02-12-2024, 01:57 PM,
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Furia Stella
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RE: Balneum
Friudel erzählte mir nun, warum er und Clara so lange unterwegs waren. Ich legte meinen Kopf an seine Brust und hörte ihn mit geschlossenen Augen zu, während er meine Haare mit seinen Fingern kämmte. Ich fühlte mich entspannt und bin fast eingeschlafen. Aber dann wurde es interessant, als Sonnwin sagte, dass Plautius Leander, den sie im Circus getroffen hatten, vermutlich auf der Suche nach einer Frau zum Heiraten ist und wollte die Lage sondieren, ob Gabinier eine Verbindung wünschen, lobte den Archivleiter in den höchsten Tönen und sagte noch dazu, der könnte einer Ehefrau ein gutes Leben bieten. An dieser Stelle setzte ich mich Sonnwin gegenüber und machte große Augen: "Aber doch nicht Clara! Was soll sie mit einem Archivar anfangen? Hast du sie darauf angesprochen, ich denke außerdem, sie mag nur ihren "Verehrer..." .
Dann berichtete Sonnwin ausführlich über das Essen in einer Taberna und, dass der ehrenwerter Plautius Leander wie ein Spatz aß, davon aber profitierten die Leute, die nicht zu den Festen des Statthalters gehen konnten, denn mein geliebter Mann hat die Speisen in Tüchern eingepackt und dem Knecht Elfried übergeben und der hat das Essen an alle verteilt und alle waren zufrieden!
"Mein liebster Friudel, es freut mich sehr, dass du so einen schönen und abwechslungsreichen Tag verbracht hast", dabei lächelte ich meinen Gemahl leicht amüsiert an und bespritzte ihn mit Wasser, das langsam kühler wurde...
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02-13-2024, 02:53 PM,
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RE: Balneum
" Natürlich habe ich Clara nicht darauf angesprochen", sagte ich: "Sie würde mir schon selber sagen, wenn sie Interesse hätte, verheiratet zu werden", ich zuckte die Schultern.
Stella erwähnte nun Claras "Verehrer".
"Octavius Fronto meinst du, Fridila? Ja, da ist Clara eine echte Soldatentochter, ein kerniger Centurio gefällt ihr gewiss besser als ein bleicher Archivar", ich lachte ein wenig, dann aber wurde ich ernst:
" Der Centurio hat sich in Gefahr befunden, als Clara ihn aufgenommen hatte, und ich weiß nicht, ob die Gefahr für ihn weniger geworden ist. Seit er sich wieder in der Castra befindet, habe ich nichts mehr von ihm gehört. Allerdings habe ich auch lange keine Freiwilligen der Vexillation T.O.D. mehr in Iscalis gesehen. Ich habe gehört, dass unser Statthalter sie aufgelöst hat. Ich vermisse sie bestimmt nicht", ich runzelte die Stirn, mir war anzumerken, dass ich auf jenen Tribun Ovidius und seine Halsabschneider, die sich römische Legionäre schimpften, ganz und gar nicht gut zu sprechen war. Sie waren der Grund, weshalb Clara vermehrt Wachen und Hunde aufgestellt hatte.
Ich fasste nun nach Fridilas Hand:
"Ich will nur nicht, dass Clara leidet, wenn Centurio Octavius doch noch...etwas zustößt. Er hat vermutlich mächtige Feinde in der Castra", vertraute ich meiner Frau an: "Mit Plautius Leander wäre sie auf der sicheren Seite. Doch ich sehe schon, dass du es mit meiner Schwester hälst",
jetzt küsste ich meine Stella innig, erst ihre Stirn, dann ihre Nase und dann ihre rosigen Lippen:
"Auch du hast damals ein abenteuerliches Leben gewählt, obwohl du ein geruhsames hättest haben können, liebste Fridila", erinnerte ich mich.
Ja, so waren sie, meine Frau Stella und auch meine Schwester Clara. Freiheitsliebend und ihrem Herzen folgend, ganz gleich wohin sie das führen würde.
Sim off: * Diese Geschichte wird hier berichtet
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02-16-2024, 05:09 PM,
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Furia Stella
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RE: Balneum
Sonnwin sprach über Clara und ihren Centurio, dessen Schicksal weiter ungewiss war. Er hat sich nicht mehr gemeldet, seit er sich wieder in der Castra befand. Ich wusste, dass er schwer verletzt wurde und Clara hat ihn gepflegt, das hat sie damals bei der Cena noch erzählt und schien sehr bekümmert darüber zu sein. Danach hat sie nicht mehr über ihn gesprochen. "Ich möchte mich natürlich in Claras Angelegenheiten nicht einmischen, vielleicht erzählt sie mir irgendwann mal selbst, was sie bewegt...".
Friudel wollte auch nicht, dass seine Schwester leidet, wenn dem Centurio noch was Schlimmeres zustoßen würde, denn er hatte Feinde in der Castra, warum auch immer. Aber mit Plautius Leander wäre sie an der richtigen Seite, meinte mein Gemahl. Ich zuckte mit den Schultern: "Clara ist zu sehr naturverbunden, um in der Stadt zu leben mit einem bleichen Archivar, ohne Liebe und Sonne; mein Cousin hat sie einmal Nymphe Erato genannt, weil sie so schön, eben wie eine Dryade gesungen hat ."
Dann küsste mich mein Friudel, ich lächelte glücklich und küsste ihn innig zurück, seine Augen, seinen Mund...
"Mein Geliebter, du weißt, ich könnte ohne dich nicht leben ...".
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02-20-2024, 12:13 PM,
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RE: Balneum
"Was fällt ihm ein, meine Schwester mit irgendwelchen Nymphen zu vergleichen", sagte ich halb belustigt, halb ärgerlich. Aber es war doch wahr: Wenn Furius keine ernsthaften Absichten hatte, sollte er bitte nicht mit unbescholtenen jungen Frauen flirten:
"Ich nehme zu seinen Gunsten an, dass das jedoch noch vor seiner Hochzeit mit Serena war"
Als Stella und ich in den Marschen waren, war dann Clara keine liebliche Nymphe mehr gewesen, sondern eine Furie, die Stellas Cousin vom Hof geworfen hatte. Das hatte mir Elfried berichtet. Aber das verriet ich Fridila nicht, denn mein Anliegen war es, die Familie immer zu versöhnen:
"Und schön singen kann meine Schwester wirklich, das ist wahr", lenkte ich ein:
"Zuhause haben wir viel gesungen. Nichts besonderes, oft auch nur die Volkslieder, die von der Arbeit handeln oder die traurigen Lieder, in denen die Männer in den Kampf ziehen müssen und die Frauen - nein, bei den Chatten bleiben sie nicht zurück und weinen. Sie kommen mit und feuern die Krieger an", ich zuckte mit den Schultern:
"Doch am schönsten sind Wiegenlieder", sagte ich: "Die du für Quiwon und bald auch für das zweite neue Leben singst, meine liebe Fridila"
Ich hoffte sehr, dass Stella mir etwas vorsingen würde, während sie so friedlich an meinem Herzen ruhte.
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02-23-2024, 02:01 PM,
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Furia Stella
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RE: Balneum
Ich lächelte amüsiert, "Mein Cousin hat Clara bewundert, das merkte ich schon damals beim Apfelfest, danach weiß ich nichts, wir waren ja weg."
Sanft streichelte ich seine Brust, hörte den Schlag seines Herzens und mein Herz schlug im Einklang mit seinem und ich fühlte mich mit meinem Geliebten auf Ewigkeit verbunden ... "Friudel...", ich küsste ihn zärtlich.
"Bei uns Zuhause wurde nicht gesungen, Sylvana singt manchmal ihre italienischen melancholischen Lieder und ich hatte als Kind eine Lyra und sang, was mir in den Sinn kam". Dann setzte ich mich und lächelte meinen Friudel lieb an, "Die Wiegenlieder bekommst du, mein Liebster, noch viele zu hören, aber dieses Lied ist für dich", und ich sang inbrünstig ...
"Du bist die Sonne, die nicht untergeht
Du bist der Mond, der stets am Himmel steht
Du bist der Stern, der, wenn die andern dunkeln
Noch überstrahlt den Tag mit seinem Funkeln
Du bist das sonnenlose Morgenrot
Ein heitrer Tag, den keine Nacht bedroht
Der Freud und Hoffnung Widerschein auf Erden
Das bist du mir, was kannst du mehr noch werden?" *
"Du bist mein Glück, Du bist mein Alles ..."
*Hoffmann von Fallersleben, deutscher Dichter, 1798 bis 1874
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