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Das Gemach Furia Stella
10-16-2022, 05:35 PM,
Beitrag #21
RE: Das Gemach Furia Stella
Heute ging es mir besser und als ich aufstand, nahm mir Sylvana den Kopfverband weg und sagte, die Beule hat sich zurückgebildet. "Nun, das ist sehr gut, dann kann ich jetzt ein Bad nehmen und mich gründlich waschen lassen", darauf Sylvana, die immer auf dem Laufenden war und alles wusste, was in der Casa so passierte, sagte, dass das im Balneum Dominus Saturninus badet... Und fügte noch etwas leise hinzu. Ich rollte mit den Augen, machte eine undefinierbare Grimasse und es wurde mir klar, dass ich das Balneum, das eigentlich unser gemeinsames Bad war, nie wieder benutzen werde.



"Aber, wir können in die Therme gehen, auch Rhea nehmen wir mit und machen uns da einen schönen Tag...". Sylvana freute sich und holte Rhea, die mich betrübt ansah und wollte etwas sagen, "Lass es, Rhea, ich weiß Bescheid, wir gehen woanders baden!"

Einige Stunden Später


Es war eine sehr kluge Entscheidung von mir, diesen Thermenpalast zu besuchen. Das Bedürfnis nach Entspannung und Reinigung empfand ich heute besonders stark.... Eine wohltuende Badekur hat alle unangenehmen und störenden Gedanken wegspült. Im heißen Caldarium habe ich mich richtig entspannt und heiße Kräuterdämpfe eingeatmet...  Und letztendlich bin ich dann im Frigidarium gelandet. ...

Danach gingen wir nach Hause und nach einem leichten Schlaf habe ich meine Sachen gepackt, denn Morgen sollten wir nach Villa Rustica abreisen.
[Bild: 3_15_08_22_9_35_15.png]
Vormund (Tutor): Tib. Furius Saturninus
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10-17-2022, 01:15 PM,
Beitrag #22
RE: Das Gemach Furia Stella
>>>Saturninus hatte nach Stella gefragt, und man hatte ihm die Auskunft gegeben, dass die Herrin eine Therme besuchte.
Also ließ er den kurzen Brief, den Gabinius Secundus an seine Cousine geschrieben und ihm im Palast des Statthalters gegeben hatte, auf ihrem Tisch liegen:

Gabinius an Furia Stella, Gruß zuvor.
ich hoffe Du befindest Dich wohl
Stärker als jedes Schicksal ist die Seele*, nur dies
Auf baldiges Wiedersehen

Ein wenig runzelte er die Stirn dabei. Die Nachricht war weder ehrenrührig noch gewagt, doch sie klang, als wäre ein tieferer Sinn verborgen, den er nicht recht erfassen konnte. Vielleicht lag es aber auch daran, dass der Plebejer, da er Stella das Leben gerettet hatte, jetzt Verantwortung für sie fühlte. So eine Vorstellung gab es in vielen Kulturen, vielleicht bei den Germanen, von denen er abstammte,  auch?

Saturninus schloss die Tür leise hinter sich und ging.



* Seneca, Briefe an Lucilius, 98

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[Bild: 3_15_08_22_9_31_55.png]

Honoratior von Iscalis
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10-19-2022, 05:25 PM,
Beitrag #23
RE: Das Gemach Furia Stella
Nachdem ich das Nötigste gepackt habe, setzte ich mich auf meinen Korbsessel, um mich etwas auszuruhen. Ich habe mich immer noch nicht ganz erholt. Sylvana und Rhea bemühen sich weiter meine Sachen zu packen, denn ich hatte vor, eine lange Zeit auf dem Landgut zu verweilen.

Ich überlegte noch, was ich so alles brauche und dann bemerkte ich auf dem Tischchen, das neben meinem Korbsessel stand eine Tafel, die ich zuvor noch nie gesehen habe. Also, es war jemand in meinem Cubiculum in meiner Abwesenheit und legte diese Tabula auf meinen Tisch. Bevor ich mich darüber aufregte nahm ich die in meine Hand und las langsam den kurzen Text und im gleichen Moment spürte ich, wie mein Gesicht und mein Hals warm wurden... Ein kleiner Gruß von meinem Retter mit tiefer Bedeutung. Als unsere Blicke sich zum ersten Mal auf dem Markt trafen, wusste ich, dass wir seelenverwandt waren.

Ich las es nochmal und nochmal und küsste dann die Tafel... Ja, wir werden uns bald wiedersehen, meine Sonne ... flüsterte ich und fühlte mich durch seine Botschaft wieder gestärkt und gesund, denn kein besseres Heilmittel gibt es im Leid als eines edlen Freundes Zuspruch.*


*Euripides
[Bild: 3_15_08_22_9_35_15.png]
Vormund (Tutor): Tib. Furius Saturninus
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12-30-2022, 04:26 PM,
Beitrag #24
RE: Das Gemach Furia Stella
Omnia vincit amor *

Als wir nach Iscalis zurückkamen, konnte ich immer noch nicht glauben, was mein Cousin sich erlaubt hat, mich als seine Gefangene zu behandeln und mir meine Freiheit geraubt. Denn er handelte dabei ohne meinen Willen und hat Villicus und Villica bedroht, sie auszupeitschen, wenn sie ihm nicht gehorchen. Damit hat er mich auch noch erpresst, ich wollte natürlich nicht, dass die Unschuldigen wegen mir bestraft werden. Ich könnte sonst, mich dem Cousin widersetzen und weg gehen, aber er war offensichtlich wie von Sinnen und daher unberechenbar. Aber so einfach lasse ich mich nicht erniedrigen und demütigen, mich in meiner Würde verletzen. Und so beschloss ich, Tiberius Furius Saturninus wegen meiner Freiheitsberaubung zu verklagen. Außerdem wusste ich, dass der Vormund musste tun, was das Mündel wollte und schon garnicht es, aslo mich, unter Zwang stellen. Ich schrieb meinen Entwurf auf und bat Sylvana, mir meinen Kräutertee zu bringen und die Tür zumachen. Furianus Gadrianus und seine Frau Senia habe ich zurück nach Hause zu ihren Kindern bereits geschickt.

Dann entspannte ich mich etwas und dachte an meinen Friudel, der mir sagte: "Gedenke des Senecas Worte.  Stärker als jedes Schicksal ist die Seele, meine einzige Fridila"

Und ich wusste, er wird mich nicht im Stich lassen und findet Mittel und Wege, um mich zu befreien, mein edler, geliebter Retter ...


*Liebe besiegt alles,Vergil
[Bild: 3_15_08_22_9_35_15.png]
Vormund (Tutor): Tib. Furius Saturninus
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01-03-2023, 06:13 PM,
Beitrag #25
RE: Das Gemach Furia Stella
Saturninus hatte kein Wort mit Stella gesprochen, bis sie zuhause waren. Dann hatte er Villicus und Villica zurück geschickt. Er schaute düster drein und eine Zornesfalte hatte sich zwischen seine Augenbrauen geschoben.
Erst als Stella in ihrem Zimmer war, sagte er: "Bitte denke jetzt nach. Du hast die Gelegenheit dazu. Dann wirst du mir Recht geben. Und Stella: Dieser blonde Halbbarbar wird dich unglücklich machen. Er hat nichts, und er weiß nichts. Du bist ihm so überlegen, dass er dich eines Tages verabscheuen würde. Was bist du denn in seinem Volk? Nur eine verhasste Römerin"
er wartete keine Antwort ab, sondern gebot dem Gallier Seasnán und dem Syrer Sidonius vor der Tür des Cubiculum Wache zu halten.... zur Sicherheit eurer Herrin ....sagte er nur.
Er befahl dem Ianitor Leon, keinesfalls Gabinius vorzulassen und auch keine Nachricht für Stella anzunehmen. Saturninus hoffte, beide zu trennen, würde sie ihre verrückte Leidenschaft vergessen lassen.
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Honoratior von Iscalis
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01-04-2023, 04:04 PM,
Beitrag #26
RE: Das Gemach Furia Stella
Omnia vincit amor
[Bild: Sylvana1-1.png]
Sylvana versprach, die Nachricht, die sie gut versteckt hatte, seiner Herrin zu bringen und verabschiedete sich von Gerwina.  Sie benutzte den Seiteneingang und ging direkt ins Cubiculum, vorbei an den Wachen, die sie ja kannten, und ohne klopfen betrat sie Stellas Gemach und schloss gleich die Tür zu: "Ich habe dir Käsebrote gebracht, Domina, die du so magst...", dabei holte sie die Tafel und reichte es Stella. "Gerwina war hier und bat mich, diese Nachricht dir zu geben, Domina...", flüsterte sie und ging in die Küche, um für ihre Herrin den Tee zu holen.
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01-05-2023, 03:50 PM,
Beitrag #27
RE: Das Gemach Furia Stella
Omnia vincit amor



In den letzten Tagen ging es mir immer schlechter, ich konnte weder essen noch genug schlafen. Habe nur Albträume, das Böse verfolgte Sonnwin und mich und versuchte uns zu trennen. Ich klammerte mich an meinen Friudel, aber er wurde mir weggerissen und das Böse hat mich an den Haaren gepackt und ... Da wurde ich schweißgebadet wach und suchte nach meinem Dolch, den ich unter meinen Kissen hatte. Sylvana, die in meinem Zimmer schlief, kam zu mir und versuchte mich zu beruhigen. Ich weinte leise in mich hinein und umklammerte den Dolch, der mir eine gewisse Sicherheit bot, dann schlief ich wieder ein.

Am nächsten Tag war Sylvana auf den Markt gegangen, um für mich die Käsebrote zu kaufen, denn ich weigerte mich aus der Küche der Villa das Essen zu nehmen. Als sie zurück kam, brachte sie mir meine Mahlzeit mit und eine Wachstafel, die ihr Gerwina gegeben hat. Meine Hände zitterten, als ich die Tabula nahm und die zuerst nur anschaute, dann las ich den Vers, es war eine geheime Botschaft von meinem Retter, die besagte, dass in drei Tagen beim Neumond er kommen wird und mich befreit:

Der König auf der Flucht

In drei Tagen ging ein Reich verloren,
Das Land vor der Mauer war weit
in drei Tagen wurde ein Volk befreit
In drei Tagen der Mond neu geboren
Die Schwäne flogen zu zweit
Ein Pferd hat den Reiter erkoren
 


"Die Schwäne flogen zu zweit", so bezaubernd schön waren diese Worte und die sagten alles, ich küsste die Tabula und flüsterte:

"Mein geliebter Skalde, komm, in den weiten Himmel der Liebe und Freiheit steigen wir empor..."
[Bild: 3_15_08_22_9_35_15.png]
Vormund (Tutor): Tib. Furius Saturninus
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02-02-2023, 01:09 PM,
Beitrag #28
RE: Das Gemach Furia Stella
Saturninus reichte es so langsam. Seit Tagen sperrte sich Stella ein. Sie weigerte sich, das zu sich zu nehmen, was Sabi und Seang in der Küche zubereiteten, sondern schickte ihre Sklavin Sylvana in die Stadt, um Essen einzukaufen. Sie schmollte, und schien überhaupt nicht mehr aus ihrem Zimmer herauskommen zu wollen. (Das er sie selbst eingesperrt hatte, entfiel ihm geflissentlich). Der Zustand schlug ihm mehr und mehr auf die Stimmung.
Saturninus tigerte etwas hilflos im Gang vor Stellas Zimmer herum, die Augen der von ihm aufgestellten Wachen folgten ihm. Dann fasste er einen Entschluss. Stella würde nachgeben müssen, und wenn nicht, so würde er sie nach Tusculum auf den ursprünglichen Sitz der Furier verbannen. Dort würde sie diesen Gabinius nie wieder sehen. Dort konnte sie bleiben, bis sie schwarz wurde - oder endlich zur Vernunft kam. Schande würde sie ihm dort nicht machen können; zumindest nichts, was seine angestrebte Verbindung mit den Claudiern sabotieren konnte.

Als Saturninus Sylvana sah, machte er eine Geste, sie aufzuhalten:
"Sag deiner Herrin, dass ich sie zu sprechen wünsche. Und nein, das ist keine Bitte", sagte er zu der Leibsklavin seiner Cousine.
[Bild: 3_18_08_22_2_20_05.png]
[Bild: 3_15_08_22_9_31_55.png]

Honoratior von Iscalis
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02-02-2023, 02:28 PM,
Beitrag #29
RE: Das Gemach Furia Stella
[Bild: Sylvana1-1.png]

Schon seit drei Tagen war ihre Domina Stella mit ihrem Retter Gabinius Secundus auf der Flucht. Und Sylvana musste hier die Stellung halten und auch Dominus Saturninus so lange im Dunklen lassen, bis sie sich sicher war, dass die beiden sich weit genug von Iscalis entfernt haben. Dann würde sie sich auch aus dem Staub machen. Den Passierschein und etwas Geld hat sie von ihrer Domna Stella bereits bekommen.

"Die Herrin ist nicht da, Dominus Saturninus, sie wollte einen Spaziergang im Garten machen und dann eine Freundin besuchen, die sie zum Essen eingeladen hat .... ", berichtete Sylvana ohne mit der Wimper zu zucken, "Ich sage ihr, wenn sie zurück ist, dass du sie sprechen möchtest ...".
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02-03-2023, 03:46 PM,
Beitrag #30
RE: Das Gemach Furia Stella
" Von welcher Freundin sprichst du? Ich habe deiner Domina gesagt, dass sie auf ihrem Zimmer bleiben soll! Oder meint sie Gabinia Clara, die Schwester dieses Gabinius?", er musterte die beiden Wachen, die er vor Stellas Tür postiert hatte, den Gallier Seasnán und den Syrer Sidonius streng:
"Wann ist die Herrin aus dem Haus gegangen? Und warum wurde mein Befehl missachtet?"
Sidonius war der, der antwortete:
 "Herr, niemand außer Sylvana hat das Zimmer verlassen oder ist eingetreten. Wir haben seit drei Tagen Tag und Nacht gewacht, wie du es befohlen hast"

Saturninus stieß Sylvana zur Seite und betrat das Zimmer seiner Cousine. Es wirkte - nun ordentlich und aufgeräumt, das war schließlich Sylvanas Aufgabe, aber keine Stella war zu sehen. Wo steckte sie?

Er wandte sich um zu Sylvana. Noch klang seine Stimme ruhig: "Ich nehme an, dass deine Herrin nicht die Kunst beherrscht, durch Wände zu gehen? Was für ein Spiel ist das also? Sag mir die Wahrheit, Mädchen, sonst...."
Er ließ offen, was sonst geschehen würde.
[Bild: 3_18_08_22_2_20_05.png]
[Bild: 3_15_08_22_9_31_55.png]

Honoratior von Iscalis
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