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Das Gemach von Ti. Furius Sat. (Cubiculum)
07-15-2022, 08:19 PM,
Beitrag #1
Das Gemach von Ti. Furius Sat. (Cubiculum)
[Bild: Casa-Wandbild-Ganymed.jpg]

Dies ist der persönliche Raum von Saturninus, mit schönen Wandgemäden und einer Fußbodenheizung (Hypocaustum)

Foto by Ti. Furius Saturninus, Potsdam 2022
[Bild: 3_18_08_22_2_20_05.png]
[Bild: 3_15_08_22_9_31_55.png]

Honoratior von Iscalis
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09-29-2022, 11:37 AM,
Beitrag #2
RE: Das Gemach von Ti. Furius Sat. (Cubiculum)
Es mussten wohl gute zwei Stunden vergangen sein, seit wir vom Sklavenmarkt zurückgekehrt waren. Ich trat leise ins Cubiculum von Saturninus ein und hielt nach ihm Ausschau. Mein Haar war noch ein wenig feucht und legte sich in sanften Wellen um meine Schultern. Die rauchblaue Tunika der Bediensteten hier im Haus stand mir zwar nicht besonders, aber das konnte ich nicht ändern. 

Ich wusste nicht so recht, was er von mir wollte, aber ich war nicht naiv. Meine Familie hatte in einem Haus ohne Trennwände und Türen gelebt und was Männer und Frauen miteinander taten war mir nicht unbekannt. Viele der jungen Frauen, die zusammen mit mir verkauft wurden, landeten in Ladungen für Freudenhäuser in Londinium und Eburacum, wo es viele Soldaten gab. 

Ich versuchte mir keine Nervosität anmerken zu lassen und richtete mich zu voller Größe auf. Ich war nicht gerade klein für eine Frau und ich würde dem Römer die kalte Schulter zeigen. Er würde mich nicht mit seinem Reichtum blenden.
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10-01-2022, 05:44 PM,
Beitrag #3
RE: Sklavenunterkünfte
Ohne dass Saturninus es anordnete, ging Sabi wieder, aber sie war eine Angestellte und keine Sklavin und wurde für ihre Arbeit in der Küche bezahlt, wo sie genug zu tun hatte.

Nun war Saturninus mit der neuen Sklavin alleine. Sie war gebadet, gekämmt, trug eine der graublauen Tuniken, die die Furierdiener, ob Mann oder Frau, alle trugen. Er fragte sich, ob er ohne Sabis Dolmetscherdienste auskommen würde, aber dann dachte er, dass Brigantia einfach lernen musste, ihn zu verstehen. Er konnte nicht ständig Sabi rufen, wenn er etwas von seiner Sklavin wollte.

Saturninus setzte sich auf sein Bett und zeigte auf einen der Stühle, die in seinem Zimmer standen. Vor den Stühlen stand ein Tischlein mit einem Becher Wein und Wasser, auf einem Teller ein Stück Kuchen:
"Setz dich hin. Erst einmal willkommen in meinem Haus. Du wirst später noch im Tablinum unter den Schutz unserer Laren gestellt werden. Denn nun gehörst du in meine Familia, zu meinem Gesinde"
Es war die Ansprache, die er allen neuen Sklaven hielt, damit sie wussten, woran sie mit ihm waren:
"Ich erwarte von Dir, dass Du mir in Treue dienst und verschwiegen bist. Tust du das, so wirst du hier ein gutes Leben haben. Du wirst gekleidet, bekommst zu essen und zu gegebener Zeit auch ein kleines Taschengeld"
Viele Haussklaven erhielten ein Taschengeld, das Peculium, mit dem sie selbst wirtschaften durften. Manche gaben es an religiösen Feiertagen oder auf Volksfesten aus; manche sparten es zuweilen auch, um sich irgendwann selbst freizukaufen:
" Bei kleinen Versäumnissen überlasse ich es dem Hausverwalter Apollinaris, eine Strafe festzusetzen. Bei schwereren Verfehlungen jedoch ...", er überlegte kurz:
"...schicke ich dich in Ketten auf unser Landgut zur Feldarbeit. Und bei Untreue und Aufsässigkeit wirst du in das Bordell der Bleimine verkauft", seine Stimme war ernst, und er ließ seine Worte auf Brigantia wirken, indem er eine kleine Pause machte. 

Dann lächelte er überraschenderweise, und das Lächeln erreichte seine Augen. Er deutete auf das Essen:
"Trink und iss etwas, wenn du möchtest. Du brauchst dich nicht zu fürchten. Es wird alles gut", 
sagte er:
"Und nun sag mir, was bisher deine Aufgaben im Haus waren" Er wiederholte seine Worte nochmals langsamer, damit Brigantia ihn verstand.
[Bild: 3_18_08_22_2_20_05.png]
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Honoratior von Iscalis
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10-02-2022, 12:53 PM,
Beitrag #4
RE: Das Gemach von Ti. Furius Sat. (Cubiculum)
Der Patrizier saß auf seinem Bett und für einen Moment dachte ich schon, dass er wohl Beischlaf von mir erwartete, aber dann deutete er auf einen der Stühle in der Nähe des Bettes und ich nahm darauf Platz. Das angebotene Essen und Trinken ignorierte ich allerdings stolz. Ich hatte bereits eine kleine Erfrischung in der Küche zu mir genommen, bevor Sabi mich hierher gebracht hatte. Ich hatte mich zusammenreißen müssen, um Sabi nicht hinterher zu sehen, da ich eigentlich nicht mit dem Mann allein in seinem Schlafzimmer sein wollte. 

Er hielt mir eine kleine Ansprache, die ich über mich hinweg plätschern ließ. Nicht alles ergab Sinn für mich, aber ich verstand so viel, dass er mich willkommen hieß und ich ihm dienen sollte. Falls nicht, würde ich in einem Bordell enden. Das lateinische Wort dafür kannte ich gut genug vom Sklavenmarkt...war es doch das Schicksal vieler junger Frauen, die weder exotisch noch begabt waren auf die eine oder andere Weise. 

Am Ende seines Vortrages deutete er auf die Erfrischungen auf dem kleinen Tischlein, aber ich hatte nach wie vor kein Interesse daran. Sein Lächeln jedoch wirkte echt, auch wenn ich bezweifelte, dass Römer über echte Gefühle oder Güte verfügten. Vielleicht wollte ich nur einen Lichtstrahl in der Dunkelheit erkennen, wo es gar kein Licht gab. So nickte ich nur stumm bei seinen Forderungen, dass ich ihm ordentlich dienen sollte und beließ es dabei. 

Als er jedoch auf meine Aufgaben zu sprechen kam, musste ich überlegen, wie ich das in Worte fassen sollte. "Ich..singe und kümmern um Geschwister." Ich hatte elf Geschwister, davon zehn jünger als ich. Wäre die Ernte in den letzten Jahren nicht immer schlechter geworden, so würde ich heute nicht hier sitzen.
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10-04-2022, 02:02 PM,
Beitrag #5
RE: Das Gemach von Ti. Furius Sat. (Cubiculum)
"Ich habe auf dem Sklavenmarkt bereits gehört, dass Du schön singen kannst", sagte Saturninus. Die Stimme der jungen Sklavin war unausgebildet, doch hatte sie durchaus etwas barbarisch Betörendes. Auch wenn er selbst ein Stadtmensch war, war er nicht unempfänglich gegen das Bild von weiten grünen Landschaften, und das war das Bild, welches vor seinem inneren Auge aufgetaucht war:
"Wenn Du unsere Sprache besser sprichst, wirst du mir erzählen, von was eure Lieder handeln"

Brigantia schien ihrer Antwort nach keine spezielle Ausbildung für den Haushalt zu haben. Sie war eindeutig ein einfaches Bauernmädchen. Man hätte sie als Kindermädchen einsetzen können, wenn es in der Villa Furia Kinder gegeben hätte, doch dem war nicht so.
Saturninus fragte sich, was er Cousine Stella erklären sollte, warum er  unqualifiziertes Personal eingekauft hatte. Er konnte es sich selbst nicht erklären, doch dann gebot er sich Einhalt: Er musste keinem was erklären. Er konnte Sklavinnen einkaufen so viele und wie er lustig war:

"Du wirst dich um dieses, mein Schlafzimmer kümmern", sagte er und deutete auf seinen Raum: "Aufräumen, Staubwischen, das Bett machen. Ankleiden brauchst du mich nicht, das macht Scaevus. [b][i]Auch frisches Wasser sollte im Krug sein, und saubere Becher auf dem Tablett. Du willst wirklich nichts essen?"[/i][/b]

Wieder lächelte er Deirdre an: "Wenn du ab und zu Blumen aus dem Garten holst und mir sie nett in eine Vase stellst, wird mir das sehr gefallen"

Die junge Frau hatte wirklich eine Haut wie Milch. Er war versucht, sie zu berühren, aber er wollte sie nicht zurückschrecken lassen. Doch wenn es umgekehrt wäre, wenn SIE IHN berühren würde, das könnte gehen.
Saturninus streckte sich seitlich auf seinem Bett aus, einen Arm unter seinen Kopf gelegt:
"Könntest du mir den Nacken massieren", sagte er und bewegte leicht den Kopf. Wie eine Frage war es formuliert, doch eine Frage war es nicht:
"Ich bin so oft verspannt von der vielen Schreibarbeit"
[Bild: 3_18_08_22_2_20_05.png]
[Bild: 3_15_08_22_9_31_55.png]

Honoratior von Iscalis
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10-05-2022, 12:47 AM,
Beitrag #6
RE: Das Gemach von Ti. Furius Sat. (Cubiculum)
Die großen Reden schienen nun vorbei zu sein und die folgende Unterhaltung bestand nur noch aus kurzen Sätzen. Was sollte ich auch mit dem Mann diskutieren, selbst wenn ich besser Latein konnte? Er war ein Patrizier, der in einer Villa lebte und ich würde wenn ich könnte wieder in meine Heimat zurückkehren. Ich nahm noch einen Bissen Brot und trank einen Schluck Wasser - mehr für ihn als für mich, bevor er mich erneut aufforderte. 

"Putzen?" Ich sollte wohl hier putzen und aufräumen im Schlafzimmer. "Und Blumen." Keine Frage dieses Mal, sondern eine Feststellung. Ich hatte den Garten noch nicht gesehen, aber der Gedanke an feuchte Erde unter meinen Füßen und dem Geruch von Gras und Blumen, machte mich glücklich. es wäre eine gute Ausrede mehr Zeit draußen zu verbringen und der Göttin zu opfern. Und vielleicht fand ich dort einen Weg aus diesem Haus hinaus.

Als er anfing sich den Nacken zu reiben und mich aufforderte, ihm den Nacken zu massieren, erhob ich mich ohne Zögern und ging um das Bett herum. Von hinten kletterte ich auf das Bett und massierte dem Patrizier ein wenig den Nacken im Knieen. Ich hatte so etwas noch nie gemacht, aber ich ging davon aus, dass der Römer auch nicht unbedingt nach einer medizinischen Behandlung verlangte. Vielleicht konnte ich ihn dazu bringen, mir zu vertrauen und dann wäre es leichter zu entwischen.
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10-05-2022, 07:07 PM,
Beitrag #7
RE: Das Gemach von Ti. Furius Sat. (Cubiculum)
Saturninus schloss die Augen. Die junge Frau verstand gut, was er wollte, und er genoss die Massage:

"Ja, wir haben einen Garten. Er liegt hinter dem Peristyl", sagte er: "Er wird dir gefallen. Ich werde ihn dir nachher zeigen"

Saturninus hatte vor, das Vertrauen der Sklavin zu gewinnen. Das meinte er ernst. Es war kein angenehmer Gedanke, von jemandem bedient zu werden, der einen hasste. Nach einer Weile griff er sanft nach ihrem Handgelenk:
"Das hast du gut gemacht", lobte er und streichelte ganz leicht mit dem Daumen die Stelle, an der der das zarte Klopfen ihres Pulses vermutete:

"Da heute dein erster Abend unter meinem Dach ist, sollst du ihn in guter Erinnerung behalten: Hast du einen Wunsch, Brigantia, etwas , was ich dir in dieser Minute erfüllen kann?"
Brigantia sollte wissen, dass zukünftig alles, das Gute und das Schlechte von ihm kommen würde. Er, Tiberius Furius Saturninus war Herr über ihr Leben.
[Bild: 3_18_08_22_2_20_05.png]
[Bild: 3_15_08_22_9_31_55.png]

Honoratior von Iscalis
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10-06-2022, 09:18 PM,
Beitrag #8
RE: Das Gemach von Ti. Furius Sat. (Cubiculum)
Männer waren in gewisser Weise alle gleich und alle wollten das Gleiche von Frauen. Auch wenn ich mir noch keinen Liebhaber genommen hatte, so schämte sich doch niemand in meinem Stamm der Liebe und der Werbung darum. Was sollten meine nächsten Schritte sein auf dem Weg zur Freiheit? Darüber dachte ich nach, während ich sanft den Nacken massierte und am Ende dem jungen Mann auch noch durch die Haare fuhr. 

Zumindest hätte mein Los schlechter sein können. Er hätte ein alter, dicker Mann sein können mit Pusteln überall, der schlecht sah und noch schlechter roch. Dieser Römer hier war wenigstens nicht übel anzusehen. Er schien sich zumindest jetzt anfangs zu bemühen, freundlich zu sein. Je schneller ich ihn becircen konnte, desto besser für mich. 

Fast schon romantisch nahm er meine Hand und bot mir anscheinend einen Wunsch an oder so etwas. Ich tat so, als würde ich überlegen, aber meinen Plan hatte ich längst gefasst. "Ich wünsche gehen wir zum Garten...dann zurück...hierher?" Ich nickte mit dem Kopf auf das Bett. Wenn ich mehr Zeit mit ihm alleine verbringen konnte, dann würde er mir vielleicht schneller vertrauen.
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10-07-2022, 04:26 PM,
Beitrag #9
RE: Das Gemach von Ti. Furius Sat. (Cubiculum)
Saturninus konnte ein Schmunzeln nicht unterdrücken. Er hatte geglaubt, dass die Sklavin eine Jungfrau sei, doch anderseits hieß es von den Keltinnen, dass sie ihre Liebe viel freier verschenkten als Römerinnen. Ob das wahr war?
"Wie du möchtest, Brigantia", sagte er und nahm ihre Hand. Wie sein Zimmer lag auch der Garten im Privattrakt des Hauses.
[Bild: 3_18_08_22_2_20_05.png]
[Bild: 3_15_08_22_9_31_55.png]

Honoratior von Iscalis
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10-12-2022, 09:20 AM,
Beitrag #10
RE: Das Gemach von Ti. Furius Sat. (Cubiculum)
.... dort legte Saturninus die Sklavin auf sein Bett und blieb an ihrer Seite: "Meine schöne Brigantia", flüsterte er und schaute sie an, während er ihre Tunika hochstreifte, um ihre Beine zu streicheln. Er tat es mit großer Zärtlichkeit. 
Dann legte er sich zu ihr. Aphrodite breitete ihren Schleier aus und lächelte ihm zu. Sie allein hatte Macht selbst über die höchsten Götter, ja selbst über Vater Iuppiter.
[Bild: 3_18_08_22_2_20_05.png]
[Bild: 3_15_08_22_9_31_55.png]

Honoratior von Iscalis
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