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Das Triclinium - der Speisesaal
05-09-2023, 04:06 PM,
Beitrag #67
RE: Das Triclinium - der Speisesaal
“Schlimmer noch, wie ein Komödiant“, bestätigte ich Saturninus grinsend bei seiner Nachfrage zum Wetteinsatz. Ein Schauspieler einer ordentlichen, griechischen Tragödie war ja schon infam genug, aber diejenigen, die Possen rissen, um das Publikum zum lachen zu bringen, denen schaute und hörte man natürlich insgeheim sehr gerne zu, aber sehr viel verrufener ging es wohl für einen Patrizier nicht. Und genau das machte den Einsatz ja auch so reizvoll, denn hier unter uns konnte er das schadlos dennoch tun, obwohl es doch schon ziemlich verboten für ihn war.

Aber er ließ sich nicht füttern, sondern blieb lieber der aktive Part. Ich biss extra sündig von dem dargebotenen Spargel ab und sah ihm dabei tief in die Augen, genau wissend, welche Assoziationen ich dabei unweigerlich bei ihm wecken würde. Aber ja, damit zu spielen war eben auch Teil der Abendunterhaltung. Kurzum, ich bot ihm alles, was eigentlich verboten war, kompakt verpackt in einer sündhaft schönen Schachtel, mit Schleifchen oben drauf. Er musste sie nur öffnen, obwohl das – wie wir alle seit Pandora wussten – ebenfalls verboten war. Nichts war verführerischer als die Versuchung.
“Gebt es zu, ihr wollt doch insgeheim bestraft werden“, neckte ich Saturninus weiter und strich ihm einmal über den starken Arm mit meinen Fingern, als der nächste Gang aufgetragen wurde.
Nun zückte ich mein Essbesteck und meine Serviette, welche ich natürlich als manierliche Dame mitgebracht hatte. Das Besteck eines anderen zu benutzen galt schließlich als sehr unfein und eine Römerin aß lieber mit den Fingern, als den Löffel eines anderen in den Mund zu nehmen. Ich nahm zwar noch ganz andere Dinge als Löffel in den Mund, aber man wollte ja den Anstand wahren.
“Ist etwas davon scharf? Ich habe eine Schwäche für Pfeffer und Honig, muss ich gestehen“, ließ ich meinen Gastgeber wissen, so dass er die Speisen auch gebührend vorstellen und erläutern konnte, wenn er wollte. Immerhin hatte er sich Mühe gegeben, zu beeindrucken, also tat ich mein möglichstes dafür, auch beeindruckt zu sein.

[Bild: kikinxiu6.png]

Kiki unterdessen war etwas weniger subtil. Sie biss sich verführerisch auf die Unterlippe, während sie so auf Nautius Philus hinunterschaute, und kicherte freudig, als er meinte, sie würde auch in einer Leinentunika strahlen. “Nun, heute habe ich keine darunter, sonst hätte ich gesagt, dass wir es ja mal testen könnten“, meinte sie unschuldig provozierend und griff nach einem weiteren Stückchen Fleisch mit den Fingern, um es an Philus zu verfüttern. Diesmal aber ließ sie ihn mit den Lippen ihre Finger berühren und schaute ihn dabei auf diese Weise an, als wäre sie bereit für mehr.
“Wollen wir nach dem Essen ein kleines Spiel spielen?“ fragte sie dann aus dem Nichts und hatte offenbar schon eine Idee.
[Bild: 15_14_01_23_5_20_11.png]
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RE: Das Triclinium - der Speisesaal - von Liciniana Aglaia - 05-09-2023, 04:06 PM

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