Willkommen im Forum, Bitte Anmelden oder Registrieren

Cubiculum | Claudia Sabina
03-22-2024, 05:24 PM,
Beitrag #31
RE: Cubiculum | Claudia Sabina
Ich zwang mich zur Ruhe: " Es riecht nach Vinum Rosatum et Violacum", antwortete ich ebenso leise und hob den Kopf:
"Oder was ist es genau , was du sagen möchtest, Hausverwalter?", das erste Mal sprach ich Nefertem nur mit seiner Berufsbezeichnung an. Ja, er hatte Recht, das Getränk roch sehr intensiv. Aber die Tropfen Ceridwens rochen nach nichts. Bran würde sie weder riechen noch schmecken können.

"Ich wünsche, dass das Fenster geschlossen bleibt" würde Nefertem es noch wagen, sich meinem ausdrücklichen Wunsch zu widersetzen?


Ich wandte mich Bran zu und schaute hinunter auf seinen struppigen Kopf: "Nefertem lobt dich", erklärte ich ihm: "Du leistest gute Arbeit. Ich wollte nur einmal fragen, wie es dir denn geht, ob du dich eingewöhnt und ob du schon Freundschaften geschlossen hast? Du bist ein netter Bursche und immer hilfsbereit. Bestimmt mögen dich die Mädchen gerne", ich nahm nun den Becher in die Hand:
" Das ist Rosen- und Veilchenwein. Hast du ihn schon einmal probiert? Die Farbe ist dunkelviolett, interessant oder?"

Ich unterbrach mich. Plötzlich kam mir die ganze Situation verfahren vor. Bran war ein Sklave, und ich konnte ihm befehlen, das Zeug einfach zu trinken. Aber gerade sprach ich mit ihm, als sei ich eine Hexe, die Kinder in Kellergewölbe lockte, um sie zu töten und den Unterweltgöttern zu opfern.

Es war schwierig, böse Pläne zu verfolgen. Ich hatte nie gedacht, dass es mir so schwer fallen würde. Mir zitterte die Hand, ich versteckte sie schnell hinter meinem Rücken. Am liebsten hätte ich den vermaldeiten Silberbecher aus dem Fenster geworfen.
[Bild: 3_15_08_22_9_35_15.png]
Vormund (Tutor):  Manius Claudius Menecrates
Zitieren
 
03-23-2024, 09:51 AM,
Beitrag #32
RE: Cubiculum | Claudia Sabina
Noch immer hatte sich Nefertem nicht vom Fleck gerührt, somit verharrte er noch immer äußerst nahe an der Seite der jungen Claudia. Auch wenn er sich nicht noch weiter näher gebeugt hatte. So hielt er doch seine Stimme gesenkt. Schließlich musste Bran diesen Wortwechsel nicht unbedingt mitbekommen.

“Ich habe gesehen was du getan hast Domina. Diese undefinierbaren Tropfen die sich in diesem Getränk befinden.“

Erwiederte der iulische Sklave mit noch immer gesenkter Stimme, wobei sein Blick intensiver anmutete und seine Augen zu glitzern begonnen hatten. Schließlich nahm Bran auf einem niedrigen Hocker Platz und Claudia Sabina wandte sich an den jüngeren Sklaven. Schweigend beobachtete Nefertem den Wortwechsel zwischen seiner Domina und dem Sklaven, wobei er seine Lippen zu einem äußerst bleichen Strich zusammen presste. Das glühen in seinen Augen begann zu flackern und dunkler anzumuten. Als die junge Domina nach dem Becher mit dem Rosen- und Veilchenwein griff, hätte Nefertem ihr diesen Becher am liebsten aus der Hand geschlagen. Was ging hier in diesem Moment nur vor?

Langsam wandte sich Nefertems Aufmerksamkeit dann doch auf den jungen Bran.  Bevor er tief durchatmete und Worte an Claudia Sabina richtete.

“Ich bin Maiordomus in diesem Haus und in dieser Funktion auch für die Sklaven verantwortlich. Gebt mir diesen Becher. Ich werde den Inhalt für dich kosten Domina. Der junge Bran ist viel zu verschüchtert.“

Mit diesen Worten stellte sich Nefertem schützend vor die Sklaven der Villa und wartete auf die Reaktion und Antwort seiner Domina.
Zitieren
 
03-27-2024, 12:14 PM,
Beitrag #33
RE: Cubiculum | Claudia Sabina
"Du bist weit wertvoller als er, und du gehörst mir nicht!", erwiderte ich. Und gleichzeitig dachte ich: War ich das? War das die gleiche junge Frau, die voller Mitleid den Statthalter gebeten hatte, dem Morden an unschuldigen Sklaven Einhalt zu gebieten? War ich nur mitleidig, wenn ich selbst nicht davon betroffen war? Ich wusste nicht, was die Tropfen anrichten konnten. Ich hoffte nicht, dass Bran davon sterben würde. Aber die Chance bestand.
Und nun war Nefertem, der selbst ein Sklave war, ungleich heldenmütiger als ich, die Claudia. Denn er bot sich an, sich für den Jungen zu opfern. Das tat weh.
Mit traten die Tränen in die Augen, die ich rasch trocknete:
"Lieber Nefertem", sagte ich bewegt. Und dann tat ich das einzige, was mir, einer stoischen Philosophin würdig war: Bevor mich jemand hintern konnte, nahm ich den Becher mit dem Vinum Rosatum et Violacum und trank selbst davon.
Ich trank ihn nicht ganz aus. Ich weinte im Inneren um das ungeborene Kind und um mich und um Cato, dem ich vielleicht den Sohn raubte. Dann stellte ich den Becher zurück aufs Tablett.

"Ich möchte nun alleine sein. Geh Bran", sagte ich ruhig:
"Geh in die Küche und lass dir Kuchen geben. Du hast heute Nachmittag frei. Und Morgen packst du deine Sachen und gehst zum Sereneum. Dort wohnt eine Freigelassene, die Furiana Betua heißt. Dort wirst du künftig arbeiten, ein guter Diener sein wie du es bisher gewesen bist und ihr in allem zur Hand gehen. Hast du verstanden? Nun geh!"

Oh Isis, große Mutter, verzeih mir meine Fehlerhaftigkeit....
[Bild: 3_15_08_22_9_35_15.png]
Vormund (Tutor):  Manius Claudius Menecrates
Zitieren
 
03-27-2024, 10:11 PM,
Beitrag #34
RE: Cubiculum | Claudia Sabina
Bei den gesprochenen Worten der jungen Römerin, runzelte Nefertem unwillkürlich seine Stirn. Was genau wollte ihm Claudia Sabina mit diesen Worten mitteilen? Oder waren diese Worte gar an den jungen Bran gerichtet? Langsam wandte sich Nefertems Blick von Claudia Sabina hinfort, hin gen des jüngeren Sklaven und musterte diesen nachdenklich. Was war nur mit Claudia Sabina geschehen und wieso hatte sie diese Tropfen in das Getränk gemischt? Wen wollte sie damit ..vergiften? Bei diesem Gedanken spürte Nefertem wie es ihm heiß und kalt zugleich den Rücken hinab rieselte. Am liebsten hätte Nefertem Bran an der Hand gepackt und ihn kurzerhand aus dem Raum geschoben. Dies stünde ihm als Maiordomus der iulischen Villa zwar zu. Jedoch nur, wenn sich weder sein Dominus, noch dessen Gemahlin im selben Raum befanden. So schluckte Nefertem hart und ließ seinen Blick zwischen Claudia Sabina und Bran hin- und her gleiten. Der Jüngeren wusste offensichtlich nicht, wie ihm beinahe geschehen wäre.

Als Claudia Sabina seinen Namen mit einem gar wehmütigen Klang in der Stimme aussprach, wandte sich der Dunkelhaarige nun doch gänzlich in Richtung der Römerin und musste mit Schrecken mitansehen, wie Claudia Sabina den Kelch, an ihre Lippen setzte und einen Schluck davon nahm. Und gleich einen weiteren.

“Domina, bitte nicht.“

Erneut zuckte Nefertems Hand in Richtung des Bechers. Doch krallte er seine Finger um sein anderes Handgelenk, damit er keine Regung wagte, die er früher oder später bereuen würde. Die Tatsache das Claudia Sabina den jungen Bran nun aus ihrem Cubiculum scheuchte und ihm auftrug Furiana Betua, im Sereneum zur Hand zu gehen, verwunderte Nefertem dann doch. Jedoch würde er das Wort nicht erheben. So etwas stand ihm als Sklave einfach nicht zu. Stattdessen blickte er zu Boden und schielte zugleich aus dem Augenwinkel in Claudia Sabinas Richtung.

“Domina? Wen wolltest du ..vergiften?“

Ließ Nefertem seine ruhige Stimme erklingen. Jedoch erst, nachdem er sich sicher war, dass Brans schlaue Ohren dieses Gespräch nicht mitanhören könnten.
Zitieren
 
03-30-2024, 04:45 PM,
Beitrag #35
RE: Cubiculum | Claudia Sabina
Ich zwickte mir selbst ganz fest ins Handgelenk, um mich zu beruhigen. Aber floss mein Blut nicht schon langsamer durch meine Adern? Und der Herzschlag - dröhnte er sonst auch so laut in meinen Ohren? Wurde mir nicht schon schwarz vor Augen? Große Mutter Isis, jetzt werde ich dich sehen....eingeweiht bin ich..
Und wenn du dein irdisches Leben durchmessen hast und zur Unterwelt hinabgestiegen bist, dann wirst du mich auch dort in jener unteren Hemisphäre sehen, wie ich des Acherons Finsternisse erleuchte und den Behausungen der Toten gebiete. Du aber wirst die Gefilde der Seligen bewohnen und beständig mich, deine Gönnerin, anbeten.....
Ja, dachte ich und legte beschützend die Hand auf meinen Bauch: Nimm mich und mein Kind auf.....

Zu Nefertem sagte ich jedoch:
" Hole später Anaxarete, dass sie mir das Haar richtet und mich in mein Hochzeitskleid kleidet. Sage bitte Agamedes, dass er alle meine Schulaufgaben verbrennen soll. Es sind zu viele Fehler drin....", ich lächelte den schönen nubischen Jungen freundlich an und zog meinen Siegelring vom Finger:

" Und sage meinem Mann, dass ich ihn wirklich, wirklich von Herzen geliebt habe. Schicke diesen Ring meinem Xerxes, deinem Dominus Cato in die Castra. Ich wollte nie jemanden vergiften, Nefertem. Ich bin gar nicht fähig dazu. Also habe ich mich selbst vergiftet....."

Meine Zunge versagte. Ich war plötzlich schrecklich müde. War das der schwere Desertwein oder schon der Tod?
Ich legte mich auf mein Bett und schloss die Augen.... dann schlief ich...
[Bild: 3_15_08_22_9_35_15.png]
Vormund (Tutor):  Manius Claudius Menecrates
Zitieren
 
03-30-2024, 09:32 PM,
Beitrag #36
RE: Cubiculum | Claudia Sabina
Die Tatsache das Claudia Sabina keine Antwort auf seine fragenden Worte hatte, ließ die Nervösität und innere Unruhe in Nefertem ins Unermessliche ansteigen. Wie konnte er der jungen Römerin nur helfen? Der Inhalt des Bechers hatte bereits ihre Lippen berührt. Wen aber wollte sie vergiften? Den armen Bran wohl kaum. Unwillkürlich spürte Nefertem wie ihm ein eisiger Schauer den Rücken hinab rieselte und sich seine schlanken Finger miteinander verkrampften. Von den Gedanken und dem inneren Zwiegespräch der jungen Claudia wusste Nefertem nichts. Jedoch bildete sich eine steile Falte zwischen seinen Augenbrauen. Während er die junge Frau lauernd beobachtete und tief durchatmete. Ihre Geste, wie sie gar beschützend ihre Hand auf ihren Bauch legte, blieb Nefertem nicht unbemerkt und so wanderte eine seiner Augenbrauen in die Höhe. Seine Lippen jedoch blieben versiegelt. Auch wenn sein Blick noch immer brannte und es in ihm rumorte. Was konnte er nur tun? Die junge Römerin litt offensichtlich Qualen.

Und dann erst ihre Worte, die für Nefertem überhaupt keinen Sinn ergaben. Wieso sollte Agamedes sämtliche ihrer Schulaufgaben verbrennen? Die steile Falte zwischen Nefertems Augenbrauen grub sich tiefer hinein und der Dunkelhaarige trat einen Schritt auf die junge Domina zu. Schweigend und mit angstvoll pochendem Herzschlag nahm Nefertem den Siegelring Claudia Sabinas entgegen und verbarg diesen in seiner Handinnenfläche.

“Wie du befiehlst Domina.“

Eine Verneigung folgte nach diesen Worten und Nefertem verließ Claudia Sabinas Gemächer. Vor der Zimmertüre der jungen Römerin blieb Nefertem dann wie angewurzelt stehen und drückte sein Ohr gegen das Holz der Türe. Aus dem Inneren des Zimmers war jedoch kein einziges Geräusch zu vernehmen und so atmete Nefertem tief durch, als er sich dann doch dazu durchrang und abermals das Cubiculum Claudia Sabinas betrat. Was er dann jedoch zu sehen bekam, ließ ihm sämtliches Blut in seinen Adern gefrieren. Claudia Sabina hatte sich auf dem Bett ausgestreckt und sah aus wie ... tot. Leblos. Zumindest wirkte so dieser Anblick auf den Dunkelhaarigen, der mit schnellen Schritten an das Bett der jungen Römerin eilte. Claudia Sabina hatte sich also doch selbst vergiftet. Panik wallte in diesem Moment in Nefertem empor, welche er mit Mühe und Not niederkämpfte und Claudia Sabina anblickte. Ihre wächserne Gesichtsfarbe und ihre geschlossenen Augen. Zumindest hob und senkte sich ihr Brustkorb, wie Nefertem für sich im Stillen feststellte. Doch was sollte er nun tun? Seinen Dominus in der Castra informieren? Nein. Dazu würde er viel zu viel Zeit benötigen. Zeit verlieren, die Claudia Sabina umso dringender benötigte.

Schließlich trat Nefertem mit gerunzelter Stirn an das Bett heran und griff nach dem Handgelenk der jungen Frau, um nach Claudia Sabinas Puls zu tasten. Zart ließ Nefertem seine Finger über das Handgelenk der jungen Frau gleiten, bis er schließlich eine schwache Pulsation erfühlen konnte. Der Großen Mutter sei gedankt, ein schwächlich tastender Puls. Aber immerhin ein Pulsschlag. Wie nur sollte er jetzt weiter verfahren? Den Medicus verständigen und Claudia Sabina alleine lassen? Nein. Claudia Sabina sah tatsächlich so aus als würde sie lediglich schlafen. Und wie weckte man Schlafende am leichtesten auf? Natürlich, mit Wasser. Natürlich konnte er der Claudia das Wasser nicht einfach ins Gesicht spritzen. Niemals. Stattdessen nahm er den Krug mit Wasser und trug diesen an die Bettstatt heran. Noch einmal atmete Nefertem tief durch, bevor er etwas Wasser auf der Stirn und den Schläfen der Claudia verrieb. Vielleicht würde sie das kühle Nass aus ihrem tiefen Schlummer zurück holen.

“Domina? Domina Claudia Sabina?“

Versuchte Nefertem es mittels seiner Stimme, die junge Frau aus ihrem Schlaf zurück zu holen. Doch auch dies half nichts, ebenso wenig das Wasser, welches Nefertem auf Claudia Sabinas Stirn und Schläfen verrieben hatte. Erneut konnte Nefertem spüren wie sich die Panik abermals in ihm ausbreitete und ihre Krallen in seinen Körper schlug. Was konnte er nur tun? Wie konnte er Claudia Sabina retten?
Zitieren
 
04-01-2024, 01:51 PM,
Beitrag #37
RE: Cubiculum | Claudia Sabina
Ich stand draußen und hatte nix kapiert. Erst fragte mich die Domina, ob ich mich gut eingewöhnt hatte. Dann wollte sie mich fortschicken. Dann sollte ich irgendwelchen Blumenwein austrinken. Dann sof...trank die Hohe Dame das Zeug selber, nachdem Nefertem es hatte austrinken wollen. Das hätte ich Nefertem im übrigen gleich sagen können. Alles Gute war für die Römer. So ging es zu auf der Welt.
Als ich aber schon draußen war und so ganz zufällig vor der Tür stehen blieb, kam Nefertem raus wie von der Morrigu gejagt.  Und dann ging er wieder zurück, und ich sah auch wieder ganz aus Zufall, dass Herrin Sabina leblos auf ihrem Bett lag.
Mist, was war denn los? Wäre ich jünger gewesen, hätte ich vor lauter Verwirrung und Mitgefühl losgeheult, so tat ich aber erst mal nur das, was man mir befohlen hatte. Ich holte mir lecker Kuchen aus der Küche......
Zitieren
 
04-01-2024, 05:04 PM,
Beitrag #38
RE: Cubiculum | Claudia Sabina
(03-30-2024, 09:32 PM)Nefertem schrieb: Schließlich trat Nefertem mit gerunzelter Stirn an das Bett heran und griff nach dem Handgelenk der jungen Frau, um nach Claudia Sabinas Puls zu tasten. Zart ließ Nefertem seine Finger über das Handgelenk der jungen Frau gleiten, bis er schließlich eine schwache Pulsation erfühlen konnte. Der Großen Mutter sei gedankt, ein schwächlich tastender Puls. Aber immerhin ein Pulsschlag. Wie nur sollte er jetzt weiter verfahren? Den Medicus verständigen und Claudia Sabina alleine lassen? Nein. Claudia Sabina sah tatsächlich so aus als würde sie lediglich schlafen. Und wie weckte man Schlafende am leichtesten auf? Natürlich, mit Wasser. Natürlich konnte er der Claudia das Wasser nicht einfach ins Gesicht spritzen. Niemals. Stattdessen nahm er den Krug mit Wasser und trug diesen an die Bettstatt heran. Noch einmal atmete Nefertem tief durch, bevor er etwas Wasser auf der Stirn und den Schläfen der Claudia verrieb. Vielleicht würde sie das kühle Nass aus ihrem tiefen Schlummer zurück holen.

“Domina? Domina Claudia Sabina?“

Versuchte Nefertem es mittels seiner Stimme, die junge Frau aus ihrem Schlaf zurück zu holen. Doch auch dies half nichts, ebenso wenig das Wasser, welches Nefertem auf Claudia Sabinas Stirn und Schläfen verrieben hatte. Erneut konnte Nefertem spüren wie sich die Panik abermals in ihm ausbreitete und ihre Krallen in seinen Körper schlug. Was konnte er nur tun? Wie konnte er Claudia Sabina retten?


Ich trieb in einer Barke in Alexandria dahin. Zumindest war es warm, und ich wollte schlafen, aber da kamen meine kleinen Brüder und drückten mir einen kalten Lappen ins Gesicht:
"Haterius I und Haterius II, wenn ich euch erwische....", murmelte ich schlaftrunken. Noch konnte ich schneller rennen als die beiden Jungen und ihnen die Hammelbeine langziehen.
Die Barke schaukelte. Ich wunderte mich auch gar nicht darüber, in einer Barke zu schlafen anstatt in meinem Bett:
Wieder Wasser... und dann eine Stimme: " “Domina? Domina Claudia Sabina?“ Für Agamedes war die Stimme  zu jung, und für Anaxarete zu männlich. Ich runzelte die Stirn:
"Kann man in diesem Haus nicht einmal ein wenig schlafen? Lasst mich in Frieden, ihr Quälgeister! Schau, die Barke fährt direkt in die Sonne hinein. Es leuchtet so schön"
Mir fiel ein, wem die Stimme gehörte. Das war doch die Stimme von Nefertem. Doch ich kannte in Alexandria gar keinen Nefertem. Ich war nicht in Alexandria. Ich war auch nicht tot.

Mit einem Ruck setzte ich mich auf: "Lass mich schlafen. Mir fehlt nichts, ich bin nur so müde!", murmelte ich, und dann zog es mich wieder hinab in die weiche Wellenbewegung der Barke. Das Licht war nahe.
[Bild: 3_15_08_22_9_35_15.png]
Vormund (Tutor):  Manius Claudius Menecrates
Zitieren
 
04-01-2024, 10:28 PM,
Beitrag #39
RE: Cubiculum | Claudia Sabina
Immer stärker spürte Nefertem wie sich Panik in ihm ausbreitete. Und dennoch versuchte der Dunkelhaarige einen klaren Kopf zu behalten. Claudia Sabina schien sich offensichtlich in eine Art Delirium zu befinden. Denn die Namen, die über ihre Lippen entwichen, kamen Nefertem mitnichten bekannt vor. Also war es doch der vergiftete Becher. Dabei warf Nefertem dem Becher einen gar mörderischen Blick entgegen. Beinahe so, als erhoffte er sich, der Becher würde bei seinem Blick entzwei brechen und sein schreckliches Geheimnis offenbaren. Erneut war es Nefertem der das Tuch in das kühle Nass tauchte und damit das Gesicht und die Stirn der jungen Römerin benetzte. Schließlich hegte der Dunkelhaarige noch immer die stille Hoffnung, dass sie das Wasser aus der merkwürdigen Umnachtung zurück holte. Das Gegenteil schien jedoch der Fall zu sein. Denn Claudia Sabinas verwaschene Stimme erklang erneut und murmelte unzusammenhängende Satzfragmete. Zumindest ergaben diese Satzteile für Nefertem keinen Sinn.

“Was für eine Barke? Welche Sonne? Herrin?!“

Nun mischte sich doch leichte Panik in Nefertems Stimmfarbe. Während er Claudia Sabina am liebsten geschüttelt hätte, um ihren Geist aus dieser merkwürdigen Umnachtung zu befreien. Der großen Mutter sei gedankt, schien sich Claudia Sabina selbständig an die Oberfläche zurück kämpfen zu können und die Spinnweben von ihrem Geist schütteln. Denn Claudia Sabinas Stimme erklang erneut, wenngleich äußerst leise. So dass sich Nefertem nahe an ihre Lippen beugen musste, um diese Worte verstehen zu können.

“Aber Herrin. Domina?!“

Nach diesen Worten konnte Nefertem einfach nicht mehr an sich halten und so begann er Claudia Sabina vorsichtig an den Schultern zu rütteln. Sie sollte zurück kehren, in das Hier und Jetzt. In die Gegenwart und ihren Geist befreien.
Zitieren
 
04-03-2024, 03:47 PM,
Beitrag #40
RE: Cubiculum | Claudia Sabina
Nefertem ließ mich nicht schlafen. Er rüttelte mich an meiner Schulter. Ich wurde aus der Traumbarke gerissen und plötzlich wurde mir fürchterlich schlecht. Das mir schnell übel wurde, war ja schon eine Weile so:
"Gib mir die Silberschale....", stöhnte ich. Mit großer Kraftanstrengung angelte ich danach und dann kam auch schon alles wieder raus: Der Veilchen- und Rosenwein und noch mehr. Es war widerlich. Mir liefen die Tränen hinunter.
Danach aber fühlte ich mich besser. ich lehnte mich zurück und sagte mit krächzender Stimme, weil mir vom Übergeben der Hals schmerzte:
"Jetzt will ich aber wirklich ein Weilchen schlafen, mein lieber Maiordomus", dann fiel mir etwas ein und ich fügte hinzu:
"Alle meine Befehle sind widerrufen. Ich hoffe, du hast noch keinen ausgeführt"

Anaxarete zumindest würde durchdrehen, wenn sie dachte, dass ich im Sterben läge!
[Bild: 3_15_08_22_9_35_15.png]
Vormund (Tutor):  Manius Claudius Menecrates
Zitieren
 


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 6 Gast/Gäste