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Das Triclinium - der Speisesaal
04-27-2023, 10:08 PM,
Beitrag #62
RE: Das Triclinium - der Speisesaal
Hätte Philus von des Furiers Gedanken gewusst, so hätte er ihm vermutlich nicht gezürnt. Was seinen Bruder betraf, hatte ihn längst eine Resignation erreicht und er machte sich keine Vorstellungen davon, von ihm je geliebt oder auch nur geschätzt worden zu sein. Umgekehrt traf dasselbe zu. Übrig blieb nur ein Gefühl der Leere und davon, all diesen Reichtum nicht verdient zu haben.

Vom Privaten gelangten sie hingegen schnell ins Geschäftliche, ein Territorium, auf dem sich Philus nicht auskannte. Glücklicherweise jedoch war ihm Saturninus augenscheinlich gewogen und so musste er nicht allzu sehr auf der Hut sein.
"Du bietest mir ein Praktikum an?", fragte er verwundert und erfreut. Natürlich war er wohlhabend genug, sich um Geld oder eine Karriere keine Sorgen machen zu müssen. Andererseits erwartete man von ihnen schließlich, die Geschicke des Reichs mit zu lenken und dabei brauchte er noch jede Menge Hilfe. Er hatte hier keine Freunde, keine Beziehungen und keine Aufgabe. Wenngleich ihn die Sichtung der Geschäfte seines Bruders drängte, dies war schon eine gute Gelegenheit, sich mit der Stadt vertraut zu machen.
"Da sage ich sicher nicht nein. Und wenn ich ein Talent mitbringe, das du im Umgang mit den Barbaren brauchen kannst, freue ich mich umso mehr!"
Ja, er erkannte die Kelten als Teil seiner Vorfahren an, doch letztlich teilte er nur sehr wenige Vorlieben mit diesem unzivilisierten Volk. Er fand es faszinierend und war ihm wohlwollend gegenüber eingestellt. Doch gab es an ihrer Lebensqualität viel zu verbessern. Und deshalb waren sie ja hier.
Zu den Kleidern hingegen hatte er nicht viel zu sagen:
"Ich glaube, den Mädels in Rom könnten sie hier noch einiges beibringen", grinste er und beobachtete Kiki ganz genau bei ihrem anzüglichen Verhalten. Was sie bezweckte, dessen war er sich wohl klar. Nur seine Reaktion hierauf konnte er noch nicht so ganz erbringen, wobei ihm schon klar war, dass Scheu ihn hier vermutlich zum Gespött machte.
"Wir sollten auch von der Wachtel kosten", sagte er zu der dunklen Schönheit, die seine Liege teilte. Dass die beiden hier nicht gediegen auf Stühlen saßen, hatte ihn anfangs ein wenig irritiert, doch erwartete er solch ein Verhalten ohnehin nicht. So war es doch irgendwie angenehmer. Vor allem, da der Ausblick so herrlich war. Er sah das Geschäkere zwischen seinem Gastgeber und der Hetäre und fragte sich, ob er sich ähnlich geben sollte. In Bezug auf die Wachtel jedoch lächelte er nur und lhnte sich auf der Kline zurück, bevor er zu Kiki sagte:
"Du bist dran."
Wenn sie ihm schon aus der Hand aß, wollte er es auch einmal probieren. Von seiner bequemen Haltung aus sah er ihr zu.
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RE: Das Triclinium - der Speisesaal - von Marcus Nautius Philus - 04-27-2023, 10:08 PM

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