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Das Triclinium - der Speisesaal - Druckversion

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Das Triclinium - der Speisesaal - Tiberius Furius Saturninus - 09-04-2022

[Bild: Triclinium-mit-Sesselred.jpg]*
Drei Tagesliegen, sogenannte Klinen, stehen in einer L- Form um einen Tisch. Die mittlere Kline ist dem Hausherren vorbehalten, ihm zu Rechten ist der Ehrenplatz für Gäste.
Für Damen gibt es bequeme Korbsessel, da sich die Mode, auf Klinen zu liegen, für konservative Römerinnen noch nicht überall durchgesetzt hat.

Vom Triclinum aus genießt man im Sommer einen schönen Blick in den Garten. Im Winter werden bewegliche Wände vorgeschoben, um dem doch ab und an ungemütlichen Wetter in Britannien zu trotzen.


Zitat:Sim off: Bild "Triclinium, Archäologische Staatssammlung München, lizensiert unter gemeinfrei(Public Domain



RE: Das Triclinium - der Speisesaal - Tiberius Furius Saturninus - 09-04-2022

>>>
Saturninus hatte den Platz im Liegen eingenommen und wartete darauf, dass Sylvana und  Sarapion ihre wieder hergerichtete Herrin hierher geleiten, und dass Gabinius Secundus ebenfalls frischgebadet auftauchen würde.
Die Köchinnen hatten eine kräftige Hühnerbrühe mit Koriandergrün für Furia Stella zubereitet, was ihrer Meinung nach das beste Heilmittel für alle Beschwerden war.
Ansonsten gab es Brot mit Käse, Oliven, kleine Kuchen, die man aus der Hand essen konnte, und Wein, Wasser und Posca.
Drei Furiersklaven standen zur Bewirtung bereit.


RE: Das Triclinium - der Speisesaal - Furia Stella - 09-05-2022

Sylvana und  Sarapion haben mich, soweit es ging, gewaschen, denn richtig baden konnte ich noch nicht. Dabei entspannte ich mich doch ein wenig und ließ mich einkleiden. Ich entschied mich für eine dunkelblaue Tunika aus fließender Seide, die mit Silberstickerei verziert war. Meine Haare ließ ich offen über die Schultern fallen, damit die schneller an der Luft trockneten.

In dieser Aufmachung und in Begleitung Sylvanas, auf die ich mich stützen musste, erschien ich in Triclinium. Cousin Tiberius war bereits da und das Essen wurde auch schon serviert. Ich nahm Platzt auf meinem Sessel und schaute Tiberius an, 

"Lieber Cousin, ich habe ein paar Hühner und drei Kaninchen gekauft, aber die Ziege nicht, weil der Stier dazwischen kam ... ", dabei wurde ich langsam unruhig,

"Wo ist Gabinius Secundus?", denn ich habe meinen Retter schon jetzt vermisst....


RE: Das Triclinium - der Speisesaal - Publius Gabinius Secundus - 09-05-2022

Bei uns Chatten wurde der Ehemann "Friudel" genannt, und die Gattin hieß "Fridila". Aber Fridila konnte auch allgemein eine geliebte Frau bezeichnen. 

Während ich mich badete, mir mein Haar wusch ( und den Sklaven etwas abwehrte, der mir gerne die Körperhaare zupfen wollt; gewiss meinte er es gut, aber ich wollte meine Gastgeber nicht warten lassen) und danach die schöne gebleichte Tunika mit dem roten Purpurstreifen des Patriziers, ein Standesabzeichen, welches mir nicht zustand, anzog, dachte ich immer noch daran, dass Stella meine Fridila werden sollte.

Der Sklave, dessen Namen ich erfragte und der Safar hieß, führte mich zum Triclinium der Furier.

Stella saß in ihrem Korbsessel. Ihr dunkles Haar floss ungebändigt über ihre Schultern, sie trug eine dunkelblaue lange Seidentunika, deren Farbe ihren Augen fast einen Veilchenton verlieh. Sie hatte trotz des Schrecks des heutigen Tages ihre Haltung zurückgewonnen und war so schön, dass es mir ins Herz schnitt.
Ich blieb am Türrahmen stehen: "Danke Safar", sagte ich zu dem jungen Mann, der sich verbeugte.

Mein Blick traf den Stellas. Fridila, dachte ich, und ihr Anblick inspirierte mich dazu, ein Lied zu dichten. Bei den Chatten war ich ja auch ein Skalde, ein Dichter. Doch ich begrüßte meine Gastgeber. Zum Dichten würde ich schon noch kommen:
"Salvete Furius Saturninus und Furia Stella. Auch euch Danke für das Bad, die Tunika und das mich erwartende Mahl"

Die Römer lagen gerne beim Mahl, also lagerte ich mich auch hin und nahm einen Schluck Wasser. Jetzt merkte ich erst, wie ausgedörrt meine Kehle war. ich trank zwei Becher:
"Ich möchte mich noch einmal vorstellen: Publius Gabinius Secundus, Sohn des Aulus Gabinius Secundus, eines Veteranen der Britannischen Marine, aus Portus Itius", erzählte ich dann: " Wir, das heißt meine Schwester Gabinia Clara und ich sind nach Iscalis gekommen, um das Veteranenland unseres Vaters zu bewirtschaften. Clara und ich sind vorläufig in der Taberna "Zum weißen Pferd" abgestiegen. Ich wollte nur ein Seil kaufen, deshalb war ich auf dem Markt. Die edle Furia..."

ich schaute sie wieder an: "...war mit zweien ihrer Sklaven auch dort, auf dem Tiermarkt. Der Stier fiel mir gleich auf. Es war kein Hausstier, sondern ein wilder Ur aus den Wäldern. Man beruhigt sie eigentlich mit der Gegenwart von sanften Ochsen, aber sein Verkäufer hatte das unterlassen.
Ich glaube, er wollte extra zeigen, wie wild und stark das Tier war. Und stark war es, ja. Es riss sich nämlich los. 
Ich hörte das Geschrei der Marktbesucher und ging sofort nachsehen, was passiert war. Da sah ich die edle Furia Stella in Gefahr. Der Stier stand ihr im Weg und bewegte sein mächtiges Haupt mit den gekrümmten Hörnern von einer Seite zur anderen. 
Ich wusste, dass er drohte und angreifen würde, also machte ich mir aus meinem Seil ein Lasso und brachte den Ur zu Fall, dann umklammerte ich seinem Nacken und zeigte ihm, dass ich ihm über war. 
So maß ich meine Kräfte mit dem mächtigen Tier, es beruhigte sich, und die Knechte konnten ihn wegführen.
Unglücklicherweise war Furia Stella, als sie rückwärts ging, um den Auerochsen nicht aus den Augen zu lassen - das war klug und tapfer, denn jedes Wildtier fürchtet den menschlichen Blick..", 

ich schaute erneut Stella liebevoll an:
"...gestürzt und ohnmächtig geworden. Da ihr, als sie erwachte, noch schwindelig war, stimmte sie zu, dass ich sie nach Hause tragen würde. Auf eine Sänfte zu warten, hätte zu lange gedauert"

Ich hoffte, der Furius würde erkennen, dass ich seiner Cousine auf keinste Weise zu Nahe getreten war und dass ich sie immer beschützen würde. Ich nahm noch einen Schluck Wasser.


RE: Das Triclinium - der Speisesaal - Furia Stella - 09-07-2022

Kaum habe ich meinen Cousin gefragt, wo Gabinius geblieben ist, als er das Triclinium betrat, frisch gebadet und hat die gebleichte Tunika mit dem roten Purpurstreifen des Patriziers angezogen, die Tiberius ihm gegeben hat, da seine Sachen nach der Konfrontation mit dem Stier schmutzig waren. Und er blickte mich mit seinen kristallblauen Augen an, die mir wieder mal den Atem raubten. ...

Publius Secundus begrüßte uns und bedankte sich für das Bad, die Tunika und für das Essen, das ihn erwartete, "Sei gegrüßt du auch, mein Retter, und nimm bitte Platz", sagte ich mit einem warmen Lächeln. Er legte sich auf die Kline und trank gleich zwei Becher Wasser.

Unwillkürlich blieb kurz mein Blick an seinem schlanken, starken Körper hängen, an seinem goldblonden Haar, wie er so elegant da lag, mein junger Held von betörender Schönheit. Ein warmer Schauer lief mir über den Rücken, ich senkte schnell den Kopf und trank einen Schluck kaltes Wasser.

Dann erzählte Publius Secundus, dass er und seine Schwester Clara kamen nach Iscalis, um das Veteranenland ihres Vaters zu bewirtschaften und sie wohnten vorübergehend in der Taberna "Zum weißen Pferd" . Er blickte mich noch einmal an und erzählte uns, wie er auf den Markt kam, um ein Seil zu kaufen und hörte dann das Geschrei der Marktbesucher und ging sofort nachzusehen, was passiert war und sah, dass ein Stier mich angreifen wollte. Und weil ich ohnmächtig wurde, wusste ich nicht, was danach passierte. Mein Retter erzählte nur ausführlich, wie er seine Kräfte mit dem Koloss maß und ihn endlich zu Fall brachte. Gebannt hörte ich ihm zu und sah meinen Retter fasziniert an, "Es war aber auch sehr gefährlich für dich, Publius Secundus, wie kann ich dir nur danken für deine heldenhafte Tat ?"...Und meine Zuneigung zu ihm wuchs und wuchs, am liebsten wollte ich ihn umarmen und ich erwiderte seinen liebevollen Blick...

Dann hatte ich eine Idee und sah Cousin Tiberius an, "Lieber Cousin, du hast nun auch diese dramatische Rettung deiner Cousine mitangehört, kannst du Gabinius Secundus und seiner Schwester behilflich sein, das Veteranenland mit eigener Quelle zu bekommen?", ich sah ihn flehentlich an, "... Ich bitte dich darum..."


RE: Das Triclinium - der Speisesaal - Tiberius Furius Saturninus - 09-07-2022

Gabinius sah schmuck aus, auch wenn ihm die Tunika fast etwas kurz war, stellte Saturninus fest und wies auf die Kline zu seiner Rechten:
"Bitte nimm den Ehrenplatz ein", sagte er. 

Mit gerunzelter Stirn vernahm er dann die ganze Geschichte von Stellas Rettung, und seine Faust ballte sich: "Diese Viehhüter waren unverantwortlich!", rief er aus: "Auch wenn dieser Auerochse nicht bestraft werden soll, sein Verkäufer soll es! Ich werde ihn vor die Marktaufsicht bringen"

Er hatte vor, auf Schadensersatz zu klagen und die Summe dann Gabinius für neue Kleidung zu geben. Auch wenn Batrachis, ihre Wäscherin, sich gewiss schon die Hände wundschrubbte, um Gabinius Tunika sauber zu bekommen, war sie vielleicht schon für immer verdorben.

Interessiert hörte er dann der Schilderung des Gastes über dessen Herkunft an:
"Portus Itius? So bist du gallischer Abstammung?", fragte er, da hatte Stella eine Bitte: "Lieber Cousin, du hast nun auch diese dramatische Rettung deiner Cousine mitangehört, kannst du Gabinius Secundus und seiner Schwester behilflich sein, das Veteranenland mit eigener Quelle zu bekommen?", ich sah ihn flehentlich an, "... Ich bitte dich darum...

Saturninus lächelte Stella an, man merkte ihm an, wie froh er war, sie gesund und heil wieder zu haben:
"Es gibt einige Veteranengrundstücke, deren Unterlagen wir in der Schreibstube verwalten", sagte er:
"Dein Vorschlag ist ausgezeichnet, liebe Cousine, und auch das Mindeste, was ich für Dich tun kann, Gabinius.
Ich schlage vor, Du und wenn sie möchte, auch deine werte Schwester, kommen gleich  Morgen früh zu mir in den Statthalterpalast. Sag den Wachen, dass ihr den Princeps Officii Furius sprechen wollt. Ich werde ihnen sagen, dass ich euch erwarte"

sein dunkler Blick versenkte sich in die blauen Augen Stellas:
"Kannst du erraten, welches Grundstück für die Gabinier mir vorschwebt, liebe Stella?", fragte er und lächelte in sich hinein.
Das Grundstück, welches an das Landgut der Furier grenzte, war es. Es war groß, besaß fettes Weideland, alten Baumbestand und eine eigene Quelle, die auch im Sommer nicht versiegte. Außerdem stand darauf ein römisches Haus, wenn es auch etwas verfallen war.


RE: Das Triclinium - der Speisesaal - Publius Gabinius Secundus - 09-09-2022

Der Furier lud mich auf den Ehrenplatz ein und behandelte mich wie einen befreundeten Gast. Er schien wirklich glücklich darüber zu sein, dass ich seine Cousine gerettet hatte. Ich war mir nur nicht sicher, ob er noch so glücklich sein würde, wenn ich die selbe Cousine heiraten wollte.
Er war ein römischer Patrizier, und er wollte für das, was Stella widerfahren war, unbedingt jemanden bestrafen. Erst den Stier und nun den Besitzer. Vermutlich würde es zu einer der Rechtsstreitigkeiten kommen, denen die Römer so zugeneigt waren.
Er schien nicht recht zu begreifen, dass es die Nornen waren, das Schicksal, und dass es mein Schicksal gewesen war, heute Furia Stella zu begegnen. Ich hätte es an seiner Stelle vielleicht auch anders gesehen, aber da gab es noch das Erbe von Gerlinda, meiner Mutter, der ehemaligen Wodansbraut und Schildmaid.

Die Römer schauten in das gleißende Licht, wir Chatten jedoch schauten auch in die Dunkelheit.

Nur in Stella konnte ich nichts von patrizischem Hochmut finden. Ihr Blick war voller Zuneigung und offen. Die ganze zarte Frau wie eine wunderschöne Sommerblüte, und ich sah sie über den Rand meines Bechers öfters an:
"Meine Familie ist nicht gallischen Ursprungs, obwohl wir dort sehr lange gelebt haben, da mein Vater in der Britannischen Flotte diente. Wir sind aus dem Volk der Chatten, von rechts des Rheines", erklärte ich:
"Ich danke Dir für den Gefallen, den du uns tun möchtest, Furius Saturninus. Wir würden morgen früh in den Palast des Statthalters kommen.
Ich kann auch nicht mehr lange eure Gastfreundschaft genießen, denn es fällt mir gerade ein, dass sich meine Schwester Clara große Sorgen machen wird"
Ja, das fiel mir gerade ein. Arme Gerwina. Ihr Bruder saß in einer römischen, prächtigen Villa und ließ es sich gut gehen. Und hatte über dem Anblick der schönen Furierin ganz und gar die Zeit vergessen. Ich hoffte, dass sie mich nicht suchen gegangen war.


RE: Das Triclinium - der Speisesaal - Furia Stella - 09-10-2022

Cousin Tiberius hat unserem Gast den Ehrenplatz angeboten. Wie könnte es auch anders sein, denn Publius Gabinius Secundus war der Held des Tages! Ich lächelte zufrieden und trank mein kaltes Wasser.

Dann hat sich mein Cousin über den Verkäufer geärgert und wollte ihn vor die Marktaufsicht bringen. "Ach, lass es, lieber Cousin, es ist doch alles vorbei und uns geht es gut...", dabei sah ich meinen Retter mit einem Lächeln an, "Nicht wahr, Publius Secundus?"

Als Tiberius unseren Gast dann fragte ob er gallischer Abstammung wäre, erzählte Gabinius kurz über seine Herkunft. Er stammte aus dem Volk der Chatten.

... Seit unsere Blicke sich auf dem Markt trafen, ahnte ich, dass der blonde Mann mit kristallblauen Augen, germanischer Abstammung war. Ich lebte zwei Jahre lang mit meinem Mann in Mogontiacum, wo er stationiert war und kannte mich da gut aus. Und als mein Retter dann bei dem Tiuz Mars schwor, dass er meine Ehre achten würde, bestätigte es meine Vermutung, denn Tiuz war der Kriegsgott der Germanen, die ihn ehrten und die ihn mit Mars verglichen. "Ich hoffe, du wirst mir eines Tages über dein Volk der Chatten erzählen, Publius Secundus...", und ich sah ihn verträumt an...

"Dein Vorschlag ist ausgezeichnet, liebe Cousine, und auch das Mindeste, was ich für Dich tun kann, Gabinius," Lobte mich mein Cousin und versprach meinem Retter zu helfen. Dann fragte er, ob ich ahne, an welches Grundstück er dachte... Ich überlegte kurz und war vor Freude fast aus dem Sessel gefallen, "Du meinst das schöne Grundstück, das an unser Landgut grenzt, lieber Cousin? Da steht auch noch ein altes Haus da... das ist aber, glaube ich, Renovierungsbedürftig".

Publius Secundus bedankte sich für die Hilfe, die ihm Tiberius zusagte und für unsere Gastfreundschaft und sagte, dass seine Schwester sich wohl Sorgen um ihn macht und er wollte gehen, was mich nun traurig machte,

"Du brauchst dich nicht zu bedanken, wir sollen dir danken, lieber Publius Secundus ... Ich würde mich sehr freuen, wenn du und deine Schwester uns besuchen kommt, Ihr seid uns immer willkommen ...", Ich nickte und lächelte ihn sanft an, dabei schoss mir plötzlich ein Gedanke durch den Kopf, dass dieser Mann die Liebe meines Lebens wird.


RE: Das Triclinium - der Speisesaal - Publius Gabinius Secundus - 09-12-2022

Ich nickte: "Ich erzähle Dir gerne etwas über das Volk meiner Mutter, wenn es Dich interessiert, edle Furia Stella", sagte ich und hörte zu, wie die Furier über das Veteranenland sprachen, dessen Besitzurkunden anscheinend von Furius Saturninus verwaltet wurden. Als Stella dann sagte, dass sich das Land, welcher er meinem Vater zukommen lassen würde, direkt neben ihrem Gut befände, konnte ich nicht verhindern, dass ich glücklich lächelte.
 Ich würde also Gelegenheit haben, Stella wiederzusehen. Nachbarn liehen sich öfter etwas, schwatzten über das Wetter, halfen sich gegenseitig....aber dann fiel mir ein, nein das würden wir nicht, Stella war doch keine Bäuerin.
Die zweite Nachricht. dass es nämlich ein wenn auch baufälliges Haus auf dem Gundstück gab, war ohne Einschränkungen erfreulich:
"Wenn das Mauerwerk noch gut ist, kann alles ausgebessert werden", sagte ich: "Ich hatte damit gerechnet, bis zum Winter ein ganz neues Haus bauen zu müssen"
Ein Haus nach Chattenart aus Fachwerk hätte ich  mit den drei Knechten meines Vaters zusammen errichten können

Nun würde ich  jedoch oft nach Iscalis kommen, um Notwendiges einzukaufen und vielleicht sogar stundenweise einen römischen Handwerker anzustellen. Von einer Hypokaustenanlage beispielsweise hatte ich keine Ahnung.
Wenn ich recht überlegte, sollte ich auch gar keine Sorgen haben, Stella nicht wiederzusehen. Die Nornen hatten uns zusammengeführt, nun sollten die Nornen auch für unsere nächste Begegnung sorgen.
Stella schenkte mir inzwischen ein so liebes Lächeln, dass ich schwache Knie bekam. Sie sprach für  Clara und mich eine Einladung aus.
"Ich danke Dir für diese Ehre,  edle Furia", erwiderte ich. Ich sprach förmlich, doch in Gedanken nannte ich sie längst "Stella".
Bei Gerwina war ich mir nicht sicher, ob eine Einladung der Furier für sie eine Ehre war. Sie ließ sich auch von Patriziern nicht beeindrucken. Ich konnte auch nicht in ihrem Namen zusagen, Gerwina hatte wie gesagt einen Dickkopf. Entweder würde sie Stella mögen oder nicht:
"Ja, ich werde mich nun auf den Weg machen müssen ", ich lächelte Cousin und Cousine an, aber meine Augen suchten nur Stellas liebliches Gesicht:
"Bevor Gerwina... ich meine Gabinia Clara, mich überall sucht",
 Stella war mir so vertraut, dass ich unwillkürlich Claras chattischen Namen benutzte, als wären wir bei uns zuhause. Und ich wünschte mir, dass sie mich Sonnwin nannte, denn das war der Name meiner Kindheit gewesen, noch bevor wir Römer wurden: Sonnwin Sonnmarson.


RE: Das Triclinium - der Speisesaal - Furia Stella - 09-14-2022

Wie er mich öfters so ansah, wirkte seine animalische Ausstrahlung magisch auf mich und ich könnte meine Gefühle nicht einordnen, ahnte aber, das es der zarte Beginn einer großen Liebe war. Ich senkte die Lider und schwieg einen Moment, holte dann tief Luft und schaute dann in seine wunderschönen Augen, "Ich muss zugeben, dass ich über das Volk Chatten noch nie etwas gehört habe, leider und, umso mehr bin ich auf deine Erzählung gespannt, Publius Secundus..."

Mein Retter freute sich anscheinend, dass er unser Nachbar wird und lächelte unbeschwert. Ich freute mich ja auch sehr, so könnten wir uns ab und zu vielleicht sehen und ich lächelte zufrieden in mich hinein.  Und er sagte noch, dass wenn das Mauerwerk noch gut ist, dann könnte man das alte Haus renovieren.

Publius bedanke sich für die Einladung und war nun bereit, sich auf den Weg zu machen, bevor seine Schwester ihn suchen geht. Dabei nannte er sie "Gerwina..." . Ich spitzte sofort meine Ohren, als ich das hörte, "Gerwina? Ich nehme an, es ist der germanische Name deiner Schwester... ", dabei sah ich meinen Retter fragend, aber behutsam an, "Hast du auch einen chattischen Namen, Publius Secundus?... "