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Das Gemach von Ti. Furius Sat. (Cubiculum)
01-18-2024, 10:28 PM,
Beitrag #71
RE: Das Gemach von Ti. Furius Sat. (Cubiculum)
"Hetären sind es gewöhnt, selbst den Zeitpunkt für die härtere Spielart auszuwählen", entgegnete Narcissus kühl. Ihm war klar, dass Saturninus es auf eine Diskussion über seine Herkunft anlegte, doch er hatte nicht vor, ihm diese Zuwendung zu gönnen. Die Diskussion allein würde den vorwitzigen Patrizier bereits für sein Verhalten belohnen. Nein, er hatte es satt. Saturninus sollte ruhig ohne ihn auskommen. Der Gönner, ja, helfen wollte er ihm. Das glaubte ihm der Hetär sofort, denn schließlich zog er seine Befriedigung daraus, wenn ihm Narcissus auch noch etwas schuldete. Zumal er in dieser Angelegenheit weder Hilfe benötigte, noch je darum gebeten hatte. Der sollte jetzt mal nicht so tun, als sei ihm hier eine einmalige Gelegenheit entgangen.
"Vale Bene", sagte er daher nur und folgte Scaevus hinaus.

Der junge Sklave war einfach bezaubernd, ging es Narcissus durch den Kopf. Er war nicht bloß bescheiden, sondern auch noch besorgt und wollte ihm etwas Gutes tun. Da hatte er wohl jemandem den Kopf verdreht. Doch mit aufrichtiger Sorge konnte man bei ihm punkten.
"Danke dir für die Vorschläge, mein Lieber", sagte er, als sie außer Hörweite des Schlafzimmers waren. Leider war ihm die Lust auf einen Flirt gehörig vergangen und ohnehin wollte er nicht, dass Scaevus noch eine Strafe ertrug, nur weil der Herr sich in seiner Männlichkeit angegriffen fühlte. "Mir geht es gut. Dein Dominus hat übertrieben, was meinen Zustand angeht. Aber nimm du doch ruhig den Denar für deine Fürsorge. Das war wirklich süß von dir."
Narcissus kam eine Idee. Ein wenig gemein vielleicht, doch letztendlich harmlos.
"Oder, wenn dir das lieber ist, könnte ich ihn für dich nehmen und sparen. Auf diese Weise hättest du, wenn du irgendwann die Freiheit erlangst, schon einen ganz netten Start ins Leben. Deine Entscheidung."
Saturninus' Gesicht, wenn der Sklave den er gerade freigelassen hatte, schon ordentlich Geld beisammen hatte, wollte er jetzt schon sehen.
[Bild: 1_26_01_24_4_36_43.jpeg]
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01-21-2024, 03:43 PM,
Beitrag #72
RE: Das Gemach von Ti. Furius Sat. (Cubiculum)
[Bild: Scaevus-2-1.png]

(01-18-2024, 10:28 PM)Narcissus schrieb: Der junge Sklave war einfach bezaubernd, ging es Narcissus durch den Kopf. Er war nicht bloß bescheiden, sondern auch noch besorgt und wollte ihm etwas Gutes tun. Da hatte er wohl jemandem den Kopf verdreht. Doch mit aufrichtiger Sorge konnte man bei ihm punkten.
"Danke dir für die Vorschläge, mein Lieber", sagte er, als sie außer Hörweite des Schlafzimmers waren. Leider war ihm die Lust auf einen Flirt gehörig vergangen und ohnehin wollte er nicht, dass Scaevus noch eine Strafe ertrug, nur weil der Herr sich in seiner Männlichkeit angegriffen fühlte. "Mir geht es gut. Dein Dominus hat übertrieben, was meinen Zustand angeht. Aber nimm du doch ruhig den Denar für deine Fürsorge. Das war wirklich süß von dir."
Narcissus kam eine Idee. Ein wenig gemein vielleicht, doch letztendlich harmlos.
"Oder, wenn dir das lieber ist, könnte ich ihn für dich nehmen und sparen. Auf diese Weise hättest du, wenn du irgendwann die Freiheit erlangst, schon einen ganz netten Start ins Leben. Deine Entscheidung."
Saturninus' Gesicht, wenn der Sklave den er gerade freigelassen hatte, schon ordentlich Geld beisammen hatte, wollte er jetzt schon sehen.

Scaevus errötete über und über, als Narcissus ihn "süß" nannte:
"Einen ganzen Denar? Den willst du mir geben, Herr?", fragte er. So üppig war sein Taschengeld auch nicht, dass er sich nicht gefreut hätte:
" Vielen lieben Dank.  Den Umschlag wollte ich dir aber so machen, ohne Bezahlung. Das man mich frei lässt, wird noch viele Jahre dauern. Noch bin ich meinem Herren von Nutzen" er schlug die Augen nieder:
"Ich hätte gerne, dass du meinen Denar an sich nimmst, werter Dominus Narcissus. Denn dann kann ich ab und zu kommen - um meinen Denar anzusehen" Er lächelte schüchtern.
Das war schlau. Er himmelte Narcissus an und fand ihn wunderbar. Aber er hätte sich nie Hoffnungen gemacht. Zumal er die Erlaubnis seines Herren für jede Art Beziehung brauchte. Und er verstand wohl, dass Narcissus nur Freunde hatte, die wahre Reichtümer besaßen. Junge Privatsekretäre gehörten da keinesfalls dazu.
Er brachte Narcissus zur Haustür, damit der Türwächter ihm die Tür aufsperrte und winkte ihm nach.
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01-21-2024, 05:39 PM,
Beitrag #73
RE: Das Gemach von Ti. Furius Sat. (Cubiculum)
"So sei es", sagte Narcissus mit einem sachten Lächeln. "Ich bewahre ihn für dich auf und freue mich über deinen Besuch, mein Freund, wenn du je die Zeit aufbringen solltest." Die Götter wussten, in DIESEM Haus würde er ihn erstmal nicht mehr sehen. Saturninus nannte ihn empfindlich? Dieser Schleimbeutel würde sich wundern, wer am Ende bei wem angekrochen kam.
"Ich verabschiede mich. Hab einen schönen Abend und halt dich nach Möglichkeit von deinem Dominus fern, bevor ihm die Hutschnur platzt, der beleidigten Leberwurst."
Damit wandte sich Narcissus um, mit einem letzten Wink auf dem Ianitor gegenüber und verschwand in die Nacht.
[Bild: 1_26_01_24_4_36_43.jpeg]
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02-26-2024, 02:16 PM,
Beitrag #74
RE: Das Gemach von Ti. Furius Sat. (Cubiculum)
(02-25-2024, 09:08 PM)Kiki schrieb: Wie von Kiki versprochen kam nach genau einer Woche auch ein Brief von ihr in Form einer Wachstafel, die von einem Boten überbracht wurde mit dem Hinweis, dass es Post für den Hausherrn persönlich war.

Lieber Tiberius Furius Saturninus,

ich habe versprochen, dir jede Woche einen Brief zu schreiben, und ich pflege meine Versprechen stets einzuhalten.

Und ich vermisse dich! Mein Körper verzehrt sich gerade nach Berührung und Liebkosung und ohne dich kann ich dieses Verlangen nicht stillen! Ich sollte dir böse sein, dass du mir diese Enthaltsamkeit auferlegt hast, und doch kann ich das nicht.
Und so versuche ich, mein Verlangen anders zu befriedigen. Ich habe mir ein neues Parfüm gekauft, das nach dunklen Geheimnissen und verwegenen Orten riecht. Ich trage es und sonst nichts weiter nachts im Bett, wenn ich mich nach mehr verzehre.

Achja, ich habe auch Aglaia gefragt, ab wann sie Besuch empfängt. In drei Tagen* könntest du vorbeikommen, bis dahin will sie sich soweit von den Strapazen der Geburt erholt haben.

Gruß und Kuss

Kiki

Scaevus hatte mit einem scheuen und wie es Saturninus vorkam, wissendem Lächeln seinem Herren Kikis Brief gebracht. Saturninus las ihn halblaut, ab und zu lächelte er versonnen. Der Gedanke an den samtigen Leib Kikis inmitten seidigen Laken, nur von einem erlesenen Parfüm bekleidet, der sich unter seiner Berührung wand, während er den süßen Mittelpunkt ihres Seins erkundete... wie verlockend war das.  Kiki spielte mit seiner Phantasie.  Am liebsten wäre er sofort in ihre Arme gestürmt. Doch er hatte zu tun, und so diktierte er Scaevus:

"Schönste der Schönsten, meine liebste Nubierin, wie sehr hat mich dein Briefchen gefreut. Und du trägst Schuld daran, dass ich nun heute bei der Ausübung meines Amtes ganz unkonzentriert sein werde. Denn das Bild vor Augen, wie sich eine Kiki nach meiner Umarmung verzehrt, macht mich schuldbewusst und begierig zugleich. Wie gerne würde ich unsere Sehnsucht sofort stillen. Und ich bin durchaus von hübschen Sklavinnen und ansehnlichen Sklaven umgeben, aber reizen tut mich gerade keine und keiner. Mich reizt nur der Gedanke an dich, einzig bekleidet mit dem Duft deines neuen und bestimmt kostbaren Parfüms. Ich bitte dich, dass du mich Morgen nach Dienstschluss genauso erwartest wie du es beschrieben hast. Und dann noch einmal in drei Tagen, da werde ich aber zuerst sittsam die frischgebackene Mutter Liciniana besuchen. Ich sende Dir einen Kuss, nein tausende, überall dorthin verteilt, wo du es am liebsten hast.
Saturninus "


Scaevus hatte zu Ende geschrieben.
"Du kannst den Brief zu Kiki ins Haus des Roten Mondes bringen, sobald du ihn ins Reine geschrieben hast. Und nach Dienstschluss hole mich ab. Ich will für Aglaias Tochter eine Lunula, einen Glücksbringer, kaufen"
Seine eigene Tochter trug auch einen; die Mondgöttin Luna beschützte besonders Frauen und Kinder.
[Bild: 3_18_08_22_2_20_05.png]
[Bild: 3_15_08_22_9_31_55.png]

Honoratior von Iscalis
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