lager, rollte sich auf die Seite und entschlummerte, bevor die Sklaven die Tür hinter sich schließen konnten.
[Bild: 3_15_08_22_9_31_55.png]
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08-24-2022, 11:51 PM,
Beitrag #12
RE: Atrium | Einzug in die Villa
Ich hatte mich von einem der claudischen Haussklaven ins Atrium geleiten lassen, wo man mir bereits das gewünschte Wasser anbot. Mein Onkel war aber selbst nach einigen Minuten noch nirgends zu sehen. Ob er vielleicht außer Haus war und deshalb nichts passierte? Vielleicht war ich auch nur ein wenig zu ungeduldig.

Kurz nachdem Trinkwasser kam auch ein junges Mädchen mit einem schön gearbeiteten Bronzebecken, in dem ich mir die Hände und das Gesicht säuberte. Ich wertete das als gutes Zeichen, dass es hoffentlich auf ein Essen zusteuerte. Ich war insgeheim halb verhungert und hätte ein Pferd essen können, aber es war so vulgär ständig nach Essen zu fragen und sich den Mund wie ein Waschweib vollzustopfen. So harrte ich also mit leise knurrendem Magen der Dinge und nippte an meinem Wasser.
[Bild: 3_15_08_22_9_35_15.png]
Vormund: Ihr Ehemann Tib. Furius Saturninus
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08-25-2022, 03:00 PM,
Beitrag #13
RE: Atrium | Einzug in die Villa
>>> Ich war frisch gebadet, trug eine neue Tunika (die mir etwas zu groß war, weshalb ich sie mit Hilfe eines Gürtels gerafft hatte) und stellte erst einmal einen Haufen Zeugs im Atrium ab.

Linos hatte mir gesagt, dass ich mich nützlich machen sollte, und ich war fest entschlossen, das auch zu tun. Ich wollte so nützlich sein, dass niemand mehr auf die Idee kam, mich wieder zu verkaufen.

Ich hatte Folgendes bei mir:
- Eine Paste aus gleichen Teilen Essig, Salz und Mehl
-  Eine Paste aus Holzkohle und Nitron und Olivenöl und eine Eisenbürste
- Seifenlauge und noch mehr Öl und mehrere weiche  Lappen

Mit der ersten Paste putzte man Messing, mit der zweiten Eisen, mit der Seifenlauge Bronze und das Öl und den weichen Lappen brauchte ich für den Marmor und die Mosaike. Das alles hatte ich im Kopf.

Ich legte die Lappen über die Schulter, begab mich ans Werk und hielt dabei Ausschau. Das war das Gute am Atrium. JEDER musste hier durchkommen.

Auf den Herren Claudius Menecrates war ich neugierig, und gleichzeitig war ich ängstlich. Was,  wenn er mich doch nicht haben wollte?

Ich erstarrte in der Bewegung, als ich erkannte, dass da eine junge Römerin saß, die an einem Becher nippte. Von einer Herrin hatte Linos gar nichts erzählt.

Sie wollte ich keineswegs stören, weshalb ich die Pasten erstmal Pasten sein ließ, und eine andere Arbeit anfing: 
Ich schnappte mir eine Art Schmetterlingsnetz und fischte Blätter und Insekten aus dem Impluvium, das war das Regenauffangbecken inmitten des Atrium.
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08-26-2022, 12:15 PM,
Beitrag #14
RE: Atrium | Einzug in die Villa
 Ich wollte eigentlich die Villa schnell verlassen, um weitere Aufträge zu erledigen, ging aber zur Kontrolle zurück zum Atrium und sah zufrieden, dass eine Sklavin auf jene runden Beistelltische ein reichhaltiges Frühstücke aufzubaute. Lucretia Serena anlächelnd meinte ich: „Du siehst wir beeilen uns um deine Wünsche zu erfüllen. Ich denke Claudius Menecrates ist bald bei dir. Bitte nimm doch Platz um deine Begleitung wird sich dann auch gleich gekümmert. Wenn du mich dann bitte entschuldigst, du verstehst die Pflichten“. Verwundert stellte ich fest wie sehr mich ihr äußeres Erscheinsbild gefiel. Wie hatte sich bei ihrer Ankunft nur alles gegen sie sperren können?
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08-26-2022, 08:34 PM,
Beitrag #15
RE: Atrium | Einzug in die Villa
Ich hatte recht wenig auf die Umgebung um mich herum geachtet, doch nach einer Weile fiel mir auf, wie laut es hier eigentlich war. Überall um mich herum brummte und summte der claudische Haushalt wie ein aufgeregter Bienenstock. Ob hier wohl renoviert wurde oder war mein Onkel erst kürzlich in diese Villa gezogen? Einer der Sklaven kam mit Pasten und Eimern um die Ecke und erstarrte fast, als er mich sah. Ob er hier wohl gerade sauber machen wollte? Ich schaute schnell weg, damit er sich nicht so beobachtet und kontrolliert fühlte. 

Nach einer Weile kamen die Anfänge eines üppigen Frühstücks und ich musste mich zusammen nehmen um langsam und geziert einige Bissen zu naschen. Ich hatte kaum einen Bissen hinuntergeschluckt, da kam auch Linos wieder auf mich zu. Ich brachte gerade ein kurzes "Danke" heraus, ehe ich husten musste, weil ich mich verschluckt hatte. Ich hoffte wirklich, dass mein Onkel bald da wäre.
[Bild: 3_15_08_22_9_35_15.png]
Vormund: Ihr Ehemann Tib. Furius Saturninus
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09-02-2022, 09:34 AM,
Beitrag #16
RE: Atrium | Einzug in die Villa
Für ein Moment stand ich von einer Säule halb verborgen und beobachtete Lucretia Serena für einige Augenblicke. Von ihrer Schönheit war ich angetan, doch einschätzen konnte ich sie nicht. Ich holte tief Luft und trat vor. „Ich hoffe du bist zufrieden. Würdest du dich über die Gesellschaft von Claudius Menecrates freuen? Wie ich schon erwähnte sind wir gestern erst hier eingetroffen und sind noch mit dem Einrichten der Villa beschäftigt. Außerdem stehen wir vor dem Problem zu wenige Sklaven für den riesigen Haushalt zu haben. Es kam kurz gesagt zu einigen Überschneidungen und dadurch Verwirrungen im übermitteln von Benachrichtigungen. Um es einfach zu sagen mir steht das Vergnügen zu“ und ich hoffte innständig es blieb ein Vergnügen. „Dich zu Claudius, der dich im Tabulinium erwartet, führen zu lassen. Er erwartet dich dort zu einem gemeinsamen Frühstück“. Keine Antwort abwartend gab ich Christina, die inzwischen hinzugekommen war ein Zeichen. Sie verneigte sich leicht ergriff das Gedeck und wartete darauf, dass sich Lucretia Serena ihr anschloss.
Meine Aufgabe war damit erledigt und ich eilte schon weiter.
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09-03-2022, 08:06 PM,
Beitrag #17
RE: Atrium | Einzug in die Villa
Ich hatte ein wenig gedankenverloren mit einer Haarsträhne gespielt und ein wenig in dem bequemen Sessel gefläzt. Mein Hinterteil tat nach der langen Fahrt in dem holprigen Reisewagen ganz schön weh und es tat gut mal ein wenig das Gewicht zu verlagern, während gerade niemand hinsah. Ich nippte ein wenig an meinem Wasser, als plötzlich der Diener von der Pforte hinter einer Säule quasi hervorsprang. Vor lauter Schreck mich wieder ordentlich hinzusetzen, ließ ich gleich den Becher fallen.

Mal wieder typisch...ich stellte mich wie eine dumme Ziege an und ich war nur froh, dass mein Vater dies nicht mehr sehen musste. Er hätte mich ohne Gnade vor den Sklaven gescholten für das Herumlümmeln und die Tollpatschigkeit. Es dauerte einige Sekunden mich zu entspannen und meine Schultern zu lockern, die instinktiv in Abwehrhaltung gegangen waren. Ich atmete aus und straffte mich, ehe ich mich erhob und meine Kleidung und Haar ordnete. Ich war froh, dass ich nur Wasser getrunken hatte und der Wasserfleck auf meiner Tunika sich leicht in den Falten des Gewandes verbergen ließ und schnell trocknen würde.

Mit eher dünner Stimme antwortete ich dem Verwalter. "Ich würde mich über die Gesellschaft meines Onkels freuen." Eine höfliche Antwort, in der Unsicherheit mitschwang. Wirklich freuen tat ich mich nicht, da ich ja gar nicht wusste, welche Art Mann mein Onkel war. "Ich folge dir." Eine Sklavin hatte derweil den Becher aufgehoben und mein Gedeck eingesammelt, während ich dem Verwalter folgte.
[Bild: 3_15_08_22_9_35_15.png]
Vormund: Ihr Ehemann Tib. Furius Saturninus
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09-03-2022, 10:58 PM,
Beitrag #18
RE: Atrium | Einzug in die Villa
Ich zog das Netz langsam durch das Impluvium und rettete zwei Honigbienen und einem Grashüpfer, der vermutlich aus dem Garten hereingehüpft war, das Leben.

Dabei lauschte ich aber, was geschah: Da war Linos wieder, der offenbar den Auftrag hatte, die junge Herrin zum Hausherren zu bringen. Sie schien nicht mit ihm gerechnet zu haben, und als er hinter einer Säule vorpreschte, ließ sie fallen, was sie in der Hand hatte.
Es war den Göttern sei Dank nur ein Becher mit Wasser.

Christina - Linos hatte mir bereits gesagt, wie sie hieß und dass sie sich gut auskannte - kümmerte sich darum, aufzuräumen und ich legte mein Netz hin und half ihr, in dem ich die Wasserflecken aufwischte, und den Marmor SOFORt mit feinem Öl bearbeitete, bis er wieder glänzte (WUSSTEN diese Patrizier eigentlich, welche Flecken Wasser auf Marmor machte?)

Allerdings kapierte ich auch, dass die Musik nun im Tablinum spielte. Ich nahm an, dass diese Villa war wie alle römischen Villen, nämlich schnurgerade. Schwierig war es nur, die Zimmertüren auseinander zu halten. 
Ich lächelte Christina zu und hob meinen Lappen und zeigte auf die Schalen mit den drei Pasten. Bestimmt sollte ich meine Arbeit fortsetzen, aber selbstverständlich die Herrschaften beim Frühstück nicht stören.
Nein, würde ich nicht tun, ich legte eine Hand aufs Herz und verbeugte mich. Aber VOR dem Tablinum wartete auch Arbeit auf mich. Ich war unsichtbar, unhörbar, hoffentlich auch unriechbar.
Aber mitbekommen würde ich alles....
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09-04-2022, 11:52 AM,
Beitrag #19
RE: Atrium | Einzug in die Villa
Nun trat ich zu Bran der noch die letzten Blätter aus dem Impluvium fischte. „Ich sehe du hast selbständig Arbeit gefunden, das versteht nicht jeder. Hast du interesse daran dich einer neuen Aufgabe zu widmen? Ich muss zugeben sie wird nicht immer ganz einfach sein aber sie wäre wichtig, nein ich würde sagen mit die Wichtigste.“ Erwartungsvoll schaute ich ihn an. Wenn er war wie ich vermutete, dann war er sehr lernbegierig und ehrgeizig und arbeitswillig sowieso.
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09-05-2022, 03:59 PM,
Beitrag #20
RE: Atrium | Einzug in die Villa
Ich freute mich total, Linos wieder zu sehen.  Ich hoffte nur, dass er nicht böse wurde, weil ich doch ein kleines winzig bisschen lauschen wollte, was der Herr und die Herrin so beredeten.
Wie gesagt, dass der claudische Hausverwalter mich vor einem miesen Ende gerettet hatte, vergaß ich ihm nicht:
"Ja, ich habe mir tüchtig Arbeit organisiert", stimmte ich zu. Ich hoffte sehr, dass er sah, wie die kleinen Bronzestatuen wieder glänzten.
Dann fragte Linos mich, ob ich Interesse an einer neuen Aufgabe hätte. 
Ich, ein Sklave - ob ich denn Interesse hätte? Das war furchtbar nett ausgedrückt. Und dazu noch was Wichtiges, sagte Linos:
"Eine neue Arbeit? Klar warum nicht....ich meine, selbstverständlich Linos möchte ich", sprach ich mit gedämpfter Stimme und guckte ebenso erwartungsvoll zurück.
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