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Wohn - Arbeitszimmer Linos
05-19-2023, 07:42 PM,
Beitrag #21
RE: Wohn - Arbeitszimmer Linos
Eine der jungen Dominas hatte mich zu Linos rufen lassen. Ich kam herbei und verbeugte mich. Meinen Besen - ich hatte gerade den Plattenweg im Peristyl ordentlich gefegt - hielt ich dabei wie ein Soldat einen Speer: 
"Herrin, du hast mich gerufen", sagte ich:
"Salve Linos" Dann sah ich Nathaira. Mir fiel der Besen aus der Hand. Wie gesagt, ich machte mir nix aus Mädchen. So umgarnt werden und Liebeskram waren nichts für mich. Ääääää...Doch Nathaira war anders. Sie konnte nicht sprechen, und wir waren gleich alt. Nein, sie war etwas älter. Fünfzehn oder sechzehn oder so.
"Nathaira, du siehst heute sowas von schön aus", flüsterte ich andächtig.
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05-21-2023, 09:41 AM,
Beitrag #22
RE: Wohn - Arbeitszimmer Linos
"Bra- an", sagte ich ungeduldig: "Dir fallen noch die Augen raus und du trittst darauf. Höre auf, Nathaira zu bewundern, die mir ohne Zweifel sehr gut gelungen ist, und höre meine Worte: Ihr geht mit meinem Geschenk zur Casa Sabinia. Dort gebt ihr es ab, seid höflich und wohlerzogen, wie man es von der claudischen Familia erwarten kann. Ach, wasche vorher dein Gesicht und deine Hände. Vielleicht solltest du auch eine frische Tunika anziehen. Und nimm keinesfalls den Besen mit. Nach diesem Botengang hast  du die Erlaubnis, Nathaira das Städtchen zu zeigen, wenn Linos auch einverstanden ist"
Ich gab Bran ein paar Kupfermünzen: 
"Und ihr dürft euch etwas zu essen kaufen. Das ist eure Belohnung"
[Bild: 3_15_08_22_9_35_15.png]
Vormund (Tutor):  Manius Claudius Menecrates
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05-21-2023, 08:50 PM,
Beitrag #23
RE: Wohn - Arbeitszimmer Linos
Wie eine Statue verharrte Nathaira vollkommen regungslos, während die Worte ihres Dominus noch immer in ihrem Innersten nagten. Ihrem Dominus war das Geschenk der jungen Claudia Sabina nicht recht und diese Tatsache ließ Nathaira sich unwohl fühlen. Den verschnupften Klang in Claudia Sabinas Stimme blieb Nathaira nicht verborgen und so schielte sie aus dem Augenwinkel in Richtung der jungen Römerin. Denn es war genau eben jene Römerin, die im selben Atemzug einen Vorschlag vorbrachte, der Nathairas Herz unwillkürlich schneller in ihrer Brust pochen ließ. Sie würde durch Claudia Sabina unterrichtet werden? Hoffentlich würde ihr Dominus diesem Vorschlag der jungen Claudia zustimmen.

Nathaira gefiel diese Idee bereits jetzt. Auch wenn ihr Dominus dem Vorschlag durchaus ablehnend gegenüberstehen könnte. Und wieso wollte Bran das lesen nicht lernen? Lesen war doch so wichtig, geisterte es der jungen Keltin durch den Kopf. Aber vielleicht würde sie die Antwort auf ihre gedanklich gestellte Frage gleich selbst beantwortet bekommen, denn Claudia Sabina ließ nach Bran rufen. Und während Bran erscheinen sollte, blieb die junge Claudia nicht untätig, wie Nathaira mit einem aufmerksamen Gesichtsausdruck bemerkte. Als Endresultat wurde der jungen Keltin die Wachstafel und das Kästchen in die Hände gedrückt. So dass sich Nathairas Finger automatisch um das Kästchen und die Wachstafel schlossen. Beides sollte schließlich nicht verloren gehen. Sie sollte also nur lieblich aussehen und verbeugen? Das bekam die junge Keltin durchaus hin und so nickte Nathaira lieblich lächelnd auf die gesprochenen Worte der jungen Römerin. Sie hatte verstanden.

Schließlich erschien Bran, mit einem Besen in der Hand und mit Dreckschlieren im Gesicht. Das der junge Sklave den Besen wie einen Speer hielt, blieb Nathaira nicht verborgen, so dass sie sich unwillkürlich anspannte. Genauso hatten die Banditen ausgesehen, die ihr Heimatdorf überfallen hatten. Ein Schauer rieselte der Keltin bei diesem Gedanken über den Rücken, als Bran auch schon der Besen aus der Hand fiel und mit einem klappernden Geräusch zu Boden plumpste. Das dabei die andächtig gesprochenen Worte des jungen Bran untergingen, schien niemand zu bemerken. Lediglich Nathaira hatte ihre Ohren gespitzt und schielte aus dem Augenwinkel in Brans Richtung. Dabei huschte ein gar verlegenes Lächeln über ihre Lippen.
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05-22-2023, 11:32 AM,
Beitrag #24
RE: Wohn - Arbeitszimmer Linos
Ich stand gerade völlig neben mir. Es war genau das eingetreten vor dem ich mich nach der Abfuhr von Sabina gefürchtete hatte. Ich war eifersüchtig. So eifersüchtig, dass ich meiner Sklavin nicht gönnte, dass Sabina sich um sie kümmerte. Es setzte sich bei mir fest, 'um sie kümmert sie sich und mich stößt sie weg. '
Mein Gehirn arbeitete von da an nur sehr träge.
Natürlich passte Sabinas Vorschlag Nathaira Schreibunterricht zu geben zu meinen eigenen Überlegung, doch ich wollte es nicht. Nein sie sollte nicht so viel Zeit mit Sabina verbringen, denn sie gehörte mir. Sollte sie sich doch ihr eigenes Spielzeug zu legen. Sie war meine Sklavin und hatte für mich zu arbeiten. Das Hochzeitgeschenk konnte sie noch vorbeibringen, dann war aber Schluss.
Gut dann sollen sie das Geschenk weg bringen. Danach aber sofort zu ihrer Arbeit zurückkehren. Bran muss Christina helfen und Nathaira mir“. Damit, fand ich, hatte ich alles gesagt.
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05-23-2023, 12:55 PM,
Beitrag #25
RE: Wohn - Arbeitszimmer Linos
"Ich wollte Nathaira und Bran keinesfalls über alle Gebühr beanspruchen. Nathaira ist ja deine, und Bran gehört meinem Onkel", sagte ich schnell.
 Und doch hatte ich das Gefühl, dass Linos mir gerade etwas fortnehmen wollte. Das war aber  bestimmt Unsinn, der mir durch den Kopf schoss. Schließlich war er der Freigelassene meines Vormunds. Und als Freigelassener hatte er ewige Dankbarkeit gegenüber seinem Freilasser und ergo gegenüber seiner Sippe walten zu lassen. 
Ich hatte ja auch eigene Sklaven. Ich fand Nathaira aber einfach nur süß, und es machte mir großen Spaß, sie schön anzuziehen und sie bei mir zu haben. Hätte sie schreiben können, hätte ich auch mal eine Antwort von ihr bekommen:
"Lesen- und Schreiben würde den Wert von Nathaira steigern, doch wenn sie keine Zeit hat, dann ist das so. Dennoch danke fürs Ausleihen"
Ich hatte zumindest teilweise meinen Willen bekommen. Aber es fühlte sich nicht so an, wie sonst. Nicht richtig. Als würde ich irgendwie blind Senet , das war ein altes aegyptisches Brettspiel, spielen. Und die Symbole auf den Feldern nicht sehen können. Und ganz plötzlich würde ich auf der XXVII, dem Unglücksfeld, landen und im Wasser des Chaos ertrinken. Brrrrr
"Vale bene Linos", ich winkte ihm nonchalant zu, bevor ich nachdenklich das Büro unseres Hausverwalters verließ. Nathaira und Bran wussten hoffentlich, was sie zu tun hatten und würden es nicht verderben.
[Bild: 3_15_08_22_9_35_15.png]
Vormund (Tutor):  Manius Claudius Menecrates
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05-25-2023, 08:28 PM,
Beitrag #26
RE: Wohn - Arbeitszimmer Linos
Von den Gedanken ihres Dominus wusste Nathaira nichts, auch nicht das ihr Dominus heimlich in die junge Domina verliebt war. Wobei es als Freigelassener wohl nicht so schlimm war, als wenn sich ein Sklave in die Herrschaft verliebte. Doch woher sollte Nathaira darüber Bescheid wissen? Schließlich war sie in ihrem bisherigen Leben noch nie verliebt gewesen und wusste auch nichts von dem wunderschönen Gefühl der tanzenden Schmetterlinge im Bauch und des Dauergrinsen im Gesicht. Das Kästchen und die Wachstafel obenauf hielt die junge Keltin noch immer fest umschlossen, wobei sie aus dem Augenwinkel zwischen ihrem Dominus und Claudia Sabina hin- und her blickte. Doch schließlich nahm das Gespräch eine ungeahnte Wendung und Linos war es, der etwas säuerlich seine Stimme erhob. Nathaira würde nach ihrem kleinen Ausflug zur Casa Sabinia augenblicklich an ihre Arbeit zurück kehren. Und so nickte die junge Keltin artig auf die Worte ihres Dominus.

Bis es abermals Claudia Sabina war, die ihre Stimme erklingen ließ und versuchte Linos von ihrem Vorschlag zu überzeugen, der Keltin Schreiben und Lesen beizubringen. Wobei Lesen bei Nathaira auf unfruchtbaren Boden fallen würde. Schließlich war die Dunkelhaarige stumm zur Welt gekommen und man hatte noch nie ihre wohl liebliche Stimme zu hören bekommen. Schreiben würde Nathaira jedoch gerne erlernen, wenn man es ihr beibrachte. Nur wie sollte sie diesen Vorschlag begreiflich machen? Bei diesem Gedanken spürte Nathaira wie ihr das Herz schwer wurde und sie hart schlucken musste. Nachdem sich Claudia Sabina verabschiedet hatte, befand sich Nathaira mit Linos und Bran alleine im Arbeitszimmer des claudischen Verwalters. Allzu lange wollte sie sich hier nun auch nicht aufhalten. Schließlich hatte sie eine Aufgabe zu erfüllen und Bran sollte sie dabei begleiten und als ihr 'Sprachrohr' fungieren.

Sollte sich Bran schlußendlich in Bewegung setzen, würde sich Nathaira ihm anschließen. Immerhin wusste Bran, so hoffte die Dunkelhaarige, wohin sie das Geschenk der Claudia Sabina zu bringen hatten. Und Nathaira konnte ihre Blicke außerhalb der Villa Claudia schweifen lassen.
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06-16-2023, 04:44 PM,
Beitrag #27
RE: Wohn - Arbeitszimmer Linos
>>> Im Laufschritt eilte Nathaira durch die Straßen Iscalis und wich dabei geschickt den Personen aus, die sich auf den Wegen befanden. Unter keinen Umständen wollte sie mit einer dieser Person zusammen stoßen. Denn erklären könnte sie sich ohnehin nicht und außerdem hatte die claudische Sklavin etwas wichtiges zu erledigen. Bran musste aus den Händen der römischen Soldaten befreit werden. Der arme Bran. Bestimmt hatte er Angst und fürchtete sich. Zumindest würde es Nathaira so ergehen, wenn sie sich in den Händen römischer Solaten befinden würde. Diese düsteren Gedanken schüttelte die junge Keltin im nächsten Moment auch schon ab. Nein. Nicht sie befand sich in Gefangenschaft, sondern Bran. Und ihr Dominus würde Bran aus den Händen der Soldaten befreien. Dann wäre er ein Held. Bei diesen Gedanken musste Nathaira still vor sich hin schmunzeln, als sie die claudische Villa erreichte und durch den Sklaveneingang in das Innere ihres zu Hauses huschte.

Mit noch immer eiligen Schritten durchquerte Nathaira die Gänge und kam schließlich vor dem Arbeitszimmer ihres Dominus zum Stehen. Hoffentlich befand sich Linos auch in seinem Arbeitszimmer und hielt sich nicht irgendwo anders in der Villa auf. Auf gut Glück klopfte Nathaira schließlich an die Türe und drückte im nächsten Moment die Klinke hernieder. Rasch schloss die Sklavin die Türe hinter sich und suchte mit ihrem Blick auch schon nach Linos. Verzweifelt wirkte die junge Frau, deren Augen verräterisch glänzten und ihr Erscheinungsbild einen abgehetzten Eindruck vermittelte.
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06-17-2023, 10:21 AM,
Beitrag #28
RE: Wohn - Arbeitszimmer Linos
Ich saß mal wieder an meinem Schreibtisch und ergänzte die letzten Eintragungen über Ausgaben als es klopfte und mein Sklavin reichlich abgekämpft gleich nach dem Anklopfen, ohne ein Antwort abzuwarten die Türe öffnete. In der Annahme das schlechte gewissen über ihr langes fern bleiben, bestimmt war sie ein Drückebergerin, raunzte ich sie auch gleich an. „Na endlich, das hat ja gedauert. Und hattet ihren einen schönen Tag?“ Jetzt marsch zu Christina und lass dich nicht mehr beim herumlungern erwischen?“
Sofort meldete sich mein Gewissen. Warum raunzte ich sie so an? Mit allen Sklaven ging ich doch anders um und ausgerechnet mit ihr sprang ich so um. Sie war es doch die besonders auf meine Hilfe und Unterstützung angewiesen war. Dabei mochte ich sie doch vom ersten Augenblick an sehr, mehr als sehr.

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06-17-2023, 10:49 AM,
Beitrag #29
RE: Wohn - Arbeitszimmer Linos
Nachdem Nathaira die Türe hinter sich geschlossen hatte, atmete die junge Frau erst einmal tief durch. Bevor sie auch schon nach Linos Ausschau hielt. Schrecklich wäre es, wenn der Hausverwalter nun nicht in seinem Schreibtisch saß, sondern andere Dinge für das Oberhaupt der claudischen Gens zu erledigen hatte. Doch da saß ihr Dominus, wie sie instinktiv vermutet hatte, hinter seinem Schreibtisch und schrieb etwas auf eine Tafel. Dies vermutete zumindest Nathaira. Hach. Wie gerne würde sie auch schreiben können. Dann könnte sie sich zumindest ansatzweise mit ihren Mitmenschen verständigen. Auch wenn sie wusste, dass Sklaven als dienstbare Geister galten, die ihre Arbeiten zu verrichten hatten und sich nicht unbedingt unterhalten sollten.

Mit gesenktem Kopf wartete Nathaira darauf, dass ihr Dominus auf sie aufmerksam werden würde. Dann würde sie ihm irgendwie begreiflich machen müssen, dass Bran von Soldaten mitgenommen wurde und befreit werden musste. Als ihr Dominus sie jedoch mit einem scharfen Klang in seiner Stimme ansprach, ließ Nathaira zusammen zucken und tatsächlich etwas zurück weichen. Was hatte sie denn getan das ihr Dominus nun derart ungehalten mit ihr war? Dabei ging es hier doch um Bran. Um den armen Bran, der sich in den Händen der Soldaten befand und wahrscheinlich gar nicht wusste wie ihm geschieht. Abermals kullerte Tränen über Nathairas Wangen, die von der jungen Sklaven resolut hinfort gewischt wurden. Anschließend streckte sie ihre Hände in einer bittenden Geste in Richtung ihres Dominus aus und schüttelte kaum merklich ihren Kopf. Ja, sie widersetzte sich seinen Anweisungen. Aber hier ging es doch nicht um sie.

Pure Verzweiflung war es nun, die Nathaira mit jeder Faser ihres Körpers verströmte, während sie nun gar flehend in Richtung ihres Dominus blickte. Vielleicht könnte er ihr Pergament und Feder geben, dann könnte sie das Geschehene aufzeichnen. So wagte Nathaira nun einen weiteren Versuch und deutete auf Pergament und Feder, wobei sie erneut bittend in Richtung ihres Dominus blickte.
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06-18-2023, 07:56 AM,
Beitrag #30
RE: Wohn - Arbeitszimmer Linos
Wieso fing die denn jetzt mit der Heulerei an? Hatte ich sie wirklich zu scharf angefahren? Und was wollte sie jetzt? Bitten? War sie endlich zur Vernunft gekommen und sah ein wie unmöglich sie sich benommen hatte? Es wurde aber auch langsam Zeit. Gerade als ich sie dafür loben wollte, wich mein aufkommendes anerkennendes Lächeln zurück. Nein das war es also nicht. „Was denn?“ Ungeduldig fuhr ich sie an als sie auf das Schreibmaterial wies. „Du kannst also doch schreiben?“ Sofort legte ich vorwurfsvoll los. „Warum sagst du denn zuerst, du kannst es nicht?“ Ungeduldig nickte ich. „Dann mach schon“.
Kaum ausgesprochen fiel mir ein, wo war eigentlich Bran? Bestimmt verstand der sie inzwischen besser, weil er doch am häufigsten mit ihr zusammen war. Außer Sabina natürlich. „Warum ist Bran nicht mitgekommen, er weiß doch bestimmt was du mir sagen möchtest und bitte, hhör endlich auf zu weinen.“ So schlimm hatte ich sie nun auch nicht angefahren.
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